Möglichkeiten zur Automatisierung

Teh_Pwnage

Lt. Junior Grade
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Hallo,

ich bin vor kurzem auf den Smarthome-Hype-Zug aufgesprungen und habe zwei smarte Leuchten in Homebridge (auf einem RPi0) eingerichtet.

Leider habe ich jetzt erst verstanden, dass ich ohne ATV oder iPad keine Automatisierung erreichen kann. Denn eigentlich habe ich einen Türsensor von Aqara bestellt und dachte es sei mit einem CC2531(Zigbee-Stick) getan und ich könnte es so einstellen, dass wenn ich nach Sonnenuntergang nach hause komme, das Licht sofort angeht. Aber anscheinende geht das so NICHT ohne Hub...

Nun habe ich von FHEM erfahren und würde gerne wissen, ob mein Vorhaben mit FHEM/cc2531/zigbee2mqtt funtkionieren wird oder ob es einfachere alternativen gibt.

Und schließlich noch meine Frage, ob ihr eventuell wisst, ob die Ressourcen vom RPi0 reichen werden. Ich danke euch für jegliche Hilfe
 
Die üblichen Verdächtigen sind ioBroker und Home Assistant, da kannst mal hinterher surfen.
 
Mit den beiden Programmen kann ich dann tortzdem über die Home-App meine Geräte nutzen?

Ich verstehe noch nicht so ganz den Zusammenhang zwischen den Programmen, wenn ich zum Beispiel HASS installiere und meine zwei Leuchten per MQTT verbinde und einen Zigbee Stick mit dem Türsensor per Zigbee Plugin und zum Schluss das Homekit plugin, brauche ich dann homebridge überhaupt noch?
 
Nein brauchst du nicht. Das ganze Elektroschrott-"smart"-Zeug besteht aus Sensoren die etwas messen oder erfassen können, Aktoren die etwas ändern/schalten können, Bridges die irgendwelche Sensoren und/oder Aktoren ansprechen und/oder Schnittstellen zwischen Protokollen sind zu guter Letzt gibt es diverse und unterschiedlichste Zentralen die dann die diversen Sensoren und Aktoren miteinander interagieren lassen können und manche dieser Zentralen verbinden diverse proprietäre Insellösungen.
Homekit ist so eine Zentrale aber setzt eben nen AppleTV oder iPad voraus. Homebridge ist eine Mischung aus Zentrale und Bridge, die es ermöglicht (offiziell) nicht-Homekit kompatible Sensoren und Aktoren an Homekit anzubinden.
Wenn du Homekit nicht nutzen willst dann brauchst du Homebridge nicht, korrekt.

Als so eine Zentrale kannst diverse Lösungen nehmen. Die am häufigsten genannten/bekannmten/verwendeten sind fhem, iobroker, home assistant, openhab2 und vermutlich gibt es noch ein halbes Dutzend weitere die ich vergessen habe. Gibt natürlich weitere Lösungen von irgendwelchen Anbietern, unter den proprietären dürfte Homematic oder Homematic IP eine der bekanntesten sein.

In solchen Zentralen kannst dann deine Automatismen anlegen.
Wenn $Sensor X den Wert Y registriert dann löse an Aktor A eine Veränderung in Richtung B aus.
Ab da wird es nur noch stetig komplexer und du lernst früher oder später lernst du auf die leichte oder harte Tour, was man alles für Sonderfälle beachten muss^^

Nehmen wir dein Vorhaben, was direkt ein gutes Beispiel ist: Du hast einen Sensor für die Tür und zwei Aktoren (die Lampen). Die Grundidee ist also: Wenn du nach Hause kommst (Türsensor bemerkt Tür offen) dann schalte Lampen ein.
Stolperstein Nummer 1: Du musst den Zustand der Lampen speichern. Sonst öffnet sich die Haustür, z.B. weil du Besuch aufmachst, und die Lampen gehen aus. Das bringt mich direkt zu Stolperstein 2: Der Türsensor erkennt nicht ob du gerade nach Hause kommst oder ob du von Zuhause weg gehst oder ob du nur der Post/Besuch/etc die Tür öffnest.
 
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Hue Beleuchtung kann das Licht beim Heim kommen ohne Extras ein/aus schalten, außerdem beste smart Licht, das WLAN Zeug bring's doch auf Dauer nicht!

Ansonsten für komplett individuelle und unabhängige Einstellungen, Raspberry Pi 4 (min 2gb), iobroker, cc2531, eventuell um die Reichweite des cc2531 zu steigern zb billige Osram smart+ Steckdosen (220v zigbee Geräte sind alle auch repeater), außerdem kann der cc2531 nur 15 Geräte verwalten, die genannten Steckdosen je weitere 50 zb Sensoren etc, immer auch für morgen mit planen, damit es keine bösen Überraschungen am Ende gibt! ;)
 
Die "Heim kommen" Funktion erfordert afaik die App auf dem Handy sowie Cloudnutzungszwang. Muss ja per se nix schlimmes sein, sollte man sich aber bewusst machen. Hinzu kommt der ggf. höhere Akkuverbrauch am Handy aufgrund der regelmäßigen Ortung.
Sofern man nicht alleine wohnt müssen sich alle Bewohner regelmäßig tracken lassen (und das Feature ist noch der Erprobungsphase afaik).
Wenn einen das alles nicht abschreckt neben den Kosten für die Hue dann ist es definitiv eine gute Lösung neben den bisher genannten.
 
Ok das hab ich verstanden, danke. Nun wollte ich die Home App weiter nutzen, weil mir die implementierung ins Homecenter in iOS gefällt deshalb hab ich mich nun dazu entschieden, es mit Home Assistant mit HomeKit plugin zu probieren.

snaxilian schrieb:
Nehmen wir dein Vorhaben, was direkt ein gutes Beispiel ist: Du hast einen Sensor für die Tür und zwei Aktoren (die Lampen). Die Grundidee ist also: Wenn du nach Hause kommst (Türsensor bemerkt Tür offen) dann schalte Lampen ein.
Stolperstein Nummer 1: Du musst den Zustand der Lampen speichern. Sonst öffnet sich die Haustür, z.B. weil du Besuch aufmachst, und die Lampen gehen aus. Das bringt mich direkt zu Stolperstein 2: Der Türsensor erkennt nicht ob du gerade nach Hause kommst oder ob du von Zuhause weg gehst oder ob du nur der Post/Besuch/etc die Tür öffnest.

Das ist sehr wohl ein vorhandenes Problem, bei dem ich noch nicht weiß, wie ich es angehen soll, da muss ich mir noch was überlegen. Wäre ein Bewegungsmelder hier vielleicht die bessere Wahl gewesen?

Engaged schrieb:
Hue Beleuchtung kann das Licht beim Heim kommen ohne Extras ein/aus schalten, außerdem beste smart Licht, das WLAN Zeug bring's doch auf Dauer nicht!

Mag sein, dafür ist mir das momentan zu teuer und die Leuchten hatte ich schon. Der RPI kam eigentlich wegen eines alten Druckers, um ihn ans Netzwerk zu schließen. Dann hab ich von Homebridge und der Möglichkeit von den Tuya-Servern wegzukommen erfahren und so führte eins zum anderen.
Meine Studentenwohnung ist so klein, da sind die 15 Geräte mehr als ausreichend :D
 
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Wenn du irgendwelche Tuya Geräte hast empfehle ich dir einen Blick auf Tasmota zu werfen. Das ist eine freie und alternative Firmware für Tuya (kompatible) Geräte. Also natürlich nicht alle aber viele.

Zum Bewegungsmelder: Och komm jetzt denk doch selbst einmal 5 Minuten nach. Türkontakt erkennt Tür auf. Ein Bewegungsmelder erkennt auch nur Bewegung aber nicht ob du von außen rein kommst, von drinnen raus gehst oder nur zur Tür gehst weil es geklingelt hat. Ob du jetzt nen Türkontakt nimmst oder Bewegungsmelder, Lichtschranke oder vergleichbares. Alle lösen dein Problem nicht. Lernt man als Student nicht mehr logisches denken?^^
Du brauchst irgendeine Lösung, die zuverlässig die verschiedenen Zustände erkennt. Eine Möglichkeit sind GPS-Tracker oder ob sich ein Gerät im WLAN befindet oder ein NFC-Tag oder Bluetooth-Dongle am Schlüsselbund oder andere Möglichkeiten der Erkennung. Musst da halt für dich entscheiden ob das schon passieren soll wenn du dich näherst oder erst wenn du drin bist. Grundlegend nennt sich das Thema "geofence/geofencing" wenn du da weiter suchen willst.

Ich kann nur meine Aussage wiederholen: Smart oder geschweige denn intelligent sind keine dieser ganzen Produkte oder Zentralen. Diese stellen dir nur eine Plattform zur Verfügung und zeigen dir Möglichkeiten auf. Die Intelligenz und Abläufe einrichten musst du erbringen. Das verschweigt die Werbung natürlich und zeigt nur das Blendwerk aus was-wäre-wenn oder du musst eben zu den (teils geschlossenen) Insellösungen greifen und dich in Abhängigkeit begeben. Als Tipp: Bedenke immer ein Fallback für die Szenarien Internetausfall deinerseits, Ausfall/Probleme serverseitig beim Hersteller und zu guter Letzt dauerhafte Abschaltung der Plattform vom Hersteller. Bei allen Szenarien solltest noch in der Lage sein manuell das Licht ein- oder auszuschalten. Wenn es irgendwann mehr wird als nur Licht dann gilt das für diese Komponenten genauso.
 
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snaxilian schrieb:
Smart oder geschweige denn intelligent sind keine dieser ganzen Produkte oder Zentralen.
Diese stellen dir nur eine Plattform zur Verfügung und zeigen dir Möglichkeiten auf.
snaxilian schrieb:
Die Intelligenz und Abläufe einrichten musst du erbringen. Das verschweigt die Werbung natürlich und zeigt nur das Blendwerk aus "was-wäre-wenn" oder du musst eben zu den (teils geschlossenen) Insellösungen greifen und dich in Abhängigkeit begeben.
snaxilian schrieb:
Bedenke immer ein Fallback für die Szenarien Internetausfall deinerseits, Ausfall/Probleme serverseitig beim Hersteller und zu guter Letzt dauerhafte Abschaltung der Plattform vom Hersteller.
Bei allen Szenarien solltest noch in der Lage sein, manuell das Licht ein- oder auszuschalten.
👌 👍

Zum letzten Punkt lässt sich beim Thema Ausfall der Internetleitung sagen:
Lösungen, welche auch ohne Cloud bedienbar sind (also innerhalb des eigenen LAN/WLAN), bieten diesen Fallback.
Eine kleine Einführung dazu gibt es hier:
computerbase.de/forum/threads/welche-klimaueberwachung-ohne-cloud-zwang.1947284/
 
@snaxilian
Ne wir malen nur mandala aus :hammer_alt:
Hätte ja sein können, dass es mit dem Bewegungsmelder andere Möglichkeiten zur Programmierung gibt, dass wenn in einem Zeitintervall eine Bewegung erkannt wird, das System eine Anwesenheit erkennt.

Und die tuya Geräte sind schon auf tasmota geflasht, damit hat das ganze angefangen eben weil ich keine Abhängigkeit von den Servern haben wollte.

Der Tipp mit den Tags oder Bluetooth ist gut, da werde ich mich mal umsehen.
 
Du glaubst gar nicht wie viele hauptberufliche Mandala-Ausmaler sich hier tummeln... Aber nehmen wir deinen Zeitintervall Gedanken und den Bewegungsmelder. Wenn du keine Haustiere hast kannst natürlich in allen Zimmern entsprechend Bewegungsmelder anbringen aber dann solltest du nicht auf dem Sofa einschlafen denn dann denkt das System ja, es sei niemand anwesend da mehrere Messintervalle hintereinander niemand erkannt wurde. Wenn du nach Hause kommst müsstest du auch erst diese X Messintervalle abwarten bis das System erkannt hat, dass jemand anwesend ist. Cool also kommst du nach Hause und musst erstmal x Minuten warten bis es hell wird? Wie gesagt... Fixe Idee aber nicht zu Ende gedacht.

Alternativ habe ich auch schon physikalische Dongles am Schlüsselbund gesehen, die somit Anwesenheit "melden" konnten. Sei es ein rj45 Stecker mit in sich selbst endendem Kabel in einer Dose/kleinem Patchpanel wo aber ein managebarer Switch hinter stecken sollte der dann auf dem "Port" einen Loop detektiert. Diese Info wurde woanders ausgewertet und an die Smart Home Zentrale gesendet: Wenn Loop an Port X dann Bewohner A zuhause. War aber auch bei einem IT-Admin zuhause^^
Oder irgendwelche kleinen Magnete oder Stecker, die ein Relais triggerten etc aber das setzt voraus, dass sich alle Bewohner an das Schema halten.

@commandobot Auch dort ist die steuernde Hardware ein SPoF. Man braucht also mindestens ein halbwegs aktuelles Backup der Daten/Konfiguration und sollte sich überlegen was bei Ausfall der Zentrale alles gar nicht mehr geht und wie schnell man Ersatz bekommt.
 
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