Lebensmittelrecht. Legitimation zur Verbrauchertäuschung?

@knoxxi Das ist schade, aber verständlich.
Buttkiss schrieb:
Viele können sicher ihre Kosten für Lebensmittel senken indem sie einfach weniger kaufen. Ich habe mal gelesen das der Durchschnitss Deutsche 40% seiner gekauften Lebensmittel wieder wegschmeisst.
Der Kühlschrank muss nicht immer zum Bersten gefüllt sein.
Sehe ich auch so, mein Kühlschrank ist meistens nur zur Hälfte voll.

Das mit dem Wegschmeissen ist auch so ein Thema. Kann dieses Verhalten bei vielen Beobachten, auch bei meinen Eltern. Das liegt Hauptsächlich am Einkaufsverhalten. Man macht einen großen Wocheneinkauf, schaut dann unter der Woche was alles da ist und entscheidet dann, was man kochen könnte. Am Ende der Woche bleibt aber vieles übrig, weil man nicht geplant und sich überschätzt hat. Dazu kommen noch spontankäufe "ach, das ist gerade im Angebot, nehm ich mit".

Das vermeide ich, in dem ich mir bereits vor dem Einkauf überlege, was will ich denn überhaupt kochen? Dann besorge ich mir die Zutaten und kaufe auch nur das, was auf dem Einkaufszettel steht.
Und falls doch mal etwas übrig bleibt, versuch ich das so gut es geht noch irgendwie zu verwenden. In den wenigsten Fällen muss man alles wegschmeissen. Viele Produkte sind auch nach Ablauf des MHD noch genießbar, aber scheinbar wissen das manche nicht.
 
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IBMlover schrieb:
Achtet ihr beim Einkaufen auch auf die Herkunft?
Kommt darauf an.
Bei Fleisch sowieso, örtlicher Metzger regelt oder halt Ware vom Demeterhof. Wild bekommen wir vom Jäger, dem wir Wald verpachten, einmal im Jahr ne größere Menge für die Kühltruhe. Wenns doch mal ausgeht und z.B. Hirsch gewünscht wird, muss dennoch nicht zu dem aus Neuseeland(!) gegriffen werden. Dahingehend kann ich jedem elbwild.de ans Herz legen. Ausgezeichnet.
Eier hole ich mir direkt beim Bauern; und sehe dort auch, wie gut es den Hühnern dort geht.

Bei Fisch und Meeresfrüchte achte ich darauf, nicht Wildfang sondern Aquakultur zu nehmen und dann auch eher aus unseren Meeresregionen und nicht von Japan/Asien.

IBMlover schrieb:
Für mich ist das nicht unerträglich.
Irrelevant; du musst ja nicht leiden. Die Tiere aber schon.
 
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Idon schrieb:
Für mich ist das nicht unerträglich.
Wahrscheinlich ist es auch die gesündeste Variante, das einfach hinzunehmen.
Es wird sich eh nichts dran ändern ... es gibt nur ein paar neue Siegel (nebst davon bestens lebender Entourage), und die attraktivsten Produkte im Supermarkt kommen dann eben von da, wo die siegelvergebenden Organisationen ohnehin nicht wirklich prüfen können (weil sie sich z.B. 24 Stunden vorher anmelden müssen, und teilweise sowieso nur "Vorzeigebetriebe" präsentiert bekommen, wenn Ortstermine überhaupt genehmigt werden).
Exakt das gleiche Bild haben wir heute doch schon beim Fairtrade-Siegel ... Kinderarbeit wäre da eigentlich ein NoGo ... also wird dafür gesorgt, dass der Prüfer beim Ortstermin eben keine arbeitenden Kinder sieht ... die kommen erst wieder zur Arbeit, wenn der Prüfer wieder weg und das Siegel gesichert ist.

Wir (die heimischen Konsumenten) lassen uns verarschen ... und es ist auch irgendwie unfair, die Verantwortung dafür bei Politik und Wirtschaft zu suchen ... "der Markt" sind wir letztlich alle.

Ich hoffe, es werden in den nächsten Jahren noch viel mehr Menschen, die Produkte im Regal lassen, die ihnen gewisse Informationen eben NICHT bieten.
Einen anderen Weg, als den über den Konsumenten und sein Bewusstsein/Konsumverhalten gibt es ohnehin nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Scrypton schrieb:
[...]Irrelevant; du musst ja nicht leiden. Die Tiere aber schon.

Irrelevant, die Tiere könnten ja an der Spitze der Nahrungskette stehen und nicht ich.

Wegen mir müssen auch Menschen und Pflanzen leiden. So ist das eben. Ich kann und will nicht die ganze Welt retten, sondern die mir verfügbaren maximal 85 Jahre in meinem Leben für mich bestmöglich nutzen.
 
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Idon schrieb:
Irrelevant, die Tiere könnten ja an der Spitze der Nahrungskette stehen und nicht ich.
Irrelevant; denn sie tun es nicht. Da ändern Strohmänner auch nichts dran.

IBMlover schrieb:
Wegen mir müssen auch Menschen und Pflanzen leiden.
Dann solltest du das vielleicht ändern, soweit es in deiner Macht steht.
Nebenbei: Ich bezweifle stark, dass eine Pflanze leiden kann... ;)
 
Scrypton schrieb:
Irrelevant; denn sie tun es nicht. Da ändern Strohmänner auch nichts dran.

Das ist kein Strohmann, es ist einfach eine Tatsache. Tiere und Pflanzen haben an manchen Orten noch heute die Oberhand und hatten diese in der Vergangenheit immer wieder und da gab es auch keine Rücksichtnahme - weder auf Menschen, noch untereinander.

Und das ist auch okay und gut so.

Scrypton schrieb:
Dann solltest du das vielleicht ändern, soweit es in deiner Macht steht.

Nö. Läuft doch gut für mich. Ich schränke doch nicht meinen Lebensstandard ein um genau 0 zu bewegen, während andere low hanging fruits in anderen Staaten ignoriert werden.



Ich find's halt asozial Nahrungstiere extrem gut zu behandeln, zu hegen, zu pflegen, um sie dann genauso wegzukillen und zu essen wie alle anderen auch. Deshalb will ich auch kein Fleisch von glücklichen Tieren. Glückliche Tiere sollen meiner Ansicht nach in Zoos und vor allem in freier Wildbald einfach in Ruhe vor sich hinleben.

Schlimmer sind für mich nur Menschen, die Tiere schonen und dafür ganz stolz Pflanzen - ebenfalls Lebewesen - fressen.
 
Idon schrieb:
Das ist kein Strohmann, es ist einfach eine Tatsache.
Doch, ist es - denn du versuchst zu argumentieren mit einem Umstand, der nicht(!) gegeben ist. Kurz: Eine Luftnummern.

Idon schrieb:
Tiere und Pflanzen haben an manchen Orten noch heute die Oberhand und hatten diese in der Vergangenheit immer wieder und da gab es auch keine Rücksichtnahme
Äh... jetzt redest du dich aber um Kopf und Kragen... :D

Idon schrieb:
Doch.

Idon schrieb:
Ich find's halt asozial Nahrungstiere extrem gut zu behandeln
Asozial ist es vor allem aber, sie schlecht(!) zu behandeln.
Aber gut, dir fehlt noch die Reife...
 
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Oh, sind wir jetzt schon bei ad hominem?

Der Zustand war gegeben und ist es teilweise noch immer. Nicht in der breiten Masse, das ist aber für meinen Punkt auch irrelevant.


Dein Argument verpufft dort, wo deutliche Lebenseinschränkungen notwendig sind, während an anderen Orten viel größere Erfolge mit viel weniger Einsatz zu erzielen sind. Dadurch raubt man nämlich die Motivation der Masse, und ohne die geht es eben nicht.


Niemand redet davon Nahrungstiere schlecht zu behandeln. Es geht um zweckmäßig und die Scheinheiligkeit hinter "gut behandeln". Ich liebe Tiere, habe aber keine Haustiere, weil ich diesen nicht den Raum geben kann, den sie brauchen und der ihnen meiner Ansicht nach zusteht. Entweder man lässt Lebewesen in Ruhe ihr Dasein genießen, oder man akzeptiert eben die Zweckmäßigkeit.

Das ist für mich so, als ob man sich einen Fritzl-Keller baut, dort Mädels einsperrt und sich dann aber dafür feiern lässt, dass man ihnen ordentliche Kleidung und Bücher und Spielekonsolen gibt. Unrecht ist und bleibt Unrecht, egal wie man es verpackt.


Im Falle von Tieren bin ich eben nicht bereit auf tierische Lebensmittel zu verzichten und deshalb akzeptiere ich dieses Unrecht ganz bewusst und belade damit mein Gewissen. Ich rede mir das aber nicht schön oder versuche das zu relativieren oder zu rechtfertigen, indem ich sage, dass das Huhn statt 0,1m² Auslauf dann eben 1m² oder 10m² hatte. Ist doch beides Mist, denn in jedem Fall wird das Huhn wegen mir aus dem Leben gerissen.

Du kannst das für unreif halten. Ich halte es für unreif Fritzl-Keller schön anzumalen, ein Bio-Logo drauf zu kleben und sich dann als Held vom Feld zu feiern.
 
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Idon schrieb:
Nö. Läuft doch gut für mich.
Na dann, ist doch für dich alles gesagt ... du hast eben kein Interesse daran, irgendwas zu verändern, was für dich unangenehm sein könnte.

Tiere töten um zu Leben ... Menschen machen das selbe (sind halt auch nur Tiere), aber viele Tiere geben sich Mühe, ihr Opfer möglichst schnell zu töten ... nicht aus moralischen Bedenken, sondern einfach um Energie zu sparen.
Die meisten Tiere jagen allerdings ... nur wenige Arten betreiben Zucht.

Beim Menschen ist das anders. Wir betreiben Tierzucht ... haben also einzelne Wildtiere bis zu ihrer Abhängigkeit vom Menschen auf unsere Bedürfnisse optimiert (bei unseren Nutzpflanzen ist es das gleiche) ... Leider haben die Viecher nun Bedürfnisse, die sie nicht allein Befriedigen können (so viele Kälber, wie eine Kuh mit Milch versorgen könnte, KANN sie garnicht gebähren) ... und weil das ganze eben nicht zu viel Kosten soll (wegen dem Endpreis und dem gewünschten Profit ... mögichst hoch), wird gespart ... z.B. am Platz ... das spart im Winter sogar Energie ... oder am Futter (der Konsument kriegt das ja eh nicht mit, wenn man seine Legehennen nicht gerade mit Fischmehl füttert).

Bei all dem gibt es noch einen Konkurenzkampf ... ohne Preisabsprachen (Kartelle) wäre dem jedenfalls so ... die Hersteller sehen sich also gezwungen, sich gegenseitig beim Preis zu unterbieten.
Und da es ja nicht gerade der Mensch sein soll, leidet eben das Tier.

Sich für unsere Nutztiere einzusetzen, ist unsere Verantwortung, weil es diese Rassen in dieser Form eben ohne uns garnicht gäbe.


Ob Pflanzen leiden, kann ich nicht wrklich beurteilen ... eventuell schwingt da noch die Descart'sche Mär von der perfekten Maschine mit, auf Basis derer die Menschen bis vor nichtmal 100 Jahren geglaubt haben, auch Tiere könnten nicht leiden. Das hat sich mittlerweile als Irrtum erwiesen ... und auch bei den Pfanzen KÖNNTE das nur eine Frage der Zeit und des wissenschaftlichen Fortschritts sein, bis wir glauben zu wissen, dass die auch leiden. Und wenn das passiert, dann haben wir ein echtes Ernährungsproblem.
 
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Idon schrieb:
Der Zustand war gegeben und ist es teilweise noch immer.
Nein; Tiere haben nicht die Oberhand, dieser Zustand ist nicht gegeben.
Dein "Argument" ist ein Strohmann, da ändert doch jedwede Ausrede nichts.

Wie geschrieben:
Aber so wie sich nicht jeder eine teure Wohnung oder Freizeitaktivitäten nach Lust und Laune finanziell leisten kann, muss es auch nicht so sein, dass man sich jeden Tag mit billigen Fleisch voll frisst.
Denn wie Tiu richtig schreibt; niemand muss täglich Fleisch, Wurst (...) essen. Die unerträglichen Massentierhaltungen gehören ratz fatz weg.

Idon schrieb:
Dein Argument verpufft dort, wo deutliche Lebenseinschränkungen notwendig sind
Für das, was ich fordere, sind keine Lebenseinschränkungen notwendig. Und wenn sich jemand nicht tagtäglich mit billigem Fleisch aus qualvoller Massentierhaltung vollfressen kann, weil er sich qualitativ hochwertigeres Fleisch nicht mehr leisten kann, dann ist dem eben so - es gibt genug, um dennoch nicht zu verhungern.

Idon schrieb:
Niemand redet davon Nahrungstiere schlecht zu behandeln.
In der Massentierhaltung ist das aber der Fall....

Idon schrieb:
Es geht um zweckmäßig und die Scheinheiligkeit hinter "gut behandeln".
Da ist keine Scheinheiligkeit zu finden, außer in deinem Köpfchen eventuell.
Wenn die Sau, die ihre Lebensjahre bis zur Schlachtung auf nem Demeterhof verbringt, ein "glücklilches" Leben führt ist das doch toll - und zwar ganz unabhängig davon, dass es am Ende ebenso geschlachtet wird sie die Sau, die sich ihr kurzes Leben (viel kürzeres Leben, übrigens) kaum bewegen konnte, selten Tageslicht gesehen hat, stets Verletzungen und Entzündungen mit sich trug.

Idon schrieb:
Im Falle von Tieren bin ich eben nicht bereit auf tierische Lebensmittel zu verzichten
Das müsstest du aber notgedrungen - oder eben mehr dafür bezahlen. ;)
Dazu bist du offenkundig nicht bereit und damit ein Teil des Problems. Du unterstützt die leidvolle Massentierhaltung.

Idon schrieb:
Du kannst das für unreif halten.
Es IST auch unreif.
 
Wenn schon sonst nichts zieht:

Die Massentierhaltung sorgt durch ihren enormen Futtermittelbedarf zu Engpässen in der Getreideversorgung.
Je billiger also das Fleich wird, deto teurer wird die "Bremsbeilage", weil wir uns eben leisten wollen, uns primär von Produkten zu ernähren, die eine insgesamt ziemlich beschissene Energiebilanz aufweisen.

Insgesamt pumpen wir momentan mehr Energie in die Nahrungsmittelproduktion, als wir aus ihr rausholen.
1 Kalorie Input ergibt momentan 0,7 Kalorien Output ... eigentlich seltsam, wo wir doch sonst so auf Effizienz bedacht sind (aber bei der gehts meist ja auch nur um die Kosten).

Scrypton schrieb:
Wenn die Sau, die ihre Lebensjahre bis zur Schlachtung auf nem Demeterhof verbringt, ein "glücklilches" Leben führt ist das doch toll - und zwar ganz unabhängig davon, dass es am Ende ebenso geschlachtet wird sie die Sau, die sich ihr kurzes Leben (viel kürzeres Leben, übrigens) kaum bewegen konnte, selten Tageslicht gesehen hat, stets Verletzungen und Entzündungen mit sich trug.
Ein "normales" Mastschwein wird nebenbei etwa 7 Monate alt ... das Bio-Schwein hat nur 2 Monate mehr. Kaum ein Schwein ist bei der Schlachtung älter als 1 Jahr.
Auch bei Bio gilt, dass das Pferd nur so hoch springt, wie es muss ... wie hoch das sein muss, das hängt an den Kriterien der einzelnen Siegel. Die Schweine auf dem Demeter-Hof werden auch nicht viel älter ... aber das wenigstens mit Auslauf.
 
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DerOlf schrieb:
Ein "normales" Mastschwein wird nebenbei etwa 7 Monate alt ... das Bio-Schwein hat nur 2 Monate mehr.
In nem normalen Mastbetrieb werden Schweine nach 180 Tagen geschlachtet. Auf nem Demeterhof leben die Tiere 1,5 bis 2 Jahre - weil sie langsamer wachsen. Das tun sie nicht nur weil sie eine ausgewogenere Ernährung erhalten sondern auch, weil sie sich erheblich mehr bewegen (können).
 
Scrypton schrieb:
Nein; Tiere haben nicht die Oberhand, dieser Zustand ist nicht gegeben.
Dein "Argument" ist ein Strohmann, da ändert doch jedwede Ausrede nichts.

Vielleicht verwendest du den Begriff "Strohmann" auch nur falsch. Ich unterstelle dir jedenfalls kein Argument, um es dann anzugreifen. Ich habe die Thesis aufgestellt, dass Tiere in der Vergangenheit dem Menschen überlegen waren und dies auch heute noch immer mal wieder sind (Hund vs. Kind, Nilpferde vs. Touris, Löwe vs. Tierpfleger etc.) und dann ebenfalls keine ständige Rücksichtnahme erfolgt.

Scrypton schrieb:
Wie geschrieben:
Aber so wie sich nicht jeder eine teure Wohnung oder Freizeitaktivitäten nach Lust und Laune finanziell leisten kann, muss es auch nicht so sein, dass man sich jeden Tag mit billigen Fleisch voll frisst.
Denn wie Tiu richtig schreibt; niemand muss täglich Fleisch, Wurst (...) essen. Die unerträglichen Massentierhaltungen gehören ratz fatz weg.

Wie gesagt: Ob etwas unerträglich ist oder nicht ist subjektiv und scheitert bereits an kulturellen Ansichten.

Dazu hast auch du nicht festzulegen, wie oft jemand X oder Y essen soll/darf.

Scrypton schrieb:
Für das, was ich fordere, sind keine Lebenseinschränkungen notwendig. Und wenn sich jemand nicht tagtäglich mit billigem Fleisch aus qualvoller Massentierhaltung vollfressen kann, weil er sich qualitativ hochwertigeres Fleisch nicht mehr leisten kann, dann ist dem eben so - es gibt genug, um dennoch nicht zu verhungern.

Also forderst du doch Lebenseinschränkungen.

Scrypton schrieb:
In der Massentierhaltung ist das aber der Fall....

Das ist in jeder Tierhaltung so. Liest du meine Kommentare nicht? Selbst Kobe-Rinder können nicht so leben, wie sie eigentlich leben möchten.

Scrypton schrieb:
Da ist keine Scheinheiligkeit zu finden, außer in deinem Köpfchen eventuell.

Und wieder ad hominem ohne Argumente zu entkräften. Du bist nicht besonders gut im Diskutieren oder Argumentieren.

Scrypton schrieb:
Wenn die Sau, die ihre Lebensjahre bis zur Schlachtung auf nem Demeterhof verbringt, ein "glücklilches" Leben führt ist das doch toll - und zwar ganz unabhängig davon, dass es am Ende ebenso geschlachtet wird sie die Sau, die sich ihr kurzes Leben (viel kürzeres Leben, übrigens) kaum bewegen konnte, selten Tageslicht gesehen hat, stets Verletzungen und Entzündungen mit sich trug.

Also kann man alles und jeden töten, Hauptsache, das Leben vorher war glücklich? Und wer garantiert, dass die Sau auf dem Demeter-Hof glücklich ist? Wie wird das gemessen? Und wie verhält sich das zu einer Sau, die im Freien lebt, ohne, dass Menschen über sie wachen?

Scrypton schrieb:
Das müsstest du aber notgedrungen - oder eben mehr dafür bezahlen. ;)
Dazu bist du offenkundig nicht bereit und damit ein Teil des Problems. Du unterstützt die leidvolle Massentierhaltung.

Preise meines Metzgers:
Rinderfilet - EUR 65/kg
Rinderhack - EUR 16,50/kg
Kalbsschnitzel - EUR 54/kg
Fleischkäse - EUR 15/kg

Wie oben geschrieben kaufe ich beim Metzger, weil die Qualität und damit der Geschmack deutlich besser ist. Der Weg dahin ist genauso verwerflich wie abgepacktes Fleisch aus dem Supermarkt.


Fisch lasse ich mir entweder für entsprechende Preise aus dem Internet liefern oder hole sie direkt aus Frankreich, ebenso wie z. B. Käse.

Ich kann mir das aber halt auch problemlos in beliebigen Mengen leisten. Und ich maße mir nicht an, anderen Vorschriften machen zu wollen, die für einen Großteil der Bevölkerung nicht nachvollziehbar sind.

Scrypton schrieb:
Es IST auch unreif.

Sagst du, der es völlig okay findet glückliche Tiere zu töten.


Edit:
Geil, dann leben Schweine also 2 Jahre damit zu sehen, wie ihre Familie stetig weniger wird und womöglich in dem Wissen, was sie erwartet. Eingesperrt, ohne freie Entfaltung. Das ist natürlich viel besser als das Scheißleben auf 180 Tage zu begrenzen.
 
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Scrypton schrieb:
In nem normalen Mastbetrieb werden Schweine nach 180 Tagen geschlachtet. Auf nem Demeterhof leben die Tiere 1,5 bis 2 Jahre - weil sie langsamer wachsen.
Zu Demeter schrieb ich ja auch nur, dass die Tiere länger leben ... die Zeitspannen bezogen sich auf den Unterschied zwischen "Industrieschwein" und "Bio" ... das sind läppsche 2 bis 3 Monate, denn mehr als 240 Tage müssen es fürs Bio-Siegel eben nicht sein ... wirtschaftlich macht es da keinen Sinn mehr, die Tiere noch länger zu halten ... kostet ja auch Geld (schmälert also den Profit).

Die Zahlen habe ich übrigens von einem Bio-Bauern, bei dem es den Tieren nicht so schlecht zu gehen schien (halb so viele Tiere im Stall, wie "standard", jeder Zeit Auslauf im großen Aussengehege, kein Rückgriff auf Industriefuttermittel oder Chemie u.v.m.) ... der sollte sich doch damit schon irgendwie ein bisschen auskennen.

@Idon:
Eventuell solltest du dich dann von Kükenschredder ernähren ... die sind garantiert nie glücklich gewesen, bevor sie zusammen mit tausenden Kollegen in den Schredder geplumpst sind. Ach nee, ist ja unnötig ... das Kükengeschredderte landet ja soweiso im Hühnerfutter.
 
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Idon schrieb:
Ich habe die Thesis aufgestellt, dass Tiere in der Vergangenheit dem Menschen überlegen waren und dies auch heute noch immer mal wieder sind
Sind sie aber eben nicht; dass du in der Savanne ein Problem hast, wenn du nen Rudel Löwen triffst ist klar, ändert ja aber an der grundsätzlichen Sachlage nichts.
Zumal Tiere instinktiv handeln und nicht (oder kaum) denken. Da helfen Vergleiche zwischen Äpfeln und Kirschen nichts, dadurch ist ein den Tieren bewusst zugefügtes Leid in der Massentierhaltung schlicht nicht zu legitimieren.

Idon schrieb:
Wie gesagt: Ob etwas unerträglich ist oder nicht ist subjektiv
Nein; die Tiere leiden - und das ist objektiv feststellbar.

Idon schrieb:
Dazu hast auch du nicht festzulegen, wie oft jemand X oder Y essen soll/darf.
Du ebenfalls nicht. :)
Wer es sich - ohne Massentierhaltung - leisten kann, kann und darf ja ohnehin so viel essen wie er möchte.

Idon schrieb:
Also forderst du doch Lebenseinschränkungen.
Nein:
Für das, was ich fordere, sind keine Lebenseinschränkungen notwendig. Und wenn sich jemand nicht tagtäglich mit billigem Fleisch aus qualvoller Massentierhaltung vollfressen kann, weil er sich qualitativ hochwertigeres Fleisch nicht mehr leisten kann, dann ist dem eben so - es gibt genug, um dennoch nicht zu verhungern.

Idon schrieb:
Das ist in jeder Tierhaltung so.
Quark; die Tiere werden in der Massentierhaltung schlecht behandelt. Aber Tiere werden nicht bei jeder Tierhaltung schlecht behandelt - was du da jetzt von dir gibst ist völliger Nonsens.

Idon schrieb:
Selbst Kobe-Rinder können nicht so leben, wie sie eigentlich leben möchten.
1. Du weißt also, wie sie gerne (und lieber) leben würden? Na dann sag mal an und kläre uns auf. ;)
2. Kobe-Rinder sind in freier Wildbahn überhaupt nicht überlebensfähig...

Idon schrieb:
Und wieder ad hominem
Das ist kein ad hominem sondern eine reine Feststellung schlichter Tatsachen.
Es liegt keine Scheinheiligkeit vor, wie dargelegt. Der Umstand, dass du da trotzdem eine hinein zauberst, wo keine ist legt nahe, dass es sich um ein Fantasiekonstrukt deinerseits handelt. Dass deine Fantasiekonstrukte sich in deinem Köpfchen befinden ist also eine Feststellung, kein ad hominem.

Idon schrieb:
Also kann man alles und jeden töten, Hauptsache, das Leben vorher war glücklich?
Nun, das "Töten" ist nunmal ein unweigerlicher Bestandteil in der Nutztierhaltung.

Idon schrieb:
Und wer garantiert, dass die Sau auf dem Demeter-Hof glücklich ist?
Man sieht es. Und zwar eindeutig am Verhalten des Tieres.
Es mag ja sein dass du bestreiten möchtest, dass es einem Tier, das sich kaum bewegen kann, kaum Tageslicht sieht, keine Wiese kennt und stets Verletzungen/Entzündungen hat genau so gut geht wie dem Tier, das gesund ist, das jeden Tag mehrere Stunden raus und sich großzügig bewegen kann.
Dann aber geht deine Meinung halt mal wieder völlig an der Realität vorbei.

Idon schrieb:
Der Weg dahin ist genauso verwerflich wie abgepacktes Fleisch aus dem Supermarkt.
Ähm, nein. ;)

Idon schrieb:
Sagst du, der es völlig okay findet glückliche Tiere zu töten.
Okay? Nein.
Aber es ist notwendig. Es geht aber nicht um das Töten, sondern um den Weg bis dahin. Macht aber nichts - ich seh schon, du wirst es nicht begreifen.
 
Idon schrieb:
Preise meines Metzgers:
Rinderfilet - EUR 65/kg
Rinderhack - EUR 16,50/kg
Kalbsschnitzel - EUR 54/kg
Fleischkäse - EUR 15/kg
Bei den Preisen gäbs bei mir maximal ein mal im Monat Fleisch ... gut, dass ich Vegetarier bin.
 
Können wir wieder zum (interessante) Thema zurückkehren statt hier über den Sinn(Klimawandel lässt grüßen) und Unsinn von Veganismus zu plaudern?
 
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@DerOlf

Ich vermute, dass Kükenschredder nicht schmeckt. Meine Frau - die ist bei uns für Eier aller Art zuständig - kauft aber entweder vom Bauern oder, wenn wir dort nicht hin kommen, diese Eier, bei denen Schnäbel nicht gestutzt und Küken nicht geschreddert werden.


Man schmeckt den Unterschied. :) Außerdem unterstützt man so kleine lokale Läden und damit die regionale Wirtschaft, was wiederum positive Auswirkungen auf Infrastruktur, Kriminalität etc. hat.

@Scyrpton

Du verharmlost meiner Ansicht nach Leid von Tieren, indem du darstellst, dass es "glückliche" Schlachttiere gibt.

Entweder man bekennt sich dazu, dass es glückliche Schlachttiere nicht gibt - z. B., weil sie es nicht anders kennen - und erkennt an, dass damit jede Haltung nicht artgerecht ist. Oder man verzichtet komplett darauf Lebewesen zu essen und zieht daraus die endgültige Konsequenz. Alles dazwischen ist für mich eben scheinheilig.

Das ist für mich so, wie nur manche Menschen (z. B. aufgrund von Geschlecht, Religion, Rasse, Beruf...) zu hassen oder zu töten oder auszugrenzen.
 
Also prinzipiell bin ich hier schon beim TE bzw. dessen Meinung. Es ist oft erschreckend, was in Produkten sein „muss“ und was darin sein „darf“. Bei Fleischprodukten ist das ja schon länger bekannt das gerade in Wurst oft viel Wasser als Gewichtsstoff beigemischt wird. Dazu kommen dann noch Stoffe, die noch nicht mal auf der Verpackung angegeben werden müssen.
Heißt also das oftmals noch nicht mal alles drauf steht was tatsächlich aber drin ist. Wer das wie festlegt- ich weiß es noch nicht mal. Ich habe aber die Befürchtung, dass das wiederum von privaten Anbietern untersucht und als Empfehlung weitergeben wird. Wie das Ergebnis jeweils aussieht entscheidet dann doch wieder der Hersteller hinter verschlossener Tür. (Huch, ich glaub mein Aluhut drückt etwas…)

Auf der anderen Seite kann man mal drüber nachdenken, was an Aromen prinzipiell so schlimm ist. Das die z.B. am Beispiel Erdbeerjoghurt aus Birkenrinde gewonnen wird – so what? Ist mir lieber als aus Bärenhoden oder Rinderhufen. Für mich ist Birkenrinde jetzt erstmal nichts verwerfliches.
Es sollte wohl jedem mit etwas Verstand klar sein, dass die Menge an jährlich produzierten Erdbeeren nicht mal ansatzweise reicht, um die jährlich verkaufte Menge an Erdbeerjoghurt zu produzieren. Geschweige denn von den zig anderen Erdbeerprodukten, die es so gibt.
Der Mensch ist es mMn auch nicht mehr gewohnt, dass es in der Natur nicht jedes Produkt das komplette Jahr über gibt. Wenn der Verbraucher fürs Weihnachtsfondue aber Erdbeeren, Kiwis und Pfirsiche möchte, dann wird er gallig wenn er die nicht bekommt. Da die Früchte dann aber klimatisch nicht zu der Zeit bei uns zu haben sind, werden sie stattdessen um den halben Globus gekarrt.
Für mich ist das mittlerweile ein Punkt, auf den ich wert lege. Ich halte absolut garnichts von Erdbeeren aus Israel, Marokko oder Spanien. Erdbeeren gibt’s 8-10 Wochen während der Sommermonate und das wars dann wieder fürs restliche Jahr. An den Erdbeerjoghurt bzw. Quark, denn ich mir da regelmäßig mache, kommt kein Fertigprodukt auch nur Ansatzweise im Geschmack ran.

Um aber wieder auf das eigentliche Thema zurückzukommen. Ich war ja erst einmal erfreut darüber, dass der Nutriscore nun kommt. Dass das Ganze dann aber doch wieder freiwillig ist, verwässert es nur wieder. Für mich wäre da eine verpflichtende Kennzeichnung mit fest definierten Kriterien und Grenzwerten wünschenswert. Gepaart mit astronomischen Strafen bei Missachtung oder Betrug.
 
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