@ Crowbar
Zunächst mal bin ich als deutscher Staatsbürger daran interessiert, dass es der deutschen Volkswirtschaft gut geht, weil Erwerbserwirtschaftungsplätze nicht isoliert betrachtet werden können - sinkt das deutsche Durchschnittseinkommen (Sozialleistungen eingerechnet), sinken auch die verfügbaren Resourcen nicht nur für öffentliche, sondern für alle Dienstleister (Zahnärzte, Friseure, Anwälte, KFz-Mechaniker, Maurer, Maler, Dachdecker, Zimmerleute, Straßenbauer, Schienenbauer, Elektriker usw.), insofern wüsste ich nicht, wieso ich erst einen Industriearbeitsplatz haben muss, um mir eine Meinung erlauben zu dürfen. Desweiteren habe ich bereits vor einigen Seiten erwähnt, dass ich schonmal für 6,50 Euro als Zeitarbeiter die Fensterheber für den BMW Mini bei NOK Mechatronik bearbeitet habe, bevor deren Produktion nach Osteuropa verlagert wurde. Für mich ist momentan übrigens hauptsächlich die Frage nach elternunabhängigem BaföG interessant. Und zu guter Letze: Kann man in einem Markt, den man noch nie beliefert hat, Marktanteile verlieren? Ich höre hauptsächlich Unternehmen über "Copynesen" jammern, die gar nicht auf dem chinesischen Markt vertreten sind, sondern China ganz kolonialistisch als reine Werkbank für Produkte benutzen, die dann nur in den G8+1-Ländern verkauft werden. VW ist auf dem chinesischen markt stark vertreten und jammert nicht.
P.S.
Warum jammert VW nicht? Weil sich VW mit China beschäftigt, sich in die chinesische Wirtschaft eingliedert und nicht als autoritärer Kolonialherr auftritt. Gute internationale Geschäftsbeziehungen haben schon immer Fachkräfte gebraucht, die für den interkulturellen Kontakt von Unternehmen besonders ausgebildet wurden - gute Jobchancen für deutsche Sinologen also.
P.P.S.
Nein, ich studiere nicht Sinologie. Aber nochmal kurz, weil du das vor ein paar Seiten vermutlich nicht wahrgenommen hast: Ich muss daran interessiert sein, dass so viele der in Deutschland lebenden Menschen wie möglich einen Erwerberwirtschaftungsplatz haben, weil das auch meinen Erwerb mitsichert. Dass ich mir auch wünsche, dass hier niemand arm ist, ist nicht das einzige, weswegen ich mir wünsche, dass du an deinem "Arbeitsplatz" tatsächlich einen Lebenserwerb erwirtschaftest, nein, darüberhinaus liegt es auch noch in meinem Eigeninteresse, denn wenns dir besser geht, gehts der Volkswirtschaft besser und wenns der besser geht, gehts mir besser. Nur, Platinenlöter, die weniger als 7 Euro die Stunde verdienen, die also sowieso zum Jobcenter rennen müssen, um von Steuergeldern zu leben, können auch gleich auf ihren alten Arbeitsplatz verzichten, der eben so oder so keinen Lebenserwerb bietet, und haben dann wenigstens genug Zeit um eine Umschulung zu machen oder selbst erfinderisch tätig zu werden, wie der Erfinder des Wärmertauschers für Passivhäuser, der seine Entwicklung auch in der Arbeitslosigkeit geleistet hat und in Hartz-IV-Beschäftigungszwang nicht hätte leisten können.