Lafontaine will Kurt Beck zum Kanzler machen

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extasy

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Über den Spiegel hat Lafontaine der SPD das Angebot gemacht eine SPD geführte Minderheitsregierung unter Kurt Beck zu tollerieren, wenn diese einen Mindestlohn einführt, HartzIV und die Rentenformel revidiert.

Was haltet ihr von diesem Angebot ? Ist eine SPD geführte Minderheitsregierung mit einem Bundeskanzler Beck besser als die derzeitige, auf faule Kompromisse aufgebaute Regierung, zumindest als Übergang bis zu den nächsten Bundestagswahlen ?

Währe das nicht für die SPD die Chance zu zeigen wie ernst es mit ihren "sozialen" Forderrungen ist ?

Oder soll es mit der derzeitigen Regierung weiter gehen wie bisher ?
 
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Ich glaube nicht dass eine der großen Parteien besser oder überhaupt gut ist um etwas zu ändern, sind doch alle viel zu eingefahren.
 
Na, aber der Mindestlohn und nachbessern der Rentenformel währen doch schon große Schritte wenn man sich die bisherige Politik und das Reformchaos so ansieht.

Das währe doch jetzt die Gelegenheit zu zeigen wie "sozial" die SPD denn noch ist. ;)
 
Wenn die SPD wirklich sozial ist, dann wird sie auch in Zukunft nicht mit der Linken koalieren.

Das Angebot Lafontaines ist ein politischer Schachzug ohne Substanz. Er will ein bisschen Salz in die Wunden der angeschlagenen großen Koalition streuen und hofft das dieser Störversuch zum Bruch dieses Bündnisses führt. Dies wiederrum würde für unser Land in Zeiten des Aufschwungs einen gehörigen Dämpfer bedeuten.
Die Aussagen der SPD Politiker zeigen ganz klar, dass es in naher Zukunft nicht zu einem derartigen Bündnis kommt.
 
@extasy
Ist das eigentlich Wahlkampf von dir was du hier machst? Wenn ja sei dir gesagt, statt Stimmen zu gewinnen hast du in den letzten Wochen wohl eher Stimmen für die Linke verloren ;)

Zum Thema:
Die SPD wird da niemals drauf eingehen, ich glaub auch eher das ist ein weitere Versuch die SPD zu spalten statt das wirklich ernst zu meinen.
 
Keine der beiden großen Parteien kann es sich momentan ansatzweise leisten mit den ganz linken.... das ist alles taktik sollte es sich bewahrheiten..

(offtopic: aaahh iiiieeh oooh wenn ich den Namen Lafontaine schon lese ...)
 
Diese Überschrift hat eben bei meiner Freundin und mir zu einem heftigen Lachanfall geführt.

1. Lanfontaine als Kanzlermacher, ob er seine Rolle da nicht ein wenig überschätz?
Aber im Sprücheklopfen war er schon immer gut.

2. Kurt Beck ist in meinen Augen, tschuldigung für den Ausdruck, ein Bauerntrampel, der wird das politische Geschäft auf der Bundes- und Weltbühne in hundert Jahren nicht lernen.
Als kleiner Provinzfürst ist er weitaus besser aufgehoben.
 
Hmm, sorry, aber ich finde den Diskussionsansatz "Findet die SPD zurück zum sozialen Bewusstsein?" in Anbetracht dieses offenkundigen Wahlkampfmanövers nicht sonderlich ergiebig.

Es ließe sich m.E. treffend darüber streiten, inwiefern eine politische Kooperation zwischen SPD und Linke auf Bundesebene zu mehr sozialer Gerechtigkeit führt oder nicht. Da es aber jedem und insbesondere Oskar Lafontaine klar sein wird, dass niemand geringerer als Oskar Lafontaine selbst für die SPD die beste Ausrede oder das beste Argument (ja nach Standpunkt) gegen eine Zusammenarbeit mit der Linken darstellt, kann es sich dabei nur um eine politische Luftnummer handeln, um die Spitze des SPD nachhaltig zu piesacken.

Ernst gemeinte politische Anliegen werden wie auch seinerzeit vor dem Sturz von Helmut Schmidt hinter verschlossenen Türen besprochen bis dann schließlich die Bombe in der Öffentlichkeit platzt. Aber so eher nicht.
 
Schon mal dran gedacht, dass es in der Politik hauptsächlich um das Besetzen von Pöstchen und der Befriedigung des eigenen Egos geht und weniger um das Herbeiführen von allgemeinem Wohlstand? Da das Besetzen der Pöstchen eben so wichtig ist gäbe es nämlich auch noch eine weitere Alternative nämlich die berühmte Jamaica-Ampel. Wenn die grünen Spontis und die gelben Hinterlader an der Macht teilhaben dürfen, auch zur Abwehr von rot-blutrot, werden die sich ganz schnell einig. Letzendlich gilt in der Politik nur: "Haubdsach gudd gess!" (saarländischer O-Ton O. Lafontaine zu deutsch: Hauptsache gut gegessen!).

Lafontaine als Königsmacher ist für den neuen König ein Palast auf tönernen Füßen, der bei dem geringsten Anzeichen von Belastung einknickt und sein Fähnchen in die günstigste Windrichtung hängt. Das hat er sowohl als Landesfürst des Saarlandes bewiesen als auch als Minister im 1. Kabinett von "ich-färbe-meine-Haare-nicht-Kanzler!" G. Schröder.
 
@farquaharson
ich kann deinen Frust sehr gut nachvollziehen angesichts der herrschenden Verhältnisse. Jedoch bringt es nichts jetzt aus diesem Frust heraus nicht mehr zur Wahl zu gehen oder sich der Politk zu verweigern. Das nützt nämlich einzig denen die weiterhin über die Interessen der Menschen hinweg regieren wollen um im Sold einer kleinen Elite stehen, wie es derzeit bei den meisten Politikern der Fall ist.

Nur wenn man aktiv gegen die derzeitigen Verhältnisse aufmuckt wird sich etwas verändern. Warum glaubst Du wohl ist gerade Die Linke derzeit diesem Trommelfeuer ihrer Gegner so ausgesetzt ? Weil das die derzeit einzige im Bundestag vertretene Partei ist die nicht im neoliberalen Mainstream mitschwimmt und das genaue Gegenteil anmahnt was an Politik in den letzten Jahren geboten wird. Sie stellt sich ganz bewusst in Gegnerschaft zu den Interessen der Reichen und Mächtigen dessen Interessen in den letzten Jahren immer mehr von der Politk durchgesetzt wurden.
 
Lafontaine braucht Öl ins Feuer zu gießen oder die SPD weiter spalten, denn das schafft sie von ganz alleine. Durch den Verrat der eigenen Grundwerte an den SPD-Wählern (Mehrwertsteuer, Pendler-Pauschale, ...) hat sie viele Wähler verloren, die jetzt zu anderen Parteien abwandern.

Sicher provoziert Lafontaine, aber was er sagt, ist teilweise nicht von der Hand zu weiisen, aber die Gegenargumente gegen die Linke sind auch wenig stichhaltig. Dass eine Partei, die seit 2 Wochen existiert, noch keine Konzepte und kein Parteiprogramm vorweisen kann, sollte jedem halbwegs klar denkenden Menschen klar sein. Mal abwarten, wies 2009 aussieht, denn darauf kommt es an.

Und was hier immer wieder getan wird, nämlich eine Partei auf nur eine Person zu reduzieren, ist sowieso ein Zeichen mangelnden Differenzierungsvermögens. Sicher war Lafontaines Abgang 1998 nicht die cleverste Lösung, aber ist er deswegen automatisch für immer ein schlechter Politiker? Wenn ich mir ansehe, was er bei uns im Saarland geleistet hat, da können sich manch andere Sprücheklopfer eine Scheibe von abschneiden.

Rot-rot wird es auf Bundesebens nicht geben. Nicht so schnell. Auf Dauer werden wir uns auf eine 3-Parteien-Regierung einstellen müssen, die dieses Land noch mehr gegen die Wand fahren wird als die große "Koalition", die es nur deswegen gibt, weil Schröder und Konsorten nicht zugeben konnten, die Wahl verloren zu haben und mit aller Gewalt an der Macht bleiben wollte, statt ordentliche Arbeit in der Opposition zu leisten und 2009 wieder oben mitzumischen.

Naja, ob es das Wert war... bis 2009 kommen sie sicher nicht mehr über 30%, wenns so weiter geht!
 
@stna1981
Außerdem muss man bedenken warum Lafontaine das Handtuch geschmissen hatte. Eben weil er damals erkannt hatte das die Politik von Schröder nicht seine war. Ich finde es da nur konsequent wenn man dann abtritt anstatt eine Politik mitzutragen hinter der man nicht steht. Die wahren "Verräter" bei der SPD sind doch die die Schröders neolibaralen "Reformen" abgenickt oder sogar unterstützt haben.

Sicherlich kann man über die Art und Weise streiten mit der dieser Rücktritt damals als Finanzminister vonstatten ging. Einfach ein Stück Papier nehmen, seinen Rücktritt darauf auszuschrieben und abzuhauen ist bestimmt nicht in Ordnung. Das er jedoch gegangen ist ist ihm aus besagten Gründen nicht vorzuwerfen.

Außerdem ist das erstarken der Linken doch auch für die "Linken" in der SPD gut da diese nun endlich wieder Aufwind bekommen nach den Jahren des Still und Kleinhaltens. Andrea Nahles sollte uns dankbar sein. Ohne uns währe sie sicherlich niemals in den SPD Vorstand gekommen. ;)
 
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extasy schrieb:
Weil das die derzeit einzige im Bundestag vertretene Partei ist die nicht im neoliberalen Mainstream mitschwimmt und das genaue Gegenteil anmahnt was an Politik in den letzten Jahren geboten wird.

Das ist z.Z. wohl die beste Möglichkeit um das unzufriedene Stimmvolk bzw. Nichtwähler zu ködern.
Wenn es dann mal mit der Regierungsbeteiligung klappt werden die genau die selbe Pöstchenkleber- und Machtbewahrer-Mentalität an den Tag legen.
 
@Peiper
wer "ködert" hier wen ? Jedenfalls ist Die Linke mal endlich eine abwechselung gegenüber dem neoliberalen Einheitsbrei in der derzeitigen Politik die außer Privatisierungen und Sozialabbau nichts weiter zu bieten hat.
 
jungs, bitte nicht so kurzsichtig!

"salz in die wunden der spd streuen" so ein quatsch

denkt doch mal nach, die linken werden bei der nächsten bundestagswahl vielleicht drittstärkste kraft. auf opposition haben die sicher keine lust, hat keine partei. mit wem also sollen die koalieren?

und auf diese frage gibt es nur eine antwort: mit der SPD. CDU? kann man sofort vergessen. FDP? ich fang immer mehr an zu lachen. Grüne? ja, schon eher, aber nicht eher genug.

es bleibt wohl oder übel nur die SPD. was Lafontaine (die fontäne, irgendwie muss ich wieder lachen...) damit bezwecken möchte ist also diese dämliche große koalition aufzulösen, imho wäre das wahrscheinlich auch das beste für deutschland...

abseits davon: auf lange sicht denke ich, dass die WASG und die SPD sich wieder näher kommen werden, sobald die WASG begriffen hat dass sie Forderungen stellen kann soviele sie will, wenn sie nicht umgesetzt werden können. pikant hierbei: besonders ostdeutsche wähler finden sich in der WASG wieder. was sagt uns das? wir sind immernoch ein gesamtdeutscher staat, und wenn die ostdeutschen bisher zu wenig in unserer regierung vertreten sind, da haben sie auf jedenfall anspruch darauf. da können alle anderen machen was sie wollen. ich glaube deshalb auch nicht das die WASG eine eintagsfliege sein wird.

so long and greetz
 
@extasy
naja das sei mal dahin gestellt. Die Politik macht schon eine Menge mehr als Privatisierungen und Sozialbbau.
 
@extasy (der Name ist Programm?)

Am Rande eine andere Frage:
Für welche andere Form der Wirtschaftsordnung plädierst du bei deiner Haltung zum Kapitalismus?
 
extasy schrieb:
Na, aber der Mindestlohn und nachbessern der Rentenformel währen doch schon große Schritte wenn man sich die bisherige Politik und das Reformchaos so ansieht.

Ja, der Mindestlohn wäre in der Tat ein großer Schritt in Richtung noch mehr Arbeitslose. :rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:
Und wieder wird die Mähr vom bösen bösen Neoliberalismus gefüttert ...

Extasy könntest du in deinen Ausführungen in Zukunft darauf verzichten dieses Kampfwort der Linken Fraktionen in einer Weise zu verwenden die einem Schimpfwort gleich kommt?!

Erst einmal ist weder die SPD noch die CDU um Kern "Neoliberal".
Zweitens ist eben diese Einstellung, dass der Staat im Grunde möglichst wenig in das Leben seiner Bürger eingreifen soll nichts verwerfliches oder "Böses" und schon gar nicht "Mainstream".

Es ist eben eine politische Richtung von vielen. Im Übrigen eine Richtung die in vielen Staaten der Welt zu überaus erfolgreichen und gerechten Systemen geführt hat.

Du bedienst in diesem Thread wieder einmal nur die Parolen deiner Parteioberen und fütterst diese hohlen Phrasen mit Scheinargumenten. Sachliche Diskussionen bleiben auch weiterhin auf diesem Niveau schlichtweg unmöglich da immer wieder die inhaltliche Auseinandersetzung mit deinen Phrasen an dir selbst scheitert.

Und die Art wie du das Wort "neoliberal" verwendest zeigt dies mal wieder auf bestechende Art und Weise.
 
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