Ist irgendjemand ernsthaft überrascht oder enttäuscht, wenn ein Computerspiel nach fast 8 Jahren so langsam mal über den Zenit hinaus ist und nicht mehr Addon für Addon neue Verkaufsrekorde aufstellt?
Das liegt auch nicht an irgendwelchen Fehlentwicklungen von Blizzard, oder gar dem Setting des letzten Addons. (Pandaren sind auch nicht kindischer als sprechende Kühe oder zaubernde Gnome.)
Irgendwann ist auch das beste Spiel mal ausgelutscht. Das ist eher eine Entwicklung bei den Spielern, nicht beim Spiel selbst. Irgendwann braucht/will man halt mal was neues/anderes. Aber Blizzard kann WoW nunmal nicht einfach von Grund auf umkrempeln. Damit würden sie höchstwahrscheinlich mehr Spieler vergraulen, als alte zurückgewinnen.
WoW war (und ist immer noch) so erfolgreich, wie es ist. Tatsächlich erfolgreicher, als alles davor und seit dem unerreicht. Aber alles geht mal zu Ende.
Immerhin aktuell noch über 9 Millionen zahlende Abbonenten, nach MoP wahrscheinlich zeitweise nochmal wesentlich mehr (habe derzeit das erste mal seit Langem wieder lange Warteschlangen beim Login), ist außerdem ja nun auch nicht unbedingt etwas, mit dem sich WoW jetzt vor Anderen in dieser Sparte verstecken muss. Das dürften tatsächlich immer noch mehr Spieler sein, als alle größeren (>1Mio) Konkurrenten zusammengenommen aufbringen. GW2 eingeschlossen.
Wenn WoW irgendwann mal unter 1 Millionen Spieler absackt, dann könnte man sagen, dass es sich langsam den Ende zuneigt. Bis dahin wird es wohl zumindest noch locker älter geworden sein, als viele seiner Spieler alt sind.
Wobei WoW wohl auch mit ein paar Hunderttausend Abbonenten (bei entsprechend reduzierten Server- und Supportkapazitäten) immer noch profitabel wäre. Die urspünglichen Entwicklungskosten und großen Investitionen sind ja seit Ewigkeiten schon wieder eingespielt. Seit dem ist es eine reine Cashcow.
Andere MMOs haben auch in ihren besten Zeiten nicht mehr Spieler, als ein WoW irgendwann mal im wohlverdienten "Rentendasein".