Lautsprecherboxen mit Bi-Wiring Terminal und zweiadriges LS-Kabel

blacksock

Cadet 4th Year
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Hallo zusammen,

gestern hat mit der YouTube-Algorithmus aus unerfindlichen Gründen Videos über die Verkabelung von Standlautsprechern vorgeschlagen. Vorweg: ich glaube nicht an Kabelklang und ähnlichen HiFi-Voodoo. Trotzdem habe ich mir mal die Anschlussterminals meiner Stand -LS angeschaut und festgestellt, dass ich vor Jahren mal das zweiadrige LS-Kabel über Kreuz angeschlossen habe, siehe Foto. Warum ich das so gemacht habe - keine Ahnung, vielleicht habe ich das irgendwo mal im Netz aufgeschnappt.

IMG_3308.JPG


Meine grundsätzliche Frage: Macht es mehr Sinn beide Enden an den oberen oder unteren Anschlüssen zu befestigen oder ist es schlichtweg egal, solange die Brücken drin sind?
p. s..: Mit dem Klang der LS bin ich zufrieden.
 
Zuletzt bearbeitet:
blacksock schrieb:
oder ist es schlichtweg egal, solange die Brücken drin sind?
Wenn man den Widerstand der Brücken ignoriert (was legitim ist, da er so klein ist dass man ihn vernachlässigen kann), dann ist es egal.
Will man den Widerstand berücksichtigen, ist das anschließen über Kreuz richtig, da hier die Leitungslänge kompensiert wird. Zumindest wenn man die Verkabelung innerhalb der Box außer acht lässt, und spätestens da schert sich dann keiner mehr um Kabellängen.
 
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Ich verkabel meine Lautsprecher immer mit Bi-wiring, sofern es dafür die Klemmen gibt.
Es hat physikalische Gründe, 2 Kabel pro Lautsprecher zu benutzen, nicht umsonst gibt es unterschiedliche Dämpfungsfaktoren je Verstärker.
Nicht umsonst ist bei Bi-wiring-Anschlüssen die interne Verkabelung der Lautsprecher auf Hoch-/Mittelton und Tiefton aufgeteilt.
Überkreuz oder an Hoch- bzw. Tiefton angestöpselt ist dabei total egal.
 
Messtechnisch kann evtl. bei der Verwendung von Runddraht als Brücke etwas nachgewiesen werden (Skin-Effekt) und das auch nur bei sehr hohen Frequenzen. Wenn Flachbrücken eingesetzt werden, sollte es auch messtechnisch kaum einen Unterschied machen. Somit ist das Ganze aus meiner Sicht: Voodoo
 
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Alles klar, danke euch. Die Brücken sin herstellerseitig verbaut, von daher gehe ich davon aus, dass es kein "Schrott" ist, zumal die LS auch nicht die allergünstigsten sind.
 
Skysurfa schrieb:
Messtechnisch kann evtl. bei der Verwendung von Runddraht als Brücke etwas nachgewiesen werden (Skin-Effekt) und das auch nur bei sehr hohen Frequenzen.
Die die Box eh nicht mehr wiedergeben können... Zumal im Hochtöner eh kein in der beziehung nennenswerter Strom fließt, ansonsten würde die Schwingspule mit den feinen Drähten durchbrennen.
SonyFriend schrieb:
Es hat physikalische Gründe, 2 Kabel pro Lautsprecher zu benutzen, nicht umsonst gibt es unterschiedliche Dämpfungsfaktoren je Verstärker.
Nicht umsonst ist bei Bi-wiring-Anschlüssen die interne Verkabelung der Lautsprecher auf Hoch-/Mittelton und Tiefton aufgeteilt.
Nur dass man bei Bi-Wiring keine unterschiedliche Verstärker hat, geht durch die gleichen Transistoren / Bauteile. Und dann gucke Dir mal die Bondingdrähte in einem Transistor an...
Bi-Amping wäre was Anderes, macht aber nur Sinn, wenn man vor den Verstärkern / Endstufen eine Aktivweiche hat.
 
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Ich finde es hier durchaus logisch = physikalisch erklärt.
 
Vindoriel schrieb:
Bi-Amping wäre was Anderes, macht aber nur Sinn, wenn man vor den Verstärkern / Endstufen eine Aktivweiche hat.
Wenn man Boxen hat, bei denen TT-Zweig und HT-Zweig wahlweise gebrückt werden können, sind in der Box Frequenzweichen verbaut.
Eine zusätzliche Frequenzweiche, egal ob aktiv oder passiv, vor den entsprechenden Endstufen ist dann kontraproduktiv.

Gruß
R.G.
 
SonyFriend schrieb:
Ich finde es hier durchaus logisch = physikalisch erklärt.

Ich hab schon viel Kabel-Voodoo gehört / gelesen, aber das ist wohl der größte Firlefanz von allen.

Der erste Kommentar sagt komplett alles, was es dazu zu sagen gibt und er hat völlig recht.

Für alle Kabelklanggläubigen hier mal eine Messung mit ordentlichem Ersatzschaltbild für das Kabel:

Ja, bei hohen Frequenzen mißt man etwas Unterschied.

Aber hören kann man das ein Erwachsener meist nicht mehr.
 
rgbs schrieb:
Wenn man Boxen hat, bei denen TT-Zweig und HT-Zweig wahlweise gebrückt werden können, sind in der Box Frequenzweichen verbaut.
Eine zusätzliche Frequenzweiche, egal ob aktiv oder passiv, vor den entsprechenden Endstufen ist dann kontraproduktiv.
Natürlich bringt eine Frequenzweiche was vor den Endstufen, denn mit Aktivweiche müssen die Endstufen nicht auch noch Frequenzanteile verstärken, die eh nicht gebraucht werden. Meist hat man für Mittel- und Hochton eine kleinere Endstufe, die aber ohne Aktivweiche die Bässe mit verstärken muss und somit schneller ins Clipping gerät (Audioverstärker sind Spannungsquellen).
 
nun, es wird für die meisten sowieso keinen unterschied machen.
und die, die sich einbilden, daß es einen hörbaren unterschied macht, haben soviel geld in der hifi anlage, daß das kabel unter pennys fällt. auch, wenns ein teures is.
weil:
es gibt halt leute, die das hobby etwas extremer betreiben. und die haben mitunter sogar eigene verstärker für die frequenzereiche.
hobbys kosten halt geld. und ist die kohle da, dann mitunter eben mehr.

und vielleicht einen vollausgebauten linn sondek als plattenspieler. auch ned so billig, sagt man.
oder einen pro-ject signature, der im übrigen diesen superschweren luxman laufwerken aus dem jahre schnee (80er) bemerkenswert ähnlich sieht.
oder was noch viel teureres, weil das ja noch laange ned das ende der fahnenstange is.

jo, so ein luxman laufwerk hab ich noch. mit ansaugender vakuumpumpe im externen netzteil. mit kuzma tonarm, für den ich extra eine montageplatte per cnc anfertigen ließ.
und irgendeinem sündteuren mc tonabnehmer. dessen name aber ned ganz greifbar ist. nun, vierzig jahre her.
jo, lang, lang her & far far away. so kommts mir halt im rückblick vor.
 
@wuselsurfer
Leider hat der gute Mann in deinen Video keine Erkenntnisse zur Frage des TE geliefert.
Weder geht es um Kabelklang, noch Voodoo, sondern um die physikalischen Eigenschaften von HT/TT und deren Beeinflussung gegeneinander, was Bi-Wiring ausmacht.
Nach meiner Erfahrung macht es Sinn, HT und TT elektrisch im Lautsprecher zu trennen und die Beeinflussung dem Verstärker anzuvertrauen.
Ich komme damit klar, wenn es dir und der anderen Hälfte der Menschheit egal ist, ob nun ein oder zwei Kabel zum Lautsprechen liegen. Es klärt nur nicht die Frage des TE, warum es Bi-Wiring Anschlüsse gibt und welche Pro/Kontras das hat.
 
SonyFriend schrieb:
Es klärt nur nicht die Frage des TE, warum es Bi-Wiring Anschlüsse gibt
Doch, es ist ein Markt mit anscheinend hohen Umsätzen.

SonyFriend schrieb:
und welche Pro/Kontras das hat.
Man merkt es nicht, es ist weder hörbar noch notwendig, und die "Audiophilen"-Elite hebt sich eben wieder etwas ab vom Rest der an Meßwerte und nicht an Hörensagen glaubenden, gemeinen Welt.

SonyFriend schrieb:
Nach meiner Erfahrung macht es Sinn, HT und TT elektrisch im Lautsprecher zu trennen und die Beeinflussung dem Verstärker anzuvertrauen.

Wenn man es hören kann, sicher.
Das bezweifele ich ganz stark, so lange da ich keine Messung sehe.
 
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SonyFriend schrieb:
Es hat physikalische Gründe, 2 Kabel pro Lautsprecher zu benutzen, nicht umsonst gibt es unterschiedliche Dämpfungsfaktoren je Verstärker.
Der Dämpfungsfaktor spielt hierbei aber eine untergeordnete Rolle. Viel mehr ist beim Bi Wiring ausschlaggebend, mit welchem Gesamtquerschnitt der Lautsprecherleitung ich zwischen Verstärker und Lautsprecher arbeiten kann. Wenn der Leiterquerschnitt bereits von vorn herein ordentlich bemessen ist, wäre es klanglich und messtechnisch wiederum irrelevant, ob man erst kurz vor dem Lautsprecher oder schon direkt am Endstufenausgang des Verstärkers aufsplittet.

SonyFriend schrieb:
Nicht umsonst ist bei Bi-wiring-Anschlüssen die interne Verkabelung der Lautsprecher auf Hoch-/Mittelton und Tiefton aufgeteilt.
Das Auftrennen auf Tief- und Mittel/Hochton wäre aber eher etwas für Bi-Amping, nicht für Bi-Wiring. Auch hier scheiden sich ja die Geister.

Sofern man aber keinem - hier im Thread schon mehrfach erwähnten - Voodoo unterliegt, ist die tolle Prämisse bei HiFi stets jene, dass praktisch alles erlaubt ist, was einem persönlich gefällt.

Kaum etwas im Leben ist derart subjektiv wie das Musikhören.
 
DJMadMax schrieb:
Wenn der Leiterquerschnitt bereits von vorn herein ordentlich bemessen ist, wäre es klanglich und messtechnisch wiederum irrelevant, ob man erst kurz vor dem Lautsprecher oder schon direkt am Endstufenausgang des Verstärkers aufsplittet.
Und wenn nicht, dann wäre es vorteilhafter, die Brücken drin zu lassen, weil man dann den Leitungsquerschnitt erhöht (in der Regel verdoppelt).

Aber bei Wohnzimmerbeschallung reichen in der Regel 0,75 mm² dicke aus, da meist kurze Wege (z.B. 3 m Leitungslänge, bei Surroundboxen kommt es weniger drauf an) und nicht wirklich hohe Ströme.
 
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Vindoriel schrieb:
Aber bei Wohnzimmerbeschallung reichen in der Regel 0,75 mm² dicke aus
So ist es und wenn man auf Nummer Sicher gehen will, greift man einfach zum gängigen Vollkupfer (OFC) in 2x2,5mm², was praktisch jeder Baumarkt führt und wo der 20 Meter Ring vielleicht 25 Euro kostet. Das bringt einen nicht um und man hat Gewissheit, dass man auch Lautsprecher und Endstufenkombinationen mit mehreren hundert Watt betreiben kann, wenn es denn sein darf/muss.
 
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