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Onkelhitman
Gast
Jeder kennt das Problem. Ihr setzt euch mit einem Thema auseinander. Euer gegenüber jedoch tut dies sehr oberflächlich und pauschalisiert/kategorisiert/polarisiert eine Meinung, die er aus den Medien bekommen hat oder aber eine Meinung, die gesellschaftlich anerkannt wird. Aber ist es gut, die Meinung anderer ohne hinterfragen anzunehmen? Welche Gefahren bilden sich dadurch und welche Risiken bergen sie für Einzelpersonen, die sich diesen Meinungen nicht beugen? Kann ein Thema/ein Gespräch oder ein Gedanke von sich aus ein Tabu sein, oder wird dies von jemandem zu einem Tabu künstlich hochstelisiert?
1. Begrifflichkeiten
2.Meinungen
- 2.1 Mediale Meinung
2.2 Politisch (korrekte) Meinung
2.3 Öffentliche Meinung
2.4 Persönliche Meinung
3.Tabus
- 3.1 Setzen von Tabus
3.2 Nutzung von Tabus
3.3 Durchbrechen von Tabus
4. Auswirkungen
- 4.1 Themenunterdrückung
4.2 Meinungsunterdrückung
4.3 Personendenunzierung
5. Persönliche Stellungnahme
1. Begrifflichkeiten
Es gibt meist sehr viele Bedeutungen von Wörtern. Damit wir diese nicht durcheinanderbringen müssen wir erklären, was überhaupt gemeint ist, wenn ein Wort benutzt wird. Folgend eine Liste mit Worten und wie sie der Themenersteller deutet. Ansonsten kann es zu Kommunikationsschwierigkeiten kommen.
Tabus: Sind von der Gesellschaft festgelegte Übereinkünfte entweder beim Verhalten oder bei Gesprächen verwendeter Normen, die es zu vermeiden gilt. Das bedeutet, dass bestimmte Verhaltensweisen oder Themen vermieden werden sollen.
Meinungen: Sind von Personen/Personengruppen/Interessengruppen genutzte Argumente die nicht faktennah sein müssen. Sie geben Ansichten wieder. Sie müssen nicht die Wahrheit wiedergeben, nicht belegbar sein, sind nicht angreifbar weil sie auf nichts beruhen müssen außer auf subjektiver Ebene. Sie sind daher vollständig subjektiv. Dazu unten mehr.
Gespräche/Diskussionen: Vielfach wird eine Diskussion und ein Gespräch im Stile des Small-Talks (Inhaltsleere Floskeln; das Gespräch durch Sätze/Fragen am Leben halten) geführt. So etwas ist bei seichten Themen in Ordnung, bei sachlichen Diskussionen jedoch nicht zielführend. Ebenso können Gespräche und Diskussionen stattfinden in einer Art der Problemlösungsfindung oder als Gedankenexperiment. Die hier stattfindende Diskussion ist eine eher sachliche Diskussion mit teilweise subjektiven Ansichten. Auf emotionale Argumente bitte ich zu verzichten. Wenn jedoch eine starke Abneigung vorhanden ist, dann bitte ich, dies kenntlich zu machen, vielleicht mit der Quote-Funktion, und diese in kursiv setzen und dann warum man so schreibt. Denn die Emotion gehört auch zu einem Mittel der Sprache, kann aber über das Internet nur schwer rüber gebracht werden.
2.Meinungen
2.1 Mediale Meinung
Die mediale Meinung ist die Meinung, die in Zeitschriften, Radio und Fernsehen sowie von deren bezahlten Angestellten in die Umwelt gegeben wird. Diese ist natürlich beeinflusst von der Richtung dieses Mediums. Die meisten Schlagzeilenmeldungen spielen mit den Emotionen der Konsumenten. So werden etwa Themen durch abhacken der wahren Gegebenheiten verunstaltet. Beispiele kann ich bringen, könnte ich mir aber sparen, da jeder von uns weiss, wie die Medien zitieren. Das Problem der Medien liegt in ihrer Großflächigkeit und Macht. Woher soll jemand seine Meinung herbekommen? Er ist auf die Objektivität der Medien angewiesen. Diese jedoch geben nicht immer Fakten wieder sondern Folgerungen oder Meinungen, die auf Fakten basieren. Solche Schlussfolgerungen oder Meinungen müssen jedoch nicht immer richtig sein. Die Fakten jedoch sind ansich gesehen der Informationsgehalt, der durch die Medien vermittelt werden sollte.
2.2 Politisch (korrekte) Meinung
Politische Meinungen von Politikern sind ansich nichts wert. Was heute gesagt wird, ist morgen schon wieder anders. Dies trifft auch auf Wahlprogramme und Wahlversprechen zu, sodass politische Meinungen von Parteien für die Wähler nicht zu gebrauchen sind. Als "politisch korrekt" bezeichnet man jedoch eine Art von Gleichmacherei, die versucht bei allen Andersartigkeiten Gemeinsamkeiten zu finden oder die Andersartigkeit zu unterdrücken/herunterzuspielen bis sie nicht mehr vorhanden ist. Der Gag dieser Geschichte ist, dass man zwar die Begriffe ändert, das was dahinter steht natürlich nicht ändern kann. Im 8ten Jahrhundert nannte man Menschen mit dunkler Hautfarbe "Mohr". Im 17 Jahrhundert war der Begriff "Neger" ein im deutschen Sprachgebrauch üblicher Begriff. Dabei war der Begriff als solcher für "schwarz" im Sinne von "schwarze Hautfarbe" gedacht. Dann sollte "Farbiger" oder "Schwarzer" gesagt werden. Was ja ansich nichts anderes als das erste Wort ist. (laut Wikipedia möchten Menschen mit dunkler Hautfarbe nun Afrodeutsche genannt werden. Wäre ich einer dieser Personen sein würde ich lachen; Wie nennt man eigentlich jemanden, der in Russland geboren wurde und eine dunkle Hautfarbe besitzt, nun zu einem Deutschen wurde? Russisch-migrierter Afrodeutscher? Deutsch ist deutsch...)
Das bedeutet, eigentlich möchte man negative Verbindungen mit einem Wort zerstören. Dies schafft man jedoch nicht durch Sprache selbst. Man kann noch soviel versuchen, Menschen benutzen Worte mit Bedeutungen hinter. Abschaffen kann man das nicht, indem man ein anderes Wort benutzt. Denn dahinter verbirgt sich ja dasselbe.
2.3 Öffentliche Meinung
Die öffentliche Meinung ist das, was am Stammtisch besprochen wird bzw. was der Öffentlichkeit aufgezwungen wird. Es kann zum Beispiel die öffentliche Meinung sein, dass die ehemalige GEZ eine unsinnige, geldvernichtende Maschinerie ist. Dies muss aber weder stimmen, noch differenziert sein. Ebenfalls kann es eine öffentliche Meinung geben, die völlig ohne die Öffentlichkeit auskommt. Dies ist dann die mediale Meinung, welche von sich aus meint, dies wäre die öffentliche Meinung. Dort könnten zum Beispiel die Vorzüge der GEZ gegenüber einer direkten Steuer angesprochen werden und danach der Satz "...es ist demnach die öffentliche Meinung, dass die GEZ besser wäre als eine Steuer, welche...." Es wäre auch nicht gelogen. Man verzerrt so jedoch die tatsächliche öffentliche Meinung. Gut damit vergleichbar ist das Prinzip der deutschen Einschaltquotenermittlung. Zwar sollen diese repräsentativ sein, es wird aber von einer bestimmten Personengruppe auf 82 Millionen Einwohner hochgerechnet. Das dies im Einzelfall, wie auch im groß angelegten Fall niemals stimmen kann, ist die ganze Ermittlung der "öffentlichen Meinung" nur ein Teilausschnitt und somit nicht repräsentativ. Bei Gesprächen mit anderen Personen ist eine öffentliche Meinung oft geführt mit den Argumenten: "man sagt dass..." ; "jeder weiss" ; "alle die ich kenne meinen" und weiteren Pauschalplätzchen.
2.4 Persönliche Meinung
Persönliche Meinungen sind Meinungen von Individuen, die diese Meinung kundtun wollen. Dies können sie entweder verbal oder schriftlich. Jedoch sind meinungen grundsätzlich immer als gesamtes zu nehmen und nicht aus dem kausalen Zusammenhang zu reißen. Eine Meinung kann dadurch verzerrt oder ad absurdum geführt werden. Persönliche Meinungen lassen sich nicht anfechten auf den Wahrheitsgehalt, denn sie sind die Meinung einer Person, nicht jedoch personengruppe. Man kann daher das Subjekt durch neue Beweise, Faktenlagen und Informationen dazu bringen, die eigene persönliche Meinung zu ändern, nicht jedoch die Aussage als solche verneinen, denn es ist ja eben eine Meinung.
3.Tabus
3.1 Setzen von Tabus
Das setzen von Tabus funktioniert nur bei einer intakten, guten Infrastruktur. Diese ist in der heutigen Zeit gegeben. Radio, Fernsehen und Internet als Telekommunikationsnetze fungieren als breite Massenmedien sehr gut. Tageszeitungen und Zeitschriften sowie Bücher liefern die gedruckten Informationen. Telefon und SMS sowie Mobiltelefone, Smartphones und andere technischen Geräte vernetzen Menschen wie niemals zuvor. Die Wirksamkeit dieser Technologien auf die Gesellschaft sind jeden Tag zu beobachten.
Gespräche in persönlicher Weise gibt es dann natürlich auch noch im Alltag. Jedoch haben diese eine untergeordnete Macht. Denn dies sind ja persönliche Meinungen.
Um ein Tabu zu setzen muss man die Denkweise in eine bestimmte Richtung lenken und dann wenn man am schmalen Grad zur Emotion ist zudrücken. Das bedeutet, dass jetzt nicht mehr das Tabu, sondern die Emotion, die mit dem Thema verbunden ist sofort im menschlichen Geist ausgeführt wird. Sind dies Themen, die von den Medien daher zu einem Tabu stilisiert werden sollen,so merkt man dies. Und zwar an der Häufigkeit des auftretens. Wird vermehrt in einer schon fast polemischen Weise Nachrichten vorgetragen in der Tagesschau, werden in gedruckten Zeitschriften reißerische Überschriften verwendet, wird nur oberflächlich das Thema angeschnitten? Sind viele Punkte hier mit Ja beantwortet handelt es sich um ein Tabu, welches durch irgendwen/irgendwas gebrochen wurde.
3.2 Nutzung von Tabus
Ein Tabu wird daher dazu benutzt um Themen oder Überlegungen, Verhaltensweisen, die Gesellschaft als solche, zu verändern. Dabei kann sich fast jeder "schuldig" fühlen. Ein Tabu wird von fast jedem Menschen überschritten. Keine Angst, wir alle tun dies.
3.3 Durchbrechen von Tabus
In jeder Gesellschaft gibt es Tabus. Früher gab es andere Tabus als heute. Einige Tabus aus der Geschichte:
Es war Tabu einen jüngeren Mann zu heiraten.
Es war Tabu als unverheiratete Frau ein Kind zu bekommen (dies sind "Bastarde"; heutzutage ist es ein Tabu, das Wort zu benutzen, weil eben mit dem Wort ein negatives Bild erzeugt wird)
Es war Tabu in Zeitschriften nackte Menschen zu zeigen. (es sei denn, es handelte sich um alte Kunst)
Über kurz oder lang ist daher ein Tabu von jedem Menschen schon einmal gebrochen worden. Nur wird dies nicht hochstilisiert, je nachdem, welches Tabu gebrochen wurde. Es hängt also viel mit der gesellschaftlichen Ansicht zusammen. Wird einem Thema ein großes Interesse gegenüber gezeigt, so wird es präsenter.
4. Auswirkungen
4.1 Themenunterdrückung
Durch die Vernachlässigung der Menschen, eine eigene Meinung auf Grundlage von Überlegungen und Schlussfolgerungen zu gründen, ist es wichtig zu verstehen, was durch Manipulation angerichtet werden kann. Es werden Themen so systematisch unterdrückt. Um ein paar Beispiele aufzuführen wären dort:
- Probleme mit ausländischen Mitbürgern in einem Land (von welchem Land wir sprechen und von welchen Ausländern ist völlig irrelevant)
- Unterschiede zwischen Menschen in jeglicher Art (ob Hautfarbe, Geschlecht, Genetische Unterschiede,Verhaltensweisen, Ästhetikansprüchen usw.)
- Pädophilie
-- Kannibalismus usw. usf.
So schafft man es, dass Themen generell nicht mehr diskutiert werden. Denn der emotionale Beigeschmack hindert einen großen Teil der Diskutanten daran, es auch nur in erwägung zu ziehen, selber darüber nachzudenken. Stattdessen wird die Meinung anderer benutzt.
4.2 Meinungsunterdrückung
Es wird zwar die Meinung anderer Menschen benutzt, jedoch lässt auch die Wirkung der Tabus gar keine anderen Argumente oder sachliche Diskussionen inkl. einer eigenen Meinung zu. Die Meinung, die sich jemand persönlich aus diesem Thema herausextrahiert und gebildet hat wird heruntergespielt. Unter dem Deckmantel des Tabus niedergerissen und diese Meinung per se als undiskutabel deklariert. Somit die Meinung die sich daraus bildet unterdrückt. Wir kennen solche Gedankenbeispiele: Ein Flugzeug mit 500 Passagieren stürzt ab und es überlebt nur eine Person, mitten im Nichts. Sie hält sich durch Kannibalismus am Leben. Das moralische, ethische Denken verbietet so etwas, da es keine Norm ist. Da der Kannibalismus aber ein schwerwiegendes Tabu ist, gibt es zu diesem Thema am allerhäufigsten 2 Sichtweisen. Nummer eins ist, dass derjenige richtig gehandelt hat, da die anderen schon tot waren und er überleben musste. Nummer zwei ist, dass er es nicht hätte tun dürfen und dafür bestraft werden soll, so etwas verstößt gegen den Anstand, das Gesetz und ist generell verachtenswert.
Ändern wir das Beispiel um: Ein Flugzeug mit 2 Personen stürzt ab, beide überleben und einer tötet den anderen um ihn zu essen. Hier mischen sich wieder weitere moralisch/ethisches/tabuisierende Punkte zusammenfinden. Selbst hartgesottene Menschen sehen hierin einen Bruch eines Tabus, da jemand wegen seines überlebens jemand anderen bewusst geschadet hat.
Ob dies nun so richtig ist oder nicht ist nicht Bestandteil dieses Threads, es soll nur gezeigt werden, was gemeint ist. Das Thema ist nicht leicht, es artet in Emotionen aus. Diese Emotionen und eben das Tabu, welches die Emotionen bündelt, verhindern eine sachliche Diskussion und Ergebnisse. Sie verhindern eine Diskussion und eine Entwicklung der Meinung von Menschen. Dabei werden Meinungen unterdrückt, weil deren Diskussion nicht zugelassen wird. Es entsteht auch eine Meinungseinschränkung, denn vielleicht würde sich jemand bei dem einen Thema anders entscheiden, in einer anderen Situation wiederum anders. Oder er überdenkt seine Einstellung zu einem Thema, weil die Argumente der Gegenseite einleuchtender sind. Durch ein Tabu jedoch verhindert man die Diskussion und so die Entwicklung des Menschen bei seiner Meinungsfindung.
Weiterhin kann eine parallele zu den Büchern von George Orwell gezogen werden. Die Farm der Tiere und 1984 sind zwei überaus gute Bücher, die ich nur empfehlen kann. Dort wird vor allem der Kommunismus angeprangert, aber auch die Macht von Medien und deren wirken. So ist durch eine gute Propaganda die Gegenwart eingeengt, die Vergangenheit verändert und die Zukunft gelenkt. Dies jedoch von einer bestimmten Gruppe von Menschen und nicht von der Allgemeinheit, sodass es zur Unterdrückung von Menschen und deren Meinung kommt. Auch wenn eine Meinung unsinnig ist. Man kann darüber diskutieren und zu Schlüssen kommen.
4.3 Personendenunzierung
Der letzte Schritt um ein Tabu durchzusetzen, ist eine Person, die gegenteiliger Meinung ist, zu denunzieren. Sie wird nicht direkt mundtot gemacht, und es wird auch nicht die Meinungsfreiheit angegriffen. Die Person darf weiterreden. Der Gehalt der Aussagen wird jedoch vernichtet. Die Person als unglaubwürdig deklassiert. Die Meinung, selbst wenn fundiert begründet, wird ignoriert, tabuisiert und eine Diskussion abgewürgt.
Ebenfalls werden Feindbilder generiert, um diese Person nun aus jeglichen sozialen Gemeinschaften zu drängen. Denn nicht nur die Person selbst steht im Mittelpunkt. Jegliche mit der Person in Kontakt stehenden Personen sind mit involviert. Und auch in welchem Sportverein die Person ist. Welche Partei. Wo sie arbeitet. Alles ist auf einmal fragwürdig, weil diese Person dort verkehrt.
Dadurch entsteht in diesen Einrichtungen ein gewisser Druck. Wenn dieser ein gewisses Limit übersteigt, distanziert sich diese Einrichtung/Personenkreis von der denunzierten Person, um nicht selber Schaden zu nehmen. Die Person selbst wird gesellschaftlich und sozial völlig ausgegrenzt, an den Rand gestellt und ist ansich, würde man die Punkte alle summieren, gar kein Mensch mehr. Sie ist eine Karrikatur der eigenen Meinung, welche ein Tabu ist. Sie wird in der Gesellschaft nur durch ein Ereignis/Emotionen belegt. Die Person selbst wird zum Tabu!
Um aufzuzeigen wo und wie dies geschehen kann ein paar Beispiele:
Joe Kaeser im Gespräch zugeschaltet beim ZDF
Schäubles nicht vorhandenes Zitat
5. Persönliche Stellungnahme
Wie ist es zu diesem großen Thema gekommen? Ich habe in den letzten 3 Monaten zwei Bücher aus Interesse gelesen. Wenn ich anspreche um wen es geht, wird evtl. das eine eigene Diskussion auslösen. Das beende ich mal direkt von meiner Seite aus, die Moderation weiss bereits Bescheid, falls es in der Richtung ausartet.
Es geht um Herrn Thilo Sarrazin. Ich werde es jetzt anschneiden, für eine gründliche, komplette Auseinandersetzung jedoch fehlt uns hier der Platz, und ich denke es ist so schon Text genug. Wichtig für mich ist, dass die Menschen erkennen, worum es in diesem Thread geht. Folgende Beispiele kann ich liefern als Grundlage, damit jeder ein Verständnis bekommt (wer möchte):
Thilo Sarrazin bei Hart aber Fair am 01.09.2010 (alle 6 Teile bei Youtube vorhanden)
Thilo Sarrazin stellt sich den Publikumsfragen am 09.09.2010
Thilo Sarrazin bei Aspekte im ZDF HD (zwischen "Deutschland schafft sich ab" und "Der neue Tugendterror")
Thilo Sarrazin gegen Daniel Bax
Thilo Sarrazin gegen jakob Augstein
Und für mich die angenehmste Diskussionsrunde, weil es dort eben nicht zu anfeindungen kam:
Thilo Sarrazin zu Gast im Hangar-7 im ServusTV
Um es deutlich zu schreiben:
Herr Sarrazin hat in der Zeit seit dem ersten Buch bis zum zweiten Buch eine Menge einstecken müssen. Und er hat natürlich auch ausgeteilt. Im Gegensatz zu seinen, ich schreibe einmal barsch "Gegnern" stützen sich seine Aussagen jedoch auf Fakten. Keine einzige Person konnte Gegenfakten nennen und zitieren. Bisher hat es nachträglich jede Mediengruppe unterlassen, sich bei Herrn Sarrazin für die Unterstellung der rechten Ausrichtung zu entschuldigen. Die Vorwürfe gegen ihn sind völlig unhaltbar.
Ich habe nun "Deutschland schafft sich ab" zum zweiten Mal gelesen, ich habe Zitate herausgeschrieben. Ich habe "Der neue Tugendterror" gelesen (bisher nur einmal, ein zweites Mal wird ebenfalls mit Zitaten folgen). Das, was ich in der Zeit gelernt habe war, dass eine unzureichende Zitatausgabe dazu führt, dass seine Argumente in leerer Luft stehen. Man kann nicht einen Satz nehmen, aus dem Zusammenhang reißen und sich dann darüber büskieren was dort steht. Man muss im Zusammenhang schreiben.
Dies ist einfach getan: Herr Sarrazin hat in beiden Büchern nie eine ganze Gruppe direkt angesprochen. Er hat immer geschrieben, dass es entweder die Mehrheit, oder der statistische Durchschnitt einer Gruppe ist, die er meint. Dazu gehört zum einen die Benennung derjenigen auf der "schlechten" Seite, wie auch die Nennung der "guten" Seite.
Damit hat er, meiner Meinung nach, wenn man die Bücher denn gelesen und auch verstanden hat, einen zentralen Punkt der Gegenargumentation gegen seine Argumente, aber auch gegen seine Person vernichtet. Denn er wirft nicht alle in einen Sack und haut drauf. Er differenziert. Das mag einigen Menschen nicht passen, die Art. Verständlich, es ist kein leichtes Thema. Tatsächlich ist es harter Tobak. Das zweite Buch ist nicht einfacher.
Um es abzuschließen: Selbst wenn man Herrn Sarrazin und seine Thesen, also seine Schlussfolgerungen und Meinung nicht gutheißt, so darf man deswegen nicht zum einen die Fakten selbst verleugnen, noch darf man die Diskussion um die Themen abbrechen. Man muss sie ansprechen. Man muss sie diskutieren. Und man muss Lösungen für die Probleme finden.
Das geht, nach meiner Meinung, nur mit eigener Überlegung, mit eigener Meinung, mit eigenem Willen Dinge herauszufinden und sich selbst weiter zu bilden.
PS: Eine Sache noch. Die Kritik, an Herrn Sarrazin wurde zu einem größten Teil emotional geführt. Das geht nicht! Es muss eine Kritik an den Inhalten geführt werden. Wenn es sie gibt, so haben sie bisher Herrn Sarrazin nicht erreicht. Ich selbst halte einige Inhalte und kleinere Themen für Quatsch die er anspricht. Sehr viele Dinge sind jedoch richtig, und es ist auch richtig sie anzusprechen. In der Zeit des ersten Buches kamen die Themen sehr hoch, jetzt flachen sie wieder ab. Passiert ist, außer zu versuchen Herrn Sarrazin in die rechte Ecke zu stellen, als Rassisten zu beleidigen oder als Person selbst zu denunzieren nichts. Er ist in der SPD geblieben, da eben die Anfeindungen haltlos waren. Wiederholt.
Beleidigungen gegen die Person selbst, gegen seine Würde und Ehre und Menschlichkeit jedoch ist der falsche Weg. Man kann ja gerne gegen die Meinung sein. Oder gegen eine Behauptung seinerseits. Gegen seine Polemik. Aber gegen eine Person persönlich werden ist der falsche Weg. Dadurch versucht man eine Diskussion zu zerstören, indem man die Glaubhaftigkeit der Person zerstört.
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