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NewsKrypto-Trojaner WannaCry: Deutschland mit „blauem Auge“ davon gekommen
Man muss sich im klaren sein, dass es keine 100% Sicherheit geben wird!
Ich persönlich empfinde, dass das Thema IT-Sicherheit in unserer Politik noch einen zu geringe Beachtung findet bzw. erst gerade in diesem Bereich aufwacht.
Dieser Hackangriff war, meiner Meinung nach, nur eine sanfte Briese und ich befürchte, dass die wirklich schlimmen Hackerangriffe noch vor uns stehen und wer nicht Vorbereitet ist, kann es katastrophale Folgen haben.
Ich hatte die Tage das "Vergnügen" einem Bekannten welcher auf seinem älteren Rechner noch Windows XP nutzt den Notfall-Hotfix aufzuspielen. MS hat da leider einen Fehler gemacht und nahezu alle Verlinkungen auf (KB4012598) führten leider zu einer falschen Datei welche für Windows Embedded bestimmt ist und den Installationsversuch mit einer Fehlermeldung quitierte. Mühsames Suchen war angesagt. Wie soll da ein unerfahrener User zum Ziel kommen ? Inzwischen wurde das korrigiert.........
IT-Sicherheit ist kein Kampf gegen Windmühlen mehr. Eigentlich sollte man dankbar sein, dass solche Angriffe dazu führen, dass das Thema auch im öffentlichen Leben immer mehr an Boden gewinnt. Auch die Politik wird langsam wach gerüttelt, denn diese handelt für gewöhnlich erst wenn etwas passiert und der Druck von außen größer wird.
Dieser "Angriff" wird nicht der letzte sein. Solange es "veraltete" Systeme gibt, bleibt das Schlaraffenland für Hacker bestehen.
Cryptowährungen sind nur ein Mittel zum Zweck. Klar, seit es solche gibt, hat die Anzahl an Ransomware zugenommen. Aber ob Hacker ein Verbot interessiert, wage ich zu bezweifeln.
Zum Thema Entschlüsslung:
Angeblich sind nur drei fixe Zahlungsadressen im Umlauf. Ist doch klar, dass dann niemand seine Daten wiederbekommt.
An anderer Stelle im Netz wird geraten, die Ports 445 und 3389 zu schließen (und noch einer, hab den vergessen). Da frag ich mich, wer in seinem Router genau den Port für RDP verwendet? Selten so dämliche Leute gesehen. Ist ja nicht so, als hätte man 65535 Ports und davon etliche frei verfügbar und könnte demnach meinetwegen 33890 für RDP nehmen und damit zu verschleiern, welcher Port wofür da ist.
Ergänzung ()
TeufelMo schrieb:
Von den gezahlten 70000$ in den Usa, an "wanna cry", hat niemand seine Daten wiederbekommen. Gerade Artikel dazu gelesen.
Gar nicht, XP sollte eigentlich nur noch in äußersten Ausnahmefällen verwendet werden und dann eben nur, wenn ein Experte parat steht um das System zu konfigurieren und zu warten.
XP noch zu betreiben, wenn nicht teure Hardware oder Software nur darauf läuft und eine Alternativ-/Neuanschaffung finanziell nicht tragbar ist, ist einfach nur fahrlässig. Und wenn es aus genannten Gründen notwendig ist, dann sollte man da eben einen Experten ran lassen der sicher stellt, das es keine Querschläger auf andere Systeme udg. gibt.
Viele hier sehen es wohl für normal an das sich mittelständische und kleinere Unternehmen IT-Spezialisten (oder überhaupt eine eigene IT) leisten können. Ist halt leider nicht immer der Fall.
Eine eigene IT Abteilung ist auch nicht notwendig. Problematisch sind die Unternehmen welche externe IT Dienstleister haben und sich dabei den Wartungsvertrag sparen. Also Dienstleistungen nur bei "Bedarf" anfordern. Bei nem WV sind regelmäßige Updates und Kompatibilitätsprüfungen obligatorisch.
Den Kunden ohne WV schickt man eine Mail mit der entsprechenden Info (Warnung) und gleichzeitig ein Angebot für die Aktualisierung der Systeme. Da ruf ich auch nicht 5 mal an um ihnen die Brisanz zu erklären. Das hat man alles schon gemacht und wer keine regelmäßige Wartung will muss eben mit den Konsequenzen leben. Früher oder später kommen die eigentlich immer. Dann wirds erstmal so richtig teuer und plötzlich solls doch ein WV sein
Nettes Beispiel vom letzten Jahr, große Arztpraxis mit Labor, Röntgen und Anpassung von Implantaten. 15 Clients und nen Crypto Trojaner per Mail erwischt. Der hat die Freigaben aufm Server natürlich auch gleich mit verschlüsselt (Reports, Bilder, Dokumente etc.). Alle Clients isoliert, Daten so weit möglich gerettet und komplett neu aufgesetzt. Vollständigen Server Restore ausm älteren Backup und aktuelle DBs eingeschoben. Drei Tage geschlossen und gut 60 Mannstunden. Umsatzverlust Richtung 75k.
Ach, der Mensch ist doch generell faul, geizig und sieht erst Handlungsbedarf wenn was passiert ist.
Abgesehen davon, dass es auch kritsche Strukturen wie Krankenhäuser getroffen hat, war der "Angriff" doch ein guter Weckruf für Politik und Wirtschaft, IT und deren Sicherheit nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.
Es ist erstaunlich, dass ein ein Malware-Entwickler sich so umfangreich mit Sicherheitsmechanismen beschäftigt, dass er eine Lücke findet, aber einen derart schlechten Notfallschalter entwirft. Der hätte ja zumindest noch eine (Krypto-)challenge an den auf der Domain gehosteten Inhalt stellen können.