News Microsoft: Russinovich hält Windows als Open Source für möglich

Russinovich war mir bisher auch nur relativ positiv bekannt als derjenige, der Projekte wie Process Explorer für die Nutzer zur Verfügung gestellt hat. Inwiefern das jetzt Eigeninitiative oder aufgetragen war, lässt sich natürlich schwer sagen, sehe aber der Entwicklung aufgrund dessen mal blauäugig positiv entgegen.
 
Ich werd bekloppt. Ich hatte die Tage auf der Arbeit noch die Diskussion mit nem Kollegen in wieweit MS bald alles kostenfrei raus bringt. Wenn auch auf einen Aprilscherz hin nachdem angeblich der neue Server für Umsonst kommt.
Und nun lese ich dass es tatsächlich eine Überlegung bei MS ist.

Das Geld wird ja hautpsächlich eh in Unternehmen gemacht, nicht wahr?
Und langsam geht der Trend nach Services und Cloud.
Windows 10 wird ja auch schon quasi erstmal "kostenfrei".
Wie wurde XP damals noch oft verteilt? :-)

Eine faszinierende Entwicklung. Sehr gut. MS ist zwar definitiv in der Bringpflicht, aber die Firma scheint auf dem richtigen Weg :-)



Ich denke jetzt kann das gehate wieder losgehen :-D
 
Sollte ich es tatsächlich noch erleben, dass die Hölle zufriert? Mit der Öffnung des .NET-Kerns ist sie ja schon ein ganzes Stück abgekühlt... :)
 
Nicht ganz Topic aber knapp dran: Wie soll überhaupt das Lizenzmodell von Microsoft in Zukunft aussehen?

Windows 10 gibt es ja als kostenloses Upgrade (im ersten Jahr) für die Besitzer von Win7 und 8. Und es solll "das letzte Windows" werden, was so verstanden werden kann/muß, daß in Zukunft jedes Upgrade automatisch und kostenlos eingepflegt wird. Mal abgesehen von der Problematik mit älterer Hardware, funktioniert solch ein Modell aber nur mit einer US-Lizenzpolitik, bei der die jeweilige Windows-Kopie mit der Hardware verkoppelt wird, und somit beim Kauf eines Neugerätes wiederum Geld an Microsoft fließt. In Europa ist das aber nicht zulässig.

Mal abgesehen davon, daß Microsoft es dennoch tut (bei Windows 8 zB.) hätte dennoch jeder, der ein Windows 7, 8 oder 10 einmal gekauft hätte, in der EU das Recht, diese Lizenz lebenslang immer wieder mitzunehmen! Wie funktioniert dann das "Modell Microsoft" in Zukunft noch?
 
Kundendaten stibitzen und verkaufen.
Zugänge zu Kunden PCs verschachern.
Das was Google und Facebook halt groß macht.

Wie soll man sonst Geld mit kostenloser Software machen ?
Linux ist auch auf Sponsoren angewiesen...
 
Wishezz schrieb:
Ich werd bekloppt. Ich hatte die Tage auf der Arbeit noch die Diskussion mit nem Kollegen in wieweit MS bald alles kostenfrei raus bringt. Wenn auch auf einen Aprilscherz hin nachdem angeblich der neue Server für Umsonst kommt.
Und nun lese ich dass es tatsächlich eine Überlegung bei MS ist.
Es geht hier nicht um kostenlos, sondern um eine Öffnung des Quellcodes. Das sind zwei paar Schuhe.
Ergänzung ()

black90 schrieb:
Wie soll man sonst Geld mit kostenloser Software machen ?
Linux ist auch auf Sponsoren angewiesen...

Ich hab in der News das Paradebeispiel Red Hat gebracht: kostenlose (und zudem quelloffene) Software und damit Milliardenumsätze.
 
Ich glaube, Microsoft wird sich in den nächsten 10-15 Jahren fundamental anders aufstellen. Die alten Goldesel brechen so oder so weg. Die wichtigen Märkte und Weiden der westlichen Welt hat man erfolgreich abgegrast.

Die Wachstumsmärkte liegen in anderen Regionen der Welt. Dort wird man nur als Global Player auftreten können, wenn man sämtliche Bereiche (öffentliche Bildung wie Schulen und Universitäten, Forschung und Wissenschaft) frühzeitig mit ins Boot nimmt.

Ein Konzern sie Microsoft kann sich kluge und weitsichtige Leute leisten. Die stoßen diese Diskussionen nun an.
 
Beim Kampf um Marktanteile mit Systemen, auf denen OpenSource Software wie Android läuft, kann man das Windows auch nur kostenlos abgeben, um bei den Endpreisen mithalten zu können.
 
wäre definitiv ein richtiger Schritt in die Nahe Zukunft für MS ;)
 
windows als open source wäre vor allem vom sicherheitsansatz prima. aber linux ist open source, es KÖNNTEN tausende augen auf dem code liegen - nur hats wohl kaum einer gemacht, was schwachstellen, wie heartbleed oder poodle und wie sie alle heißen, beweisen.

windows als open source wäre jedoch besser, als wie es heute ist. schwachstellen würden schnell geflickt, neue sicherheitsstandards schnell implementiert. von open source würde microsoft nur gewinnen. jetzt werden sie wohl erstmal versuchen, windows 10 auf alle rechner dieser welt zu bringen. ob tpm dann aktiviert wird, um gestartete programme zu kontrollieren, steht in den sternen.
 
@Klassikfan

hast du schein einmal bei Rechnern die Windows 8 vorinstalliert haben einen Key gesehen?
Mit Windows 8 ist der Key aufs Mainboard gewandert (verschlüsselt). Da kann man (wahrscheinlich) nix mitnehmen.

Daher wird Herr Müller also immer wieder einen Rechner mit vorinstallierten Windows brauchen und da kann MS noch ein paar € verdienen. Denn welche Aldi PC käufer installiert sich selbst ein Betriebssystem. Und selbst wenn, wir machen es einfach schön kompliziert indem wir keine Installationsmedien...dazu kommt dann noch der Akt der Neuinstalltion.

Ich hab es einmal probiert Windows 8.1 frisch auf einen Rechner der mit Windows 8.0 ausgeliefert wurde neu zu installieren. Es hat nicht funktioniert, was klar ist denn man hat den Windows 8.0 Key im Mainboard. Installation von Win 8.1 ist mit Dummy Keys zwar möglich aber eine Aktivierung nicht da man den Windows 8.0 Key nicht hat. Auslesen funktionierte auch (noch) nicht.

Man muss also Windows 8.0 installieren und dann auf 8.1 Upgraden via MS Store. Ich mag so etwas nicht da es einfach unsauber wirkt wenn das Betriebssystem in großen Teilen Live ausgetauscht wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
tja, immer mehr regierungen scheinen an einer eigenen lösung zu arbeiten. ms verliert so auf lange sicht riesige großkunden. arme- und dritte welt länder, müssen und können sich auf dauer auch kein microsoft leisten.

ich denke, die nsa-koffer sind net so groß, dass man darauf verzichten können wird, dass immer mehr regierungen auf nicht-ms-produkte setzen.

außerdem ist ein offenes windows in einer geschlossenen microsoft cloud doch das gleiche, nur in grün. der kunde ist trotzdem der dumme, und ms/nsa reibt sich die hände. bravo!

offen != frei

ich möchte dazu noch ein tolles kommentar aus dem heise-forum zitieren:

HerrMeLin

04.04.2015 00:06

OSS Siegezug setzt sich fort - leider wurde ein letztes Aufbäumen gemeldet

"Double Irish With a Dutch Sandwich"

Dass die Deutschen (und ihre neo-liberalen Regierungen), als - geschichtsbedingt - US-Satellitenstaat Produkte amerikanischer Großunternehmen favorisieren, verwundert mich nicht. Richtig abstrus ist allerdings, dass man diese Unternehmen auch noch bevorzugt, obwohl man weiß, dass sie exorbitant Steuern vermeiden [1].

Normalerweise holt der Staat hintenrum einen Teil der Ausgaben über Steuern wieder herein. Jedem kleinen Steuerzahler greift der Staat am Monatsende sofort und rigoros ins Portemonaie - nur denen nicht. Reicht wohl, wenn die Angestellten dieser Unternehmen ihre Steuern hier abdrücken.

Mit dem "gesparten" Geld gibt man MS (u. natürlich anderen) sogar zusätzlich die Macht, ihre Lobbyisten mit diesem "Ersparten" weltweit in Gang zu setzen. Das mag hier politisch noch so gewollt sein, halten lassen wird sich das auf Dauer nicht. Deutschland ist nicht das Zentrum der Welt und stellt auch nur einen verschwindend geringen Teil der Weltbevölkerung.

Schwellenländer und die "Dritten Welt" können es sich nämlich nicht leisten, ständig ihr Geld in gierige Lizenzrachen zu werfen, damit diese Konzerne immer weiter ihre weltweiten Claims fürs amerikanische Immaterialgüterrecht abstecken können. Sie haben längst richtig erkannt, das OSS der bessere und letzlich kostengünstigere Weg ist, sich aus dieser Umklammerung zu befreien. Mit OSS bilden sie selbst Know How heran, helfen sich selbst und werden unabhängiger. Als Nebeneffekt mästet man nicht auch noch fette Unternehmen, die sowieso keine Steuern zahlen, sondern streut die Ausgaben auf viele eigene Firmen und Köpfe. Die Umverteilung von unten nach oben wird endlich gebremst.

Welweit wird inzwischen auf OSS gesetzt [2][3]. Aus politischen und sicherheitstechnischen (China, Kuba, Russland, Iran), fiskalischen (Kenia, Südafrika, "Dritte Welt"), bildungstechnischen (Indien, Pakistan) Gründen oder Kombinationen davon. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Aufhalten lässt sich dieser Trend nicht mehr, auch wenn in Deutschland solche kleinen Rückschläge vorkommen. Aber in D. liegen sowieso noch ganz andere Dinge im Argen...

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Double_Irish_With_a_Dutch_Sandwich
[2] http://de.wikipedia.org/wiki/Open-Source-Software_in_öffentlichen_Einrichtungen
[3] http://www.bpb.de/gesellschaft/medien/opensource/63921/into-the-great-wide-open?p=all

quelle: http://www.heise.de/forum/p-2254080/
 
Zuletzt bearbeitet:
@d3lt4: und du glaubst, die nsa ist darauf angewiesen, daß die betriebssysteme verwanzt sind? die haben ganz andere möglichkeiten, stichwort backbone.
 
Es zeichnet sich ein Trend ab, den auch MS nicht aufhalten kann. Linux war schon immer kostenlos, Android prinzipiell auch für die Hersteller, iOS ist kostenlos für Endkundenmarkt wie OSX seit einigen Jahren auch. Wie Apple kann MS noch nicht vollständig Geld verdienen, aber mit dem Surface ist der Weg immerhin geebnet. Sie müssen es irgendwie schaffen, dass jeder Mainboardhersteller 20-30€ abdrückt und dann passt das.:D
 
subvision schrieb:
@d3lt4: und du glaubst, die nsa ist darauf angewiesen, daß die betriebssysteme verwanzt sind? die haben ganz andere möglichkeiten, stichwort backbone.

nicht direkt "angewiesen", jedoch denke ich, dass gerade ein betriebssystem, welche ja fast "überall" eingesetzt wird, mindestens genauso wichtig ist, wie eine mögliche kontrolle der backbones.
 
Zuletzt bearbeitet:
subvision schrieb:
windows als open source wäre vor allem vom sicherheitsansatz prima. aber linux ist open source, es KÖNNTEN tausende augen auf dem code liegen - nur hats wohl kaum einer gemacht, was schwachstellen, wie heartbleed oder poodle und wie sie alle heißen, beweisen.

Was haben denn Lücken in OpenSSL mit Linux zu tun? OpenSSL ist keine Linux Geschichte. OpenSSL ist Plattformübergreifend. Und mal ganz davon abgesehen das es in Windows schon so oft 10/20 Jahre alte Lücken gab die noch vor der Entdeckung von Kriminellen genutzt wurden. Closed Source ist niemals ein Garant für Sicherheit, das selbe gilt für Open Source.

Und wenn ich an Open Source denke, denke ich in erster Linie mal nicht an Sicherheit, sondern an Freiheit!
 
@NoXPhasma: ich verwende linux unter dem aspekt der sicherheit. so sind die meinungen unterschiedlich. mit linux hab ich praktisch null malwareprobleme. hat man jedoch einen hacker am hacken, nützt das beste BS nix. iwie kommt der schon rein. die einzige sicherheit, die man mit einem, an das internet angeschlossenen rechner haben kann, ist den netzwerkstecker ziehen.

klar, sicher ist nix. aber bei open source ist die reaktion auf bedrohungen viel schneller, während man bei ms idr bis zum zweiten dienstag des monats warten muß, bis was gefixt wird. diese gemächlichkeit. ich wundere mich, daß das ms noch nicht das genick gebrochen hat. den kunden scheints ja egal zu sein.
 
Find ich gut, offen bedeutet schließlich, dass eine potentielle Steigerung der Kompatibilität im Anmarsch ist. Wann und in wie weit bleibt halt abzuwarten.
 
fethomm schrieb:
Ich hab in der News das Paradebeispiel Red Hat gebracht: kostenlose (und zudem quelloffene) Software und damit Milliardenumsätze.

Das Beispiel passt IMHO nicht ganz, weil RedHat eben gerade nicht mit der kostenlosen Software die Milliarden einfährt, sondern mit Services und Support. Es gibt allerdings viele Beispiele wo freie Software als Bibliothek von geschlossener, kostenpflichtiger Software verwendet wird. Vielleicht sollte man das als Beispiel anführen. Da verdient zwar nicht derjenige der die freie Software erstellt hat, sondern derjenige der sie in seinem Produkt verwendet. Aber wenn man es nicht ganz so eng sieht, zahlt man als Kunde am Ende ja doch irgendwie dafür.
 

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