Kurssturz 2008 - Wann neu investieren?

Odium

Captain
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Ich wollte den Thread "Bankenkrise, ein Lehrstück des Kapitalismus ?!" nicht vom eigentlichen Thema abbringen. Dort geht es um die Systemfrage, die ich hier gar nicht stellen möchte. Es geht hier um die Börse und den Markt während der sogenannten Bankenkrise, die inzwischen wohl auch die Autoindustrie erfasst hat.

Der Dax hat heute unter 4900 Punkten geschlossen und damit 2,5% zum Vortag verloren. Gegenüber dem Jahresanfang hat der Index somit ca. 40% verloren, vornehmlich Titel aus dem Finanzsektor. Einziger Gewinner ist die VW-Aktie und die Gründe dafür kennt man ja aus den Nachrichten. Der Dow Jones verlor heute wieder über 7% und hat damit auch die 9000er Marke nach unten hin verlassen. Bis vor ein paar Tagen galt die 10.000er Grenze noch als stabil.

Ich wollte fragen, ob hier User dabei sind, die eigenständig handeln, sei es kurz-, mittel- oder langfristig. Ich möchte wissen, wann der Markt stabil genug ist, um relativ gefahrlos - vor all den anderen - mit der Schnäppchenjagd anzufangen. Ich denke zum Beispiel da an die Daimler-Aktie (1-Jahres-Chart)
h.html


Sie ist ein Beispiel für einige Firmen aus dem Dax, aber auch aus MDAX, die ich für gesund genug halte, die Krise zu überstehen und wegen der Panik im Moment sehr unterbewertet scheint.
Nur, wann kann man mit einem Ende der Krise rechnen? Die Wahl des nächsten US-Präsidenten ist in weniger als einem Monat. Die Auswirkungen der angekündigten Zinssenkung werden dann auch langsam greifen. Ich kann mir schwer vorstellen, dass diese Krise mit einer solchen Intensität noch bis Mitte 2009 oder gar darüber hinaus andauern wird.
Wie ich in anderen Threads schon sagte, erscheinen mir solche Phasen immer sehr günstig, wenn man die richtigen Nerven (und Kleingeld) dazu hat. Obwohl das Risiko bei einer solchen Volatität hoch scheint, gibt es sicherlich schlechtere Zeitpunkte zum investieren.
Also, wann rechnet ihr mit einer Stabilisierung und werdet ihr dann versuchen, daran mitzuverdienen?
 
Zuletzt bearbeitet: (Rechtschreibung)
Wenn Du inverstiren wilst, dann tu es jetzt! Nicht umsonst kaufen Buffet und Co. momentan viele marode Anteile auf. nach der Krise verdienen die sich dumm und dämlich daran! Musst halt nur aufpassen, dass du nicht aufs falsche Pferd setzt.
 
ich persönlich investiere auf sehr langfristiger basis...und hatte letztens ein gespräch mit meinem Bänker...
Meiner meinung nach sollte man jetzt nicht mehr investieren, und wenn dann in sichere banken...

Aber alles themen für sich^^
Das ganze system ist so komplex, das sollte man am liebsten studieren um hier ein gutes urteil zu leisten...

Aber meine meinung bleibt...ich würde jetzt nicht mehr neu einsteigen....gegebenenfalls aussteigen und kurz vor jahresende einsteigen! (wegen der steuerumstellung)
 
Tja ...
Das ist wohl die Frage die 99% aller gewillten Anleger interessiert.
Ein Arbeitskollege von mir hat letzte Woche in die Aktien von Berkshire Hathaway invesiert. Seitdem haben sie ein wenig an Wert verloren. Dennoch ist auch jetzt schon abzusehen, dass sie sich auf lange Sicht wieder erholen werden. Gleiches Argument hast du ja für die Aktien der DaimlerAG angeführt.

Person A weiss dies, B weis jenes und C weiss wiederrum was ganz anderes. Und letztenendes lebt der Aktienmarkt genau von der Tatsache, dass jeder nur ein Stückchen Wahrheit kennt oder das zumindest glaubt.
Anders wären ja auch derartige Talfahrten, wie sie gerade zu beobachten sind, weitaus absehbarer.

Die Anstiege laufen Erfahrungsgemäß weitaus verzögerter ab, als die Talfahrten. Darüber hinaus erfolgt der Anstieg in Schüben. Es ist eher unwahrscheinlich, dass eine Aktie einen Steilflug nach oben macht - erst recht nicht bei renomierten Unternehmen, die seit Jahren dabei sind. Von daher würde ich mich nicht zu verrückt machen eventuell den perfekten Start zu verpassen und dafür ein Quentchen mehr Sicherheit erwerben.
 
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Ich bin nicht unbedingt ein Freund von Einzelwerten, weil man damit einem unnötig hohen Risiko ausgesetzt ist. Das würde ich nur empfehlen, wenn ordentlich Geld vorhanden ist und vernünftig gestreut werden kann.

Aber wie man es auch macht, die Vorgehensweise ist immer ähnlich. Nehmen wir zum Beispiel den Dow Jones oder den Dax. Da schaue ich mir nicht den Verlauf des letzten Monats oder des letzten Halbjahres an, sondern den 10-Jahres-Chart. Zunächst überlege ich mir, warum es dort bestimmte Extremwerte gibt – Krise hier, Blase dort. Irgendwo dazwischen liegt der „reale“ Wert, der unter Berücksichtigung weiterer Faktoren als angemessen erscheint.

Da spielt natürlich eine Menge mit herein: Branchen-Aussichten, Konjunktur-Prognose, Geldpolitik, Konsumfreude, Investitionsneigung, Wirtschaftspolitik usw.

Wenn man zu dem Schluss kommt, dass der Aktienindex oder der Aktienkurs eines bestimmten Unternehmens deutlich unterbewertet ist, dann würde ich einsteigen. Um mal zwei Werte zu nennen: Dow Jones bei 10.000 Punkten und DAX bei 6.000 Punkten. Das wären zwei Orientierungshilfen, bei denen ich ohne zusätzliche Informationen nicht voraussagen wollte, ob die Tendenz eher rauf oder runter geht, immer vor dem Hintergrund einer auf Fakten basierenden und fairen Bewertung der Aktien.

Wenn der Dow Jones derzeit irgendwo bei 8.500 Punkten liegt und der DAX unter 5.000 Punkte, dann entspricht das nicht den Tatsachen, sondern ist ein deutliches Zeichen für eine Unterbewertung.

Das wäre ein klares Kaufsignal, natürlich unter der Voraussetzung, dass man an das Geschäft des Unternehmens glaubt, wenn man auf einzelne Aktien abzielt. Also zum Beispiel Daimler: Wird Daimler auch noch in zwei oder in fünf Jahren Autos bauen und verkaufen? Ich denke ja. Wird Daimler zwischenzeitlich Absatzprobleme bekommen? Gut möglich. Wäre dann ein Kurs von derzeit 30 Euro angemessen? – Die Daimler-Aktie hat alle Höhen und Tiefen mitgemacht. Das sieht man, wenn man sich die letzten 10 Jahre anschaut. Aber selbst in der langen Durststrecke zwischen 2001 und 2005 lag ein durchschnittlicher Kurs von 40 Euro stets im Trend. So viel sollte auf jeden Fall drin sein.

Die Grundsatzfrage, ob man noch warten soll, stellt sich meiner Meinung nach nicht wirklich. Entweder hat man derzeit Schnäppchenkurse, die irgendwann wieder höher liegen werden, oder man hat sie nicht. Wenn man sie hat, kann man auch kaufen. Wenn man nicht kaufen will, dann heißt das nur, dass man noch nicht davon überzeugt ist, ein Schnäppchen zu erwischen. Dann kann man es auch lassen.

Aber die Gier, den letzten Cent aus der Anlage quetschen zu wollen, verleitet nur zu unnötigem Risiko. Das sollte man viel lockerer angehen. Das soll heißen: Wenn die Aktie jetzt bei 30 Euro liegt und wenn Du der Meinung bist, dass sie 40 oder 50 Euro wert ist, dann kaufe sie und interessiere Dich nicht dafür, ob sie zwischenzeitlich noch einmal auf 20 Euro sinkt.
 
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H@ackin Tosh: Für mich ist der genaue Zeitpunkt sehr wichtig, weil ich viel besser darin bin, zum richtigen Zeitpunkt einzusteigen als auszusteigen ;)
Wer heute verkauft hat (und das war ja die Mehrheit, weil wir einen freien Fall an der NYSE hatten), glaubt ja, dass es noch weiter runter geht. Trotzdem gibt es noch Optimismus und das bedeutet, es wird noch weiter abwärts gehen.
Und wie muh2k4 schon sagt, sind die Abstürze immer viel intensiver und schneller. Man hat viel weniger Zeit, um seine Investition zu überdenken, deshalb möchte ich jetzt schon damit anfangen, während die meisten noch damit beschäftigt sind, ihre Anteile zu verkaufen.
Und du hast eine optimistische Sichtweise, keshkau. Das ist eigentlich ziemlich selten für jemanden, der noch investiert ist, oder? ;)
Aber ob die 8500 beim DJ jetzt ein Kaufsignal sind, das weiß ich nicht so recht. Der Dominoeffekt, der durch die Banken geht, ist wirklich atemberaubend weiter runter geht es immer. Was uns heute günstig erschien, ist morgen teuer. Vor einem Jahr dachten die meisten noch, dass wenn der Dax das Allzeithoch überschreitet, dass die 10.000 in Reichweite sind. Heute kratzen wir an der 5000er Marke, mal von unten, mal von oben :-/
Ich möchte nur ein paar Meinungen einholen und die Stimmung abseits der Nachrichtensprecher einfangen.
 
überleg halt, ob es dir was ausmacht mit was für Geschäften du dein Geld zu vermehren gedenkst, net das du einen Gewinn hast, aber ein mieses Gefühl dabei :) Bestimmte Aktien kann man ja von vornherein ausschließen, wenn die Firmen schlecht sind (Umwelt z.B.)

@happymutant: echt mal!
 
man muss seine aktien nicht verkaufen man kann auch entsprechende Kurssicherungsstrategien anwenden.

Auch wenn der name Hegde negativ bewertet ist bedeutet er nichts anderes als absichern
http://de.wikipedia.org/wiki/Hedgegeschäft

wenn man aktuell nicht investiert ist würde ich nicht reingehen. (da der Markt auch alle Werte mehr oder weniger runterzieht, selbst wenn sie überhaupt nicht von der Krise tangiert werden)

Wenn die Leute mal aufhören Panik zu schieben sollte man einsteigen, immerhin haben wir schon einiges an Punkte verloren von denen ich nicht glaube das sie gerechtfertigt sind.
Die meisten Firmen stehen auf soliden Beinen werden ihre Unternehmen entsprechend gegen negative Auswirkungen absichern.

Auf Banken im Portfolio sollte man aktuell denke ich verzichten, da ist mir die das Risiko zu unberechenbar.
 
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Leute, die Aktien gehen in den Keller weil sogar Profis kein vertrauen mehr drin haben und nichts mehr vorhersagen können. Es is unpredictable. Deshalb lass die Finger weg und kauf dir nichts. Leute die seit Jahren dabei sind sagen gerade dass die Börse im Moment keinen Gesetzen folgt. Einfach unberechenbar is.
 
Die GM-Aktie liegt bei unter 5 Dollar ... wenn sie in den nächsten 2 Jahren auch nur wieder auf 10 Dollar steigt ... ;)

Ich persönlich halte einige Anteile an einem Fernost-Fond (wo ja gerade auch die Börsen in sich zusammenfallen). Verkaufen kommt nicht in Frage -> weiterer/schnellerer Kurssturz und sicherer Verlust. Also warte ich, bis die Kurse wieder zu steigen beginnen und hol mir dann Anteile zum "Schnäppchenpreis", womit ich den bisher eingefahrenen Verlust relativ schnell wieder ausgleichen kann.

(Fairy Ultra hats eigentlich schon ganz gut erläutert)

Wenn du allerdings noch keinerlei Aktien/Fondsanteile besitzt wäre eventuell eine Anlage in Gold eine Idee ... bevor der derzeitige Run darauf die Preise zu sehr nach oben treibt.
 
Wenn Du kaufen möchtest musst Du aber genau wissen was. Was in dieser Zeit aber ganz wichtig ist, ist die Geduld. Ich würde zum Beispiel auf Obligationen setzten. Diese sind nicht so extremen Kursschwankungen ausgesetzt wie Aktien.
 
Ich glaube nicht, dass man richtig Kasse machen kann, wenn man nur mit dem Strom schwimmt. Das hat man schon in der Vergangenheit am Neuen Markt gesehen. Als sich die letzte Hausfrau und der letzte Student für Aktien zu interessieren begann, war der Zug abgefahren. So ist es auch beim Gold. Viele Anleger haben dort bereits investiert und den Kurs in die Höhe getrieben. Vielleicht ist da noch etwas drin, aber allzu viel kann es nicht sein.

Daher plädiere ich lieber für die goldene Regel: Kaufen, wenn die Kurse niedrig sind (z. B. jetzt) und verkaufen, wenn sie gestiegen sind (aber nicht dann erst, wenn sie schon wieder fallen).

Die Masse folgt doch nur dem Trend, aber reich wird man nur, wenn man dem Trend trotzt.
 
@keshkau: In gut Englisch heisst das: Buy Low - Sell High
Das Problem ist aber doch so wann ist der richtige Zeitpunkt.
Der SMI verliert heute 6.23 % und der Dax 8.68 %.
 
Das Problem ist aber doch so wann ist der richtige Zeitpunkt.
Nicht unbedingt. Der Wunsch, erst möglichst tief einzusteigen und erst möglichst hoch auszusteigen, zeugt von einer Zocker-Mentalität. Die kann man an den Tag legen, aber das kostet Zeit, Nerven und manchmal auch Geld.

Dazu noch einmal ein Beispiel für eine moderate Strategie: Du bewertest eine Aktie (langfristiger Durchschnittswert oder was auch immer) mit 100 Euro. Momentan ist die Aktie aber für 50 Euro zu haben. Es kann sein, dass sich meinetwegen noch auf 40 Euro absackt, aber das lässt Du außen vor. Du kauft also 100 Stück zu je 50 Euro und wartest ab, bis sich die Aktie Deinem angepeilten Zielwert nähert. Bei Erreichen eines Zwischenwertes, sagen wir 85 oder 90 Euro, stößt Du vosichtshalber bereits einen Teil ab, um Kasse zu machen und um Dein Risiko zu verringern. Sagen wir, Du verkaufst 60 Stück. Die übrigen 40 behältst Du unter der Bedingung, dass der Kurs oberhalb von z. B. 75 Euro bleibt. Wenn die 100 Euro erreicht werden, stößt Du sie ab. Dann ist es auch egal, ob sie anschließend noch auf 130 Euro steigen. Denn Du hast Deinen Schnitt bereits gemacht.

Der Zocker dagegen, der auf den minimalen Kurs wartet, erkennt diesen oft erst, wenn das Tal durchschnitten ist. So ist es auch beim Maximalwert. Dann steht der Kurs bei 110 Euro und man denkt, es ginge noch weiter rauf, aber bei der nächsten Gelegenheit steigen die Großanleger aus und er sackt wieder auf 95 Euro ab. Dafür bist Du dann immer zu spät dran, weil Du dann nur einer der Lemmige bist, die dem Markt nachfolgen. Du musst aber vorausgehen.
 
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-9% am DAX habe ich eben gesehen und das mit dieser Geschwindigkeit. Ich bin mir jetzt sicher, dass da keine Fundamentaldaten mehr hinter stehen und hier nur noch reine Psychologie am Werk ist.
 
Ja richtig..
Wie einige schon vorher gesagt haben: Der Markt ist zur Zeit einfach unberechenbar..
Wenn du meinst du könntest auch den Verlust des Geldes (oder teilweise) verkraften würde ich in Aktien oder Ähnlichem anlegen, dann verfolgst du die Strategie die keshkau dir geschildert hat und machst Gewinn, oder wenn du Pech hast Verlust!

Aber lege niemals dein Gesamtes Vermögen in Aktien an ich würde sagen je nach finanzieller Lage bis zu 10% sollten maximale Grenze sein!
 
Die Strategie von keskau finde ich nicht schlecht besonders wenn man etwas Geld übrig hat und dann Zeit zuwarten was und in welche Richtung es laufen wird. Aber in der jetztigen Marktlage ist und bleibt es gefährlich. Also nur nicht zocken.
 
Stimmt: Ein gewisses Restrisiko bliebt immer bestehen!
Aber wie du schon gesagt hast wenn man etwas Geld überig hat... warum nicht..
 
Orca schrieb:
Aber in der jetztigen Marktlage ist und bleibt es gefährlich.

Finde ich nicht. Wer jetzt oder bis jetzt investiert war, der konnte gar nicht klar denken. Wer nach der DAX-Korrektur Mitte 2007 eingekauft und die Papiere noch heute hält, macht minus. Wer irgendwann zwischen 2004 und 2006 investiert und jetzt realisiert, geht vielleicht mit gar keinem Gewinn raus. Ich will sagen, dass die Leute im Moment gar nicht mehr klar denken können. Wer sich die Finger verbrannt hat, will jetzt nichts mehr davon wissen und nimmt auch nicht die Chancen wahr, die so ein Kursrutsch immer mit sich bringt. Diese Leute investieren erst, wenn die Nachrichten wieder positiv ist.
Daher kann man als Außenstehender hier am Ball bleiben und rechtzeitig kaufen. Ich habe dabei Bankentitel im Blick, denn die haben am meisten verloren. Aus heutiger Sicht kann man sich vielleicht gar nicht vorstellen, dass es in der Branche mal wieder besser laufen wird, aber das wird es. Denn es war immer so und was ist diesmal schon anders? Eigentlich nichts.
Und wenn es schlecht läuft und der Titel noch 20% nach dem Kauf verliert, was macht das schon? Man ist ja nicht gezwungen zu verkaufen.
 
joar schon richtig..
Aber was machste wenn die Bank Pleite geht?
Ja das gibts auch^^
 
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