Fleischmann schrieb:
Ich kann beim besten Willen nicht mehr verstehen, warum man sich eines der aktuellen Apple Macbooks kaufen sollte.
Was das OS betrifft: Nutze in der Arbeit einen iMac mit macOS und einen Intel NUC mit Windows 10 und hatte schon diverse Macbooks in privatem Besitz. Ich erkenne einfach nicht, was an macOS besser oder intuitiver sein sollte. Im Gegenteil finde ich das UI von macOS einfach komplett überholt und altbacken. Ein absolute No-Go für mich ist auch, dass künstlich verhindert wird, dass man alte Programme auf dem Mac installieren kann. Auf dem NUC laufen munter alle alten Tools, deren Support zu Windows XP Zeiten eingestellt wurde.
Nahezu NIEMAND benutzt so alte Software. Warum auch? Das sind Nischen-situationen.
Ich kann auf jeden Fall sagen: Windows macht einige Punkte besser als MacOS. Umgekehrt aber ebenso.
Fleischmann schrieb:
Und was die Hardware betrifft: Sucht man sich einen Windows Laptop der großen Business Hersteller Dell oder Lenovo, bekommt man im vergleichbaren Preisbereich ein Gerät, welches die Macbooks in der Pfeife raucht und wenn es ein Business Gerät ist auch noch sehr lange sehr guten Support. Allein schon dafür, dass Verschleißteile wie RAM und SSD verlötet sind, einfach nur damit Apple seine Mondpreise auch bei den Upgrades forcieren kann, müsste man den Titel "Pro" sofort aberkennen. Das ist als würde man bei einem Porsche die Räder anschweißen.
Darauf möchte ich mal eingehen.
Ich habe "nur" ein macbook Air 2018. Mal sehr günstig geschossen.
Und hatte für 3 Monate ein Lenovo Thinkpad T490 von der Arbeit im Einsatz.
Beide 256gb SSD + 8gb Ram.
Zuerstmal das T490:
- Tastatur ist besser (Layout meh. FN Taste dort, wo STRG sein sollte. Wtf?)
- Anschlüsse sind besser, weil man keine Adapter braucht
- Kühlung ist besser, bzw dauer-leistung (15w i5 der 8. Generation, 4 Kerne, 8 Threads).
- SSD/Ram austauschbar. Irrelevant im Business bereich, sinnvoll für Privatnutzer
Aber ich konnte das teil dann mit meinem privaten Macbook Air 2018 vergleichen, und mir sind ein paar Punkte aufgefallen:
- Bedienung ist beim T490 Dreck. Trackpad ist mist, sowohl von der Oberfläche, als auch die Tatsache, dass es eine "Wippe" ist. Unten kann ich drücken, oben nicht? Der Klick ist Unbenutzbar, und ich müsste auf "touch" bzw "doppel touch" umgewöhnen. Ich musste immer zu den Maustasten hoch, bzw die zweite Hand benutzen. Beim Macbook ist das definitiv besser. Deutlich. Sehr deutlich.
- Display ist beim macbook besser. Auflösung ist höher (kann man ein wenig erkennen), Reaktionszeiten sind besser (T490 hatte ghosting, wodurch es sich eher ruckeliger angefühlt hat, als es war), und 16:10 sind deutlich sinnvoller zum "Arbeiten", als 16:9. verstehe nicht, warum Lenovo für ein Gerät, welches direkt zum Arbeiten gemacht wurde, ein 16:9 Display einbaut?!
- Lautsprecher sind deutlich besser. Egal zum arbeiten, nicht egal für Privatnutzer
- Trotz Dual Core der Y-serie mit 7w TDP hat sich die navigation durch das OS flüssiger und angenehmer angefühlt. Evtl diese "Apple Optimierung"? Who knows.. Hier rede ich aber wirklich nur von unterstem Basic zeugs. Keine speziellen Anwendungen, die Leistung anfordern.
- Gehäuse fühlt sich besser an. T490 fühlte sich nicht ganz so "premium" an, aber okay. Fingerabdrücke hat das T490 mehr angezogen. Macbook gar nicht. Will nicht wissen, wie das T490 bei diesem "Soft touch" finish nach x Jahren aussieht.
- Wischgeste mit 3 Fingern zum wechseln zwischen Desktops/Vollbildanwendungen ist völlig smooth. Beim T490 war es unmöglich. Das hat zwar den ALT + TAB Switcher aufgerufen, aber es war so dermaßen unpräzise, dass man hier nichts vernünftig auswählen konnte. Aber ok, zählen wir den Punkt mal unter "Bedienung".
Ich konnte im entferntesten nicht feststellen, wo das Thinkpad das Macbook Air geraucht hat. Eher umgekehrt. Als "Privatuser" habe ich mehr positive Aspekte am Macbook gemerkt, als am T490.
Ich finde, da bringt es mir am Ende vom Tag nichts, dass ich irgendwas aufrüsten kann. Wenn ich es nicht gerne bediene, und nicht gerne aufs Display schaue, wobei das Display noch okay war (außer halt diese unterdurchschnittlichen Reaktionszeiten). Ist aber eher ein Display, was man für 500-600€ erwarten würde.
Obwohl ich mein Macbook Air 2018 deutlich günstiger bekommen habe, muss ich bei den Eindrücken eines ganz klar sagen:
Wenn jemand kommt, und mir 1:1 ohne jeglichen Aufpreis mein macbook Air 2018 gegen ein nagelneues, versiegeltes Thinkpad T490 tauschen würde (oder auch dessen Nachfolger), müsste ich keine 10 sekunden drüber nachdenken, um das Angebot abzulehnen.
Die Punkte, die mir als User während der Benutzung auffallen würden, macht das T490 einfach schlechter.
Ich habe es einfach nicht gerne benutzt. Da ist es am Ende des Tages egal, welche Specs auf dem Datenblatt toller/besser sind, und wie viel besser der interne Aufbau ist.
Und das als jemand, der bisher immer nur Windows genutzt hat, und am Desktop auch Windows nutzt.
Ich kann mir z.B. nicht vorstellen, meinen Desktop Rechner gegen einen iMac oder so zu tauschen (Wenn auch hauptsächlich wegen Gaming). Oder mein Android gegen ein iPhone (obwohl ich als Tablet nichts anderes mehr als ein iPad kaufen würde).
Trotzdem kann ich nachvollziehen, warum jemand kein Macbook kaufen will, sondern lieber die Business Klasse von Lenovo und Co. Oder ein Razer Blade, Dell XPS, etc.
Hat eben alles seine eigenen Vorteile, und Nachteile.
Leider war das T490 aber das einzige Windows Notebook, welches ich hier direkt vergleichen konnte dadurch.
Wie sich ein Dell XPS 13 z.B. schlagen würde, oder ein Microsoft Surface.. Dazu kann ich nichts sagen.
Fleischmann schrieb:
Mittlerweile sind m.E. Apple Geräte nur noch etwas für technisch unversierte Nutzer, Apple Liebhaber und Leute, die sich die Geräte als Statussymbol kaufen. Objektiv betrachtet bieten die Apple Geräte für technisch versiertere Nutzer m.E. keinen Vorteil. Out of the box mag ein Macbook für technisch unversierte Nutzer, die einfach nur ihre Standardporgramme ausführen wollen im Vorteil sein, wenn man aber mehr Kontrolle und Freiheiten haben will, wenn man mehr Konfigurationen und Einstellungen vornehmen will, wenn man mehr Software Support haben will, dann fährt man mit Windows deutlich besser.
Eines beherrscht auf jeden Fall keiner so gut wie Apple: Das Marketing.
Das denkst du, weil du eben NICHT objektiv bist^^. Oder einfach viele Punkte nicht beachtest.
Wie ich oben erläutert habe, gibt es objektiv durchaus gute Gründe FÜR ein Macbook (und eben auch welche dagegen). Und das sowohl Software seitig, als auch Hardware seitig.
Und der Wiederverkaufswert ist dabei noch nicht mal betrachtet.
Das hat nichts damit zu tun, ob man technisch versiert ist, oder nicht.
Das ist einfach nur eine große Ansammlung an Vorteilen und Nachteilen. Und jeder muss die für sich persönlich einordnen und gewichten, welche davon nun relevant, und weniger/nicht relevant sind.