Re: Morgen entscheidet das BVG über die Studiengbühren. Was haltet ihr davon?
Dope4you schrieb:
PS: Ich habe selber 2 Kinder (zwar noch 10 Jahre vom Studium entfernt) für die ich bereits jetzt Geld in Fonds einzahle, damit Sie später studieren können, bzw eine Ausbildung machen können. Lieber fahr ich nur alle 2 Jahre in Urlaub und lege das Geld dafür an, damit die beiden später einen guten Start ins Berufsleben haben.
Das ist ein guter Punkt und zudem einer, der, wie ich finde, von allen "schaut mal ins Ausland, da isses auch nicht anders"-Predigern gern übersehen wird.
Wenn man (oder eben die Eltern) von vornherein weiß, was auf einen zukommt, sind Studiengebühren, gerade in der angedachten Höhe, absolut kein Thema (mal abgesehen von der Frechheit, daß damit Haushaltslöcher und nicht die Ausstattung der Unis gestopft werden könnten).
Allerdings von einem Semester auf das andere einfach mal so zu sagen, "wir führen jetzt 500EUR Studiengebühr ein" - das ist ein bißchen was anderes, weil eben kaum ein derzeitiger Student 10 oder mehr Jahre Zeit hatte, dafür etwas anzusparen.
Kleine Beispielrechnung?
- 2x500 EUR Studiengebühr
- 2x180 EUR Rückmeldegebühr
- 12x340EUR Miete
- 12x45 EUR Strom
- 12x30 EUR Telefon
- 12x15 EUR "Studienmaterial"
- 12x150 EUR Essen
- 12x55 EUR Krankenversicherung (Studentenpauschale)
__________________________
8980 EUR im Jahr (da ist jetzt NULL Luxus drin, keine Kleidung, keine unvorhergesehenen Ausgaben etc.pp.)
Wäre dann ein Netto-Verdienst von 748,33 EUR monatlich, den man bräuchte, um nur "über die Runden" zu kommen. Ein Praktikum, welches etliche Studiengänge zwingend erfordern oder gar ein Computer, den auch immer mehr Studiengänge quasi erfodern, wären schon ausserhalb der finanziellen Reichweite. Ganz zu schweigen von Exkursionen oder Studienreisen, die auch in vielen Seminaren verpflichtend sind.
Das sind dann schon mind. zwei* "400EUR" Jobs, die man durchziehen muss, um sich sein Studium leisten zu können.
Wenn man sich jedoch vor Beginn des Studiums auf ein Polster von bsw. 10.000 EUR, das die Eltern für einen angelegt haben, stützen kann, oder selbst ein oder zwei Jahre zwischen Schule und Studium mal gearbeitet hat und etwas zurücklegen konnte, wird das schon viel ertragbarer - aber so zwischendrin? Never.
*nur der erste ist "for free nebenbei", für den zweiten werden Abgaben fällig.
edit:
ToXiD schrieb:
Ich hoffe, ihr Studenten müsst euch dumm & dusselig zahlen....
Ich hoffe, es wird noch viele, viele, viele Demos geben, die dir den Heimweg versüßen - wer weiß, vielleicht auch eines Tages eine vom DGB, der u.a. für deine Rechte als Arbeitnehmer eintritt....
Einfach mal einen Schritt weiter denken...