Euphoria schrieb:
Immer wieder diese Irrtümer...
Such mal nach genauem Zitat und übersetze es mal!
Er sagte 640 KB sollten für jedermann ausreichen. Nicht, dass man nie mehr benötigen wird. Zu der Zeit stimmte die Aussage.
640K ought to be enough for anybody.
Und selbst das hat Gates nach eigener Aussage damals so nicht gesagt.
Im Gegenteil sei er als Software-/Betriebssystementwickler schon damals nicht von IBMs künstlichen Limitierung auf 640KB begeistert gewesen, obwohl die für die Anwender zu der Zeit tatsächlich noch kein praktisches Problem war. Der erste IBM-PC war mit maximal 64KB bestückt, in der Sparausführung gar nur mit 16KB. Die Konkurrenz, 8Bit CP/M-Rechner, hatten auch nur höchstens 64KB. Der populäre V(I)C 20 gar nur 5KB. Von 640KB oder gar mehr träumte da noch keiner. Das hätte ein Vermögen gekostet.
Trotzdem hätte die technische Möglichkeit für mehr nicht geschadet und auch der 8088/8086 konnte ja auch eigentlich mehr. (Zumindest 1MB wären kein Problem gewesen.)
Aber es war halt IBMs Entscheidung, den kleinen, "billigen" Personal Computer gegenüber den hauseigenen, teuren Mini-Computern/Workstations, mit denen sie damals das große Geld machten, klar abzugrenzen. Der PC durfte gar nicht "zu gut" werden.
Bill Gates und Microsoft hatten darauf keinen Einfluss. Da alle folgenden PCs mit MS-DOS unbedingt IBM-kompatibel sein mussten (es gab anfangs auch welche die waren das nicht, aber die floppten) blieb MS ewig an die 640KB-Limitierung gebunden und wurde sie erst zu 32Bit-Windows-Zeiten endlich los.
Bill Gates wird IBM in diesen Jahren dafür oft verflucht haben, denn es machte ja auch Microsoft das Leben schwer. Trotzdem hängt Bill Gates dieses vermeintliche Zitat bis heute nach. Wahrscheinlich, weil es einfach so schön in das Vorurteil des "nicht-visionären" Gates passt.
(Dass der sauteure Apple Macintosh Jahre später trotz ausgewachsener 16/32Bit-CPU und ressourcenfressender grafischer Oberfläche nur magere 128KB hatte, scheint man dem "Visionär" Steve Jobs aber schnell verziehen zu haben.
)