HappyMutant schrieb:
Sicher Waffen kann man sich illegal besorgen, aber womit läuft denn der Neonazi rum? Mit Schlagwaffen, Baseballschlägern, alles leichter und "legaler" zu beschaffen. Wäre also die Besorgung einer Waffe einfacher als auf dem illegalen Weg heute, würde ich schon denken, daß mehr Waffen auch zu diesem Zwecke "legal" gekauft würden.
Das ist ein interessanter Punkt. Wie ist das in der Schweiz denn, darf man da seine Armeewaffe(n) "einfach so" öffentlich tragen, oder ist es (wie ich es bisher verstehe) so, dass die die halt nur für "Ernstfälle" zuhause aufbewahren dürfen?
Also auf bewaffnete Neonazis oder Linksradikale oder religiöse Fundamentalisten auf den Strassen hätte ich auch wenig Lust.
Zugegeben alles Theorie und Schwarzmalerei, aber Waffen in Privatbesitz halte ich für eine größere Gefahr, als den Nutzen im Fall von Revolutionen oder Zusammenbruch des Systems. Nicht umsonst ist eine Entwaffnung der Kämpfer nach einem Krieg eines der wichtigsten Ziele.
Ich bin ja auch nicht wirklich überzeugt davon, dass das eine tolle Idee wäre. Ich halte es nur für sinnvoll, mal unvorbehalten darüber nachzudenken. Immerhin ist es schon seltsam, dass in Deutschland praktisch fast JEDER sofort aufschreit "Oh Gott, Waffen, biste du wahnsinnig, dann macht ja jeder was er will und alle knallen sich ab!" während in der Schweiz locker drei Viertel der Leute dafür sind, weiterhin ihre Armeewaffen zuhause haben zu dürfen. Und die Schweizer sind ja nun wirklich nicht als waffengeile, blutrünstige Psychopathen bekannt oder so.
(Ich wusste bis vor kurzem gar nicht, dass auf 3 Schweizer 2 Schusswaffen kommen. Ich wusste ehrlich gesagt gar nicht, dass es da überhaupt mehr Waffen gibt als hier!)
Und wenn ich mir so vorstelle, jeder Wehrdienstleistende hierzulande bekommt ein G3 samt Munition mit nach Hause, wie in der Schweiz, wird mir wirklich mulmig. Und scheinbar fördert eine Schußwaffe im Haus auch die Suizidgefahr (
http://www.blick.ch/news/schweiz/artikel24125?layout=popup).
Habe mal etwas per Google News recherchiert. Das mit der Suizidgefahr scheint zu stimmen, ein paar Selbstmorde würden mit Schusswaffen sicher mehr passieren. Aber das halte ich schon für ein seltsames Argument, wenn man den Schweizern ihre Rechte einschränken will.
Es gibt viele Gründe die gegen eine Waffe im Haus sprechen. Einen Möglichkeit zur Selbstverteidigung kann man ihr vielleicht zusprechen, aber außer in idealistischen Vorstellung von einem verantwortungsvollen Umgang mit und gleichzeitig einem weiter bestehenden Abschreckungspotential der Waffe, kann man ernsthaft eine Waffe als Lösung von Konflikten ansehen. In der Realität bleibt der Sieger der schneller zieht und besser ausgerüstet ist, nicht derjenige mit den aufrichtigen Zielen.
Gibt es in der Schweiz Fälle, wo jemand Einbrecher mit seiner Armeewaffe gestellt oder angeschossen oder getötet hat? Also bei meinem Onkel wurde schon eingebrochen während er samt Frau und Kindern oben geschlafen hat. Wenn ich jetzt überlege, was gewesen wäre, wenn der vielleicht was gehört hätte, und runter gegangen wäre...
Gibt es in Deutschland Fälle, wo überraschte Einbrecher einen oder mehrere Bewohner mit (einer) Schusswaffe(n) verletzt oder getötet haben? Ich sehe schon, ich habe noch ein paar Recherchen vor mir.
Also "nur für zuhause" (wie in der Schweiz?) fände ich es nach wie vor nicht grundsätzlich schwachsinnig, eine Waffe zu besitzen.
Und wenn ich sowas sehe während ich so recherchiere, dann frage ich mich wieder, was die strengen Gesetze in schlimmen Fällen überhaupt bringen:
http://www.pnp.de/nachrichten/artikel.php?cid=29-13619370
Der Daedalus schrieb:
Wenn jeder legal Waffen bekommen kann, völlig ohne Prüfung, dann bekommt auch der Nazi von nebenan eine! Und bevor du hier jetzt wieder deinen Realitätsverlust belegst: Es hat eben nicht jeder Baseballschläger schwingende Glatzkopf eine Schusswaffe zu Hause!
Wenn jeder legal Waffen bekommen kann, dann hat auch der Linksradikale eine, ...
Von "völlig ohne Prüfung" war nie die Rede. Und das mit dem "Realitätsverlust" finde ich schon ziemlich daneben. Ist ja nun wirklich nicht so, dass ich hier den Wild-West-Hardliner markieren würde oder so. Du solltest dich einfach mal fragen, wie es sein kann, dass in der Schweiz auf 3 Leute 2 Schusswaffen kommen, und dass locker drei Viertel der Menschen dort das so auch weiterhin haben wollen. Glaubst du die in der Schweiz sind alles durchgeknallte Waffennarren?
Und woher willst du wissen, ob politische oder religiöse Extremisten zuhause nicht den keller voller Schusswaffen haben?
-->
http://www.pnp.de/nachrichten/artikel.php?cid=29-13619370
Wenn jemand das will, dann kann er sich, wie du siehst, auch heute schon Schuss- UND KRIEGSWAFFEN beschaffen. Und mit dem Internet und etwas Verstand könnte man sogar selber Bomben basteln, da gab es doch auch schon einen Fall kürzlich, wo ein Jugendlicher sowas gemacht hatte.
Das tragen von Waffen in der Öffentlichkeit mag eine andere Geschichte sein, aber zuhause eine Waffe haben zu dürfen, das kann sooo abwegig und bescheuert nicht sein. Nicht so, wie du es hier darzustellen versuchst.
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Der Daedalus schrieb:
Ach ja ... mit den USA darf ich nicht vergleichen, aber du mit der Schweiz?
Wer sagt dir wie unser Volk reagieren würde wenn jeder Waffen haben kann?!
Ich weiß es nicht! Ich sage nur, wozu es führen könnte!
Demokratie durch Waffen ... einen dämlicheren Vorschlag hab ich wirklich noch nie gehört!
Komm klar. Es geht hier weder um texanische Waffengesetze für Deutschland, noch kannst du die Bevölkerungsdichte und die Tierwelt nicht zwischen Deutschland und den USA vergleichen (weshalb ich ja auch ständig sage, dass ich nicht von US-Waffengesetzen rede).
Wenn unser Volk wie in der Schweiz in einem bestimmten Rahmen zuhause Waffen haben dürfte (wie eben in der Schweiz) dann würde das hier wohl kaum viel anders laufen wie dort. Warum sollte es auch? Oder siehst du es wie Albert Einstein, wenn es um die Deutschen geht? *ggg*
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@ Bassi85
Kann deinem (kompletten)
Beitrag nur zustimmen!