Krise eine Chance für den Humanismus ?

Zitat Landinho: "Diese Krise ist nicht anders, als all die Krisen zuvor. Sie ist bald überwunden, obwohl einiger Panikmacher versuchen, ihr Kapital daraus zu schlagen."

Manche glauben an Kapitalismus, wie die Gläubige an Gott. Eine Zeit lang haben sie versucht alle zu überzeugen, dass es Gott wirklich existiert. Das ist jetzt verpönt: jetzt glauben sie an Gott, obwohl er nicht existiert. Die Zeiten sind genauso für den Kapitalismus langsam vorbei: jetzt glaubt man an ihm auch wenn er schlecht ist... Schönmachen musste man ihn schon immer.

Ach, alle nur Neider und Panikmacher...
 
Da hilft wieder mal nur der gute alte Churchill:

"The best argument against democracy is a five-minute conversation with the average voter."

oder

"It has been said that democracy is the worst form of government except all the others that have been tried. "
 
Odium schrieb:
Ich denke, die letzten Jahre haben gezeigt, dass die jetzige Wirtschaft ein geniales System ist, womit der Wohlstand möglichst effzient verteilt werden kann.
Da muss ich dir absolut widersprechen. Wenn das System so genial wäre wie du sagst würde mehr Menschen am Wohlstand beteiligt sein. Schaut man sich weltweit um sieht es düster aus. Kinderarbeit und Menschenhandel sind an der Tagesordnung. Das sind die Auswüchse eines Systems, welches auf Gewinne getrimmt ist. Ob es dabei effizient ist wage ich auch arg zu bezweifeln. Denn viele Kosten und Folgekosten werden von den Wirtschaftsunternehmen gar nicht betrachtet. Die Effizienz dieses Systems liegt weniger in der Verteilung der Ressourcen als in der Konzentration der Macht.

@nichts

ich würde www.nachdenkseiten.de
gehen. Dort findest du auch viele Verlinkungen zu Ursachen. Viele sind schon einige Jahre alt.
 
Zuletzt bearbeitet:
2 Aspekte:

- Die bisherigen "Lösungen" der Krise bedienen sich dem gleichen Instrument, was die Situation überhaupt erst entstanden ließ: dem Kredit. Nur das hinter den neuen Krediten auch frisch gedrucktes Geld steht (hinter jenem widerum keine Produkte/Wirtschaftsleistung stehen). Es geht also alles weiter wie bisher, vielleicht sogar noch ein wenig schlimmer.

- Was machen Menschen, wenn es gerade nicht so läuft? Richtig, sie hauen sich die Köppe ein. Aktuelles Beispiel: die BA prüft intensiver, ob nicht schon aus formalen Gründen Leistungen einbehalten werden können.


Angesprochenes Thema Altenpflege: die neue Stoppuhr wird nur noch kürzer ausfallen. Bis irgendwer in seiner Diplomarbeit ganz revolutionär die Idee des "self service" (uh ist Englisch, muss also ganz toll sein) auch hier anwendet: 2 Bedürftige mit unterschiedlichen Gebrechen können sich bestimmt gegenseitig pflegen...
 
Moros schrieb:
Außerdem spielen politische Systeme bzw. Gegebenheiten in diesen Ländern eine viel größere Rolle als die Wirtschaftsordnung.
Sicher lassen es die nur die lokalen Bedingungen zu. Wenn Addidas seine Schuhe von Kindern nähen lässt ist das ein Konzern der den kapitalistischen Regeln unterliegt.
Außerdem schau dir teilweise grenzwertigen Beschäftigungsverhältnisse hier in Deutschland an.
Das alles wird durch ein zu wenig geregelten Kapitalismus gefördert. Es interessiert nicht der Wohlstand und ein gleichmäßiger Anteil der Weltbevölkerung. Es zählen nur Gewinne.

LeChris schrieb:
- Was machen Menschen, wenn es gerade nicht so läuft? Richtig, sie hauen sich die Köppe ein. Aktuelles Beispiel: die BA prüft intensiver, ob nicht schon aus formalen Gründen Leistungen einbehalten werden können.
Du hast vergessenzu schreiben, dass der Beitragssatz für die Arbeitslosenversicherung kurz vor Ausbruch der Krise noch mal gesenkt wurde. Da sieht man wie weit unsere Politiker vorrausschauen können. Das Geld fehlt jetzt und bei mir waren es effektiv vielleicht 4 Euro mehr.
Selbst mit einem Plus hätte man dieses Geld in Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen stecken können. Aber Bildung wird zwar immer wieder als unglaublich wichtig beschrieben, aber gemacht wird in diese Richtung fast nichts.

LeChris schrieb:
2 Bedürftige mit unterschiedlichen Gebrechen können sich bestimmt gegenseitig pflegen...
Es ist nur komisch, dass es in anderen Ländern besser läuft. Man kann und sollte manche Bereiche nicht ausbluten. Gerade im Pflegebereich ist der soziale Aspekt unglaublich wichtig und der Effektivitätswahn sollte zurückbleiben. Vor allem dann wenn wir uns ein unglaublich ineffektives Finanzsystem leisten können.

http://www.nachdenkseiten.de/?p=3689
 
Es gibt in Deutschland keine "grenzwertigen Beschäftigungsverhältnisse". In China wurden mal 27 Ziegelarbeiter befreit, die 18-20 Stunden am Tag arbeiten mussten. In den USA leben die neuen Ärmsten jetzt in Zeltstädten. In Afrika... ach, weiß ja jeder. Machen wir doch mal einen knallharten Vergleich mit anderen Ländern, das ist doch wohl erlaubt. Zwar wächst unser BIP nicht so schnell wie in Ländern Asiens oder Lateinamerika, aber wir leben auf einem außerordentlich hohen Niveau und das finde ich gut so.

Jeder der an diesem System rütteln will, muss erklären, wo noch Optimierungspotential ist UND ob wir dann nicht das Risiko eingehen, das jetzige System zu zerstören.
 
Ich wiederhole mich gern. Kapitalismus ist nicht das Streben nach Gewinnen oder dem "Ausbluten" der Arbeiter. Kapitalismus ist lediglich eine Wirtschaftsordnung, die auf Privateigentum und einen freien Markt setzt. Diesen freien Markt gibt es aber nur bedingt, da er immer in den Rahmenbedingungen agiert, die durch politische Entscheidungen geschaffen werden.

Wenn also ein Unternehmen Kinderarbeit nutzt, dann ist das kein Problem der Wirtschaftsordnung, sondern der gesetzlichen Rahmenbedingungen in diesem Land!
 
Moros schrieb:
Wenn also ein Unternehmen Kinderarbeit nutzt, dann ist das kein Problem der Wirtschaftsordnung, sondern der gesetzlichen Rahmenbedingungen in diesem Land!
Weil es in dem Land ein Gesetz gibt, welches die Firma zu Kinderarbeit zwingt? Man muss sie nicht zulassen. Es wird gemacht, um die Kosten zu senken und das entspricht sehr wohl der Wirtschaftsordnung.

Odium schrieb:
Machen wir doch mal einen knallharten Vergleich mit anderen Ländern, das ist doch wohl erlaubt.
Alles richtig. Ich sage nicht, dass wir es hier am schlimmsten haben. Allerdings sollte man sich nicht blenden lassen.

In Amerika kann man sehr schön beobachten wie die Armut über Jahrzehnte zunimmt.
http://wirtschaftquerschuss.blogspot.com/2009/04/snap-mit-traurigem-rekord.html
Dies geschieht obwohl die Wirtschaft wächst und der Gesamtreichtum steigt. Wenn man wirklich etwas ändern wollte könnte man damit anfangen eine Fair Trade Pflicht einzuführen, oder eine Pflicht für Unternehmen die in Deutschland waren anbieten, dass Mindeststandards (soziale wie auch Bezahlung) in ihren Produktionsstätten eingehalten werden. Dazu muss man das System nicht zerstören nur die Grenzen besser stecken.
 
chriwi schrieb:
Weil es in dem Land ein Gesetz gibt, welches die Firma zu Kinderarbeit zwingt? Man muss sie nicht zulassen. Es wird gemacht, um die Kosten zu senken und das entspricht sehr wohl der Wirtschaftsordnung.

Das ein komplett freier Markt weder sinnvoll noch wünschenswert ist, hat man schon vor über hundert Jahren erkannt. Deshalb schafft die Legislative Rahmenbedingungen für die Wirtschaft und gesellschaftliche Normen und Regeln tun ihr übriges.

Wäre es dir lieber, die Kinder würden auf der Straße sitzen oder die Familien hätten nicht genug Geld, weil die Kinder nicht arbeiten?
Ich stimme völlig mit dir überein, dass man Kinderarbeit und andere Missstände beseitigen muss, aber das hat wie gesagt nichts mit Kapitalismus zu tun.
 
"Fair Trade" funktioniert aber nicht. Man kann als Käufer nie wissen, wer jetzt den Aufpreis bekommt oder ein gewisser Preis jetzt fair ist oder nicht. Praktisches Beispiel sind ja die Milchpreise. Die Bauern sind wütend und verlangen bessere Preise, ignorieren aber, dass unsere Wirtschaft gar nicht so viele Landwirte braucht, wie derzeit davon leben.

Außerdem bin ich der Meinung, dass walter zum Start des Threads indirekt nur die deutsche Situation behandeln wollte.
 
Zitat: "Außerdem bin ich der Meinung, dass walter zum Start des Threads indirekt nur die deutsche Situation behandeln wollte"

Klasse, also Humanismus nur für die Deutschen? Die Logik erschlägt mich... Aua!
 
Vor dem Kapitalismus war alles besser, da musste man ab 5 Jahren auf den Feldern schuften. ;)
 
Um es auf dem Punkt zu bringen.
Unser Wohl bzw. das Wohl weniger, tragen die vielen Armen.

Humanismus ist gut und schön, in Deutschland ohne Zweifel ganz groß geschrieben, denn in welchem Land der Welt ist so viel möglich (Presse-, Glaubens,- Meinungsfreiheit) ohne verfolgt oder diskriminiert zu werden (und ja, wir haben auch massig Defiziete). Humanismus ist ja eigentlich Made in Germany.

Aber ehrlich, wir beschweren uns hier über den Hunger der Welt, denken letztlich aber doch über die nächste Grafikkarte für 300€ nach, als das zu Spenden.

Bis jetzt hat sich noch kein System als tragfähig gehalten. Also tut lieber jeder was er kann, geht wählen (damit keine bösen radikalen Partein an die Macht kommen), werft bei MCDonalds paar Euro in die Spendenkiste und preiset/achtet unsere (für viele selbstverständliche) gute Lebensqualität hier in Deutschland.

Soviel zum Wort am Donnerstag, Amen.
 
Die industrielle Revolution und die Entwicklung des Geldes, des Marktes mit einem freiem Wirtschaften brachte für einige eine große Verbesserung mit sich.
Man kann es nicht abstreiten das gerade dadurch der "Westen" das ist was er heute bzw. in all den letzten Jahrzehnten war, ein Werk der Innovation und der Produktivität mit hohem Wohlstand wo man es sich erlauben kann finanzielle Hilfen langfristig für Rentner als auch Arbeitslose (z.b.) zukommen zu lassen.

Beachtet muss dabei aber dass das auf Kosten anderer geschieht, ohne das billige Afrika Asien und Südamerika wären wir bis heute nicht so wohlhabend. Ohne z.B. rechtliche Grauzonen und Schlupflöcher wären wir auch nicht da wie heute sondern es sehe wohl ein bisschen anders aus.
Das ganze Wirtschaftssystem, die heutigen Verzweigungen sind komplex - ein Gebilde entstanden durch den Drang nach mehr Wachstum und mehr Ausstoß und neue Märkte zu erschließen, vorangetrieben teils durch die enorme technische Entwicklung. (Von der Finanzkrise in die 20:80 Gesellschaft).
Einwürfe wie "Autos kaufen keine Autos" sind richtig, das funktioniert nicht ewig deshalb gehören Krisen zum Kapitalismus dazu,

Neue Ideen oder Ansätze sind heute trotzdem offensichtlich ein Ding der Unmöglichkeit, denn mit dem Wachstum und den starken Verzweigungen entstanden tausende teils starke Lobbyinggruppen, Menschen die ihre Interessen geschützt und unterstützt haben wollen, ohne die unsere Politik heute weltweit nicht mehr auskommt und wir somit automatisch auch ...

Hummanismus, ein Gedanke der im Zeitalter der Aufklärung aufgetaucht ist und seit dem gepredigt wird, wir haben seit dem zwei Weltkriege erlebt, dutzende Wirtschaftskrisen, zahlreiche Völkermorde - auch diesmal wird sich nichts ändern, durch das stark verzweigte wirtschaftliche Gebilde das durch gigantische Konzerne und Banken gelenkt wird und Staaten die Einfluss ausüben wollen.
Völkermord z.B. ist ein gutes Beispiel.
In den 50ern wurde eine UN Konvention beschlossen allesmögliche gegen Völkermord zu unternehmen damit so etwas wie im II-Weltkrieg durch das Dritte Reich nie wieder passiert. Was seit dem an Völkermorden vorgekommen ist und wie wenig man dagegen unternahm dürfte jeden bekannt sein. Man spricht da nicht von Völkermord sondern hat dafür andere liebliche Namen.
Wo bleibt da der Hummanismus dem man sich eigentlich mit dieser Verpflichtung verschrieben hat?

Aber auch weil in der Gesellschaft das heutige System einfach so drin sitzt. Der Gedanke einiges anders zu machen, obwohl es ohne Probleme möglich wäre, kommt nicht in den Sinn - das fängt bei relativ belanglosen Zeug an. (Z.B. Hol's Rad aus dem Keller
 
Zuletzt bearbeitet:
@moros
Wenn also ein Unternehmen Kinderarbeit nutzt, dann ist das kein Problem der Wirtschaftsordnung, sondern der gesetzlichen Rahmenbedingungen in diesem Land!
nö, Kinderarbeit ist inhuman und wer das ausnutzt auch.
Manchmal verblüffend zu sehn, wie dann "über Bande" Verbesserungen angestoßen werden: eine Organisation wie Amnesty macht ne Kampagne, dass die Firma XY die Fußbälle von Kinderhand nähen lässt, und schon machen die Konsumenten nen großen Bogen drum und kaufen bei der Konkurrenz. In solchen Augenblicken zeigt sich, dass die Menschen viel sozialer sind, als das Schweinesystem in dem sie leben.
Man könnte spekulieren, ob es nicht eines Schweinesystems bedarf, damit man überhaupt moralisches Verhalten als solches erkennen kann.


@odium
der Artikel über die Zeltstädte in den USA ist schon kraß. Bush hat die Steuern für die Reichen gesenkt, in der Hoffnung, dass es einen "tickle down" Effekt gibt, die Armen davon letzlich mehr profitieren als durch staatliche Hilfen. Anscheind hat das nicht so funktioniert. Und vermutlich sind diese Zustände wie sie jetzt sind am Ende teurer für den Staat.


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Finde ich ganz interessant: was denkt das "Prekariat" von den Politikern. Wenig überraschende Antwort: nicht viel gutes. Interessant aber, welche Politiker ein gewisses Ansehen genießen, das sind...
Ansonsten sind es bestenfalls Politiker wie Merz, Clement, mitunter auch Westerwelle, denen Lob zuteil wird, weil sie sich nicht "verbiegen" lassen, "echt" und "ehrlich" agieren, die Dinge "aussprechen", wie sie sind.
und ich frage mich, ob dahinter nicht die Ahnung steckt, dass die linken Politiker gewählt werden, damit die dann die Steuern für die Reichen erhöhen, was eine gewisse Genugtuung verschaffen mag, aber sich damit am Grundproblem nichts ändert. Im Gegenteil: der Status als entwürdigter Almosenempfänger wird ja nur auf Ewig festgeschrieben. Also: die linken Politiker werden zwar des Geldes wegen gewählt, aber trotzdem verachtet. (Und deshalb ist ein Grundeinkommen an der Stelle viel besser)
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,616392,00.html



Gewinnmaximierung kann einhergehen mit einem Mehrnutzen der Allgemeinheit, muss aber nicht. Daher gibt es diesen interessanten Vorschlag: das Patentrecht abschaffen. Begründet wird das damit, dass viele große Firmen mittlerweile das Patentrecht missbrauchen um Absatzmärkte dicht zu machen. Grade für Mittelständische Unternehmen ist ein Patentstreit oft existenzgefährdend.
http://www.heise.de/newsticker/US-W...chaffung-geistigen-Eigentums--/meldung/134400
 
walter09 schrieb:
nö, Kinderarbeit ist inhuman und wer das ausnutzt auch.
Ist Arbeitslosigkeit humaner? Oder Kinderprostitution, denn irgendwie müssen die Kleinen in der 3. Welt zum Unterhalt beitragen und da gibt es nur Kinderarbeit bei einem pösen westlichen Unternehmen, Kinderarbeit auf dem Feld oder bei inländischen Unternehmen (die i.d.R. schlechtere Bedingungen bieten), Kinderprostitution oder als Kindersoldaten im Krieg verheizt werden.

Aber wir wollen ja keine Waffen mit deutschem Qualitätssiegel in die 3. Welt exportieren (zumindest nicht offiziell), damit sich dort die Vielzuvielen gegenseitig abschlachten. Kinderprostitution wollen wir auch nicht unterbinden, sondern nur den Zugang zu entsprechenden Bildern, aber wir sind gegen Kinderarbeit in pösen kapitalistischen Unternehmen (gegen die Kinderarbeit auf dem Feld sagen wir natürlich auch nix), obwohl es den Kindern dort wahrscheinlich noch am besten geht. :rolleyes:
 
Man muss auch mal an folgendes denken: Unser ganzes wirtschaftliches System ist von alleine entstanden. Zwar waren einige Staaten besonders wichtig für diese Entwicklung, doch gibt es bei der Verteilung von knappen Gütern - und nichts anderes ist Wirtschaft - nur ein System. Adam Smith hat schon früh von der unsichtbaren Hand des Marktes gesprochen und wie sie alles lenkt und insgeheim dafür sorgt, dass damit der Wohl aller gesteigert wird. Ich würde sogar sagen, der Kapitalismus hat sich evolutionär gegen Planwirtschaft oder den Wohlfahrtsstaat durchgesetzt - und zwar ganz praktisch, ohne irgendwelche Theorie, allein durch Verdrängung.
Wenn wir das anerkennen, nämlich das wir Menschen verschiedene Wirtschaftsordnungen entwickelt haben, dann können wir - mit einem Blick auf das BIP pro Person - sofort sagen, dass unser System das Überlegene ist.

Die nächsten Ziele sollten sein, den Einfluss des Staates auf die Wirtschaft zu verringern und das Humankapital der Bevölkerung weiter zu erhöhen, denn das ist schon jetzt der wichtigste Rohstoff in Deutschland. Wir müssen aus den Menschen eigenverantwortliche Bürger machen, denen der Ruf nach dem Staat auch in Krisenzeiten lächerlich erscheint und die ihr Schicksal frei bestimmen wollen und zwar nur im Notfall mit Hilfe von außen.
Davon sind wir sehr weit abgekommen. Hartz4 ist keine Übergangslösung und rückt zunehmend in das Licht einer dauerhaften Lösung die dann natürlich menschenwürdig sein soll. Der Neid auf die Reichen ist groß und in Frankreich sieht man, dass die untere Klasse das Rechtssystem beiseite schiebt und mit Gewalt vorgehen will. Ich will nicht mehr Humanismus sondern Mitmenschen, die zuerst fragen, was sie leisten können und erst dann - viel später - wissen wollen, was ihnen zusteht. Anhand der Mentalität um die Abwrackprämie, die Diskussionen um die Einkommensdeckelung der Führungskräfte und der ständigen Diskussion um die Höhe der staatlichen Transferleistungen sieht man doch, wie weit wir von so einem Ideal (für mich ist es das) noch entfernt sind.

Übrigens: Der 'homo oeconomicus' (#1) nicht (mehr) wirklich ernst genommen.
 
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