News Landesanstalt für Medien NRW: Porno-Portale sollen Alter der Nutzer prüfen

Apocalypse schrieb:
Aber es geht hier immer noch nur um Altersverifikation, sind wir uns soweit vielleicht dann doch einig?

Die interessiert ausländische Anbieter aber halt nicht.
 
druckluft schrieb:
[...] meine Frage[...]
Ich lese da keine Frage. Ich sehe da ausschließlich eine halbwegs sinnergebende Aneinanderreihung von Buchstaben und Worten, welche mit einem Smiley endet. Eine initiierende Tendenz zu einer Frage sehe ich da nicht.

Laskaris schrieb:
[...]Daten, die online übertragen werden, können wesentlich einfacher von Dritten abgegriffen werden, Unbefugte können digitale Datenbanken leichter infiltrieren und kopieren, et cetera.
Vorgänge in der analogen Welt lassen sich eben nicht einfach mit entsprechenden Vorgängen in der digitalen Welt gleichsetzen. [...]
Whaaaaat, ernsthaft? Draußen in der analogen Welt sind keine heimlichen Video- und Fotoaufnahmen deiner Person in der Öffentlichkeit möglich? Du wirst nicht von anderen Mitmenschen gesehen, die dein Geschlecht, deine Haut- und Haarfarbe wahrnehmen? Deinen (evtl. vollen) Namen mitkriegen, wenn Du Dich irgendwo vorstellst? Man kann nicht mitkriegen wo Du wohnst? An deinem Haus ist weder Nummer noch Strassenname erkennbar? Kein Namensschild an Haus-/Wohnungstür? Ernsthaft?

Laskaris schrieb:
[...]Und spätestens dann sind wir beim Missbrauchspotenzial und bei der Zensurproblematik.[...]
Dann kannst Du auch darüber diskutieren und gleichzeitig dein demokratisches Recht in Anspruch nehmen, gegen diese Ungeheuerlichkeit gerichtlich vorzugehen.

Laskaris schrieb:
[...]wenn Du an einer inhaltlichen Auseinandersetzung[...]
Ich beteilige mich nicht an wilden Spekulationen und mutmaßlichen Verschwörungstheorien.

P.S.: Spekulatius nehme ich jedoch gern.
 
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DaRealDeal schrieb:
Ich lese da keine Frage. Ich sehe da ausschließlich eine halbwegs sinnergebende Aneinanderreihung von Buchstaben und Worten, welche mit einem Smiley endet. Eine initiierende Tendenz zu einer Frage sehe ich da nicht.

Dann empfehle ich dir einen neuen Avatar: 🧐
 
Apocalypse schrieb:
Jetzt vertauscht du schon wieder Dinge.
Es geht hier nicht um einen Block sondern um eine Verifikation durch den Anbieter. Was zum Beispiel auch kostenlose Seiten problemlos mit Kreditkarte durchführen könnten.

In der Debatte in den englischsprachigen Medien wurden die Pläne der britischen Regierung regelmäßig als "age block" oder als "porn block" bezeichnet:
Guardian: UK online pornography age block triggers privacy fears
Business Insider: The UK will age-block porn from July 15
Daily Mail: UK porn block will fail to hide indecent images on social media sites
The Sun: UK porn block – digital minister Margot James ‘extremely sorry’ for 6-month delay
The Verge: The UK porn block is finally dead

Wie man es genau nennt, ist dabei zweitrangig. Die Kritikpunkte an dem Vorhaben bleinen die gleichen. In dieser Hinsicht ist die Lektüre der verlinkten Artikel interessant, da dort einige der wesentlichen Punkte zusammengefasst werden.

Aber es geht hier immer noch nur um Altersverifikation, sind wir uns soweit vielleicht dann doch einig?

Worum es mir geht, habe ich in meinen obigen Beiträgen erläutert. Wenn Du möchtest, kannst Du sie lesen und darauf eingehen. Ich wiederhole mich hier jetzt nicht weiter.
 
DaRealDeal schrieb:
Whaaaaat, ernsthaft? Draußen in der analogen Welt sind keine heimlichen Video- und Fotoaufnahmen deiner Person in der Öffentlichkeit möglich? Du wirst nicht von anderen Mitmenschen gesehen, die dein Geschlecht, deine Haut- und Haarfarbe wahrnehmen? Deinen (evtl. vollen) Namen mitkriegen, wenn Du Dich irgendwo vorstellst? Man kann nicht mitkriegen wo Du wohnst? An deinem Haus ist weder Nummer noch Strassenname erkennbar? Kein Namensschild an Haus-/Wohnungstür? Ernsthaft?

Du weißt vermutlich selbst ganz genau, dass Du da ein Strohmann-Argument aufgestellt hast.

Selbstverständlich ist es nicht unmöglich, personenbezogene Daten auf analogem Weg abzugreifen. Das hatte ich auch nie behauptet. Aber online ist es eben oftmals einfacher, und die Folgen sind in der Regel schwerwiegender - allein schon deshalb, weil sich digital gespeicherte Daten beliebig schnell übertragen und kopieren lassen und weil Sicherheitslücken und Datenklau oft Tausende von Bürgern auf einmal betreffen.

Dann kannst Du auch darüber diskutieren und gleichzeitig dein demokratisches Recht in Anspruch nehmen, gegen diese Ungeheuerlichkeit gerichtlich vorzugehen.

Ich halte es bei Entwicklungen, die potenziell die Bürgerrechte und den Datenschutz bedrohen, eher mit der Maxime: "Wehret den Anfängen." Das mag dann zuweilen übertrieben wirken, weil man sich bereits zu Wort meldet, bevor etwas Schlimmes passiert ist. Aber die historische Erfahrung zeigt: Wenn das Kind erst mal in den Brunnen gefallen ist, ist die Zeit für Diskussionen und Klagen meistens zu spät.

Meine Sensibilität bei dem Thema hängt sicher auch mit dem persönlichen Hintergrund zusammen. Erstens habe ich Geschichte studiert. Zweitens gehöre ich (als einer der älteren Säcke hier) noch zur letzten Generation, die das Internet erst im Erwachsenenalter zu nutzen begann, und gehe deshalb nicht so sorglos an das Thema Datenschutz heran wie manche Jüngere.

Ich beteilige mich nicht an wilden Spekulationen und mutmaßlichen Verschwörungstheorien.

Wie gesagt: Es gibt zahlreiche renommierte Juristen, die datenschutzrechtliche Bedenken gegen die Altersverifikations-Pläne z. B. der britischen Regierung artikuliert haben. Das sind keine Spinner mit Alu-Hut.

Zudem empfehle ich abermals einen Blick in die Geschichte. Die Erfahrung zeigt: Wenn einem Staat (oder einem Unternehmen) technische Instrumente zur Überwachung und Kontrolle in die Hand gegeben werden, dann werden diese Instrumente nicht nur genutzt, sondern sukzessive erweitert und eines Tages auch für Dinge missbraucht, für die sie ursprünglich nicht vorgesehen waren. Die Umtriebe von Behörden, Geheimdiensten und datensammelnden Privatunternehmen zeigen dies sehr eindrücklich. Und im heutigen Online-Zeitalter ist der Bürger "gläserner" als je zuvor.

All diese Bedenken mit dem Etikett "Verschwörungstheorie" beiseitezuwischen, halte ich angesichts dessen doch für sehr bequem und blauäugig.

P. S. Spekulatius habe ich leider keinen, aber danke für Deinen Diskussionsbeitrag. Let's agree to disagree!
 
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Laskaris schrieb:
Die Erfahrung zeigt: Wenn einem Staat (oder einem Unternehmen) technische Instrumente zur Überwachung und Kontrolle in die Hand gegeben werden, dann werden diese Instrumente nicht nur genutzt, sondern sukzessive erweitert und eines Tages auch für Dinge missbraucht, für die sie ursprünglich nicht vorgesehen waren.

Da braucht man nicht einmal ins Ausland zu blicken. Ich erwähne hier nur mal Toll Collect. Am Anfang wurde hoch und heilig versprochen, daß man die Überwachungsdaten der Mautbrücken ausschließlich zu Abrechnungszwecken nutzen würde. Dann kam es irgendwann zu Verbrechen bei deren Aufklärung man diese Daten gerne genutzt hätte und man beschwerte sich bitter darüber, daß der Datenschutz nicht zum Täterschutz werden dürfe. Dummerweise wurde vorher gesetzlich festgeschrieben, daß die Daten ausschließlich zu Abrechnungszwecken genutzt werden dürfen.

Nun, Gesetze können auch geändert werden und die Begehrlichkeiten der Strafverfolgungsbehörden sind geweckt. Spätestens wenn die Politik es schafft die sogenannte PKW-Maut einzuführen werden entsprechende Überwachungspläne wieder auf die Tagesordnung gesetzt werden. Da die EU schon signalisiert hat, daß sie gegenüber einer streckenabhängigen Maut keine Einwände hätte, wird es auch dort natürlich eine den Mautbrücken ähnliche Überwachungsinfrastruktur geben müssen. Wahrscheinlich wird man sogar die bestehenden Mautbrücken auch für die PKW-Maut nutzen. Bei der Gelegenheit kann man das Gesetz dann gleich so abfassen, daß auch die Strafverfolgungsbehörden Zugriff erhalten.

Auch bei der Quellen-TKÜ hieß es anfangs, daß man sie selbstverständlich nur im Zusammenhang mit der Aufklärung schwerer und schwerster Straftaten nutzen würde. Was daraus am Ende geworden ist gibt den Kritikern weitgehend Recht.
 
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Es ist noch nicht so lange her, da gab es in jeder größeren Stadt in Deutschland sogenannte Videotheken. Ähnlich wie in Bibliothken, jedoch ohne Bücher, hat man Videofilme jeglichen Couleurs zeitbefristet ausgeliehen. Doch bevor man das tun durfte, musste man erst Mitglied werden. Hierzu waren neben der Altersverifikation mittels Personalausweis -Videotheken erlaubten den Zutritt erst ab 18 Jahren- auch eine Anlage der persönlichen Daten inkl. der Meldeanschrift in einer Kartei, später in einem, meist, proprietären EDV-System erforderlich. Dann lieh man sich Filme aus. Vorausgesetzt, man hatte seinen Personalausweis oder Mitgliedsausweis dabei und konnte sich so legitimieren. Nachdem man die Filme geschaut hat, hat man sie zurückgebracht und bezahlte eine entsprechende Gebühr. Alle Filme, die man sich so im Laufe der Mitgliedschaft ausgeliehen hat, wurden penibel im späteren EDV-System gespeichert. Zusammen mit den persönlichen Daten. Diese Daten waren der Willkür der Videothekaren ausgesetzt. Man hätte damit Schabernack treiben können, z.B., unliebsame Personen damit erpressen, dass sie sich Pornos ausgeliehen haben. Denn, man hatte ja nicht nur die Namen sondern auch die Gesichter zu dem Datensatz im EDV-System. Auch haben die Videothekaren ihren Kunden manchmal keine Filme verliehen, wenn z.B., es ausstehende Geldbeträge gab. Kam das zu häufig vor, wurde einem die Mitgliedschaft getilgt.

Nun hat sich dieses Internetz doch noch durchgesetzt. Hätte ja niemand damals, als man noch einen Akustikkoppler benötigt hat um der analogen Welt in die digitale zu entfliehen wenn auch sehr langsam und mit komischen Geräuschen, ahnen können.

Jetzt ist die Kacke allerdings mächtig am dampfen, wenn Institutionen den Versuch wagen, auf dieses neumodische Internetz ein Korsett aus vielfältigen gesetzlichen Regelungen, die es so in der analogen Welt gibt, zu überstülpen. Es ist zwar nicht von Mord und Totschlag die Rede, doch die Angst ist groß, dass man ohne Kreditkarte oder elektronischen Personalausweis, keine Pornos mehr genießen kann. Man spekuliert. Man mutmaßt. Man verschwört sich.

Aber hey, Recht auf freie Meinungsäußerung und so. Alles legitim. Doch behaltet Eure Panik bitte bei Euch. Sonst hat Deutschland eine Angstneurose mehr: zu der Angst vor dem Tempolimit auf deutschen Autobahnen gesellt sonst noch die Angst vom nicht rechtsfreien Internetz dazu.

Over and out.
 
@DaRealDeal: Gratulation! Du hast die Diskussion auf das Schlagwort "rechtsfreies Internet" verkürzt, der Gegenseite eine psychische Störung attestiert ("Angstneurose") und es dabei erneut kunstvoll vermieden, auf die eigentlichen Punkte der Gegenseite einzugehen.

In diesem Sinne: Da Du offenbar partout nicht ohne Strohmann- und Ad-hominem-Argumente auskommst, schlage ich vor, wir beenden den vergnüglichen Gedankenaustausch an dieser Stelle. Die wesentlichen Standpunkte sind ohnehin längst geklärt.

Videotheken sind zwar eine Fehlanalogie (wie Du vermutlich selbst weißt), aber vielleicht ist Dein detaillierter Exkurs immerhin von historischem Interesse für die jüngeren Forumsmitglieder. Für mich weniger, ich habe die beschriebenen Altersverifikationen schon Anfang der 1990er Jahre mitgemacht.
 
@Laskaris
Falls es Dir noch nicht aufgefallen ist, in der News oben drüber geht es tatsächlich ausschließlich um die Altersverifikation. Nicht um irgendwelche Filterlisten. Nicht um irgendwelche Blocklisten. Nicht um irgendwelche Spionage- und anderweitige Schnüffelaktivitäten.

All diese "Nicht"-Themen wurden von Panikmachern mit Angstneurosen auf den Fred losgelassen. Und dann ist man auch noch empört(?), dass man sich nicht auf die fabelhafte Welt der Konjunktive (wäre, würde, könnte) einlässt.

Schon dreist.
 
Falls es auch noch nicht aufgefallen ist, die Politik betreibt schon seit einiger Zeit ihre "das soll geschehen, aber wie haben wir keine Ahnung" Spielchen.
Ob Artikel 13, Klimaschutz, das hier oder sonst was. Wenn das Volk nicht eingreift macht die Politik exakt das Gegenteil von dem, was sie tun sollte. Und selbst mit eingreifen der Bevölkerung, macht die Politik fast was sie will.

Wenn wir feste Regeln bekommen mit einem festen Plan wie das auch umgesetzt wird und einem festen Plan, wie Missbrauch vermieden wird + NUR dann brauchen wir keine großen Diskussionen und "Verschwörungstheorien/Panikmachen/etc..." starten (wobei selbst dann die Umsetzung der ganzen Pläne oftmals in die Hose geht). Solange dem nicht der Fall ist MUSS man vom Schlimmsten ausgehen und in aller Regel wird das gedachte Schlimmste in der Realität nochmal überboten.

Aber egal, gibt ja genug Leute die der Politik blind vertrauen bis es dann wirklich überaschenderweise schiefläuft, dann laufen immer mehr Dinge schief und schnell sind wir an nem Punkt, da darf/kann nicht mehr darüber gesprochen werden, dass irgendwas schief laufen würde.
 
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@DaRealDeal
Genau genommen wissen wir noch nicht, was die Landesmedienanstalt NRW vorhat. In dem hiesigen News-Artikel heißt es:

Welche Maßnahmen nun außer Gesprächen [mit der Medienaufsicht in Zypern] konkret geplant sind, geht aus dem Bericht [im Spiegel] allerdings nicht hervor.

Vorerst ist also alles offen. Und da Vertreter von Landesmedienanstalten bereits in der Vergangenheit Pornofilter gefordert haben, ist jedenfalls nicht unplausibel, dass die Idee wieder aus der Mottenkiste geholt wird.

Wir können die Diskussion ja weiterführen, wenn Genaueres bekannt ist.

In dem Spiegel-Artikel wird der Direktor der Landesmedienanstalt NRW, Tobias Schmid, mit den Worten zitiert, man wolle an einigen Betreibern "ein Exempel statuieren". Man darf also gespannt sein, was sich die deutschen Behörden in dem Bemühen, dieses enorm schwerweigende gesellschaftliche Problem zu lösen, einfallen lassen! :p
 
Zuletzt bearbeitet:
@Laskaris
Reißerischer kann ein Artikel nicht geschrieben werden. Kein Wunder, wenn IT-Nerds um ihre heiligen Pornos fürchten.
 
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