Hatsune_Miku schrieb:
@DJMadMax
Es hinterlässt trotzdem den faden Beigeschmack nur was halbfertiges zu haben. So gehts mir aktuell mit Anno 1800 auch, hatte mir die Königsedition gekauft weil ich von ausging, das ist das endgültige Spiel mit allem drum und dran. Und nun soll noch ein 3ter Season pass kommen.
Dieser fade Beigeschmack, den du erwähnst und den offensichtlich viele so empfinden, ist aber vollkommen unbegründet.
Es wurde in den Kommentaren schon erwähnt, dass man das durchaus getrennt sehen muss. Hab ich a) ein Spiel, das von vorn herein künstlich um (mehr oder weniger wichtigen) Content beschnitten wird und locke direkt zu Beginn mit Zusatzkäufen? Oder haben wir ein in sich rundes Spiel, das hinten raus einfach Spielraum für Erweiterungen offen lässt?
Letzteres ist mir durchaus genehm und in meinem Fall am aktuellen Beispiel von ARK gut zu erklären:
ARK hatte initial bereits einen recht umfangreichen Content, als es im Jahr 2015 auf die "Strand-Bobs" losgelassen wurde. Von DLCs war zu diesem Zeitpunkt natürlich nie die Rede, erst einmal musste das technische Grundgerüst nach und nach aufgebessert und auf einen tatsächlich für die breite Masse spielbaren Grad angehoben werden.
Als relativ kurze Zeit später Scorched Earth angekündigt wurde, gab es Unmut von allen Seiten: die Entwickler sollen sich doch lieber erst einmal um das Basisspiel kümmern, bevor man es mit DLCs zupflastert. Bekanntlich folgten nach Scorched Earth noch Abberation, Extinction, Genesis Part 1 und in Kürze Genesis Part 2 - sowie die kostenlosen Dreingaben The Center, Valguero und The Crystal Isles.
Hat der Entwickler deshalb das Hauptspiel vernachlässigt? Tatsächlich NEIN! Sämtliche Features, die durch die DLCs mehr oder weniger die Grundmechanik des Spiels verändern, wurden automatisch und somit auch kostenlos für das Grundspiel nachgepatched.
Wenn man also weiterhin "nur" das Basisspiel besitzt, das man sich zeitweise für unter 10 Euro als Vorab-Version (Early Access) auf Steam kaufen konnte, so wurden dennoch über all die Zeit unzählige weitere Tiere, Bauteile und sonstige Features nachgepatcht, da sie teilweise Grundbestandteile bereits erschienener DLCs waren.
Insofern gibt es also sogar das Beispiel, dass man als Spieler eines Basisspiels von DLCs selbst dann profitieren kann, wenn man sie gar nicht kauft.
Dito schrieb:
@DJMadMax
Sagen wir um der Kommunikationswillen, das Hauptspiel ist gut.
Ich weiß aus eigener Erfahrung (ich "modde" selber Spiele), dass man vieles noch verbessern kann.
Ein Teil macht der Hersteller durch DLC´s (inkl. Fehlerbehebung).
Auf der anderen Seite wird "nur" noch ein ordentliches bis gutes Spiel herausgebracht.
Nun kann man zusätzlich DLC´s anbieten. Uuund, es funktioniert... leider.
Und genau hier setzt mein genanntes Beispiel mit ARK an. Du stellst das zusätzliche Anbieten von DLCs als Nachteil für den Spieler der Basisversion dar, ich habe das Gegenteil beschrieben.
Wie gesagt, wenn es wirklich so ist, dass ein Spiel eigentlich schon fertig ist und man von vorn herein Content vorenthalten bekommt, dann verstehe ich den erwähnten, faden Beigeschmack.
Man könnte Ubisoft ein solches Vorgehen ankreiden, schließlich sind seit geraumer Zeit Far Cry, Assassins Creed und all die anderen Konsorten bekanntermaßen als "Standard, Premium und Gold"-Version (oder wie auch immer man sie nennen möchte) zum Release zu bekommen, wobei der Unterschied zwischen Basis- und mittlerer Version meist nur der ist, dass man ein paar kosmetische Items dazu bekommt und beispielsweise einen Experience-Boost von mehreren Spielstunden erhält.
Das kann man nun sehen wie man will, persönlich fühle ich mich da keinesfalls betrogen - wieso auch? Auf nen grünen Hut, der mir das Gameplay in keinster Weise verändert, kann ich verzichten und beschleunigtes Leveln will ich ebenfalls nicht haben, ich will das Spiel ja genießen können und nicht durchrushen.
Bei den "großen" Angeboten der Ubisoft-Releases gibt es in der Regel schon das Vorab-Versprechen, dass der Season-Pass einen gewissen, noch in Entwicklung befindlichen Umfang beinhalten wird. Auch das ist okay und vollkommen legitim.
Anno 1800 wird nun dafür kritisiert, dass man ursprünglich doch die teuerste Kaufversion des Spiels gewählt hat und nun trotzdem kostenpflichtige DLCs nachgeliefert werden.
Hier sollte man entgegenstellen, wie viel Content man für diese teuerste Kaufversion erhalten hat. Was hat die Goldversion von Anno 1800 denn gekostet? Ich lege einfach mal 100 Euro nahe. Demnach ist es mir das Spiel also im aktuellen Zustand auch genau so viel wert und das Spiel wird in eben jenem Umfang gespielt, wie ich es gekauft habe - evtl. noch mit der Aussicht auf ein, zwei weitere, bereits im "Season Pass" enthaltene, durchaus größere DLC.
Wenn ich dafür nun unzählige Spielstunden voller Spaß erhalten habe, wo habe ich denn da überhaupt noch das Recht, mich zu beschweren? Weil ich Deutscher bin und wir uns sowieso ständig über alles beklagen?
Sofern ein Spiel um sinnvollen (wichtig!) Content erweitert werden kann, bin ich persönlich immer pro DLC! Ob ich es kaufe oder nicht, obliegt doch immer noch mir selbst.
Ansonsten hat's
@jackii doch schon passend formuliert:
jackii schrieb:
Wer sich über 30 DLCs aufregt, muss sich nur vorstellen die letzten 28 hätte es nicht gegeben und schon ist alles bestes.
Was wollt ihr denn.. kostenlose oder max. 4,50€ triple A Spiele die über 10 Jahre lang ständig kostenlose Inhalte bekommen und keinerlei Einnahmequelle haben?