DocWindows schrieb:
Wenn nVidia sagt, dass der Umsatz natürlichen Ursprungs ist, kann man davon ausgehen dass das Geschäft außergewöhnlich gut läuft und man ruhig mit Anteilskäufen einsteigen kann.
Stellt sich danach heraus dass nVidia wusste dass das künstlich hohe Zahlen aufgrund einer Mining-Blase sind, und dass sie damit nicht dauerhaft und nicht natürlich entstanden sind, kann man davon ausgehen dass das Geschäft später wieder einbricht und kauft möglicherweise keine Anteile dieser Firma.
Genau das!
derlorenz schrieb:
Bsp.-Auszug aus der Klageschrift:
Da der Aktienmarkt ja quasi auf Informationen beruht und die Anleger (offensichtlich) falsch informiert wurden, ist doch eine Klage absolut nachvollziehbar. Die Argumentationen hier sind wieder sehr stammtischlasstig... Man muss das Ganze schon differenziert und im Detail sehen.
Sehr schönes Zitat, danke dafür
Wenn das so stimmt steht es natürlich bei dieser Klage sehr schlecht für Nvidia.
Marcel55 schrieb:
Son Blödsinn. Außerdem kann es doch scheißegal sein. Und wenn sich ein Kunde mit seiner Graka den Arsch abwischt. Hauptsache das Geld kommt rein.
Du siehst das viel zu einfach.
Aktionäre sind Teilbesitzer einer Firma und dementsprechend hat diese Firma ihnen auch korrekte Informationen über Einnahmen etc. zu geben.
Und es macht einen enormen Unterschied ob Grafikkartenverkäufe steigen weil die Nachfrage nach dem Produkt natürlich zunimmt, also der Markt wächst oder mehr Käufer von Konkurrenzprodukten zum eigenen Produkt wechseln und ob der Ausblick dieses Wachstum auch für die Zukunft annimmt - oder der Firma klar ist, dass es ne Blase ist, sie sich aber als bahnbrechend erfolgreich hochjubelt und dann der Crash kommt wenn die Blase platzt.
Damit betrügt man die Aktionäre, da hätte man auch einfach gleich selbst die eigenen Zahlen fälschen können.
Apropos Arsch abwischen: Das ist doch auch aktuell ein Thema mit dem Klopapier: Die Klopapierknappheit hat einige Gründe:
1. Heimarbeit und geschlossene Schulen sorgen dafür, dass mehr Klopapier für die heimische Nutzung benötigt wird, da man eben nicht mehr auf Arbeit, in der Schule oder sonstwo aufs Klo gehen kann.
1.1 Klopapier für die Nutzung in Firmen ist meistens nicht identisch mit dem für die Heimnutzung, d.h. graues einlagiges Recyclingpapier oder riesige Rollen für Spender können nicht plötzlich an Privatkunden vertrieben werden, da die Qualität für dieses Nutzersegment nicht ausreicht und keine Vertriebskette existiert. Das Klopapier für Firmen stapelt sich in den Lagern also und kann den höheren Bedarf zuhause nicht ausgleichen.
2. Natürlich gibt es auch etwas Bevorratung, ich bin aber überzeugt, dass Punkt 1. der wichtigere Punkt ist.
Wie
@calippo in #56 schreibt: Die aktuellen Absatzzahlen von Klopapier sind ein Ausreißer, sobald mehr Leute wieder in der Schule und auf Arbeit aufs Klo gehen können werden die Verkaufszahlen dort wieder sinken, evtl. könnten aber auch langfristig die Hersteller von Firmenklopapier ins Privatkundengeschäft einsteigen, das ist aber eher unwahrscheinlich.
Wenn man jetzt aber den Ausreißer als Umsatzwachstum angibt ohne dabei die Begleitumstände zu nennen dann ist das schon nachlässig bis kriminell.
Die Menschen müssen nicht (deutlich) öfter aufs Klo als letztes Jahr, Charmin und Zewa etc. können aktuell nur für begrenzte Zeit einen größeren Teil des Gesamtmarktes erreichen als vorher.
pipip schrieb:
Nein, hätte er nicht, weil du den Markt aus jetzigem Standpunkt betrachtet. Damals waren kaum AMD Karten verfügbar, weil diese die besten Werte für Mining hatten. NV Karten waren zwar teurer, aber immer wieder verfügbar. Man hätte genauso meinen können, Gamer kaufen vermehrt NV, weil AMD einfach nicht mehr verfügbar war. Und genau hier könnte man andeuten, NV hätte das Bild verzerrt.
Sehr schön zusammengefasst!
Nvidia hat sich darauf ausgeruht mehr Umsatz zu machen, hat Aktionäre aber nicht über die möglichen Gründe aufgeklärt oder sogar bewusst die Hintergründe nicht genannt.
Nvidia hätte mehr Aufwand betreiben müssen um zu erschließen ob die Verkäufe direkt an Miner gingen oder die schlechte Verfügbarkeit von AMD-Karten für Spieler kompensieren sollten, beides sind aber absehbar temporäre Phänomene und man hatte die Erwartungen der Aktionäre dämpfen müssen.