MFT-Kamera für Vogel- und Makrofotografie

@leboef diese Art der Fotografie ist leider ne ziemliche Materialschlacht und man muss deutlich tiefer in die Tasche greifen, als bei anderen Genre.
Mir gefallen deine Bilder trotzdem richtig gut, auch wenn du sagst, dass das Equipment dafür nicht ganz so optimal war.

Ein Gamechanger diesbezüglich war und ist der AF mit Tiererkennung so wie Tieraugen-AF bei spiegellosen Kameras. Die OM1 Mark II hat das ja z.B., wie alle großen Hersteller. Es bleibt trotzdem nicht einfach und ist oft Fotografie im Grenzbereich, vor allem während der Dämmerung.
Das Gute ist, dass einem die ganzen Geräte mittlerweile so einiges erleichtern. Es ist schon schwer genug, die Motive ausfindig zu machen, dabei darauf zu achten sie nicht zu stören oder in ihr Habitat/Rückzugsort einzudringen und sie dann so vor die Linse zu bekommen, dass es am Ende auch noch nach was aussieht. Das beinhaltet natürlich auch Tarnung, Fieldcraft/Bushcraft, studieren der Arten und deren Verhalten.
Genau das ist eigentlich am schwierigsten an der Naturfotografie, vor allem wenn man das ethisch korrekt betreiben will: Also die Tiere kommen immer vor dem Bild, kein Bild um jeden Preis.
 
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Ich muss meine Einschätzung zu MFT ein bisschen revidieren. In der Elite-Galerie von 100ASA, also der höchsten Kategorie, wurden die Wildlife-Bilder zwar überwiegend mit Vollformat-Boliden erstellt. Ich habe jedoch beim weiteren Stöbern durch die EXIF-Daten das Profil von Jørgen Hovde gefunden, welcher überwiegend mit der OM-1 fotografiert. Ich finde, dass sich seine Fotos mehr als sehen lassen können.

ISO10000

ISO12800

ISO8000

ISO6400


Die ISO alleine muss also nichts aussagen.
 
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leboef schrieb:
Letztendlich kann man heutzutage kein schlechtes System mehr kaufen, egal wie groß der Sensor ist. Mit allen Systemen ist professionelles Arbeiten mit professionellen Ergebnissen möglich.
Das hast du doch selber schon festgestellt. :)
Und in Bildschirmgröße sieht (bei modernen Kameras und auch Smartphones) sowieso alles in aller Regel gut aus. Wenn man bei seinen Bildern reinzoomt, werden die Limits der Technik aber auch schnell sichtbar.
 
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Ich bräuchte noch einmal eure grossartige Hilfe.

Für die Wildtierfotografie habe ich jetzt das 800mm f11, nun bin ich natürlich am wer weisen, ob ich mir lieber das 100-400er für Schmetterlinge, Eidechsen, etc., holen sollte, denn das soll sich für genannten Einsatzzweck ganz passabel eignen, oder ob es doch besser ein dediziertes Makroobjektiv a la Sigma 150mm f2.8 APO MACRO DG HSM sein soll?

Das 100-400er (ca. 3-jährig) bekäme ich für 400.- und das das 150er, über 10 Jahre alt, für 250.-.

Das Tele wäre halt sehr universell einsetzbar, kompakt und leicht (635gr vs 1180gr), jedoch bietet es halt "nur" Blende 5.6 und somit einen unruhigeren Hintergrund, was man ja eher vermeiden möchte.
 
Am Ende kaufst du dir sowieso beides, wenn du jetzt schon überlegst. ;)
Du wirst mit beiden Linsen jeweils in Situationen kommen, wo du dir die andere wünschst.
 
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Mit diesem Hintergrund musst du dir beim Makro wenig Sorgen machen. Vielmehr wirst du dir manchmal mehr Tiefenschärfe wünschen – einer der Gründe, warum viele Kameras heute automatisches Fokus-Stacking bieten.

Meine Empfehlung:
Nimm das 100-400. Es ist vielseitiger, bietet mit einem Abbildungsmaßstab von 1:2,44 eine Art Pseudo-Makro und ist durch den flexiblen Bildausschnitt insgesamt praktischer. So kannst du erst einmal testen, ob du ein echtes 1:1-Makro überhaupt benötigst und welche Brennweite dir dabei liegt.

Das 150er ist – wenn ich mich richtig erinnere – eher langsam, aber sehr präzise im Autofokus. Durch die lange Brennweite und das hohe Gewicht ist es ein spezialisiertes Objektiv, das man nicht immer dabei hat. Außerdem brauchst du dafür einen EF-RF-Adapter.
 
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Das Thema ist kompliziert, aber rein theoretisch bietet das 100-400 ähnlich viel "blurriness" am langen Ende (400mm, f8) wie das 150mm f2.8 bei gleichem Abstand zum Motiv, resultiert natürlich in einem unterschiedlichem Framing, aber wenn du z.B. am Rand eines Sees stehst und mit deinen Füßen nicht näher an das Motiv rankommst mit dem 150mm Objektiv, aber du das Motiv gerne möglichst groß abbilden möchtest, dann ist das 400er die bessere Wahl, da es dir einen sehr ähnlichen Bildlook aber mit mehr Auflösung bietet (da man nicht croppen muss).

Der Diffusions-Kreis für den Hintergrund (hier: unendlich weit weg) sieht bei einem Motiv in 5m Entfernung wie folgt aus:
400mm f/8.0: 1.547mm
150mm f/2.8: 1.657mm

-> fast identisch, höhere Werte = mehr "blur", je geringer der Abstand zum Hintergrund desto größer allerdings die Unterschiede (es ist wie erwähnt kompliziert :-)).

Anders sieht es natürlich aus wenn du mit deinen Füßen näher an das Motiv ran kommst. Wenn du den gewünschten Ausschnitt mit dem 150mm Objektiv bei einem Abstand von 5m erreichst, dann musst du entweder mit dem 100-400 viel weiter weg (circa 13m, um es am langen Ende und f/8 zu nutzen) oder eben mit den 150mm bei f/6.3 leben (diese Blende hat das Objektiv wenn du es auf 150mm drehst). Bei den Diffusions-Kreisen sieht es dann so aus:

400mm f/8.0, 13.33m Abstand: 1.547mm
150mm f/2.8, 5m Abstand: 1.657mm
150mm f/6.3, 5m Abstand: 0.737mm

D.h. wenn du beide Objektive bei 150mm benutzt gibt es sehr große Unterschiede (das 2.8er ist quasi 2x mal so "cremig" wie das Zoom). Wenn du dagegen weiter weggehst und stärker zoomst, dann ist der Hintergrund wieder ähnlich unscharf, allerdings sieht das Bild in Summe auch drastisch anders aus, da der Hintergrund bei den langen Brennweiten stärker komrpimiert wird. Das Motiv ist zwar gleich groß, das 150mm f2.8 wird im Vergleich aber noch deutlich mehr von der Umgebung zeigen.

Kommt also immer sehr stark auf das jeweilige Szenario an. :-) Für weiter entferntes Wildlife bzw. scheue Tiere ist eine längere Brennweite immer von Vorteil. Wie baXus schon geschrieben hat, halte ich das 150er daher auch nicht für einen echten Ersatz für ein flexibles Zoom, das man regelmäßig am langen Ende nutzen möchte. Rein auf 150mm beschränkt ist es aber natürlich das deutlich bessere Objektiv.

Ich hab das RF 100-400 tatsächlich selbst in der Sammlung und ich bin kein übertriebener Fan, da es
a) Unruhiges/Hässliches Bokeh hat, v.a. bei Highlights
b) Etwas mehr Ausschuss produziert (warum auch immer) als die großen Schwestern
c) Definitiv weniger Detail abbildet / weniger scharf ist als die teureren Optionen
Allerdings vergleiche ich hier mit einem RF 100-500L und Z 180-600, daher ist das vermutlich auch nicht ganz fair.

Hier ein paar Shots mit dem RF 100-400:
100-400a.jpg

100-400b.jpg

100-400c.jpg

100-400d.jpg


Aber so ein 100-500 hat schon einen etwas anderen Look und eben auch massiv mehr Details auf 100%:
100-500a.jpg

100-500b.png


(Forum-Upload/Kompression schluckt leider die meisten Feindetails, müsst ihr mir halt einfach so glauben :-))
 
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-Daniel- schrieb:
Allerdings vergleiche ich hier mit einem RF 100-500L und Z 180-600, daher ist das vermutlich auch nicht ganz fair.
Das wäre ja nun auch äußerst überraschend, wenn diese Optiken nicht deutliche Vorteile hätten. Für das was es kostet sind die Bilder doch aber ganz gut, die Bildwirkung vom Vogel vor grünem Blattwerk gefällt mir z.B. auch ganz abgesehen vom Objektiv schon vom Bild sehr viel besser, das ist wirklich kein fairer Vergleich. ;)
 
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Strahltriebwerk schrieb:
Das Tele wäre halt sehr universell einsetzbar, kompakt und leicht (635gr vs 1180gr), jedoch bietet es halt "nur" Blende 5.6 und somit einen unruhigeren Hintergrund, was man ja eher vermeiden möchte.

Du könntest dir natürlich auch überlegen, ob du dir das EF 100-400 f/4.5-5.6 L IS USM Mk. II stattdessen kaufst. Natürlich gebraucht. Es war bis das RF 100-500 L raus kam, Canons bestes Telezoom und lange das beste Telezoom unter allen Herstellern. Es ist auch heute noch sehr sehr gut. Ich habe es selbst und mich bewusst gegen das RF 100-400 entschieden.
Es wiegt halt das Doppelte, ich empfinde es aber immer noch als "leicht". Natürlich kostet es auch etwas mehr, aber es ist eben auch um einiges schärfer, abgedichtet gegen Staub und Spritzwasser und eben ein L Glas im Vergleich zum RF 100-400. Hier kann man das gut vergleichen, den Unterschied, vor allem bei 400mm, sieht man schon sehr deutlich, da ist das RF 100-400 deutlich softer.
Normalerweise würde ich das RF 100-500 L empfehlen, es ist der Nachfolger vom EF 100-400, aber das ist weit über dem Budget.

https://www.mpb.com/de-de/produkt/canon-ef-100-400mm-f-4-5-5-6-l-is-ii-usm?sort[productPrice]=ASC
 
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@-Daniel- danke für die gute Erklärung was das Bokeh anbelangt und du hast Recht, die Bilder mit dem 100-500 sind deutlich besser als jene mit dem 100-400er, aber das soll nicht heissen, dass das 100-400er unbrauchbare Bilder fabriziert, wie man an deinen Beispielen sehr schön sehen kann. :love:

@DeadEternity Danke für den Tipp mit dem EF 100-400 f/4.5-5.6 L IS USM Mk. II. Ich muss sagen, von der Bildqualität / Schärfe her ist es signifikant besser als das neue RF 100-400. Gut von der Existenz dieser Seite zu wissen.

Was bringt es, X-Franken / Euro / Taler zu sparen, wenn die Bildqualität am Ende des Tages unbefriedigend ist?
Ich werde auf jeden Fall die Augen nach einem gebrauchten Exemplar offen halt. Es kostet halt zwar das Doppelte, aber gute Linsen haben halt ihren Preis. :rolleyes:

 
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Den Tipp von DeadEternity kann ich übrigens nur bestätigen. Ich hatte das EF 100-400 II vor dem RF 100-500 und abgesehen von den fehlenden 100mm am langen Ende ist das "alte" EF nach wie vor exzellent und kann v.a. auch mit dem 1.4 Telekonverter mit immer noch sehr guter Qualität genutzt werden. Wenn man nicht gerade einen super Schnapp für das RF 100-500 findet, lohnt es sich nicht umzusteigen (benötigt allerdings den Adapter).

EF 100-400 II an EOS R:
EF100-400.jpg
 
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Das sind wirklich wunderschöne Bilder die du da hast.

Die Möwe hast du wohl bei 400mm geschossen, ohne Telekonverter?
Naja auf alle Fälle ist die Bildqualität und Schärfe einfach nur beeindruckend.
 
Strahltriebwerk schrieb:
100-400er für Schmetterlinge, Eidechsen, etc., holen sollte, denn das soll sich für genannten Einsatzzweck ganz passabel eignen, oder ob es doch besser ein dediziertes Makroobjektiv a la Sigma 150mm f2.8 APO MACRO DG HSM sein soll?

Also bei kleinen Tieren und Insekten verwende ich inzwischen an MFT immer ein Makro. Klar manchmal kommt man nicht nah genug ran aber dann ist das halt so. In der Regel sind Makroobjektive bei der Abbildungsleistung deutlich vor Tele-Zooms. Hier ein paar Beispiele:


P1044710.jpg
P1044882_2.jpg
P1044944 (2).jpg
 
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