News Microsoft-Suchmaschine: Bing in China trotz Zensur gesperrt

Frank

Chefredakteur
Teammitglied
Registriert
März 2001
Beiträge
9.220
Obwohl Microsoft die Suchergebnisse der eigenen Suchmaschine Bing in China zensiert, ist die Suchmaschine derzeit in China gesperrt, wie Microsoft inzwischen auch selbst bestätigt. Laut Chinas staatseigenem Telekomkonzern China Unicom erfolge dies auf Anweisung der chinesischen Regierung.

Zur News: Microsoft-Suchmaschine: Bing in China trotz Zensur gesperrt
 
Aus unserer westlichen Sicht ist es so unfassbar dass sowas überhaupt möglich ist ohne massenhaft Protest aus zu lösen. Aber die Menschen in China sind inzwischen so erzogen und - man möchte fast sagen gehirngewaschen - dass sie Zensur positiv finden.

Ich fürchte das wird uns irgendwann mittelfristig auch drohen wenn das politisch so weitergeht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Alpha.Male, FFelsen2000, Key2myHeart und 19 andere
Acrylium schrieb:
Aus unserer westlichen Sicht ist es so unfassbar dass sowas überhaupt möglich ist ohne massenhaft Protest aus zu lösen.

Schon die Panzer vergessen?

Unfassbar ist eigentlich nur, wie man sich mit einem solchen Land in besten wirtschaftlichen Beziehungen befinden kann.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Alpha.Male, cypeak, dister1 und 7 andere
Ich seh nur einen Mann, keine Masse. Aber dafür hat er die dicksten Eier Chinas.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Bonanca, Mar1u5 und Smulpa2k
  • Gefällt mir
Reaktionen: Ruff_Ryders88
China bringt seine eigenen Vorstellungen von Menschenrechte und Zensur auch nach Europa und Afrika.

Durch das aufkaufen von immer mehr strategischen Unternehmen wie Flughäfen oder Binnenhäfen, im zuge des Ausbaus der neuen Seidenstraße, haben sie immer mehr zugriff auf immer mehr Arbeitsplätze der jeweiligen Länder.

Länder wie Griechenland oder Portugal enthalten sich oder stimmen sogar gegen Resolutionen, welche China betreffen könnten.


Natürlich möchten auch deutsche Behörden die Überwachungsmaßnahmen ausbauen - aber ich befürchte fast, wenn China seinen Neokolonialismus so voran treibt, dann könnten sie dem zuvor kommen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Alpha.Male, FFelsen2000, grossernagus und 3 andere
  • Gefällt mir
Reaktionen: psYcho-edgE
@xexex @Acrylium

Wir sollten unser hohes Ross hier im Zaun halten.

Ich finde Zensur mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit genauso falsch wie ihr. Jedoch muss man hier auch den geschichtlichen und kulturellen Hintergrund der chinesischen Geschichte sehen.

Mao ist gerade mal 50 Jahre her. Qin Shihuangdi 2.300 Jahre.
Damit ist der chinesische kulturelle Hintergrund, welche offenbar bis heute prägt, ungefähr so alt wie Perikles, einer der Väter unseres Wertesystemes.


China ist und bleibt neben Russland das einzig tausendjährige Reich, mit ebenso weit reichender Tradition. Und einem Wertesystem, das nicht immer dem des Westen / spät römischen und griechischen Wertesystemes entspricht. Gerade hinsichtlich Demokratie und Deutungshoheit.

Da muss man in guter alter Nitzsche' Objektivität festhalten, dass wir Chinas Wertesystem nur nach unserem eigenen moralischen Kompass qualitativ beurteilen können, welcher eben unserem Wertesystem entspringt.

Somit können uns wir abschließend keine moralisch objektive Beurteilung eines fremden Wertesystemes erlauben.

Für Chinesen ist es beispielsweise absolut unverständlich, wie es erlaubt sein kann, falsche Informationen zu verbreiten ('Fake News'). Ohne irgendeine Strafe dafür zu erwarten.
Was bei uns wie selbstverständlich durch die Redefreiheit gedeckt ist, ist dort nach deren Wertesystem als absolut falsch anzusehen. Niemand hat das Recht falsche Informationen zu verbreiten. Dies ist letztlich die Grundlage für den aktuellen Zensur-Missbrauch. Nur muss man halt den Missbrauch von dem Grundprinzip dahinter trennen.

Missbrauch, ist ein Missbrauch, bleibt ein Missbrauch.

Welches von beiden die objektiv bessere Herangehensweise ist, kann niemand der beiden Gesellschaften objektiv beurteilen. Und deswegen sollte man mit Kritiken auch vorsichtig sein.

Wie gesagt, ich finde unser Wertesystem auch besser. Bin mir aber bewusst, dass dies keine objektive Meinung sein kann.


@rony12

Wir exportieren unser Wertesystem in äußerst freundlicher Weise auch nicht erst seit dem Koreakrieg der Amerikaner oder der Kolonialisierung Afrikas, sondern schon seit den Kreuzzügen und davor.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: storkstork, psyabit, Reglohln und 21 andere
xexex schrieb:
Schon die Panzer vergessen?

Unfassbar ist eigentlich nur, wie man sich mit einem solchen Land in besten wirtschaftlichen Beziehungen befinden kann.

Dieser eine Mann ist ja wohl kaum "China" und nicht "die Chinesen"
 
China ist halt eine isolierte Diktatur mit einem seit Jahrzehnten gleichgeschalteten und unterdrückten Volk.
Es gab mal positive Ansätze, aber der "Platz des himmlischen Friedens" vor 30 Jahren hat gezeigt, wohin es in Zukunft geht.
Man findet bei Youtube eine interessante Dokumentation zum aktuellen Herrscher Xi Jinping, unter diesem dürften die Zügel noch weiter angezogen werden, er arbeitet aktuell stark dran, quasi ein zweiter, kleiner Mao zu werden, wenn man den Berichten so glauben kann.

Aus westlicher Sicht sollte man es auf absehbare Zeit bei notwendigen - primär wirtschaftlichen - Kontakten belassen, politisch ändert sich dort so schnell nichts mehr in eine liberale Richtung.

Bei den wirtschaftlichen Kontakten sollte man aber endlich grundsätzliche Konsequenzen ziehen, indem man jeglichen Technologie- und Knowhow-Transfer unterbindet, und vor allem auch den Aufkauf von hiesigen Unternehmen verhindert.

Wohin es führt, wenn man hier nicht vorsichtig ist, das sieht man an den Massen offensichtlich kopierter Billigschrotts, der z.B. bei Amazon inzwischen rumfliegt.

Aber nicht nur bei solchen offentlichen Dingen, ich vermute wir werden uns auf Basis der bis jetzt schon abgeschnorchelten Informationen und Technologien auch an anderer Stelle in Zukunft noch umschauen.

Man muss aufhören, dem chinesischen Regime - und das steckt mehr oder minder überall mit drin - weiterhin aus Geldgeilheit in den Hintern zu kriechen.
Zusammenfassend muss man natürlich attestieren, dass hier alle eher demokratischen Handelspartner Chinas auf ein gemeinsames Vorgehen einige müssten, damit China hier keinen "Exploit" findet.
Daher sehe ich eher schwarz ...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Alpha.Male, LuckyMagnum, Beitrag und 4 andere
cat_helicopter schrieb:
Dieser eine Mann ist ja wohl kaum "China" und nicht "die Chinesen"

Die Chinesen wissen schon ganz genau, was sie erwartet wenn sie an einen "Protest" auch nur anfangen zu denken. In unserer Gesellschaft mag man sich das anscheinend nicht so richtig vorzustellen, China ist aber nun mal eine straff geführte Diktatur, in der man für ein falsches Wort schnell die Pistole an den Kopf gesetzt bekommt und dies nicht nur im übertragenem Sinne!

Wirtschaftlich hat sich China vor Jahren geöffnet, aber schon immer auch die eigenen Interesen verfolgt und einen Technologietransfer für die in China produzierenden Unternehmen erzwungen. Menschlich unterscheidet sich China jedoch kaum von anderen Diktaturen.

Vor allem bei politischen Inhalten führt die Volksrepublik China eine extensive Zensur durch.[16] Bestimmte Inhalte über die Unabhängigkeitsbewegung in Tibet und Taiwan, die religiöse Bewegung Falun Gong, Demokratie, die Tiananmen-Proteste von 1989, Maoismus, Korruption, Polizeibrutalität, Anarchismus, Klatsch, Wohlstandsunterschiede und Lebensmittelskandale sind verboten.[17][18]
https://de.wikipedia.org/wiki/Zensur_in_der_Volksrepublik_China
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Project-X
Ich kann echt nur hoffen, dass Astrill VPN weiterhin die passenden Stellen schmiert jm nicht gesperrt zu werden.
Man glaubt schon nicht wie eingeschränkt man ohne Google ist. Haufenweise Captchas zum Beispiel.
Bing war mein Backup wenn ich den VPN gerade nicht nutzen wollte (weil das natürlich die chinesischen Apps blockiert).

Baidoo ist als Ausländer eben kaum nutzbar.
 
maxpayne80 schrieb:
Man findet bei Youtube eine interessante Dokumentation zum aktuellen Herrscher Xi Jinping, unter diesem dürften die Zügel noch weiter angezogen werden, er arbeitet aktuell stark dran, quasi ein zweiter, kleiner Mao zu werden, wenn man den Berichten so glauben kann.

Kann ich nur empfehlen, interessante Doku die auch auf Chinas Langzeitstrategie eingeht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Alpha.Male, Excel, xexex und eine weitere Person
Acrylium schrieb:
Aus unserer westlichen Sicht ist es so unfassbar dass sowas überhaupt möglich ist ohne massenhaft Protest aus zu lösen. Aber die Menschen in China sind inzwischen so erzogen und - man möchte fast sagen gehirngewaschen - dass sie Zensur positiv finden.

Ich fürchte das wird uns irgendwann mittelfristig auch drohen wenn das politisch so weitergeht.

fantasierst du von den massenhaften protesten der totalüberwachung unseres systems, die snowden public gemacht hat? wie gehirngewaschen müssen wir bereits sein, um diese überwachung in kauf zu nehmen?

schau dir die deutsche medienlandschaft mal genauer an. die zensur ist bei uns auf vollem vormarsch u. keiner merkts oder findet eh alles super! dann noch die sogenannten qualitätsmedien (spiegel, etc...), die fake news-schleudern par exellence sind.

die hollywood propaganda der letzen 60 jahre hat ihren dienst getan.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Bhaal3010, paulemannsen und LamaTux
Zwischen China und der "westlichen Welt" (finde die Bezeichnung nicht passend, da China auch im Westen liegt, wenn man eben von woanders schaut) liegen tatsächlich Welten.

Xi Jinping dürfte wohl ein Mao 2.0 werden, so, wie sich das Land im Augenblick weiterentwickelt. ABER:

China ist ein höchst ineffizientes Land, was Bildung und Wirtschaft betrifft. Ja, chinesische Schülerinnen und Schüler gehören zu den Besten in weltweiten Studien, aber im Umkehrschluss kann das Land sein Bildungsniveau auf Grund der wirtschaftlichen Isolation des Landes, der diktatorischen Politik sowie der Einschüchterung der Gesellschaft (einschließlich Isolation nicht regimetreuer Mitbürger*innen) nicht ummünzen. China hat eine gigantische Schattenwirtschaft, die außerdem für Korruption und Steuerhinterziehung gezeichnet ist. Schon vor vielen Jahren wollte das Land das Problem in den Griff bekommen und scheitert bis heute.

Die eigene Volkswirtschaft ist ohne den Zukauf oder Zwangs-Joint-Ventures mit Unternehmen aus der "westlichen Welt" nicht konkurrenzfähig. In vielen Vorständen chinesischer Unternehmen sitzen ehemalige Manager aus Europa oder Nordamerika. Halleluja! :evillol:

Die exzessive Umweltzerstörung in China wird dem Land noch viel Arbeit und Kosten bescheren, was die kommunistische Führung gerne unter den Teppich kehrt. Das passt nicht in die volkswirtschaftliche und politische Bilanz der Diktatur, die sie nun mal ist.

Interessant wird es aber, wie sich der entwickelte Mittelstand verhält, wenn die Konjunktur weiter abnimmt, denn den Lebensstandard, den sich viele Chinesen / Chinesinnen über Jahrzehnte haben mühseelig erarbeiten müssen, werden sie so schnell nicht aufgeben wollen. Dann ist da noch der Konflikt mit Hong Kong und Taiwan oder auch der Konflikt im Südchinesischen Meer. In Afrika wächst langsam aber allmählich das Bedenken über die Einkaufstour Chinas, berechtigterweise.

Der kapitalistische Westen (also Europa und Nordamerika) interessiert sich überhaupt nicht um die Werte unserer Welt, denn hier regiert die Wirtschaft und nicht die Politik, die eigentlich die Interessen des Volkes vertreten soll. Aber sind wir an "chinesischen Verhältnissen" mit Totalüberwachung, öffentlichen Pranger, Isolation und Einschränkung von Freiheiten interessiert? Ich habe da so meine Zweifel.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: greeny112
Weil hier das Tianamen Massaker angesprochen wurde.
Damals nach Maos Tod gab es heftige Grabenkämpfe innerhalb der KPCh, wo sich der linke Flügel, damals pro-Mao und der rechte Flügel, damals einen regelrechten Krieg geliefert haben.
Nach dem Tod Maos übernahm der rechte Flügel immer mehr die Kontrolle und ließ das Land umbauen.
Man liberalisierte immer mehr die Wirtschaft und die Korruption, sowie die Armut stiegen. Viele ehemalige Anhänger Maos wurden verfolgt und hingerichtet, sowie das allgemeine Bild zum linken Flügel der KPCh in den Dreck gezogen.
Die Pfeilspitze Maos war damals mit der Kulturrevolution die Jugend und genau diese Jugend zeigte dann auch immer mehr die Missstände auf, die die neue Regierung betrieb. Diese endete dann nach und nach im Tianamen Massaker.
 
Wenn nur der DNS-Eintrag umgebogen wird, reicht es dann nicht einfach einen anderen DNS-Server zu nehmen? Oder wird das per Deep-Packet-Inspection verhindert?
 
@startaq

Sowohl als auch. China erkennt und blockt beispielsweise auch VPN Tunnel per DPI
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben