Krise eine Chance für den Humanismus ?

"Unser ganzes wirtschaftliches System ist von alleine entstanden"

Allem Anschein nach gibt es, nach Odium, ein richtig menschliches Wesen, das da heißt "wirtschaftliches System"... Wie kommt man sonst auf so einen positivistischen Satz, wenn nicht durch eine solche Annahme?
Die Wahrheit ist:
Niemand anderes, als die in einer bestimmten Gesellschaft lebenden Menschen haben ein bestimmtes wirtschaftliches System geschaffen, ein Wirtschaftssystem, dass beim Zurückschlagen dafür sorgt, dass wiederum Menschen geschaffen werden, die dieses System stützen.



"Adam Smith hat schon früh von der unsichtbaren Hand des Marktes gesprochen und wie sie alles lenkt und insgeheim dafür sorgt, dass damit der Wohl aller gesteigert wird."

Dieser Adam Smith hat sich aber beispielsweise niemals auch nur die Frage gestellt, warum bestimmte Produkte der Menschen die Form von Waren annehmen. Er hat das Handeln mit Waren als natürlich angenommen, was es de facto nicht ist. Er hat sich auch nie gefragt warum Geld diese eine besitmmte Form und Eigenschaft annimmt.
Weiter:
Wurde in der Steinzeit etwa auf Vorrat und auf Spekulation über das Marktverhalten hin produziert? Oder durch Kreditaufnahme aus der Höhle nebenan? Der gute Adam Smith hat die Tatsache nicht erfasst, dass seine "unsichtbare Hand", einzig ein Produkt des Systems ist, dass eine bestimmte Stufe der Gesellschaft hevorgebracht hat. Diese Stufe ist aber noch lange keine Natur. Also auch hier: ganz vorsichtig sein mit dem Anführen des Vaters der sogenannten modernen Ökonomie und was er nicht so alles bereits "gesehen" hat.


"Wenn wir das anerkennen..."

...dann sollten wir lieber nochmal innehalten und genau hinschauen.
 
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walter09 schrieb:
nein, nur wenn gewinne auf kosten, im weitesten sinne, der lebensqualität gehn

Okay, dann wie im guten alten Sozialismus. Da ging es allen richtig schlecht außer ein paar ganz wenigen der oberen Politetage..

Ist gerechter als im Moment, oder??


Sorry, aber nicht dein Ernst, oder?
 
Moros schrieb:
Wäre es dir lieber, die Kinder würden auf der Straße sitzen oder die Familien hätten nicht genug Geld, weil die Kinder nicht arbeiten?
Ich stimme völlig mit dir überein, dass man Kinderarbeit und andere Missstände beseitigen muss, aber das hat wie gesagt nichts mit Kapitalismus zu tun.

Die Missstände sind eine Folge. Würde den Eltern genug Lohn gezahlt werden, dann bräuchten die Kinder nicht arbeiten. Da den Unternehmen aber 20 Cent mehr die Stunde zu viel sind wird es eben nicht gemacht. Du kannst ja mal schauen wie hoch die Produktionskosten für ein Addidas T-Shirt sind und wie viel mehr du zahlen müsstest, wenn diese Leute gerechter bezahlt werden würden. Wieso muss man denn den Kapitalismus und seine Märkte regeln, wenn das alles damit nichts zu tun hat?

CHAOSMAYHEMSOAP schrieb:
Ist Arbeitslosigkeit humaner?
Lasst sie uns alle zu Sklaven machen wir Humanisten. Dann brauchen sie nicht in den Krieg :freak:.

CHAOSMAYHEMSOAP schrieb:
aber wir sind gegen Kinderarbeit in pösen kapitalistischen Unternehmen (gegen die Kinderarbeit auf dem Feld sagen wir natürlich auch nix), obwohl es den Kindern dort wahrscheinlich noch am besten geht. :rolleyes:
Darauf hätten wir als deutscher Staat wenigstens irgendeinen Einfluss, indem wir diese Unternehmen nur in Deutschland verkaufen lassen, wenn sie vernünftige Arbeitsbedingungen vorweisen können. Da Deutschland ein großer Markt ist, hätte man sicher einen genug Einfluss.

Odium schrieb:
Man muss auch mal an folgendes denken: Unser ganzes wirtschaftliches System ist von alleine entstanden. Zwar waren einige Staaten besonders wichtig für diese Entwicklung, doch gibt es bei der Verteilung von knappen Gütern - und nichts anderes ist Wirtschaft - nur ein System. Adam Smith hat schon früh von der unsichtbaren Hand des Marktes gesprochen und wie sie alles lenkt und insgeheim dafür sorgt, dass damit der Wohl aller gesteigert wird.
Wirtschaftstheorie und -realität klaffen auseinander. Die unsichtbare Hand des Marktes wird teilweise gelenkt von denen die Macht haben. Beispiel: Medikamente, in Deutschland zahlt man für Aspirin 9 Euro. Für das gleiche Produkt in Großbritanien nicht mal einen Euro. Ist der Verbrauch hier so viel höher, dass das Gut knapp wird? Nein es gibt Absprachen in Deutschand und Preisdeckelungen in GB.

Odium schrieb:
Ich würde sogar sagen, der Kapitalismus hat sich evolutionär gegen Planwirtschaft oder den Wohlfahrtsstaat durchgesetzt - und zwar ganz praktisch, ohne irgendwelche Theorie, allein durch Verdrängung.
Die Vergleiche hinken und eine ganze Reihe Wissenschaftler streiten über Vergleichsmöglichkeiten. Denn die Start- und Rahmenbedingungen für die unterschiedlichen Länder waren wesentlich unterschiedlich. So hat die DDR zum Beispiel Reparationen gezahlt die BRD nicht.
Odium schrieb:
Wenn wir das anerkennen, nämlich das wir Menschen verschiedene Wirtschaftsordnungen entwickelt haben, dann können wir - mit einem Blick auf das BIP pro Person - sofort sagen, dass unser System das Überlegene ist.
Das BIP sagt gar nichts aus. Alle Werte die man selber schafft oder durch Tausch handelt tauchen dort nicht auf. Ein gutes Beispiel ist Island vor dem Bankencrash. Da haben die Banken wesentlich das BIP generiert. Ob sie damit irgendeinem Land überlegen wären das viel produzieren kann ist fraglich.

Odium schrieb:
Davon sind wir sehr weit abgekommen. Hartz4 ist keine Übergangslösung und rückt zunehmend in das Licht einer dauerhaften Lösung die dann natürlich menschenwürdig sein soll. Der Neid auf die Reichen ist groß und in Frankreich sieht man, dass die untere Klasse das Rechtssystem beiseite schiebt und mit Gewalt vorgehen will.
Frankreich ist nicht zu entschuldigen aber zu verstehen. Es gibt viele Formen der Gewalt und des Verschiebens von Recht. Wer Steuern hinterzieht schiebt das Rechtssystem genauso beiseite. Wer Boni kriegt, obwohl er Mist baut und dafür Menschen in die Armut schickt begeht auch eine Form von Gewalt, allerdings psychische.

Deine gepredigte Eigenverantwortung klingt zwar super, aber der Hacken ist doch, dass alle in einer Gemeinschaft eigenverantwortlich leben sollen. Wo ziehst du die Grenze? Damit dieses System funktioniert dürfte nichts vererbt oder von den Eltern an die Kinder gegeben werden damit es fair wäre (Eigenverantwortung). Das will niemand und zeigt die Grenzen auf. Für mich sollte der Staat einige wesentliche Dinge übernehmen wie Wasser, Energie, Rente, Bildung, Arbeitslosenversicherung und Gesundheit. Alle Bereiche wo das Soziale im Fordergrund stehen sollte. Alles andere kann jeder selber entscheiden.
Odium schrieb:
Ich will nicht mehr Humanismus sondern Mitmenschen, die zuerst fragen, was sie leisten können und erst dann - viel später - wissen wollen, was ihnen zusteht.
Da gebe ich dir Recht. Es trifft aber auf alle zu. Auf den 18 jährigen der nicht arbeiten will und es auch noch nie getan hat und auf Manager die keine Leistung gebracht haben und eine fette Rente kriegen (Mehdorn, die Bilanz seines Wütens bei der Bahn ist erschreckend).

H3rby schrieb:
Ist gerechter als im Moment, oder??
Sorry, aber nicht dein Ernst, oder?
1. es gab nie einen echten Sozialismus. Es ist eine Theorie wie der freie Markt
2. gerechter ist schwer zu sagen kommt auf die Definition an. Besser? Jaein. Einigen ja, anderen nein. Man hat heute mehr Möglichkeiten. Das ist auch gut so. Man kann einfacher studieren, Reisen und seine Meinung äußern. Hat man aber kein Geld verliert man nach und nach diese Möglichkeiten.
Das es allen richtig schlecht ging musst du erst mal belegen. Ich will ein totalitäres Regime nicht gutreden, aber auf welches Land nimmst du Bezug? Bei Nordkorea geb ich dir Recht, aber zu Verallgmeinern ist falsch.
 
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chriwi schrieb:
Das es allen richtig schlecht ging musst du erst mal belegen. Ich will ein totalitäres Regime nicht gutreden, aber auf welches Land nimmst du Bezug? Bei Nordkorea geb ich dir Recht, aber zu Verallgmeinern ist falsch.

Okay, dann nenn mir doch mal ein Beispiel, wo es nicht so war?

Und nein, zu Weihnachten stundenlang für Orangen anstehen heißt nicht, dass es den Leuten gut ging, weil es überhaupt mal Orangen gab...
 
H3rby schrieb:
Und nein, zu Weihnachten stundenlang für Orangen anstehen heißt nicht, dass es den Leuten gut ging, weil es überhaupt mal Orangen gab...
Natürlich ist eine Ausweitung der Tafeln, weil sich die Leute in einem so reichen Land das Essen nicht leisten können und Entlassungen bei 1.30Euro besser.

Die Frage ist eben was gut leben heißt. Heißt es Essen, Bildung und Wohnen zu haben dann ja. Heißt es die Freiheit zu haben (mit Geld) dann nein. Bei deinen Argumenten vergisst du immer, dass man im Kapitalismus Geld braucht um frei zu sein und die Wahl zu haben. Allen die es nicht haben geht es in diesem System sicher nicht besser.
 
@H3rby

Das es bei den "sozialistischen" Staaten allen schlecht ging stimmt nicht.
Wie auch bei der jetzigen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Form gibt es Pro- und Contra Seiten sowie Menschengruppen die profitierten oder leiden mussten.
Die Knappheit in der DDR ist ja allseits bekannt, aber der Grund dafür ist zum Einen das dieses kleine Ländchen bis zum Ende an die UdSSR Reparationen zahlte und zu dem die Preise der Produkte kein einziges mal an die steigenden Rohstoffkosten angepasst hatte - das konnte nicht funktionieren. Folglich musste man mit Knappheit leben.

Trotzdem aus meinen familiären Kreisen (waren Bauern) kann ich sagen ging es ihnen nicht schlecht. Der Wert befand sich aber an anderen Dingen, z.B. regelmäßige gesamte Familienausflüge, ein gesicherte Kinderbetreuung usw. Ist das heute einfach so möglich mit der gesamten Familie Ausflüge zu unternehmen? Dass das Kind während der Arbeizszeit stets betreut werden kann ohne schwere finanzielle Belastungen?

Genau so wie in Sachen Bildung, das Finnland z.B. das Bildungssystem der DDR einsetzt sagt doch was aus. Genau so wie die Sache Polikliniken die jetzt aus Kostengründen wieder auftauchen oder banale Dinge wie der Grüne Pfeil an der Ampel der den Autofahrern eine große Erleichterung ist, Not macht erfinderisch. Das trifft auf sozialistische Länder gut zu. Was getan wurde ist das alles was den Stempel der DDR trug nach der Wende verdammt wurde.
Ich will die DDR nicht gutheißen, die Sache mit der Stasi, dem ZK und allem war unmenschlich. Ganz und gar schlecht gings aber auch nicht zu.

Und wo "Sozialismus" funktionieren könnte ist Südamerika , die Bevölkerungsmehrheit nämlich die Indios finden nun endlich mehr Gehör (Venezuela) und finden sich nach Jahrzehnten der Unterdrückung an einer besseren Stelle.
Was tut der Westen? Die wirtschaftliche Vereinigung Südamerikas wird verdammt, Venezuela gehört teils zur Achse des Bösen eben weil diese Entwicklung unseren Ländern, Wirtschaftssystem und Lobbygruppen nicht gefällt.
 
@shader

In Bezug auf die Lebensverhältnisse in der DDR hast Du nicht ganz unrecht. Dazu muss man allerdings auch bemerken, dass Arbeiter, Bauern und Uniformierte einen vergleichsweise hohen Lebenstandard in der DDR hatten. Bei Akademikern ohne Parteibuch sah es schon anders aus.

Dennoch dürfte der materielle Lebenstandard eines Arbeitslosen heute ungleich hoher sein.

Freiheit bedeutet auch mehr, als nur Geld ausgeben zu können.

Südamerika, insbesondere Venezuela, ist auch ein eher schlechtes Vorbild für funktionierenden Sozialismus. Der einzige Grund, weshalb sich Venezuela noch nicht ins wirtschaftliche Aus geschossen hat, ist der Orinoco Belt mit seinen Ölvorkommen.
Das macht die Wirtschaftskraft und den besser werdenden Lebenstandard in Venezuela aus, nicht aber das System.

Ich halte Humanismus und einen realen oder irrealen Sozialismus für schlecht vereinbar.

MFG
 
Shader schrieb:
Der Wert befand sich aber an anderen Dingen, z.B. regelmäßige gesamte Familienausflüge, ein gesicherte Kinderbetreuung usw. Ist das heute einfach so möglich mit der gesamten Familie Ausflüge zu unternehmen? Dass das Kind während der Arbeizszeit stets betreut werden kann ohne schwere finanzielle Belastungen?

Und was glaubst du, wie das ganze finanziert wurde? Auf Pump natürlich. Wir können uns jetzt natürlich auch über Kopf verschulden, um Deutschland zu einem Arbeiterparadies auf Erden zu machen. Am Ende steht dann aber ein Staatsbankrott wie es auch in der DDR der Fall war.

Und wo "Sozialismus" funktionieren könnte ist Südamerika , die Bevölkerungsmehrheit nämlich die Indios finden nun endlich mehr Gehör (Venezuela) und finden sich nach Jahrzehnten der Unterdrückung an einer besseren Stelle.
Was tut der Westen? Die wirtschaftliche Vereinigung Südamerikas wird verdammt, Venezuela gehört teils zur Achse des Bösen eben weil diese Entwicklung unseren Ländern, Wirtschaftssystem und Lobbygruppen nicht gefällt.

Der Mercosur wurde Jahre vor Chavez oder Morales vereinbart.

Venezuela lebt (wie auch Russland) nur von Erdöl und Erdgas Exporten. Die Menschen in China, Russland und Venezuela geben einen Teil ihrer Menschenrechte für Wohlstand ab. Da ich oft in Russland bin, kann ich das ja durchaus nachvollziehen. Die Probleme in diesen Ländern beginnen jetzt, wo die Staatsoberen keinen wachsenden Wohlstand mehr verkünden können.

Da gibt es nur 2 Wege: Entweder verschulden sich diese Staaten, um den Wohlstand, der in den letzten Jahren erreicht wurde, zu erhalten oder die Menschen fordern endlich ihre Rechte ein.
 
Landinho schrieb:
Und was glaubst du, wie das ganze finanziert wurde? Auf Pump natürlich. Wir können uns jetzt natürlich auch über Kopf verschulden, um Deutschland zu einem Arbeiterparadies auf Erden zu machen. Am Ende steht dann aber ein Staatsbankrott wie es auch in der DDR der Fall war.

Die ganze Privatwirtschaft der DDR wurde auf "Pump" finanziert.
Das Ländchen ist nicht durch die Kinderbetreuung und dem Bildungssystem untergangen sondern hauptsächlich, wie ich schon erwähnt hatte, während der ganzen Zeit das ZK kein einziges mal die Preise der Produkte an die steigenden Rohstoffkosten angepasst hatte und natürlich auch weil der DDR das "Hartgeld" fehlte, die Ostmark war nichts Wert im Weltmarkt.
 
die ddr hatte diesen antifaschistischen schutzwall, sowie ein heer nutzloser stasispitzel und ne recht grosse armee, das alle hat ne menge geld verschlungen.
interessanter weise stand die ddr am anfang garnicht so schlecht da (die waren sogar stärker als die junge brd, hab ich mal gelesen). mit ihrem trabbi und einem kühlschrank waren sie an sich weit vorne, damals. (dann kamen die falschen leute an die entscheiderpositionen, kritk wurde verboten, usw) letztlich konnte die ddr-wirtschaft die nachfrage nicht mehr bedienen, die leute hätten gerne etwas gekauft, z.b. autoersatzteile, die regale waren halt leer. dann hatte der staat auch keine steuereinnahmen mehr.


möglicherweise waren die auch technisch überfordert, die nötigen daten zu erheben und zu verwalten. das schafft der freie markt einfach so: angebot, nachfrage, herstellung von produkten, eigenschaften von produkten, vertrieb usw: das sind gewaltige datenmengen, die im freien markt ganz von allein, bzw dezentral verwaltet werden. in einer planwirtschaft müsste man das alles zentral bündeln. jetzt könnte man vermuten, dass das mit der heutigen technik möglicherweise möglich wäre. hm, allerdings waren die bisherigen versuche halt denkbar desaströs.

man könnte unterscheiden, zwischen luxusgütern und den dingen, die zum überleben nötig sind, wie trinkwasser, strom, gesundheit usw

der freie markt ist ja nur da am wirken, wo es sich im besten fall um mittelständische unternehmen handelt. da wo sich konzerne etabliert haben, würden die ja am liebsten den markt abschaffen. daher finde ich die idee, das patentrecht zu reformieren, absolut angemessen: das patentrecht dient heut überwiegend dazu, es als reines verbotsrecht auszulegen. d.h. den kunden wird ein möglicher technischer fortschritt verwehrt (zumindest solange, bis das patent ausläuft) das ist der heutigen zeit nicht mehr angemessen.

man stelle sich vor, das patentrecht beinhaltet kein verbotsrecht mehr, sondern nur noch das recht der gewinnbeteiligung. dann könnte z.b. porsche die patente von opel benutzen, vw die von mercdes usw, und dafür würde eben gewinnbeteiligung an den rechteinhaber gezahlt. ein solches patentrecht würde einen enormen technischen schub bewirken und uns allen zu gute kommen

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Ist Arbeitslosigkeit humaner? Oder Kinderprostitution, denn irgendwie müssen die Kleinen in der 3. Welt zum Unterhalt beitragen und da gibt es nur Kinderarbeit bei einem pösen westlichen Unternehmen, Kinderarbeit auf dem Feld oder bei inländischen Unternehmen (die i.d.R. schlechtere Bedingungen bieten), Kinderprostitution oder als Kindersoldaten im Krieg verheizt werden.
es geht in diesem thread um humanismus, kern davon ist die bildung. kinder sollen in die schule gehn, damit sie später eine perspektive haben. bei der kinderarbeit werden sie nur "verbraucht" (man kann das thema auch differenzierter betrachten, nämlich ernähren die kinder oft die familien, also muss an der stelle ein ausgleich stattfinden, logisch)

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edit:
http://www.zeit.de/campus/2009/02/welt-da-draussen-leben
 
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Man will über Humanismus reden und gleich kommt man auf dem Sozialismus. Wie so eigentlich?

Wenn wir uns erinnern, hat diesen Sozialismus den Anspruch gehabt, den Humanismus tatsächlich zu verwirklichen. Übrigens, wodurch? Durch die Abwesenheit der Konkurrenz, ergo 'Ausbeutung'! Also durch Planwirtschaft. Der Westen hat damals diese Art von Humanismus gar nicht hoch gehalten und ist in den Kampf mit der Freiheit und dem Wohlstand (Reichtum) für alle gegangen. Übrigens, wodurch? Durch die freie Marktwirtschaft, also Konkurrenz!

Machen wir uns nicht vor, die Planwirtschaft war nicht schlecht, weil sie Planwirtschaft war, sondern weil sie eine schlechte Planwirtschaft war. Wenn die Menschen/Politiker im Westen für nötig halten werden, die Planwirtschaft einzuführen, wird sie auch die gute sein, weil richtig gemacht. Und irgendwann wird es schon so kommen.

Jetzt entdeckt man den Humanismus. Was ist aber Humanismus? Das ist das Allgemeinste und inhaltloseste überhaupt, wenn es um den Menschen geht, soll es menschlich gehen. Das heißt: 1. Wir sind genau so schlau wie vorher weil diese eine Tautologie ist. 2. Es fehlt hier offensichtlich am Menschlichen, wenn es so eine Forderung durch die Welt hallt. 3. Angenommen wäre etwas dran, ist die Methode der Umsetzung immer noch nicht ausgemacht. Wie soll das gehen?

Zitat walter09: "es geht in diesem thread um humanismus, kern davon ist die bildung. kinder sollen in die schule gehn, damit sie später eine perspektive haben."

Soll das ein Witz sein? Die Schule bildet schon für die Bedürfnisse dieser Wirtschaft, ist ein verkehrter Schluss zu sagen, sie hätte das nicht gemacht. Das die Leute mit den Verhältnissen und Zwecken dieser Wirtschaft ein Problem haben, liegt es bestimmt nicht an der Bildung.

Jetzt geht man aber tausende von km weit weg und schaut im Bhutan, woran es liegt, das die Leute da glucklich sind. Als wüsste man nicht, was glück bedeutet. Und das stimmt: als Zweck ist das von unsere Wirtschaft gar nicht gesetzt worden. Ihre Zwecke sind bekanntlich ganz andere.

Zitat: »Es ist eigentlich nicht einmal klar, ob ein verbesserter Lebensstandard überhaupt ein Kriterium für Glück ist«, sagt Pfaff.

Klar, wer wenig hat soll nicht denken, daran würde sein Unglück liegen.

Zitat: »Der Staat kann lediglich die Bedingungen schaffen. Am Ende ist doch jeder seines eigenen Glückes Schmied.«

Also doch weiter die freie Marktwirtschaft, also Konkurrenz! Hat man das im Bhutan gelernt?
 
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Und wieder vergleicht man Kapitalismus und Sozialismus mit dem einen Vergleichskriterium - Geld. Da gewinnt natürlich der Kapitalismus - er ist ja auf Gewinnmaximierung ausgelegt. Aber es gibt auch noch andere Kriterien.

Im Kapitalismus läuft es nach dem Prinzip homo homini lupus est. Ziel ist eine Gewinnmaximierung. Einschränkungen gibt es keine, es herrscht nur durch das allernötigste Minimum des Gesetzes beschränkte Freiheit. Also auch die Freiheit, seine Ellenbogen einzusetzen.

Arbeit ist ein unumgängliches Übel, ein Mittel zum Geldverdienst. Das eigentliche Leben fängt nach der Arbeit an. Schon in der Schule wird es einem so beigebracht. Man soll eine Arbeit suchen, die zukunftssicher ist und einen guten Verdienst bietet, nicht eine, die einem Spaß macht.

Apropos Schule. Vor einigen Jahren wurde an unsere Schule ein Mitarbeiter einer großen Versicherungsfirma eingeladen, um mit den 11. Klassen über die Arbeitswelt zu reden. Es war ein relativ junger Mann mit Anzug und Krawatte, ganz locker und "cool" - wie man sich eben einen erfolgreichen Mann aus der Wirtschaft vorstellt. Ich mochte solche Menschen schon zu der Zeit nicht besonders, aber seine "Tipps" haben alle meine Erwartungen übertroffen. Er sagte doch tatsächlich, bei einer Bewerbung wäre es ok, falsche Angaben (z. B. über Sprachkenntnisse oder sonstige Fertigkeiten) zu machen, solange der Arbeitgeber nicht dahinterkommt! Aber ok, es war ein Mann aus der Wirtschaft und dort wird der Erfolg wohl so erreicht. Was mich mehr wunderte ist, dass der Lehrer, der anwesend war, nicht eingeschritten ist, und sogar als der Typ schon weg war und wir ihn auf diese Aussage angesprochen hatten, eher ausweichend antwortete!

So werden die Kinder auf das Leben in einem kapitalistischen Staat vorbereitet und dann wundert es nicht, dass sie dieses System gut finden - sie haben gelernt damit umzugehen und es zu ihrem Vorteil auszunutzen. In einem kommunistischen Staat würden diese Fähigkeiten eher von Nachteil sein. Im Gegenteil würde ein in einem kommunistischen Staat erzogener Mensch seine Probleme haben, in einem kapitalistischen Statt zurecht zu kommen.
 
@photon ich gebe dir recht, man mus lügen damit man was erreicht und es wird sogar manchmal erwartet von einem ;) als mein scheff mir sagte" wir tätten hier kein paradies" seitdem verstehe ich soeiniges.

solange es menschen gibt, gab nur probleme und kein einziges system hatte gut funktioniert, nur ungerecht.
jeder arbeitet nur für sich alleine, wenn jeder einzelne für anderen arbeiten würde ohne zu betrügen, dann bräuchten wir woll kein geld und jeder hätte arbeit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die aktuellen Krisen, die sich durch Treffen und (halb)gare Beschlüsse bestimmt nicht zu lösen sind, sind eine Chance endlich für einen Weltkrieg.

Das ist die Lösung. Also keine Chance für Humanismus.
 
Rums!

Hast Du auch eine Erklärung dafür? Oder meinst Du nur, auf dieser Welt kämpft das Gute gegen das Böse und das Gute hat keine Chance?
 
Die Erklärung ist ganz einfach: Überbevölkerung. ;)

Leider scheuen sich die Politiker und die Gutmenschen einen solchen Begriff in den Mund zu nehmen und reden lieber vom Hunger in der 3. Welt, dem pösen Kapitalismus, usw.

Aber keine Angst, die Natur wird das Problem schon irgendwie lösen und die Natur hat auch keine moralischen Bedenken beim Einsatz von biologischen Waffen (was anderes hat sie ja auch nicht). :rolleyes:

Arten kommen und gehen, so ist das eben, wenn man über den Tellerrand von ein paar zehntausend Jahren Geschichte blickt. ;)
 
CHAOSMAYHEMSOAP schrieb:
Die Erklärung ist ganz einfach: Überbevölkerung. ;)

Leider scheuen sich die Politiker und die Gutmenschen einen solchen Begriff in den Mund zu nehmen und reden lieber vom Hunger in der 3. Welt, dem pösen Kapitalismus, usw.
Wenn du mehr Nahrung produzierst als du verbrauchst, dann hast du kein Resourcenproblem sondern ein Verteilungsproblem. Darum sehe ich das Thema Überbevölkerung ein wenig anders. Mit nachhaltigerem Wirtschaften und ökologischeren Technologien ist die BEvölkerungszahl sicher nicht zu hoch.
 
Wieso sollten wir unsere Überschüsse verteilen? Damit die Drittweltler sich noch mehr vermehren, noch mehr Urwälder abholzen und wir dann noch mehr verteilen müssen? :rolleyes:
 
@CHAOSMAYHEMSOAP

In deinem Zitat fehlt ein "zu" und es trifft auf dich zu. Die europäische Union zerstört den Getreidehandel in Afrika, weil sie hochsubventioniertes Getreide dorthin exportiert. Statt also selber Essen anzubauen werden lieber Monokulturen angepflanzt damit du Kaffee trinken oder Baumwoll T- Shirts tragen kannst. Brechen die Preise zusammen kann es nicht kompensiert werden. Diese Abhängigkeit ist gewollt. Als Schwellenländer in der Krise waren wurde Privatisierung hochgelobt und der freie Wettbewerb. Schau dich um was die Industrieländer machen. Regulieren und staatliche Hilfe. Es einfach nur auf diese Länder zu schieben ist eine sehr kurzsichtig. Außerdem überleg dir mal wieviel Resourcen ein Afrikaner durchschnittlich verbraucht und wie viel ein Europäer und dann schreib weiter.
 
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