Münzeinzahler unterschlägt gut 40 Euro, angeblich keine Differenz beim Auszählen

Gerade die Abschaffung der kleinsten Einheiten 1 und 2 Cent Münzen erleichtert die Handhabung uns senkt die Kosten. Hier mal das Verhältnis Nennwert/Gewicht der Münzen:

Nennwert in CentGewicht in gCent/g
1​
2,30​
0,43​
2​
3,06​
0,65​
5​
3,92​
1,28​
10​
4,10​
2,44​
20​
5,74​
3,48​
50​
7,80​
6,41​
100​
7,50​
13,33​
200​
8,50​
23,53​

d. h. eine 5 Cent Münze ist dreimal effizienter als eine 1 Cent Münze.

Die Herstellung von Münzen sowie die Zahlungsabwicklung und Bewegung zwischen Geschäften und Banken verursacht auch Kosten, die "irgendjemand" tragen muss.

Du schreibst:

"Wenn Du rechnen könntest und die Bankbilanzzahlen kennen würdest, würde Dir vielleicht auffallen, was 8% Eigenkapitalrendite so in Summe für die Gebührenstruktur der deutschen Bankenlandschaft so bedeutet. "

Erklär das bitte mal genauer, am besten an einem konkreten Beispiel einer beliebigen deutschen Bank.

Was kostet Dich die Vorhaltung von 1 und 2 Cent Münzen? Meinst Du die bekommst Du geschenkt?
 
Vorhaltung hat nichts mit schenken zu tun.

Ich bekomme die Münzen a) beim Einkauf kostenlos als Wechselgeld oder b) bei meiner Hausbank kostenlos am Schalter wegen Konto bei der Bank (Grundgebühr). Meine Vorhaltungskosten für Münzen betragen also 0 Euro.
Meine Transaktionskosten bei Barkauf betragen somit 0 Euro.

Das Kartenzahlung/Handyzahlung bequemer ist, hatte ich schon geschrieben. Aber sie kostet eben.
 
Bei a) stecken die Kosten in den Warenpreisen, bei b) in der Grundgebühr bei der Bank. Das Bezahlen mit Münzgeld ist nicht kostenlos. Und es geht auch nicht um die Abschaffung des Münzgeldes oder des Bargeldes als Ganzes sondern um die Abschaffung der ineffzienten kleinsten Münzeinheiten, die auch die Handhabung für den TE erschweren. Übrigens hat eine 1 Cent Münze heute nur noch ca. 66 % der Kaufkraft als sie eingeführt wurde.
 
Bitte trenne die Diskussion der Abschaffung der 1-2 Cent Münzen von der Diskussion über die Abschaffung des Bargeldes!

Du willst es nicht verstehen oder Du kannst es nicht verstehen, was "Vorhaltung" bedeutet.

Wenn nur die 1-2 Cent Münzen abgeschafft werden, braucht das Handelsunternehmen trotzdem noch Bargeld.
Übrigens bezahlt auch der Kartenzahler die Kosten des Bargeldverkehrs mit dem Warenpreis.
Die Kartenzahlungen kosten dem Handelsunternehmen übrigens mehr als die Bargeldvorhaltung (link).
Der Bargeldzahler zahlt ebenfalls diesen Preis mit.
Die Kartenzahlung kostet auch den durchschnittlichen mit Karte zahlenden Kunden, siehe hier link biallo.

Falls alle Kunden kostenlose Girokonten und Kartenzahlungen erhalten würden, bleibt der klassischen Bank also noch was, um die beispielhaften 8% Eigenkapitalrendite + 1% Betriebskosten + 0,5% Strafzinsen EZB zu erwirtschaften? --> deutlich höhere Kreditzinsen
Die deutsche Bankenlandschaft hat in den letzten Jahren doch schon kontinuierlich die Grundgebühren erhöht und nicht gesenkt.

Bei meiner örtlichen Hausbank kostet die Kartenzahlung je nach Kontomodell je Vorgang 0,00/0,06 oder 0,12€!
Bei meiner Internetbank ist es für Privat- und Geschäftskunden noch kostenlos. Aber auch eine Internetbank hat Kosten, die über Gebühren finanziert werden müssen. Alles und für jeden kostenlos funktioniert nicht.
 
Binalog schrieb:
Und es geht auch nicht um die Abschaffung des Münzgeldes oder des Bargeldes als Ganzes sondern um die Abschaffung der ineffzienten kleinsten Münzeinheiten
Dazu kann ich nur sagen: Wehret den Anfängen! Beim 500€ hat man sich ja getraut ihn abzuschaffen, er weiterhin gültig aber es werden nur keine neuen 500€ Scheine mehr ausgegeben. Vorgeblich wegen Geldwäsche, als ob die heute noch mit Bargeld passiert, aber eigentlich weil die Banken immer mehr von denen ihn ihren Tresoren gehortet haben um den Negativzinsen der EZB zu entgehen.
Binalog schrieb:
die auch die Handhabung für den TE erschweren.
Nein, der TE erschwert sich die Handhabung mit Bargeld dadurch selbst, dass er keine kleinen Münzen unter 1€ bei sich führt. Wenn er für z.B. 5,12€ einkauft, muss er so z.B. einen 5€ Schein und eine 1€ Münze geben und bekommt 88ct Wechselgeld wieder, also mindestens 6 Münzen. Hätte er eine 2ct und eine 10ct Münzen könnte er passende zahlen und wäre 3 Münzen los. Wenn er wenigstens eine 20ct Münze mitgenommen hätte, dann bekäme er nur bestenfalls nur 3 Münzen wieder, hätte aber selbst 2 abgegeben und damit am Ende nur eine mehr und wie Du selbst vorgerechnet hast, statt der 7,50g (1€) + 5,74g (20ct) = 13,24g dann nur 3,92g (5ct) + 3,06g (2ct) + 2,30g (1ct) = 9,29g und damit 3,95g weniger an Münzen zu schleppen.

Man sollte nicht dem Werkzeug die Schuld geben, wenn man nicht handwerken kann!
 
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Und da schließt sich der Kreis: würde man mit Karte zahlen... 🤷🏼‍♂️

Letztendlich wird - wie seit Jahrtausenden in allen (!) Bereichen - die Bequemlichkeit siegen. Es wird ein Geburtsprozess mit ein paar Schmerzen, aber dann ist es auch schnell normal.

So wie bei der Einführung einer jeden Änderung, wo sich immer schon diejenigen mit denselben Argumenten gewehrt haben, die am „Bewährten“ festhalten wollen. Meist aus Angst, geboren aus Misstrauen und Unkenntnis.

Da wird dann (sogar wissenschaftlich) propagiert, dass der menschliche Körper auseinandergerissen wird bei den irrsinnigen Geschwindigkeiten von 30 km/h dieses neuen Teufelswerks namens „Eisenbahn“, das zudem noch Arbeitsplätze kostet und den lokalen Handel zerstört. Oder man zieht sich irgendwelche Konstrukte von ganz weit her aus den Haaren, warum Münzen, die unpraktisch, teuer und ineffizient sind, unbedingt erhalten werden müssen, damit es nicht „weiter geht“ („wehret den Anfängen!!!!!“).

Was passiert denn, wenn man das nicht macht und den Dingen ihren Lauf lässt?

Wird man identifizierbar? Zahlungen können nachverfolgt werden? Man kann nicht mehr anonym ein Auto kaufen oder ein Haus?

Überraschung: all das gilt schon heute und schon seit langem. Zu dem o.a. „Beispiel“ mit den Immobilien: diese müssen (!) über einen Notar abgewickelt werden. Was bringt einem da die Barzahlung genau? Dass niemand weiß, woher das Geld kommt?

Meine Güte....

Ich persönlich kann es kaum erwarten, bis Bargeld nur noch eine Randerscheinung ist. Aufhalten kann man diese Entwicklung, die sich seit Anbeginn des Tauschhandels ausbreitet sowieso nicht. Und das ist gut so, denn sonst würden wir immer noch Fische gegen Holz tauschen oder mit Echtgold-Münzen zahlen. Auch unser heutiges Bargeld war nämlich mal genauso „böse“ wie das bargeldlose Zahlen. Ist ja nur Papier und kein „echter“ Wert - genauso wie bargeldlos nur Zahlen sind und kein Papier ... 🤷🏼‍♂️
 
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Die Eigenkapitalquote kann ich auch auf 8% halten ohne einen einzigen Cent mehr zu verdienen. Wie kommen hier manche drauf, dass man dafür dringend Gebühren und damit Gewinn erhöhen müsste?

Solange man nicht erheblich mehr Zahlen hat, ist dieses 8% Eigenkapitalrendite komplett nichts sagend...

Die restliche Diskussion ist irgendwie fürn Popo und Münzgeld ist, wenn es von der Entstehung her betrachtet, nicht günstiger. Wer kommt den letztlich für die Herstellung von Münzgeld auf?
 
Tinkerton schrieb:
Wird man identifizierbar? Zahlungen können nachverfolgt werden? Man kann nicht mehr anonym ein Auto kaufen oder ein Haus?
Alles richtig. Man wird ein vollkommen gläserner Kunde für den Zahlungsdienstleister und seine Werbepartner.


Bargeld ist übrigens die einzige Möglichkeit für Privatpersonen und Nichtbanken (Unternehmen und vergl.) an Zentralbankgeld zu kommen. Die schönen Kontoauszüge Deiner Bank/Sparkasse sind kein Geld, nur Forderungen an die Bank/Sparkasse. Das wird aber erst in der nächsten Bankenkrise wieder für einige interessant.

@Mustis
Nicht in der Lage , Eigenkapitalquote und Eigenkapitalrendite auseinder zu halten?
Wundert mich njcht.
 
Tinkerton schrieb:
Ich persönlich kann es kaum erwarten, bis Bargeld nur noch eine Randerscheinung ist.
Dann viel Spaß wenn auch bei den Banken bzw. Zahlungsabwicklern Rechner mal runtergefahren werden müssen oder das Internet ausfällt und du nicht einmal einen Kaffee kaufen kannst. Oder wenn Deine Karten gesperrt sind, z.B. weil jemand deine Identität geklaut und missbraucht hat, aber dein Kühlschrank leider leer ist. Bargeld ist Freiheit und die Freiheit der Bequemlichkeit zu opfern war noch nie eine schlaue Idee.
Tinkerton schrieb:
Auch unser heutiges Bargeld war nämlich mal genauso „böse“ wie das bargeldlose Zahlen. Ist ja nur Papier und kein „echter“ Wert - genauso wie bargeldlos nur Zahlen sind und kein Papier
Das Bargeld nur FIAT Geld ist, spielt doch keine Rolle, denn solange Bargeld gesetzliches Zahlungsmittel ist, muss es auch akzeptiert werden, aber es gibt kein Gesetz welches irgendjemand zwingt irgendeine Kartenzahlung zu akzeptieren. Siehe § 14 Abs. 1 Satz 2 Gesetz über die Deutsche Bundesbank:
Dies war letztlich auch die Basis für die Gerichte beim Streit um die Frage der Barzahlung des Rundfunkbeitrags (früher GEZ):
Siehe auch OVG Nordrhein-Westfalen, 13.06.2017, Az.: 2 A 1251/16
 
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ThomasK_7 schrieb:
Nicht in der Lage , Eigenkapitalquote und Eigenkapitalrendite auseinder zu halten?
Wundert mich njcht.
Doch absolut, dir offenbar nicht. Oder dir ist nicht bewusst, dass bei einer Relation Zähler wie Nenner Variabel sind und die Relation beeinflussen. Bleibt der Gewinn gleich und ich ändere den Nenner, verkleinere ihn, was passiert dann mit der Relation? Na? Und jetzt erklär mir bitte nicht, dass ich das Eigenkapital nicht verringern kann...

Aber war zu erwarten, dass du dem nicht folgen kannst. Und komm mir bitte nicht mit der Sinnhaftigkeit. Die kann man ohne weitere Zahlen überhaupt nicht beurteilen und genau das sage ich ja aus.

Übrigens wo genau steht in deinem Link (
ThomasK_7 schrieb:
) eigentlich, dass Kartenzahlung teurer ist?
 
Vor allem dauert Kartenzahlung länger ich bekomme immer so einen Hals wenn an der Kasse vor mir jemand einen Kleinbertrag mit Karte zahlt, weil dies dann im Vergleich zu den Barzahlern ewig dauert. Beobachtet es mal selbst.
 
Mache ich und stimmt schlicht nicht. Nichts ist schneller als Apple Pay, insbesondere wenn ichs vorbereite. Da kommt selbst abgezähltes Bargeld nicht mit sofern man davon ausgeht, dass die Kassiererin einem dieses nicht einfach ungeprüft abnimmt.
 
knoxxi schrieb:
dauert ca 2 Sekunden.
So ein Quatsch.
Hier aktuellere Zahlen:
Um der Bargeldabschaffung keinen Vorschub zu leisten und möglichst wenige Daten über mein Konsumverhalten zu liefern, werde ich auch weiterhin möglichst oft mit Bargeld bezahlen, vor allem bei kleinen Beträgen und wenn ich nur kurz ein oder zwei Sachen einkaufe, dann stehe ich i.d.R. mit dem abgezählten Geld in der Hand, Kopfrechnen ist ja kein Hexenwerk, an der Kasse und dies freut jede Verkäuferin und geht am Schnellsten.
 
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Holt schrieb:

30 Sekunden? Never.

Glaub es oder lass es bleiben, das ist mir relativ driss egal, ich halte die EC oder Watch ans Gerät, es piepst und ich gehe. Kassenbon dürfen sie behalten.
 
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Dann seit ihr die Helden, aber nicht meiner. Ich wünsche euch jedenfalls mangels Zahlungsmöglichkeiten trotz Geld auf dem Konto eines Tages nicht noch verhungern zu müssen. Aber wenn doch, dann habt ihr selbst dazu beigetragen.
 
Das ist ein Problem, ich pflanze dann einfach selbst an. Leute gibt's...
 
Dein Link bezieht sich auf Karte mit Pineingabe. Bei so antiquierten Methoden mag das sein. Bargeldlos zahlen ist aber nicht nur das. Das unterschlägst du mal eben. Du stellt den Worst Case im bargeldlosen Zahlen dem Bargeldzahlen entgegen. Die Best Case Varianten lässt du weg. Im Schnitt und unter Berücksichtigung moderner MEthoden, die keiner deiner beiden Artikel abdeckt, ist der Zeit Vorteil bei den bargeldlosen Methoden....
 
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