Mesh-WLAN mit LAN-Backbone, was braucht man dafür ?

Man sollte im übrigen auch erwähnen, dass das was zur Zeit am Markt in großen Lettern als "Mesh" angepriesen wird, oftmals gar keines ist, sondern als "Pseudo-Mesh" bezeichnet werden kann. Ein klassisches Mesh baut sich nämlich dynamisch auf und nicht statisch. Im Klartext heißt das, dass Roaming die KERNfunktion des Ganzen ist, das schließt Roaming zwischen den APs und Repeatern untereinander (kurz Nodes genannt) mit ein! So baut sich ein echtes Mesh quasi um einen schlechten Node (zB aktuell gestörtes Signal) drumherum und weicht dieser Schwachstelle aus, während ein Pseudo-Mesh auf Gedeih und Verderb durch diese gestörte oder ggfs sogar unterbrochene Verbindung zu leiten versucht.

Der entscheidende Standard dafür ist u.a. 802.11s. Genau das können die Pseudo-Meshs nicht, auch nicht AVM (nach meinem letzten Kenntnisstand). Dagegen haben die Pseudo-Meshs viele andere Standards, die sich aber gar nicht um Mesh drehen, sondern um den Roaming-Prozess als solchen. Dazu zählen zB 802.11k, 802.11r und 802.11v, die das Roaming lediglich erleichtern sollen, mit Mesh an sich aber nichts zu tun haben. Diese Standards kann man auch ohne die 4 werbeträchtigen Buchstaben M, e, s und h implementieren und das ist auch schon lange vor dem Mesh Hype geschehen, eben nur nicht zwingend in 08/15 Consumer-Equipment. Allerdings steckt hier auch wieder der Teufel im Detail, weil nicht jeder Hersteller dasselbe Featureset bietet, sondern manchmal eben auch nur einen Teil der genannten Standards umsetzt. Deswegen ist auch Pseudo-Mesh nicht gleich Pseudo-Mesh, sondern jeder kocht - mal wieder - sein eigenes Süppchen und verkauft dem dummen Kunden seine eigene Definition von "Mesh".





Worauf ich hinaus will ist, dass man sich nicht zu sehr auf die Werbetexte von Mesh verlassen sollte, weil das M bei heutigen Meshs tendenziell für Marketing steht.


Abschließend möchte ich aber noch sagen, dass ich nicht grundsätzlich gegen Mesh bzw. Pseudo-Mesh bin. AVM hat diversen Testberichten zufolge mit das beste Pseudo-Mesh am Markt und es läuft bei vielen ja auch zufriedenstellend. Das ändert dennoch nichts daran, dass viel Marketing blabla dabei ist und hier ein Vorhandensein einer Technologie vorgegaukelt wird, die überhaupt nicht eingebaut ist.
Ergänzung ()

flo222 schrieb:
Damit funktioniert das Roaming problemlos, du kannst sogar die Grenzwerte einstellen, ab wann getrennt werden soll, sprich Finetuning betreiben.
Vorsicht, das hat nur sehr bedingt etwas mit Roaming zu tun. Du sprichst von der min. RSSI, der minimalen Signalstärke bei der die Verbindung zum Client gekappt wird. Anschließend muss sich der Client komplett neu authentifizieren, während beim Roaming weite Teile der eigentlichen Anmeldung erhalten bleiben und der Client sich "einfacher" beim neuen AP anmelden kann, was deutlich schneller geht als wenn der AP ihm buchstäblich den Boden unter den Füßen wegzieht.

Deswegen sollte diese Funktion nur mit Bedacht eingesetzt werden, weil man damit schlimmstenfalls auch tote Zonen erzeugen kann wo alle erreichbaren APs die Verbindung verweigern bzw. den Client ständig wieder kicken, weil das Signal zu schwach ist. Man muss daher das WLAN sehr penibel ausmessen bevor man an diesen Einstellungen etwas ändert.
 
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@Raijin Der OP wollte eh kein Mesh.
Der einzig wirklich sinnvolle Einsatzzweck von echten Meshnetzwerken wo der Uplink dynamisch gewählt wird sind (nebst Freifunk was aber technologisch nicht wirklich vergleichbar is) Situation in denen man schnell ein großere Fläche abdecken will und die Bandbreite/Latenz sekundär ist. Bei einem echten Mesh sollte auch immer mehr als ein Uplink in Reichweite sein. Sinn eines Mesh-Netzwerks ist uA auch Redundanz. Die Anzahl der Transceiver pro Node ist dann auch noch so eine Sache. Wenn die APs untereinander Meshen sollen und gleichzeitig noch ein Client-Netz bereitgestellt werden soll, brauchts eigentlich 2 Transceiver um das ganze vernünftig umzusetzen, was wiederum teuer ist. Aber ich denke man kann festhalten, dass wo auf Consumer Equipment "Mesh" draufsteht eher Repeater drin ist.
 
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Tiger1981 schrieb:
Ich habe bei mir Zuhause ein sehr ähnliches Szenario.

Ich habe das so gelöst:
Keller: Glasfasermodem (nur LAN)
2.OG: Fr!tzbox 7590 (per LAN verbunden mit Keller und EG)
1.OG: AVM Repeater 1750E
EG: AVM Repeater 3000 (eingerichtet per LAN-Brücke)

Durch das Mesh-Wlan gibt es absolut nirgendwo Einschänkungen.
Auch das Wlan im 1.OG ist durch die den Repeater sehr gut abgedeckt (durch die Signale von EG und 2.OG).

So etwas in der Richtung schwebt mir auch vor (eventuell als WLAN-Router Fritzbox 4040 mit zwei Repeatern Fritzbox 1200). Das Einrichten der LAN-Brücke hat problemlos geklappt ? Die LAN-Brücke kann auch über den zentralen Internet-Router von Unitymedia im Keller laufen oder wäre das ein Problem (ich kann die Repeater ja nicht direkt an die LAN-Ports der Fritzbox 4040 hängen) ?
Ergänzung ()

meph!sto schrieb:
Hmmm, merkwürdig.
Mein AVM 1750E Repeater hängt per Gigabit an meiner FB7590 und lt. der Statusseite des Routers bilden die beiden Geräte ein "Mesh".
Das funktioniert schon.

Habe noch mal bisschen rescherchiert und auf Youtube eine Anleitungs-Video gefunden, wie man die LAN-Brücke einrichtet. Ich hoffe nur, dass das auch klappt, wenn die LAN-Verbindung zwischen FB7590 und Repeater nicht direkt über den LAN-Port der Fitzbox geht, sondern über den Unity-Media-Router im Keller geht, der auch die Internet-Verbindung herstellt.
 
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In einem geswitchten Netzwerk ist es egal wo ein Gerät eingesteckt wird. Ein Switchport am UM-Router ist genausogut wie ein Port am dort angeschlossenen 24er Switch (Beispiel) oder auch einem Port an einem weiteren Router, der wiederum an diesem 24er Switch hängt.

Rein verbindungstechnisch ist das einerlei, aber die Übertragungsraten können bei zuviel in Reihe schalten (Switch in Switch in Switch) leiden, weil die Uplinks zwischen den Switches stark belastet werden.


Ich hattr übrigens in #17 gefragt was du später mal mit dem Netzwerk vorhast. Es kann sein, dass du dir selbst ins Knie schießt, wenn du jetzt ein simples AVM-Setup aufziehst, weil das reines 08/15 Consumer-Equipment ist. Heißt: Es tut was es soll, aber eben auch nur in dem engen Rahmen, den ein 08/15 Szenario steckt. Ansonsten hätte ich nämlich eher zu UAP AC Lites gegriffen. Zumal sich die an der Decke auch besser machen als diese elendigen Steckdosengeräte.....
 
Raijin schrieb:
Ich hattr übrigens in #17 gefragt was du später mal mit dem Netzwerk vorhast. Es kann sein, dass du dir selbst ins Knie schießt, wenn du jetzt ein simples AVM-Setup aufziehst, weil das reines 08/15 Consumer-Equipment ist. Heißt: Es tut was es soll, aber eben auch nur in dem engen Rahmen, den ein 08/15 Szenario steckt. Ansonsten hätte ich nämlich eher zu UAP AC Lites gegriffen. Zumal sich die an der Decke auch besser machen als diese elendigen Steckdosengeräte.....

Normale Benutzung im privaten Bereich halt. Mal ein Video bei Netflix oder Youtube schauen u.ä.
Wichtig ist mir vor allem dass der automatische Wechsel der WLAN Verbindung zum besten Access-Point/Repeater gescheit funktioniert.
 
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