Es wurden sowohl reine Mining als auch Gaming Karten verkauft.
Die Frage ob Nvidia die genaue Verwendung kannte oder nicht ist eigentlich irrelevant da in den meisten Mining Rigs wohl handelsübliche Gaming GPU Varianten verbaut wurden. Nahezu alle News Artikel zu dem Thema aus der Zeit sprechen von Midrange Modellen welche eine gute Kombi aus Leistung und Stromverbrauch boten.
Wie im Artikel bereits zu lesen ist: "denn dass parallel der Markt mit GeForce-Karten um 68 Prozent, der der Datacenter-Sparte mit Volta-Lösungen sogar um 71 Prozent wuchs, war zu schön um wahr zu sein "
Die Zahlen sind schlicht mit normalen Käufen nicht zu erklären. Der PC Markt ist die letzten Jahre eher geschrumpft als gewachsen. Nun kommen einzelne Sparten mit 50%+ und mehr daher. Gleichzeitig ist Mining mit günstigen/stromsparenden Low/Midrange Gaming Karten sehr beliebt.
Problematisch wird es dann bei der Buchung. Eine z.B. 1060 GPU welche an Caseking verkauft wurde wird vermutlich unter die Kategorie Gaming fallen und dort als Gewinn verbucht.
Genau daher wird sich das Gericht damit befassen müssen ob bei Nvidia nicht zumindest mal jemand im Bericht hätte erwähnen müssen dass 68-71% Zuwachs in diesen Sparten vermutlich mit Mining in Zusammenhang stehen.
Die Verbindung zwischen diesen beiden Themen hätte jeder, der den Markt zu diesem Zeitpunkt kannte,herstellen können müssen. Teils waren einzelne Modelle ja nur mit enormen Preisaufschlägen oder gleich gar nicht lieferbar.
Gepaart mit dem expliziten Dementi von Nvidia (die Gewinne sind nicht aus Mining) könnte das schon Richtung Täuschung gehen
ghecko schrieb:
Wer sein Geld in Aktien umwandelt und sich des Risikos nicht bewusst ist sollte es einfach lassen.
Deshalb bezeichne ich es auch als das was es ist: Glücksspiel.
Du scheinst wohl bisher wirklich nur nach gut Glück angelegt zu haben.
Es ist eben KEIN Glücksspiel da du beim Aktienkauf auf Basis der dir zur Verfügung stehenden Informationen handelst. Je genauere Informationen du hast bzw. je besser du diese verstehst desto fundierter kannst du eine Entscheidung treffen. Beim Glücksspiel hast du keinerlei Einfluss auf das was passiert. Ob nun eine Münze Kopf oder Zahl zeigt ist nicht vorhersehbar. Vergleichbar ist dein Glücksspielbeispiel mit der Nvidia Situation in keinster Weise.
Es geht um gezielte Täuschung der Anleger.
Basis für eine fundierte Entscheidung beim Aktienkauf stellen die Informationen dar welche das Unternehmen bereitstellen muss. Sprich Finanzberichte, Jahresabschluss etc. Z.B. in einer alternden Gesellschaft sind die Chancen hoch dass ein Unternehmen welches Gehhilfen produziert zukünftig expandieren wird.
In der Klage geht es nun darum dass Nvidia bewusst seine Bilanz in unzulässiger Weise geschönt hat und damit potentiellen Käufern einer Aktie eine Unternehmensentwicklung suggeriert hat die so aber nie vorhanden war.
Mining mit GPUs ist nur ein kurzfristiger Boost wie bereits durch BTC gezeigt wurde. Sobald hier GPUs nicht mehr ausreichen und auf ASICs gewechselt wird brechen die Verkäufe ein. Daher ist es für den Anleger wichtig zu wissen ob nun z.B. GPUs aus dem Pro Bereich, Gaming oder Mining für 1 Milliarde an zusätzlichen Gewinnen verantwortlich sind. Das eine wird mit hoher Wahrscheinlichkeit in den nächsten 12 Monaten wegfallen, das andere eher langsam fallen bzw. weiter wachsen. Entsprechend anders ist dann die Anlagestrategie, eventuell entscheidet man sich sogar komplett gegen eine Anlage.
Der Totalverlust ist übrigens auch bei der Anlage in Gold etc möglich....ALLES kann von heute auf morgen wertlos werden, bei manchem ist das Risiko nur eben etwas höher. Eine vollständig sichere Anlage gibt es nicht