Bright0001
Commander
- Registriert
- Juli 2011
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Moin,
ich versuche mal ein Thema zu eröffnen das den Regeln entspricht, meine These: Der Westen hat keine Meinungs- oder Deutungshoheit in der Ukraine-Krise/Russlands Invasion.
Ich habe die letzten Tage mit einigen Leuten darüber gesprochen und diskutiert, und war verwundert, wie sehr sich beide Seiten ihrer Richtigkeit sicher waren. Auf der einen Seite kann man Putin keine weiße Weste anziehen: Das Vorgehen gegen Demonstranten, gegen Oppositionelle, auch gegen die Demokratie ist schlicht nicht von der Hand zu weisen. Staatsmedien berichten "treu" und es ist schwierig, mit russischen Bekannten darüber zu reden, ohne gleich den "du bist indoktriniert"-Hammer zu bekommen.
Das gleiche gilt aber auch umgekehrt: Erst "jetzt" scheint ein Krieg in Europa ausgebrochen zu sein, der eine Zeitenwende darstellen soll. Dabei ist der Krieg schon seit vielen Jahren da. Wie die Caritas schreibt:
Worauf möchte ich hinaus: Die internationale Gemeinschaft hat zuverlässig und widerholt Kriege und Angriffe in der Welt ausgeführt, weil es die Meinung vertreten hat, dass es schlicht "notwendig" ist. Sowohl mit, als auch ohne UN-Mandat. Und während geschriebene Gesetze eine gute Sache sind, machen regelmäßigen Abweichungen davon ein Gewohnheitsrecht, auf das sich auch andere berufen können bzw. werden.
Von daher die konkrete Frage: Auf welches Recht beruft sich die internationale Gemeinschaft, das sie nicht selbst gebrochen hat? Und weiter: Wenn in der gleichen Konstellation Russland eigene Raketenstützpunkte in Kanada/Mexico/Kuba aufstellen würde, hätte sich der Westen an das Selbstbestimmungsrecht aller Nationen gehalten?
Ich verurteile Krieg, Punkt. Ich habe aber Schwierigkeiten mir eine "umfassende" Meinung zu bilden, weil gefühlt beide Seiten großzügig Dinge weglassen, die durchaus relevant sind.
ich versuche mal ein Thema zu eröffnen das den Regeln entspricht, meine These: Der Westen hat keine Meinungs- oder Deutungshoheit in der Ukraine-Krise/Russlands Invasion.
Ich habe die letzten Tage mit einigen Leuten darüber gesprochen und diskutiert, und war verwundert, wie sehr sich beide Seiten ihrer Richtigkeit sicher waren. Auf der einen Seite kann man Putin keine weiße Weste anziehen: Das Vorgehen gegen Demonstranten, gegen Oppositionelle, auch gegen die Demokratie ist schlicht nicht von der Hand zu weisen. Staatsmedien berichten "treu" und es ist schwierig, mit russischen Bekannten darüber zu reden, ohne gleich den "du bist indoktriniert"-Hammer zu bekommen.
Das gleiche gilt aber auch umgekehrt: Erst "jetzt" scheint ein Krieg in Europa ausgebrochen zu sein, der eine Zeitenwende darstellen soll. Dabei ist der Krieg schon seit vielen Jahren da. Wie die Caritas schreibt:
Die sind wahrscheinlich nicht aus Spaß geflohen, es hat nur keinen interessiert. In russischen Medien wurde es maximal ausgeschlachtet, im Westen gefühlte drei Artikel in 8 Jahren.Die meisten flohen nicht Richtung Westen in die europäischen Staaten, sondern nach Russland. Nach Angaben des UN-Flüchtlingswerkes machten sich seit 2014 über eine Million Ukrainer auf den Weg in das benachbarte Land. Inoffiziell, schätzt der Leiter der Caritas-Flüchtlingshilfe in Rostow, dürften es weit mehr als doppelt so viele sein.
Worauf möchte ich hinaus: Die internationale Gemeinschaft hat zuverlässig und widerholt Kriege und Angriffe in der Welt ausgeführt, weil es die Meinung vertreten hat, dass es schlicht "notwendig" ist. Sowohl mit, als auch ohne UN-Mandat. Und während geschriebene Gesetze eine gute Sache sind, machen regelmäßigen Abweichungen davon ein Gewohnheitsrecht, auf das sich auch andere berufen können bzw. werden.
Von daher die konkrete Frage: Auf welches Recht beruft sich die internationale Gemeinschaft, das sie nicht selbst gebrochen hat? Und weiter: Wenn in der gleichen Konstellation Russland eigene Raketenstützpunkte in Kanada/Mexico/Kuba aufstellen würde, hätte sich der Westen an das Selbstbestimmungsrecht aller Nationen gehalten?
Ich verurteile Krieg, Punkt. Ich habe aber Schwierigkeiten mir eine "umfassende" Meinung zu bilden, weil gefühlt beide Seiten großzügig Dinge weglassen, die durchaus relevant sind.