Turrican101 schrieb:
Und dass die Freiheiten unter Linux bzw. OpenSource auch dafür sorgen, dass viele Projekte nicht das werden was sie sein könnten.
Das Gegenteil ist der Fall, anstatt Kompromisse zu machen die ein Projekt versauen hat man die Möglichkeit ein Projekt ab Zeitpunkt X eben so weiterzuentwickeln wie man sich es vorstellt. Der schlimmste Feind der Qualität und Kunst sind Kompromisse.
Nach dem Motto "ich will nicht gemeinsam mit anderen an einem Strang ziehen, ich will meine Freiheit nutzen und meinen eigenen Strang machen".
Was ist daran schlecht?
Und am Ende hat man 20 Programme, von denen keins wirklich gut ist und der Normalnutzer ist wieder überfordert, weil er nicht weiss was gut ist und was für ihn eigentlich richtig ist.
Der Normalnutzer guckt auf die Bewertung im Softwarecenter und installiert sich einfach das was alle anderen am besten finden. Und derjenige der spezielle Ansprüche hat sucht eben solange bis er das richtige findet oder macht selbst bei Projekten mit um das Richtige zu entwickeln.
Das fängt ja schon bei der Distriwahl an. Bei Windows ists völlig wurscht ob jemand nun Home, Professional oder Ultimate hat, das ist nämlich im Prinzip alles dasselbe. Bei Linux wüsste ich schonmal nicht welche Distri für mich passt.
Das ist gar nicht so schwer, du musst eben nur wissen welche Optik/Funktionalität für dich besonders wichtig ist und was am besten zu deiner Hardware passt. Bei dir wäre es dann vermutlich eine KDE Oberfläche da du ähnliches von Win7 gewohnt bist, der XP User mag vermutlich XFCE oder LXDE lieber. Der Mac User greift zu Gnome, Cinnamon, Mate oder Unity.
Dann gibt es noch andere Konzepte wie diverse leichtgewichtige Tiling Window Manager die oft von Programmierern und Hackern (
) genutzt werden die Kommandozeilen orientiert arbeiten, also wo Fenster nach deinen Kriterien automatisch angeornet werden und du das OS praktisch komplett mit der Tasta bedienst (zb. AwesomeWM,i3, DWM), oder besonders leichtgewichtige Oberflächen die auf 20 jahre alten Rechnern gut laufen (openbox, Fluxbox). Oder andere die das leichtgewichtige mit leicht anpassbarer aktueller Optik kombinieren (E17) usw usw.
Was den Unterbau betrifft ist es ähnlich, Ubuntu basiert (*buntu, Mint) ist wohl für die meisten die von Windows kommen zu empfehlen da gute Mischung aus Schnelligkeit, Aktualität, Stabilität und Auswahl an Programmen, sowie den Einsteiger Vorteil alles über die Gui installieren/konfigurieren zu können.
Das gleiche gilt für verschiedene Distros die auf Debian Testing basieren (Ubuntu basiert im Grunde auf Debian unstable und wird vom "Hersteller" Canonical getestet anstatt wie Debian Testing von der Community) oder Mandriva/Mageia oder die diversen Puppy Linux Versionen.
Bei Arch und Gentoo kannst du dir dein System mit Hilfe der Kommandozeile selbst zusammenstellen und musst eben wissen was du tust, und das kannst du nur indem du dich viel damit beschäftigst und liest. Für viele besteht die faszination dort eben darin zu lernen wie Linux aufgebaut ist und das system mit Hilfe der Community aktuell und lauffähig zu halten (
)
Dann gibt es noch die ultrastabilen OS wo bis zur nächsten OS Version praktisch keine neuen Programmpakete hinzukommen und sämtliche Konstellationen durchgetestet wurden. Zb. Slackware oder Debian Stable, eben für Server und Stabilitätsfanatiker. Oder Enterpriose OS wie Red Hat bzw. Cent OS.
Dann gibts natürlich noch kleinere Projekte wie zb. speziell für HTPC's, Gaming, Musik, Produktion, spezielle Netbook oder Tablet/Smartphone Geschichten die meist einem der genannten Haupt Distros entstammen und sich durch die Auswahl an vorinstallierter Software und der Oberfläche unterscheiden.
Und wenn einer sagt "nimm Ubuntu", dann steh ich vor Ubuntu, Kubuntu, Xubuntu, Lubuntu und Wasweissichbuntu und stehe vor demselben Problem. Und im Gegensatz zum Autokauf mit 10000 Modellen weiss ich da nicht automatisch was passt, wo die Unterschiede sind und was das für mich in der Praxis bedeutet.
Der erste Buchstabe vor dem "Buntu" steht für die Desktop Oberfläche, also U = Unity, K = KDE, X = XFCE und L = LXDE
Wie gesagt, welche für dich die richtige ist kommt eben auf deine Vorlieben und Ressourcen an. Hast du ein singlecore Atom Netbook oder steinalten PC mit wenig RAM dann würde ich die letzten beiden nehmen.
Zwar schon über 10 jahre alt, trotzdem ist die Doku gut um zu verstehen weshalb Leute freie Software entwickeln:
http://www.youtube.com/watch?v=YqqkdgE8RpM