Mighty X schrieb:
Molyneux der größte Maulheld der Industrie.
Hast du schon mal von John Romero gehört?
Ich kenne Peter Molyneux nicht persönlich, aber ich gehe davon aus, dass er nicht in betrügerischer Absicht handelt, sondern wirklich vor hatte das zu liefern, was er versprochen hat.
Aber bei einer Spielentwicklung kann halt sehr viel schief gehen. Besonders weil das heutzutage eine unglaublich komplexe Angelegenheit ist. Seine alten Klassiker hat Molyneux wahrscheinlich noch in ein paar Wochen mit einem kleinen, motivierten Team gezaubert. Heutzutage muss man eine große Zahl Entwickler, Künstler, Game-Designer usw. über viele Jahre hinweg am Ball halten, deren Arbeit koordinieren und in die richtige Richtung lenken, so dass am Ende alles zusammenpasst und bei all dem Das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Dazu gehören ganz andere Qualitäten, als man damals brauchte um sowas wie Populous oder Dungeon Keeper zu zaubern.
Um zum erwähnten John Romero zurück zu kommen:
Wer gerne mal einen Einblick haben möchte, was bei der Entwicklung eines Computerspiele gut und schlecht laufen kann, dem kann ich (Englischkenntnisse vorausgesetzt) wärmstens das Buch
"Masters of Doom" empfehlen. Darin wird die Geschichte von Romero und John Carmack (und diversen anderen Mitstreitern) erzählt, wie Meilensteine der Spielgeschichte wie Wolfenstein 3D, Doom und Quake, aber auch furchtbare Flopps wie Daikatana entstanden sind.
Es ist extrem spannend zu lesen, wie mal die Chemie perfekt stimmte und ein ewiger Klassiker entstand, und dann die selben genialen Leute grandios scheiterten und es einfach nicht schafften etwas Vernünftiges oder auch nur einigermaßen fristgerecht abzuliefern. Man lernt, was die Vor- und Nachteile von kleinen und großen Teams sind usw.
Es wird auch schön dargestellt, wie es einem in den Hintern beißen kann, wenn man zu große Erwartungen weckt oder halt auch einfach wegen früherer Erfolge von den Spielern zu viel erwartet wird.
Ich denke, vor so einem Schicksal ist kein Spieleentwickler sicher und wie gesagt ist es auch zu einer ganz anderen Aufgabe geworden, ein gutes Spiel zu entwickeln. Da sind heutzutage ganz andere Fähigkeiten gefragt, als in den 90ern und 80ern.
Was aber nicht zwangsläufig heißt, dass man von früher mal berühmten Entwicklern in Zukunft überhaupt nichts gutes mehr erwarten kann. Star Citizen von Chris "Wing Commander" Roberts macht z.B. bisher einen ganz guten Eindruck. Es kann aber natürlich immer noch aus dem Ruder laufen und scheitern.