Juri-Bär schrieb:
Das würde ich anders sehen.
Wenn Du von einem 2009er Einsteiger-Notebook kommst, also so etwas wie Core2Duo T7500, hast Du mit einem 1.000-€-Gaming-Notebook mit echtem Vierkerner, so etwas wie Intel Core i5-6300HQ, weit mehr als die vierfache Rechenleistung. Ungefähr gleich schnell wie so ein Notebook-i5 ist aber auch eine Desktop-CPU für 58 € (AMD X4 845).
Für mehr als den dreifachen Preis legt ein i5-6500 zum X4 845 noch ca. 30-40% Rechenleistung oben drauf. Wenn Du Dich aber dafür entscheidest, aus thermischen Gründen keine Grafikkarte mit einer TDP von mehr als 75 Watt einzusetzen, hast Du von der Mehrleistung des Desktop-i5 seltenst etwas. Mit einer RX 460, einer GTX 750TI oder der demnächst erscheinenden GTX 1050 hängst Du eigentlich eher immer im GPU- und nicht im CPU-Limit. Für so eine Karte brauchst Du keine "Reserven" und für alles andere ist ein X4 auch fix genug.
[...]
Als Grafikkarte habe ich eine genommen, die absolut wenig Strom zieht und dabei ein möglichst gutes Verhältnis fps per Watt hat. Mit reduzierten Details laufen auf der 750TI alle Spiele, auf der integrierten i5-Grafik aber nicht.
Öhm.
Ich stimme dir da zu, dass ein X4-845 ausreichen sollte und man das bisschen Mehrleistung beim 6500 überproportional teuer bezahlt. Aber ich würde jetzt nicht sagen, dass man die Mehrleistung vom 6500 nicht gebrauchen kann. TitoP schrieb ja was von Lightroom. Auch bei einem späteren Grafikkarten Upgrade (und eigentlich ist gerade DAS ja die Komponente, die meist ausgetauscht wird, wenn es um Leistung geht) kann man das nicht kleinreden. Will nicht sagen, dass er Intel nehmen soll, ich sag aber auch nicht, dass er es nicht nehmen soll
Ich möchte das mal hinterfragen, den X4-845 auf FM2+ zu nehmen.
Der Nachfolger, der X4-950, hat eine deutlich geringere TDP, ist eine ganze Klasse darunter angesetzt, was den Energieverbrauch betrifft. Weiterhin kommt der auf AM4 und ist damit, wie ich schon geschrieben hatte, zu Zen (und Zen+?) kompatibel und bringt DDR4. Hier kann man vermutlich am ehsten mal sinnvoll und günstig aufrüsten, z.B. mal eben auf einen 8 Kerner (womöglich unter 200€), den man bei Intel in 10 Jahren nicht sehen wird.
Die 750Ti macht meiner Meinung nach fast gar keinen Sinn, da sie einfach mal zu alt ist und zu wenig leistet. Sie unterstützt weder altuelle Schnittstellen (HDMI 2.0), noch ist ihre Architektur auf dem aktuellen Stand - sprich kein DX12, keine h265 Dekodierung in Hardware (wenn ich jetzt nicht falsch geschaut habe). Vom Stromverbrauch hat sie gegenüber der RX 460 auch keinen Vorteil. Preislich auch nicht wirklich.
Beim Besten Willen - wir sprechen hier grob von einem Konsolen-Level ähnlichen PC. Da kann man es doch kaum besser machen, als auf AMD zu setzen.
Um nochmal etwas tiefer auf das Thema Grafik einzugehen: Ich würde das System entweder gleich so ausrichten, dass eine ordentliche Grafikkarte rein kann (bzw. rein kommt), oder dass man sich erstmal ganz auf integrierte Lösung beschränkt, solange man damit zurecht kommt. Wiegesagt - ich würde noch ein Weilchen abwarten und schauen, was z.B. die Bristol Ridge APU A12-9800(E) können wird. Die sollten eigentlich alsbald im Handel aufschlagen!
TitoP schrieb:
Mit der Größe des Mainboards hatte ich nicht beachtet. Hatte es gewählt weil ich dachte neuerer Chipsatz, bessere Zukunftssicherheit. Wenn ich vielleicht in 2-3 Jahren aufrüsten will möchte ich ja nicht alle Komponenten wechseln (so mein laienhafter Gedankengang). Ne Grafikkarte würde ich mir zeitnah mal bei Mydealz schnappen wollen.
Ein paar Gedanken noch dazu:
- Falls du wirklich auf 1440p gehen solltest, und halbwegs brauchbar spielen willst, dann wirst du zu einem Modell mit mindestens 4GB VRam zugreifen müssen. Eigentlich möchte ich 6 oder 8 empfehlen.
- Bei kleineren Gehäusen machen sich Karten mit DHE, also Radiallüfter meist besser, da sie die gesamte warme Luft direkt aus dem Gehäuse schaffen und weiterhin auch noch etwas Frischluft ansaugen.
- Aufrüsten wird glaube bei einem Intel System CPU-seitig sowieso nichts mehr. Da braucht man doch spätestens aller 2 Generationen einen neuen Sockel. Wiegesagt - würde noch ein Weilchen warten, bis die ersten AM4 Boards aufschlagen, damit man wenigstens einen Vergleich hat, was so möglich ist.
- Wenn du früher oder später deine Grafikkarte upgraden willst, dann bitte von vornherein mit an das Netzteil denken. Sowohl was die Anschlüsse, als auch was die Leistung betrifft.
]Wenn ich nun auf nen Einsteiger-AMD-Prozessor setze und ich in 2-3 Jahren mal aufrüsten möchte, muss ich dann nicht fast alle Komponenten austauschen weil dann alles veraltet ist?
Definiere mal bitte "Einsteiger"
Was man bei Intel als Einsteiger bezeichnen würde, ist bei AMD fast schon das Topmodell, zumindest preislich. Wiegesagt, wenn du Aufrüsten möchtest, dann erscheint mir aktuell nur AMD Bristol Ridge mit AM4 Sockel sinnvoll. Dort wird Zen drauf passen, der bei AMD einen sehr deutlichen Leistungssprung bringen wird. Weiterhin dürfte der SoC auch bestens aufgestellt sein, was aktuelle Anschlüsse betrifft. DDR4 ist dann auch mit an Board, was bei den aktuell erhältlichen AMDs nicht der Fall ist.
Hauptsächlich tauscht man, wenn man die Leistung denkt, nur Grafikkarten aus, da die CPUs seit Jahren schon ausreichend schnell sind für Spiele und die Leistung nah an der Stagnation ist. Weiterhin wird mit der aktuellen Schnittstelle DX12 bzw. Vulkan auch die CPU anders ausgelastet, wodurch man auch verhältnismäßig gute Grafikkarten mit schwachen CPUs verbandeln kann, ohne große EInbußen zu bekommen.
Das Mainboard hat, so wie ich das sehe keinen Displayport? Sollte ich da nicht drauf setzen wenns ggf ein 27er mit 1.440 Auflösung wird?
Displayport ist der Standard für Monitore, HDMI eher für Fernsehen / Receiver. Es gibt Adapter, von einem auf's andere, wobei da teilweise Features wegfallen können, wenn ich mich richtig erinnere. Wenn du einen 1440p Monitor nimmst, der keine Probleme mit der nativen Auflösung über HDMI hat, dann ist es eigentlich egal, ob du HDMI oder DP benutzt.
Nimmt man noch DDR3 RAM? Nicht eher DDR4?
DDR3 ist am Auslaufen, weil keine Steigerung mehr im Standard möglich ist. DDR4 wird im Verhältnis günstiger werden, als DDR3. Auf den aktuellen Platformen und deiner Anwendung ist es leistungsmäßig glaube egal, ob DDR3 oder DDR4. DDR4 kann bei APUs im Moment Vorteile haben. Also es gibt keinen guten Grund, ein DDR3 System anstelle von DDR4 zu verwenden. Es sei denn, man kauft gebraucht oder hat einen sinnvoll guten Preisnachlass.
Versteh mich nicht falsch, ich denke auf meine aktuellen Anforderungen bezogen, von der Leistung her, würde der Rechner gut passen. Nur wenn ich dann Gefallen am flinken Desktop finde und aufrüsten möchte, dann möchte ich ungern alles austauschen müssen.
Wiegesagt - Auf's Netzteil, Platz (im Gehäuse), Steckplätze auf dem Mainboard (gut - bei µITX ist da glaube nicht soo viel Spielraum) und ggf. den Sockel achten. Stellen wir uns mal ein Szenario vor, wo das Mainboard 4 SATA Anschlüsse hat. Dafür gehen meinetwegen 2 für SSDs, eine für Datengrab und eine für ein Laufwerk drauf. Nach zwei Jahren stellst du fest, dass du eigentlich noch eine Festplatte mehr einbauen willst. Keine SATA-Plätze mehr vorhanden? Dann musst du eine Erweiterungskarte kaufen (oder extern). Erweiterungskarte geht vielleicht nicht, weil du am freien Slot blöderweise eine andere Karte stecken hast. Also Mainboard umtauschen? Ist schon ein paar Jahre alt, gibt kaum noch welche für deinen alten Sockel. Oder vielleicht gibt es die nur noch mit DDR4 und du hast noch DDR3. Und letzten Endes wäre ein neues Mainboard dann auch größer und passt vielleicht nicht mehr in's Gehäuse?
Nur ein Beispiel, was aufzeigen soll, in welche Richtung es gehen kann. Das muss man sich vorher sehr genau überlegen, wenn man gerade bei kleinen Gehäusen schon von anbeginn nah an der Grenze des machbaren ist.
Juri-Bär schrieb:
Unabhängig vom Sockel: soweit man eine Grafikkarte einsetzt, nutzt man deren Anschlüsse und nicht die des Mainboards, die insoweit (meist) überflüssig sind. Im Falle des X4 sind die Grafikausgänge des Mainboards sogar komplett nutzlos, da der X4 keine integrierte Grafik ht, die diese Anschlüsse nutzen könnte.
Ist nützlich, falls die Grafikkarte mal kaputt geht. Dann kann man mit entsprechender CPU den Rechner trotzdem weiter verwenden
Ein X4 845 werkelt auch in meinem Küchen-PC. Ich finde den richtig flink und werde sicher in den nächstnevier Jahren nicht auf dieIdee kommen, den egen ws särkeres auswechseln zu wollen. Bei Office, Internet und Multimediawette ich, dass blind niemand einen Unterschied zum i5-6500 herausspüren kann, bei Spielen bedürfte es einer stärkeren Grafikkarte, um die Mehrleistung abrufen zu können - und die stärkere Karte im Schrank ist genau Dein Abwärme-Problem.
Zur CPU: Ja. Zur Grafik: Ob es jetzt ein Abwärmeproblem gibt, würde ich erstmal abwarten. Jenachdem, wie TitoP es löst, muss das kein Problem werden.