Hi,
ich bin neu hier im Forum, hab aber in den letzten tagen die Threads über das Aopen i915GMm und des MSI 915GM Speedster verfolgt. Nachdem ich schon beinahe das Aopen bestellt hatte, bin ich nun kurzerhand auf das MSI geschwenkt, hauptsächlich wegen der Kühlprobleme von Aopen.
Zu den MSI-Board gibt es bisher leider nur wenige Erfahrungsberichte, deshalb nerve ich euch jetzt mal mit meinen Erkenntnissen, in der Hoffnung dass es den ein oder anderen hilft ;-)
Gestern bestellt und heute schon geliefert :-) Völlig ungeduldig wurde natürlich sofort das Paket aufgerissen und der Pentium M 1,6GHz FSB 400 in den Sockel gesteckt. Als Kühler wollte ich dann eigentlich einen P4 Boxed-Kühler nehmen, aber leider bekam ich damit keinen Kontakt mit dem Prozessor. Die ausgefrässte „Platte“ am Unterteil ist beim mitgelieferten Kühler ca 0,5-1mm höher als beim Boxed-Kühler. Dazu ist der original Kühler an den Ecken wo er an den Platikstiften (die zur Befestigung des Retention-Moduls dienen) aufliegt leicht abgeflacht. Also wird doch erst mal der mitgelieferten Kühler verwendet.
Nachdem dann das Board im Midi-Tower eingebaut war und Platte sowie DVD-ROM angeschlossen war, kam der erste Start und Enttäuschung! Leise ist anders, der verbaute Lüfter macht bei voller Drehzahl nen Höllenlärm. Ein Blick im Bios offenbarte ne CPU-Temperatur von 45°.
Trotzdem erst mal flugs Windows XP installiert. Nach kompletter Installation wurde erst mal ein Blick auf die mitgelieferte Software geworfen. Was MSI da beipackt ist wirklich ein schlechter Witz:
-PC-Alert dient zur Überwachung der Temperaturen und Spannungen, ist aber ziemlich ungeeignet für Pentium M’s da man z.B. bei der VCore-Warnung nur 1V als Untergrenze angeben kann.
-CoreCenterPro: zur Überwachung von Temperatur, Spannung, CPU-Speed und Lüfterdrehzahl. Dazu ist es auch noch möglich die Lüfterdrehzahl abhängig von der Temperatur zu regeln – angeblich. Hab dann auch gleich mal den Schwellwert für die Drehzahl so hoch gesetzt dass der Lüfter still stehen muss. Laut dem Programm hatte ich dann auch die angestrebten 0rpm, ein Blick in das Gehäuse widerlegte diese Angabe aber sehr schnell. Zwar war die Drehzahl herabgesetzt, vom Stillstand bzw. leisem Lüften kann keine Rede sein.
Die CPU-Geschwindigkeit wird anscheinend auch nur geschätzt. Laut diesem „tollen“ Programm hat mein P-M nen FSB von 533MHz.
Eine Speedstep-Einstellung ist komplett Fehlanzeige.
Lediglich die Temperaturen sind anscheinend korrekt, stimmen jedenfalls mit den Werten im Bios überein.
Da mein Ziel ein möglichst lautloser PC ist, habe ich den CPU-Lüfter kurzerhand abgeklemmt. Die Temperaturen pendelten sich im Idle bei ca 55° Grad ein. Ein Belastungstest mit Prime95 erhöhte die Temperatur schnell auf über 70°, also Abbruch.
Der nächste Schritt war dann das Tool „RMClock“, damit ist es möglich das Speedstep einzuschalten und den VCore herunter zu setzen. Nach ein paar tests stellte sich 1,036V als unterste stabile Grenze bei vollem Takt heraus, sobald die Spannung weiter herab gesetzt wird bricht Prime95 wegen eines Prozessorfehlers ab.
Mit den herabgesetzten VCore und aktivierten Speedstep liegt die Idle-Temp nun bei knapp über 30°, bei voller Auslastung mit Prime95 bei 54° (nach 1h Dauerlauf) – ohne Lüfter wohlgemerkt. Die Tests wurden bisher noch mit offenen Gehäuse gemacht, mit geschlossenen Gehäuse ist der Test gerade in arbeit (bisher kein Temperaturanstieg nach ca. 30min). Einzig der geregelte 120mm Lüfter im Netzteil sorgt jetzt noch für etwas Frischluft.
Alles im allem bin ich mit dem Board zufrieden, sofern man das jetzt schon sagen kann. MSI muss aber noch viel am Bios arbeiten. Ich vermisse schmerzlich eine hardwareseitige VCore-Einstellung sowie eine hardwareseitige Aktivierung des Speedstep.
Weitere Tests werden folgen, übers Wochenende kommt das Board in ein wohnzimmertaugliches Desktop-Gehäuse. Dazu wird noch eine DVB-Karte eingebaut, die leider zusätzlich Wärme bringen wird und natürlich muss auch noch die Platte arbeiten (beim Prime95 hat die Platte ja nichts zu tun, daher wird auch wenig Abwärme erzeugt)
Ich bin zuversichtlich das dass Projekt einen extrem leisen, stromsparenden HTPC/Router/Firewall/Download-Client auf Linux-Basis gelingen wird.
Gruß
Paule