News Milliarden falsch verbucht: Nvidia soll Mining- als Gaming-Erlöse getarnt haben

NV kann selber nicht nachweisen, welche GPUs für welches Segment verwendet wurden. Alles ist GTX = Gaming. Sie können nur die Verkäufe mit dem Vorjahrsquartal vergleichen und die Aktieninhaber entsprechend einen Hinweis mit auf den Weg geben. Das haben sie hoffentlich getan.
Aber ein Kursverlust geht darauf bezogen auch nicht zurück. Ich denke, das wird schwierig für die Kläger.
 
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@raphe: Die Aussage von Nvidia war, das die Gamingsparte (Geforce) zugelegt hat. Beim Kauf einer Grafikkarte gibt der Kunde ja nicht an, was er damit gedenkt zu treiben. Und wo der Umsatz plötzlich herkommt war offensichtlich. Wenn Anleger den Markt auf dem sie operieren falsch einschätzen, dann ist das persönliches Pech. Glücksspiel eben.
Ergänzung ()

@Pandora: Indem Gewinne suggeriert werden die höchstwahrscheinlich nicht eintreten? Das würde ich Werbung nennen und ist in Spielkasinos allgegenwärtig. Verklagt werden sie trotzdem nicht, weil jeder weiß (oder es zumindest wissen sollte) worauf er sich einlässt.

Wer sein Geld in Aktien umwandelt und sich des Risikos nicht bewusst ist sollte es einfach lassen. Keiner kann sagen was die Zukunft bringt, auch keine Analysten. Der ganze Stapel virtuelles Papier kann schon morgen komplett wertlos sein. Deshalb bezeichne ich es auch als das was es ist: Glücksspiel.
 
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Auf Seite 13 sieht man doch ganz deutlich, was Sache im Fiskaljahr 2018 und 2019 war und es sieht doch stark danach aus, dass Mining das Zugpferd hier war und nicht der Verkauf von Grafikkarten fürs Gaming:

Screenshot_2020-05-19 nvidiashareholdersuit pdf.png
 
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Nvidia hat btw gerade vor ein paar Tagen ein neues ATH gemacht...
 
Ganz ehrlich, AMD wurde bereits wegen deutlich lächerlicheren Dinge angeklagt.
Und da es der zweite Mining Boom war, dürfte NV durchaus schon mitbekommen haben, wo die GPUs hingehen. Ich erinnere mich da an offizielle Aussagen, dass das Mining nicht viel vom Umsatz ausmachen, während AMD da klar Mining Boom adressiert. (Sogar davon Sprach, das wieder verschlafen zu haben und zu wenig GPUs/Margen)

Es wird vermutlich nicht mal um Leute gehen, die was verliren haben. Sondern es geht eher darum, dass da was nicht korrekt kommuniziert, bzw verzerrt wurde und nun prüfen die Kläger ihre "Option" * "hust" Recht.
Anderseits, NV ist bekannt, Dinge durch Aussagen zu verschönern.
 
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Die Kläger sind keine dummen 08/15-Aktionäre, sondern profesionelle, institutionelle Anleger aus Schweden und den Niederlanden. Dass die den Miningboom und den daraus resultierenden erhöhten Absatz von Grafikkarten nicht bemerkt haben, ist ein Armutszeugnis für diese Finanz-Unternehmen. Als Kunde dort würde ich mein Geld bei diesen Amateuren abziehen und jemand anvertrauen, der vernünftig recherchiert.
 
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Bsp.-Auszug aus der Klageschrift:

10. Defendants began monitoring crypto-related sales well before the Class Period began. Indeed, prior to the Class Period, Huang explained: “We monitor the inventory in the channel continuously, not only from the guys that buy from us, but where the parts go after that—who they sell to, and who they sell to,” confirming “we monitor sellout in the channel literally every day.” By late 2016, NVIDIA’s sales force in China—the Company’s largest market by far, accounting for more revenues than the rest of the world combined—had started to track crypto-related GeForce sales based on transaction data provided by NVIDIA’s manufacturing partners.

NVIDIA paid its partners to collect this data. The data expressly quantified GeForce sales to crypto-miners, who began to make bulk purchases of tens of thousands of GPUs at a time from these partners. This data, which, as recounted by a former Senior Account Manager, “obsessed” NVIDIA’s U.S. executive team, was sent in weekly reports to top executives and consolidated in NVIDIA’s centralized sales database. Huang personally reviewed the sales data in this centralized sales database, a fact documented by a Company-produced video shown at an internal meeting attended by top executives. The sales data demonstrated that, throughout 2017, 60% to 70% of NVIDIA’s GeForce revenue in China came from sales to crypto-miners, not gamers. Given the importance of both the GeForce product line and the China market to NVIDIA’s overall business, this staggering percentage revealed that a substantial portion of the Company’s total Gaming-segment revenues actually came from crypto-related sales in that one region alone.

Da der Aktienmarkt ja quasi auf Informationen beruht und die Anleger (offensichtlich) falsch informiert wurden, ist doch eine Klage absolut nachvollziehbar. Die Argumentationen hier sind wieder sehr stammtischlasstig... Man muss das Ganze schon differenziert und im Detail sehen.
 
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Madman1209 schrieb:
dann ist es eine Vermutung, aber keine sichere Feststellung!
Das hängt ganz davon ab, wie Nvidia das damals kommuniziert hat. Wenn die Aussage war (oder sein sollte), dass viele GTX-Karten verkauft wurden, ohne den Verwendungszweck zu kennen, ist alles ok. Sonst wirds knifflig
levelextreme schrieb:
Es gab Karten extra fürs Mining
Genau, solche ohne Display-Anschluss. Aber es wurden sicher nicht nur die wegen Mining verkauft. Und da kann Nvidia jetzt auf die Nase fallen, oder eben nicht.
Flomek schrieb:
Davon ausgehend würde ich auch sagen, eigentlich hat Nvidia nichts falsch gemacht. Wenn die Gamingprodukte zweckentfremdet werden kann Nvidia eigentlich nichts dafür und auch keine 100% zahlen liefern.
Völlig richtig. Das Gericht wird entscheiden müssen, ob Nvidia das so kommuniziert hat ("Wir können es nicht genau sagen").
 
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Das wird ein richtig interessanter Prozess...
Verkäufe im Gaming Markt würden als Nachhaltig gelten, Verkäufe im Mining Markt als Temporär und nicht nachhaltig.

Für Investoren ein ganz wichtiger Punkt und Entscheidungsfaktor.

Jetzt ist es an der Frage, ob Nvidia die Möglichkeit hat, die Verkaufswege so transparent darzustellen, das man das Mining vom Gaming separieren kann / muss.
Das wird das Gericht klären müssen.

Ein Blick zum Konkurrenten wird da helfen.
Falls AMD die Verkäufe in Mining darstellen konnte, kommt Nvidia da nicht raus.

@CB: Bitte haltet uns in der Berichterstattung auf dem Laufenden!
 
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Hier glauben doch nicht einige tatsächlich das es nicht im innersten Interesse einer Firma ist, genau zu wissen wer warum ihre Produkte kauft ?
Wie stellt ihr euch das denn vor, ein Firma wirft einfach mal nach gut dünken ein Produkt auf den Markt und hofft das es jemand kauft. Und je nachdem wie schnell sich das Lager leert wird dann die Produktion hoch oder runter gefahren.
 
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Da ist wohl jemand über die eigene Arroganz gestolpert.
 
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Anscheinend haben manche Anleger noch nichts von Stop-Loss-Marken gehört oder dachten diese Herrschaften, dass nur nVidea`s Bäume in den Himmel wachsen?
 
Da hat wohl ein Manager auf das falsche Pferd gesetzt - wenn es vorsätzlich war.

Aber aus dem Einzelhandel heraus ist für Nvidia schwer nach zu vollziehen, wohin die Grafikkarten wanderten.
 
Wenn es funktioniert hat, dann haben sie alles richtig gemacht. Nvidia sieht 100% was der Anwender macht, da lief doch mal eine lange Zeit der "Nvidia Telemetrie container" in den Diensten mit.
 
GUN2504 schrieb:
Ein Blick zum Konkurrenten wird da helfen.
Falls AMD die Verkäufe in Mining darstellen konnte, kommt Nvidia da nicht raus.
AMD hat damals etwas wie "einstellige Prozentsätze des Umsatzes sind im Mining" ausgesagt, was sich beim Umsatzeinbruch im Sommer 2018 auch als "wahrscheinlich falsch" herausgestellt hat. Auch da muss man sehen, wie die Aussagen formuliert waren. Könnte glimpflicher sein als bei Nvidia.
 
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NVIDIA paid its partners to collect this data. The data expressly quantified GeForce sales to crypto-miners, who began to make bulk purchases of tens of thousands of GPUs at a time from these partners.
Wenn das der Wahrheit entspricht, dann hat Nvidia allerdings schlechte Karten, evtl. springt dann auch die SEC an und dann geht der "Sapß" erst richtig los, die nehmen die Buchhaltung komplett auseinander und ja nach dem, was sie finden, kann das für die Verantwortlichen auch hinter Gittern enden.
 
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DocWindows schrieb:
Im Falle von nVidia:

1 + 1 +1 = 3

Mining-Boom + Unnormal hoher zusätzlicher Absatz von Grafikkarten + Grafikkarten eignen sich zum Mining = 3

Ich denke nVidia wusste genau wo der zusätzliche außergewöhnliche Umsatz herkommt. Das Problem ist halt nur es ihnen auch im rechtlichen Sinne nachzuweisen. Sie werden es argumentativ abstreiten. Wenn alle Argumente mit besseren Gegenargumenten widerlegt werden, werden sie es zwangsläufig eingestehen müssen.



Nein, sie sind unzufrieden weil die Zahlen die die Grundlage für Aktienkäufe bilden, möglicherweise nicht der geschäftlichen Realität entsprochen haben. Eine AG muss über ihr Geschäft wahrheitsgemäß Auskunft geben.

Wenn nVidia sagt, dass der Umsatz natürlichen Ursprungs ist, kann man davon ausgehen dass das Geschäft außergewöhnlich gut läuft und man ruhig mit Anteilskäufen einsteigen kann.
Stellt sich danach heraus dass nVidia wusste dass das künstlich hohe Zahlen aufgrund einer Mining-Blase sind, und dass sie damit nicht dauerhaft und nicht natürlich entstanden sind, kann man davon ausgehen dass das Geschäft später wieder einbricht und kauft möglicherweise keine Anteile dieser Firma.

Also jeder, wirklich jeder der sich auch nur 5 Minuten mit dem Grafikkartengeschäft beschäftigt hatte wusste woher das Umsatzwachstum kam.

Und Nvidia stellt nur die Founders Editions selbst als Grafikkarten her, ansonsten verschiffen die nur GPU-Chips. Und aus denen wurden x-Prozent Gaming Produkte und x-Prozent Mining/ professionelle Lösungen. Was soll der CEO jetzt sagen wenn von den x-Prozent Gaming Produkten 80% beim Mining landen. Er kann ja nur offizielle Zahlen kommentieren ansonsten wäre er auf jeden Fall weg vom Fenster. Das er aber keine Gewinnwarnung herausgegeben hat ist übel aber wie hätte er das sauber machen sollen mit offiziellen Zahlen. Mehr Zurückhaltung wäre aber angebracht gewesen und eine Rüge sicherlich verdient, Schadensersatzansprüche sehe ich aber nicht als gerechtfertigt.
Und die Aktienkäufern hatten nie und haben keine hanseatische Kaufmannsehre, jeder trölftklassige Pokerspieler im Kaff neben dem Nirgendwo hat mehr Anstand von seinen Eltern beigebracht bekommen. Bitte hier zahlen und draußen heulen, wenn man nicht verlieren kann soll man nicht spielen.
 
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So wie ich die Klageschrift verstehe, werfen die Aktionäre nVidia vor SELBST direkt mining im Großen Stil betrieben zu haben und die Erlöse als "GPU-Verkäufe" getarnt zu haben.

Diese wäre eine ziemlich absichtliche Irreführung und außerdem Bilanztäuschung.
 
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estros schrieb:
NV kann selber nicht nachweisen, welche GPUs für welches Segment verwendet wurden. Alles ist GTX = Gaming.
der yield für die gtx-gpus dürfte über die zeit ziemlich konstant sein. die auftragsmenge z.b. bei tsmc sollte auch bekannt sein. d.h. es ist bekannt, wie viele desktop gtx-gpus nvidia überhaupt verkaufen kann.

sollten in dieser zeit wesentlich mehr gpus verkauft worden sein, dann wären das z.b. gpus, die nicht für den desktop-markt geeignet wären (ein paar defekte shader mehr als sonst, output defekt usw.) diese wären dann nur fürs mining brauchbar und nvidia wüsste genau, wo diese gpus hingehen.
 
Die Anleger hätten nur bei Computerbase mitlesen müssen, um zu erkennen, wie der Hase lief. ;)
 
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