Leistung von Bass berechnen

commandobot

Lt. Commander
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Hallo,

diesen Monat habe ich im 13. Stock eines Hauses den Bass eines unten auf der Straße vorbeifahrenden Autos gespürt.
Dies hat mich neugierig gemacht, welche Art und Leistung Subwoofer haben müssen, um solche Wirkungen zu erzielen.

Wer kennt sich damit aus und kann mehr dazu sagen?
Und wie lässt sich das berechnen?

Der Preisbereichf für einzelne Subwoofer liegt wohl bei 500-8000€.
geizhals.de/?cat=hifisubw&xf=2493_14~2494_15~2497_300
 
Es geht nicht rein um die Leistung, die Frequenz ist vor allem wichtig. Sehr tiefe toene koennen sehr gut ueber waende auch weite Distanzen zuruecklegen.
 
Naive ueberlegungen dazu:

  • Bei dir in der Wohnung kommt auf bestimmten Frequenzen ein bestimmter Schalldruckpegel an.
  • Verkehr liegt bei ~80dB, Presslufthammer bei ~100dB
  • Niedrige Frequenzen gehen gut durch deine Wand und ueber hohe distanzen, hohe frequenzen nicht.

Du musst also erst mal aufzeichnen wie hoch der Schalldruckpegel in welchen Frequenzen ist
 
commandobot schrieb:
Der Preisbereichf für einzelne Subwoofer liegt wohl bei 500-8000€.
Das sind alles Heimkino-Subs..


commandobot schrieb:
Und wie lässt sich das berechnen?
Kaum, da es auf viele Dinge ankommt.
Aber es wird weit aus weniger sein, als du vielleicht denkst.
Ein Lautsprecher mit einem hohen Wirkungsgrad benötigt nicht viel Leistung um ordentlich Schallpegel zu erreichen.
Daheim kommste selten über 10W ohne das es unangenehm wird für die Ohren.

Da kannste nichts genau berechnen.
 
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Stichwort Resonanz
 
Ich meine, die Lösung ist "je kürzer das SSSSSST desto lauter ist der Bums".
 
Skudrinka schrieb:
Daheim kommste selten über 10W ohne das es unangenehm wird für die Ohren.
ja, das stimmt schon (mit halbwegs "effektiven" LS ist man meist unter 1W selbst bei erhöhter Zimmerlautstärke dabei), aber bei "echtem Bass" ist das schon etwas anderes...

Skudrinka schrieb:
Da kannste nichts genau berechnen.
nee, aber grob überschlagen...

erstmal ist es Fakt, dass man ca. die 10 (zehn!) fache Leistung benötigt, damit es sich doppelt so laut anhört!
viele Leute glauben, dass wenn ihr Subwoofer jetzt 100W "hat" und sie nehmen einen mit 200W, wird es doppelt so laut. Nee, der Unterschied ist ohne direkten Vergleich kaum hörbar. Man benötigt 1kW damit es doppelt so laut wie mit 100W wird und natürlich muss da dann auch alles mitspielen.

am Ende muss Luft in Bewegung gebracht werden, damit Schall/Druck-Wellen entstehen. Zumindest wenn man den Schall "frei" (über die Luft) verteilen möchte. Klar kann man "tricksen" und Festkörper den Schall leiten lassen. Wenn jemand mit einem Löffel im Erdgeschoss an eine Wasser/Heizungsleitung klopft, dass hörst du das (fast) genauso laut in deiner Wohnung wie unten.
oder im Auto macht man sich gerne den Druckkammer Effekt zunutze.

das passt aber alles nicht zu der "freien über die Luft Verteilung"

bei Bass braucht es "viel Luft". D.h. man benötigt eine sehr große bewegte Fläche (Membrane) und/oder sehr viel Hub und den Antrieb dafür. Das kann man schon noch "relativ leicht" rechnen (nee, ich jetzt aus dem Stegreif nicht, aber wenn ich nach ein paar Büchern im Keller suche, vielleicht doch ;) )
 
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Bau Dir den Subwoofer aus Klang und Ton Heft 1 2022 nach.
21 Zoll Lautsprecher mit 1000W.
Vielleicht vorher schon mal nach einen neuen Wohnung suchen.
 
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commandobot schrieb:
Hallo,

diesen Monat habe ich im 13. Stock eines Hauses den Bass eines unten auf der Straße vorbeifahrenden Autos gespürt.
.
.
Wer kennt sich damit aus und kann mehr dazu sagen?
Stichwort Lambda/Halbe. Du bist exakt auf einem Wellenberg der erzeugten Sinuswelle entfernt gewesen.

Der tiefste natürliche Ton hat 16 2/3 Hz. Dazu benötigst du eine Silbermann-Orgel, deren größte Pfeife 12++m hoch ist (bin gerade zu faul zum rechnen). Davon gibt es nur 3 Stück in Europa.

Oder du erzeugst den Ton elektronisch.
Da er von einem Auto erzeugt wurde - auf dem sicher keine Bose Wave-Canon montiert war(?), ist der Ton eher im Bereich 30-40Hz angesiedelt gewesen.
Entsprechende Tiefstbass-CDs für die CarHifi-Szene gab es schon Anfang der 90er Jahre. Die "Techmaster-P.E.B." https://www.techmasterpeb.com/shop wäre ein Beispiel.


Mitte der 90er Jahren habe ich u.a. Heimkino-Systeme installiert. Die lauteste war ein Kenwood-THX-System mit 2 großen passiven Subwoofern und je einer Mono-gebrückten Stereo-Endstufe. Lt. Vertrieb der einzige Kunde in Deutschland, der die Endstufe gebrückt hatte.
Die THX-Subwoofer für den Tiefstbass, ab 40Hz dazu noch ein Elac Bass 200 Active.
Ich hatte das System bis 120 dB/A eingemessen. Dann wurde es mir zu laut. Kunde wohnte direkt an der Münchner Freiheit im 7. Stock. Er hat dann so laut aufgedreht, das ich die Druckwelle noch im Auto gespürt habe. :evillol::hammer_alt:
Früher war eben alles anders. :freak:
Ergänzung ()

cscmptrbs schrieb:
Vielleicht vorher schon mal nach einen neuen Wohnung suchen.
Am besten freistehendes Haus. Musik- und/oder Kinoraum im Keller. :cool_alt:
Ergänzung ()

cscmptrbs schrieb:
Bau Dir den Subwoofer aus Klang und Ton Heft 1 2022 nach.
21 Zoll Lautsprecher mit 1000W.
Falls der nicht reicht: https://betonart-audio.de/tyron-pro-2/
 
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Dies stellt wohl das Maximum im Bereich Infraschall dar:
Zusammen mit den speziellen Screen-Lautsprechern wird im MovieCore auch die Weltpremiere des neuen 80 Zoll Infraschall – Subwoofers von Ascendo Immersive Audio stattfinden.
Dabei wird der 2,4 Meter Durchmesser große Lautsprecher versteckt hinter dem Kino in einem 15 Tonnen schweren Gehäuse vorgeführt.
https://arled-cinema.de/audiotechnik-heimkino/
 
commandobot schrieb:
[...] diesen Monat habe ich im 13. Stock eines Hauses den Bass eines unten auf der Straße vorbeifahrenden Autos gespürt.
Wenn du das Auto gespürt hast = der Boden wackelt, war das kein Luftschall, sondern Körperschall, zwei grundlegend verschiedene Übertragungswege.

commandobot schrieb:
Der Preisbereichf für einzelne Subwoofer liegt wohl bei 500-8000€.
geizhals.de/?cat=hifisubw&xf=2493_14~2494_15~2497_300
Nein, Geizhals listet nur einen winzigen Bruchteil der Subwoofer.

UweW. schrieb:
Der tiefste natürliche Ton hat 16 2/3 Hz. Dazu benötigst du eine Silbermann-Orgel, deren größte Pfeife 12++m hoch ist (bin gerade zu faul zum rechnen). Davon gibt es nur 3 Stück in Europa.
Es gibt auch drei Orgeln weltweit mit 64' Register, also nicht nur 32' Register wie in deinem Beispiel. Davon ab gibt es natürlich nicht nur Musikinstrumente die tiefe Töne erzeugen.

commandobot schrieb:
Dies stellt wohl das Maximum im Bereich Infraschall dar:
https://arled-cinema.de/audiotechnik-heimkino/

Möchte man das Maximum im Infraschall-Bereich herausholen nutzt man bei Luftschall "Rotary Subwoofer".
Oder man geht direkt auf Körperschall- Anregung vom Bassshaker, über das Shaken von einzelnen Sitzen (bspw. Sim-Racing-Motion-Rigs), das Shaken von Podesten mit Sitzreihen, bis hin zum ganzen Raum (wie bspw. in Erdbebensimulatoren).
 
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Mickey Mouse schrieb:
ja, das stimmt schon (mit halbwegs "effektiven" LS ist man meist unter 1W selbst bei erhöhter Zimmerlautstärke dabei), aber bei "echtem Bass" ist das schon etwas anderes...
Was ist denn unechter Bass?
Mickey Mouse schrieb:
, dass wenn ihr Subwoofer jetzt 100W "hat" und sie nehmen einen mit 200W, wird es doppelt so laut. Nee, der Unterschied ist ohne direkten Vergleich kaum hörbar. Man benötigt 1kW damit es doppelt so laut wie mit 100W wird und natürlich muss da dann auch alles mitspielen.
Die Wattzahl kann man nicht mit Lautstärke gleichsetzen. Derr Wirkungsgrad ergibt, wie effizient die zugeführte Leistung überhaupt in Schall umgewandelt wird, lässt sich berechnen aus der Messung des sog. Kennschalldruckpegel in dB/W/m durch messen, wie viel dB bei 1 Watt und 1 Meter Abstand erreicht werden.

Nehmen wir den "Billigbass" mit 80 dB/W/m und ein schönen Hornlautsprecher mit 100 dB/W/m.
Ziel sind 100 dB bei 1 Meter Abstand. Das Horn benötigt grob überschlagen 4 Watt, der "Billigbass" 106 Watt, für die gleiche Lautstärke.

Interessant dabei, ein Lautsprecher der 2% der zugeführten Leistung in Schall umwandelt ist schon als sehr effizient anzusehen.

EDIT: ich habe die Abhängigkeit der Nennimpedanz absichtlich weg gelassen und die Werte nur grob überschlagen, um es nicht zu kompliziert zu machen.
 
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Ja_Ge schrieb:
Was ist denn unechter Bass?
naja, z.B. typischer Pseudo Bass im Bereich von 80...100Hz
es ist absolut überraschend, was viele Leute als "mit kräftigen Bass" bezeichnen, obwohl da nicht ein einziger Ton unterhalb von 50Hz heraus kommt...

und je tiefer es geht, desto mehr Leistung und Volumen benötigt man eben.
es gibt nicht viele Leute, die tatsächlich die Eröffnungssequenz von Live, Die, Repeat (irgendwas mit Tommorow "auf Deutsch") "richtig" gehört/gespürt haben...


Ja_Ge schrieb:
Die Wattzahl kann man nicht mit Lautstärke gleichsetzen.
ich war selbstredend von ansonsten gleichen Voraussetzungen (inkl. Kennschalldruck) ausgegangen.

Ja_Ge schrieb:
EDIT: ich habe die Abhängigkeit der Nennimpedanz absichtlich weg gelassen und die Werte nur grob überschlagen, um es nicht zu kompliziert zu machen.
die hat mit den Dingen bisher eigentlich auch nicht wirklich etwas zu tun und wäre nicht "zu kompliziert", sondern schicht fehl am Platz ;)
 
Mickey Mouse schrieb:
die hat mit den Dingen bisher eigentlich auch nicht wirklich etwas zu tun und wäre nicht "zu kompliziert", sondern schicht fehl am Platz ;)
Die Werte meiner Beispielrechnung würden sich bei 4 Ohm natürlich ändern.
 
Ja_Ge schrieb:
Nehmen wir den "Billigbass" mit 80 dB/W/m und ein schönen Hornlautsprecher mit 100 dB/W/m.
Ziel sind 100 dB bei 1 Meter Abstand. Das Horn benötigt grob überschlagen 4 Watt, der "Billigbass" 106 Watt, für die gleiche Lautstärke.

Da gibt es nur ein Problem: ein wirklich tiefbasstaugliches Horn ist groß. Sehr groß:

https://inlowsound.weebly.com/diy-16hz-sub-bass-horn.html

Generell hängt der Tiefbasswirkungsgrad sehr stark vom Volumen ab, auch bei Bassreflex- und geschlossenen Gehäusen. Große Bassreflexgehäuse sind außerdem pegelfester, weil man bei gleicher Abstimmfrequenz ein Bassreflexrohr mit größerem Durchmesser verbauen kann, das nicht so schnell anfängt zu schnaufen.

Die Verstärkerleistung ist dagegen zweitrangig. Wenn es laut werden soll, den Sub so groß wie möglich wählen.
 
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