Netzwerkgerät antwortet nicht & Geschwindigkeitseinbrüche

TboneSkull

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Hallo Zusammen,

ich habe im Heimnetzwerk ein paar Probleme, denen ich einfach nicht bei komme. Auch die Suche hier im Forum führt mich nur an Punkte, die ich - meine ich schon gecheckt oder ausgeschlossen - habe. Ich bin bei dem Thema aber auch eher Quereinsteiger und komme vielleicht einfach nicht auf die richtigen Suchbegriffe. Ich erhoffe mir nicht unbedingt eine direkte Lösung, aber zumindest ein paar Denkanstöße für die weitere Ursachenforschung, da ich das Problem verstehen will.

Folgendes Setup:
  • Das Heimnetz erstreckt sich im selbstbewohnten Zweifamilienhaus über zwei Stockwerke bis in Keller und Garage. (Im EG wohnen meine Eltern, im OG ich mit meiner Familie.)
  • Hausleitung via Kupfer mit 100 Mbit/s, die ich auch (meistens) stichprobenartig so messen kann.
  • Router (Fritz!Box 7530) befindet sich im Wohnzimmer im OG. (Beide Wohnungen sind gleich geschnitten.)
  • Alle dauerhaften Geräte im Netzwerk erhalten vom Router fest zugewiesene IPs im Bereich 192.168.178.1 - 100, ab 101 folgen dynamische für teporäre Geräte und Gastzugang.
  • WLAN auf 2,4 und 5 GHz seitens der FritzBox und auf auf allen nachgenannten Geräten im Mesh (je nachdem was die halt leisten können, meist 2,4)
  • Erweiterung erfolgt über eine PowerLine 510E (an der Fritzbox mit Cat6 mit 1Gbit/s am LAN) zum Wohnzimmer im EG. (Powerline 540E als Access Point) sowie einem Repeater 310 in EG Küche und einem zweiten 310 (in dessen Erweiterung) in der Garage. Alle Repeater sind laut Fritz WLAN App optimal positioniert. Im Powerline-Netzwerk ist ein weiterer Adapter ohne AP (510E) bei mir im Arbeitszimmer.
  • Alle Netzwerkgeräte zeigen mir in in der Netzwerkübersicht der Fritzbox (d.h. zumindest immer dann wenn ich mal nachschaue - aber auch im Problemfall) immer ordentliche Verbindungen, d.h. min. 30 Mbit/s. (Klar, je nach Gerät und dessen eigener WLAN-Antenne.) Die Powerline-Adapter zeigen mir ebenfalls zwischen 30-50 Mbits/s (Wohnzimmer EG) und 80-90 Mbit/s (Arbeitszimmer OG).

Für die Fragestellung relevante Netzwerkgeräte sind:
  • Eine Sky IPTV-Box im Wohnzimmer meiner Eltern, die via Kabel direkt an der dortigen Powerline hängt.
  • Der PC meines Vaters in dessen Arbeitszimmer (welches direkt hinter dem Powerline-AP im Wohnzimmer EG liegt).
  • Ein Fronius Wechselrichter Symo GEn24 8.0 Plus im Keller (direkt unter dem Wohnzimmer EG und vom dortigen Powerline-AP eigentlich nur durch die Zwischendecke getrennt.
  • Eine Wallbox Wattpilot 11J in der Garage, die am dortigen Repeater hängt.

Problembild:
1. Meine Eltern melden mir regelmäßige Aussetzer im TV-Stream, aber auch im On-Demand Programm - sowohl über die IPTV-Box als auch am PC meines Vaters mit Netflix und Amazon. Ich versuche aktuell die Zeiten einzugrenzen, da ich von meinen Eltern (Rentnern :-) ) immer nur Aussagen wie "war schon wieder weg" bekam und teilweise auch erstmal eingrenzen musste, ob wirklich Verbindungsabbrüche vorlagen oder meine kleine Tochter nur mal wieder die Quelle am TV-Eingang verstellt hat. Inzwischen kann ich aber bestätigen, dass es zu vereinzelten Einbrüchen im Downstream an den betreffenden Geräten kommen muss. Im Schnitt wohl zwischen 1-2 mal am Tag, vorwiegend spät nachts oder mittags (letzteres vor allem am Wochenende). Inzwischen habe ich sie soweit, dass sie zumindest die Uhrzeiten dokumentieren, damit ich da vielleicht mal ein klareres Bild bekomme. Die Dokumentation machen sie über Speedtest-App auf dem Handy. Weils mit einem Klick am einfachsten ist und so auch gleich zum fraglichen Zeitpunkt eine Geschwindigkeitsmessung erfolgt. Hier habe ich aber noch keine näheren Ergebnisse.

2. Ich habe immer wieder Probleme, den Wechselrichter im Heimnetz über seine IP zu erreichen und auf seine Oberfläche zuzugreifen. Fehlermeldung ist hier ein Timeout beim Warten auf die Antwort. Auch die Wallbox in der Garage meldet, dass sie den gekoppelten Wechselrichter nicht erreicht. Zugleich sendet dieser aber seine Daten fröhlich an das Solarweb, so dass ich dort wunderbar die aktuellen Energieflüsse anschauen kann. Senden kann er also wohl hervorragend ins Internet, nur Geräten im Heimnetz antworten ist irgendwie nicht drin.
Über den eigenen AP des Wechselrichters komme auf diesen drauf und erreiche ihn danach auch wieder im Heimnetz (auch wenn dessen AP wieder aus ist). Ich glaubte daher das Problem als behoben, bis ich heute gemerkt habe, dass die Wallbox ihn wieder nicht erreicht und mein nachfolgender Zugriffs aufs Webinterface ebenfalls wieder mit Timeout beantwortet wurde.

Historie:
Bei meinen Eltern lief das Fernsehen zuvor über Satellit, allerdings haben wir die Schüssel auf der Südseitseite eben zugunsten der PV-Anlage im Sommer entfernt. Aufgrund der allgemeinen Konstellation mit Nachbargebäuden und PV-Anlage wäre, da alle möglichen Sat-Positionen und Ausrichtungen sich mit den installierten Modulen beißen und/oder zu Verschattungen auf diesen führen würden. Daher der Umstieg auf IPTV. Meine Erwartung war hier eigentlich auch, dass das mit 100Mbit/s nicht zuviel verlangt ist.
Nach verschiedenem Hin- und Her- mit den Heimnetzadaptern bin ich beim jetzigen Setting gelandet. Die Kurzfassung:
  • IPBox nur über WLAN: Ruckelt
  • IPBox über LAN an der alten Fritzbox 7430 meiner Eltern (die zugleich als Mesh-Repeater im WLAN fungiert): Ruckelt
  • IPBox über Powerline: Ruckelt immer noch, auch wenn ich denke dass dies die stabilste Lösung im Heimnetz sein dürfte und daher geneigt bin, die Lösung inzwischen eher außerhalb zu vermuten.
  • Interessanter Weise ist das oben beschriebene Problem mit der ausbleibenden Antwort des Wechselrichters noch nicht aufgetreten, solange dieser an der alten Fritzbox als AP hing.

Ausblick und Fragestellung:
Ich tendiere inzwichen dazu die Ursache für die Ruckler im Streaming meiner Eltern in der Bandbreite vom Netzanbieter zu suchen. Bis Ende nächsten Jahres soll der Glasfaser-Ausbau in unserer Gemeinde abgeschlossen sein und ich habe mir wohlweißlich ein Leerrohr vom Keller ins OG legen lassen, bevor die Fassadendämmung drauf kam. Meine Hoffnung wäre also, dass mit ner 1 Gbit/s-Verbindung endlich Ruhe einkehrt.
Vorher möchte ich aber gerne ausschließen, dass die Ursache im Heimnetz liegt. Meine Idee wäre jetzt, mit den Ausfallzeiten, die ich meine Eltern ermitteln lasse mal richtige Geschwindigkeitsmessungen via LAN direkt am Router durchzuführen. Idealer Weise kombiniert mit den Messungen, die man von der Bundesnetzagentur geleitet machen kann, so dass ich meinem Anbieter ggf. mit dem Ergebnis die Raten kürze.
Auffällig ist jedoch, dass wir im OG derartige Ausfälle so gut wie noch nie hatten. (Also vielleicht mal ganz vereinzelt, aber da müsste selbst das letzte so lange zurückliegen, dass ich mich aus dem Stehgreif kaum dran erinnere.) Gut, wir schauen auch nicht annähernd soviel Fern wie meine Eltern - und auch kein IPTV sondern nur OnDemand. Allerdings schaut zumindest mein Sohn zur Mittagszeit eine Folge seiner Zeichentrickserie und müsste damit (zumindest tageweise) genau im fraglichen Ausfallfenster liegen.
Lediglich das Internetradio in der Küche (das genau überm Router steht) steigt ab und zu komplett aus. (Aber da er wochen- als tage- oder stundenweise. Ist schon ein paar Monate her, dass das der Fall war.)

Über einen schlauen Ansatz, wie ich die Heimnetz-Ursachen definitiv ausschließen kann, wäre ich also dankbar. Wie gesagt: Meine Mutter ist zwar aktuell zu zeitnahen Geschwindigkeitsmessungen angehalten, dürfte dabei aber zumeist im WLAN des Powerline AP - und damit potentiell in der gleichen Fehlerquelle wie IPTVBox sein.
*So: Ich habe eben mal ne Messung auf dem Handy gemacht und lande damit bei < 1 Mbit/s! Wenn ich die gleiche Messung am Arbeitslaptop mache - gleicher Raum, gleiches WLAN - komme ich auf 50 Mbit/s! Auch das Handy liefert mir hier (zu anderen Zeiten) eigentlich annähernd die vollen 100 Mbit/s, dürfte also nicht an dessen Antenne liegen. Auf dem Arbeits-PC läuft grade nix was Bandbreite frisst. WTF? Radiostream aus der Küche höre ich gerade auch einwandfrei. *

Ne kurz- und mittelfristige Lösung wäre für mich noch, das Problem über Priorisierung der Geräte im Router zu lösen. Aber auch da muss mein Arbeits-PC Prio vor jeglichen Streamingdiensten haben.

Beim Problem mit dem Wechselrichter tappe ich grade voll im Dunkeln. Wie gesagt: Ins Internet senden klappt offenbar problemlos (auch jetzt gerade), von ihm im Heimnetz ne Antwort bekommen: Nope. IP ist vom Router ebenso fix vergeben wie bei allen anderen Geräten (und steht am Wechselrichter selbst natürlich auf DHCP). Da wäre ich echt um jeden Ansatz froh. Ich will es vor allem verstehen.

So. Ich hoffe, das war soweit alles gut verständlich. Ich kann natürlich auch noch weitere Infos, Einstellungen, IP-Listen, Netzwerk-/Gebäudeplan liefern, falls nötig, wollte das jetzt aber vorerst nicht überfrachten.

LG
 
Also das klingt alles in Summe so, als ob du viele Netzwerk Teilnehmer über Powerline verbunden hast.
Powerline kann sehr gut funktionieren, muss es aber nicht.
Probier doch mal die IPBox direkt mit dem Router zu verbinden? hast du dann immer noch die Ruckler?
 
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TboneSkull schrieb:
IPBox über Powerline: Ruckelt immer noch, auch wenn ich denke dass dies die stabilste Lösung im Heimnetz sein dürfte und daher geneigt bin, die Lösung inzwischen eher außerhalb zu vermuten.

Falsch, das stabilste ist, LAN Kabel zu verlegen! Gerade wenn du noch ne PV Anlage etc am Haus hast. Außerdem stören PowerLine stark die VDSL Verbindungen, nicht nur deine, auch die deiner Nachbarn. Selbst wenn die den Kooperationsmodus für VDSL haben.
Powerline ist eine absolute Notlösung, wenn WLAN nicht stabil funktioniert und ist auch nur für grundlegenste Funktionen geeignet, bei denen es nicht auf Stabilität ankommt.
 
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Hört sich für mich auch stark noch Powerline Problem an. Um das Powerline als Fehlerquelle auszuschließen, die Geräte am besten einmal per LAN-Kabel mit der Fritz!Box verbinden.
TboneSkull schrieb:
Netzwerkgeräte zeigen mir in in der Netzwerkübersicht der Fritzbox
Kannst du uns das auch mal zeigen?

TboneSkull schrieb:
immer ordentliche Verbindungen, d.h. min. 30 Mbit/s.
Das ist für mich, vor allem bei IPTV, keine ordentliche Verbindung.

TboneSkull schrieb:
FritzBox und auf auf allen nachgenannten Geräten im Mesh
Die 510e können laut AVM kein Mesh.
 
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Täglich grüßt das Powerline Problem! Zumindest hört es sich danach an. Die Technik ist eine Wundertüte die funktionieren kann oder auch nicht.

Empfehlen kann man strategisch ein paar LAN Kabel zu verlegen und mit Access Points zu arbeiten. Da wirst du wahrscheinlich mehr Freunde damit haben. Optimal ist es die stationären Geräte per LAN zu versorgen. Vor allem entlastet dies wiederum die WLAN.
 
Ich habe bei DLAN mehr oder weniger aufgehört konzentriert zu lesen.

Bei einem (für private Verhältnisse) so großem Netzwerk, bezogen auf die Zahl der Komponenten würde ich die Ursache als erstes beim Powerline suchen.

Ziel sollte es sein, unabhängig vom Internet Geschwindigkeiten im oberen dreistellgen MBit Bereich zu bekommen. Erst dann kannst du Infrastrukturprobleme weitestgehend ausschließen.

Da es sich um Wohneigentum handelt (damit @alan_Shore nicht gleich wieder meckert) würde ich versuchen, zumindest zwischen den Etagen ein LAN Kabel zu verlegen und dann nur noch etagenweise mit WLAN zu arbeiten.

Macht euch mal Gedanken wie es möglich wäre da Kabel zu verlegen. Geht nicht, gibts nicht. Ja, macht erstmal unter Umständen eine Menge Aufwand, spart langfristig aber jede Menge Zeit und Frust bei der Fehlersuche.
Die Anforderungen für Internetfähige Geräte in Bezug auf die Bandbreite werden zukünftig sicherlich nicht geringer, so dass es immer wieder "Thema" sein wird!

Wo gibt es überall Telefondosen im Haus? Falls mehrere, gleicher oder getrennter Anschluss?
Wo gibt es überall TV Dosen im Haus?
Wo laufen die Kabel alle zusammen?
Gibt es einen Schornstein? Wie viele Züge? Wieviele davon genutzt?
 
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Alle 510e abstecken und ohne powerlan testen. Ich vermute, dass du bei dem Test erstaunliches Feststellen wirst.
 
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Vielen Dank für eure schnellen Antworten. So eindeutige Meinungen zur Powerline hatte ich nicht erwartet. Dachte, das wäre - nach LAN - die stabilste Lösung, zumindest stabiler als WLAN (worüber es ja zuvor lief).

Da die Probleme aber schon vor der Powerline auftraten, kann sie es zumindest nicht alleine sein - aber ok: Nur weil das eine Setup nicht funzt, muss das andere ja nicht besser sein.

Ich bin jetzt nach eurer Anregung nochmal zu folgendem Setup zurückgekehrt, das mir (unter dieser Überlegung und im Rückblick) als am stabilsten vorkam. Zunächst als Übergangslösung bzw. zum Testen:
  • Nur noch die IPTV-Box an der Powerline 510e, sonst keine weiteren DLAN-Adapter (außer das Gegenstück am Router versteht sich).
  • Fritzbox 7430 als Mesh-Repeater im EG am vorherigen Standort der 540e.

Zumindest der Wechselrichter meldet sich damit brav wieder zurück. War also schonmal nicht verkehrt.

Ich denke auch, dass ich unter der Diagnose wohl nicht umhinkommen werde, ein Kabel zu verlegen. Auch wenn wir das bislang gemieden haben. Habs aber auch schon ein paar Mal angekündigt. Ich will nur vermeiden, dass ich den Aufriss mache und es dann ebenfalls nicht klapp. Wie gesagt: Ich habe vorhin direkt im WLAN der Fritzbox < 1 Mbit/s gemessen - aber halt nur auf einem Gerät ...

motorazrv3 schrieb:
Das ist für mich, vor allem bei IPTV, keine ordentliche Verbindung.
Naja, kommt auf die Ansprüche an. Meine Erwartung wäre, dass bei <30 Mbit/s mal die Bildquali sinkt, was verkraftbar wäre. (Zumindest würden wir dann über ne andere Problemstellung reden.) Aber wenn ich "Ruckler" sage, meine ich komplette (teils dauerhafte)Ausfälle in Bild und Ton, wofür der Downstream schon < 5 Mbit/s sinken müsste. Oder sehe ich das falsch?

motorazrv3 schrieb:
Die 510e können laut AVM kein Mesh.
Sorry, bezog sich nur auf die APs. Also die 540e und die Repeater.
 
Nochmals, wenn du vdsl hast wird das Internet dank dem powerline Ding gestört, egal wo es steckt. Denn die Frequenzen sind ähnlich und irgendwo im Haus kommen beide Leitungen (Strom/Telefon) nah zusammen.
Und falls du wlan Probleme (alle powerline Adapter ausgesteckt) hast, ist das auch normal und kann wegen Störquellen und Wände/Decke stammen oder einfach schlicht an der wohnsituation bei der wlan extrem gedämpft wird. 100% verlustlos geht nur mit lanksbel, und nur damit.
 
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Ich würde die Fehlersuche wie folgt machen.
1. Ausreichend lange Patchkabel besorgen
2. Alle Powerlinegeräte entfernen
3. Provisorisch alle Geräte mit den Netzwerkkabeln verbinden und testen

Cu
redjack
 
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TboneSkull schrieb:
Meine Erwartung wäre, dass bei <30 Mbit/s
Ich könnte mich jetzt irren aber du musst bedenken, die Transferraten sollten die Bruttotransferraten sein. Heißt also das die verfügbare Rate (netto) dann noch mal niedriger ist.
 
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Danke nochmal für euren schnellen und guten Rat. Hab in hier in kurzer Zeit echt viel gelernt. Anhand dessen was ihr schreibt und was ich zwischenzeitlich selbst noch nachgelesen habe, wird es das beste Sein, die Powerline-Adapter allesamt zurück zu schicken und doch ein Kabel zu legen. Habe das gestern auch nochmal mit meinen Eltern besprochen. Zur Visualisierung habe ich mich mal ein bisschen künstlerisch betätigt und die Situation im Haus aufgemalt.

Mit der Konstellation von gestern läuft die IPTV-Box zwar stabil (64 / 49 Mbit/s - was bedeutet in dieser Schreibweise eigentlich die erste Zahl, in dem Fall die 64?) am PC meines Vaters kam es aber trotzdem noch zu Verbindungsabbrüchen, für die ich jetzt eigentlich nur noch die Störung des WLAN oder sogar VDSL durch die Powerline verantwortlich machen kann.
Außerdem kann sich ja der jetzige stabile Zustand mit jedem neuen Verbraucher ändern. Kommt also weg.

Der Aufwand für das Kabel hält sich in Grenzen, ich wollte es tatsächlich meinen Eltern (und mir) bislang nur ersparen, ihnen ein Loch durch die Decke zu bohren. Ich habe bei uns oben ohnehin ein Kabel durchs Wohnzimmer gezogen, da bei mir hinterm Fernseher noch ein NAS steht. Brauche hinterm Fernseher also nur einen Switch und von dort ein Kabel abgehend, dass ich runter ins EG leg und dort an die Fritzbox 7430 klemme, die dann vom Repeater zum AP wird. Die IPTV-Box würde ich dann wieder an die Fritzbox klemmen.

Das Leerrohr war wohl leider ein Fehlschuss, die Möglichkeit dafür war mir aber im Vornherein klar. Die Handwerker waren schon am Dämmen, als wir hier die Nachricht begann, dass der Kreis (wider erwarten) doch langsam mal mit dem Glasfaserausbau beginnt. Es gab also die Möglichkeit noch genau an dieser freien Stelle (wo noch keine Dämmplatten drauf waren) ein Leerrohr zu legen und das vielleicht nicht zu brauchen oder später keins zu haben, obwohl mans vielleicht brauchen könnte.

Inzwischen ist aber einer der Züge im mittleren Doppelkamin, an dem beide Öfen hängen, stillgelegt. Würde sich also für eine Kabelführung vom Keller ins OG anbieten. Der erste Kamin (der mit dem roten Punkt) wird bereits als Kabelkanal benutzt. Da gehen so ziemlich alle Stromleitungen vom Keller bis zum Dachboden durch. Auch im dritten Kamin im Heizkeller müssten neben dem Abluftrohr der Heizung Kabel nach oben gehen, da auf dem Dachboden Kabel zwischen beiden Kaminen verlaufen.
Was die Telefonleitung zu uns ins Wohnzimmer angeht, bin ich mir nicht ganz sicher wo die hochkommt. Der mittlere Kamin war damals noch nicht stillgelegt, ich kann mir aber nicht vorstellen, dass sie bis zum ersten Kamin hochgeht. In der Waschküche sehe ich auch klar ein einzelnes Kabel, welches - halb verputzt - den Kabelkanal etwa an dieser Stelle verlässt.
Die ein, zwei Meter Kabel oben im Wohnzimmer zwischen "alter" und "neuer" Dose, an der die Fritzbox hängt, habe ich selbst gelegt.

An der Stelle nochmal die Frage an euch: Lohnt es sich, die jetzige Telefonleitung durch ein Glasfaserkabel zu ersetzen, wenn der Hausanschluss steht oder kann ich mir den Aufwand sparen und das Kupferkabel drin lassen? Anders gefragt: Welche Bandbreite könnte ich in der jetzigen Konstellation wohl maximal erreichen, wenn Ende nächsten Jahres die Glasfaser bis in den Keller gelegt ist?

Plan_Haus.png
 
Wenn in dem mittleren Kamin tatsächlich ein Zug stillgelegt ist, wäre das doch ideal. Der ist schön zentral gelegen. Da bekommst du jede Menge Kabel rein. Ich würde dann vom OG und vom EG jeweils 6 Kabel bis in den Keller legen und dort dann einen Switch hinhängen.

Die Fritzbox dann entweder auch in den Keller oder im OG lassen und das "Internet" trotzdem erstmal in den Keller runter und von dort dann in die einzelnen Etagen verteilen. Im OG kannst du natürlich auch direkt von der Fritzbox abzweigen, insofern du genügend Ports hast.

Im EG dann je zwei Kabel (Doppeldose) in ArZi, WoZi und Küche raus.

Falls in dem Kamin mit dem roten Punkt noch Platz ist, kannst du dann auch da Kabel bis in den Keller ziehen und auch diese noch mit auf den Switch bringen. Macht es dann leichter LAN ins kleine KiZi zu bringen.
 
TboneSkull schrieb:
Brauche hinterm Fernseher also nur einen Switch und von dort ein Kabel abgehend, dass ich runter ins EG leg und dort an die Fritzbox 7430 klemme, die dann vom Repeater zum AP wird.
Tu dir selbst einen Gefallen und setze lieber Dosen bzw. ein Patchfeld und verbinde sie mit Verlegekabel. Von dort kannst du dann ein normales Patchkabel für den Anschluss von Endgeräten, Switches, Router, Access Points, etc. nehmen. Ein Patchkabel verlegt man nämlich nicht. Theoretisch könntest du natürlich ein langes Patchkabel mit Steckern an beiden Enden quer durch die Bude legen, aber das baumelt dann eben auch einfach so aus der Wand raus, egal ob es genutzt wird. Bei einer sauber verlegten Dose ist im Zweifelsfalle die Dose einfach leer.

Wenn man es ganz simpel gestalten möchte, legt man ein Verlegekabel in den besagten Schacht und setzt jeweils oben/unten an diesem Schacht eine Dose, an die man das Verlegekabel von hinten anklemmt, zB mittels Keystone-Modulen. Damit hast du eine feste Stockwerkverbindung, die du mit Patchkabeln und Switches weiterverteilen kannst.

Ideal wäre es natürlich, wenn man mehrere Kabel verlegt und vom Schacht aus in die jeweiligen Räume geht. Am Standort des Routers, wo die Kabel zusammenkommen, setzt man statt einer Dose dann ein Patchfeld, eine Art großer Dose mit zB 8 Ports.
 
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Hmm. An die Kinderzimmer hatte ich noch gar nicht gedacht. Guter Punkt. Die Beiden sind noch so klein, dass es da bislang keinen Bedarf gibt, aber langfristig werde ich LAN in den Zimmern brauchen, da hast du recht. Und dann muss ich eh Kabel ziehen. Damit erübrigt sich die Frage, ob das sich mit der Glasfaser als Anlass lohnt.

Der stillgelegte Zug ist tatsächlich der äußere, auch wenns im Bild nicht so aussieht. Das Rohr vom Ofen im EG geht durch diesen hindurch in den inneren Zug und im OG hab ich einfach kacke gezeichnet. Grund ist, dass es im EG keine tragenden Säulen gibt wie im OG. Stattdessen ist dort ein Stahlträger verbaut, der auf eben diesen äußeren Zug aufliegt.
Kurz gesagt: Ins Arbeitszimmer/große KiZi komme ich damit nicht, aber im ersten Kamin ist ja noch Platz. Bzw. ein Durchbruch WoZi/ArZi ist im EG sogar vorhanden und wäre an der Stelle auch im OG kein Ding.
Hinsichtlich meines Arbeitszimmers bekommt das Leerrohr dann vielleicht doch noch ne Verwendung ..
Ergänzung ()

So. Komplizierter geht es immer. Ich kenn ja leider bei vielen baulichen Sachen nur die halben Stories. Zum einen weil ich anfangs meinen Vater (der zwar vom Bau ist, aber dess Gedächtnis auch nicht mehr das beste ist) viel in Eigenregie hab machen lassen, zum andern, weil auch heute viel mit Handwerken etc. abläuft, wenn ich auf Arbeit bin.
Habe gerade von meiner Frau erfahren, dass der stillgelegte Zug vielleicht nur bedingt geeignet ist zur Kabelführung. Müsste man nochmal mit dem Schornsteinfeger abklären. Grund ist einfach der Ofendurchbruch zum 2. Zug im EG. Der ist halt nicht vollkommen dicht, weshalb es durchaus zu Rauch/Abgasentwicklung in diesem Kamin kommen kann. Laut Schornsteinfeger unbedenklich bzw. er hats im Blick. Aber ein Kabel sollte man da vllt. lieber nicht hochziehen. Zumindest nicht ins OG also überhalb des nicht gänzlich dichten
Kamindurchbruchs.

Wenn ich es jetzt richtig gelesen habe, kann ich mit der bestehenden Telefonleitung max. 300 Mbit/s Bandbreite erzielen. Heißt, ich müsste nur dann Glasfaser oder Ethernet neu durchs Haus ziehen, wenn ich mehr als das will. Eventuell komme ich dann doch aufs Leerrohr zurück und arbeite mit Verlegekabeln unter Fußleisten und Boden. Ich weiß es noch nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde in jedem Fall, ungeachtet der Internetgeschwindigkeit, Kabel verlegen. Du hast ein NAS und willst doch auch mit anständiger Geschwindigkeit von überall im Haus darauf zugreifen, oder nicht?
 
Der NAS hängt mit 1 Gbit/s per Kabel am Router. Der Zugriff läuft vor allem über die Handys von mir, meiner Frau und meiner Mutter (also so oder so über WLAN), die damit Inhalte via SMB syncen (Familienfotos, Dokumente, etc.). Der arbeite halt wirklich nur zum Syncen und als Backup, die Daten liegen redundant auf den verschlüsselten SDs der Smartphones, damit sie auch mobil verfügbar sind. Da wird auch ein bisschen archiviert (z.B. Musik, die ich aktuell nicht mehr aufm Handy haben mag). Aber das klappt alles wunderbar.
Freilich könnte ich den auch zum Streamen benutzen, was ja mit dem Switch hinterm Fernseher möglich wäre.

Kurz gesagt: Aktuell sehe ich keinen Anlass, mehr Kabel zu ziehen als aktut nötig. Und da reicht (erstmal) auch ein Patchkabel.
Das kann in 2-3 Jahren völlig anders aussehen, da gebe ich dir Recht. Aber dann kann ich die benötigten Kabel ja immer noch verlegen. So oder so mache ich jetzt ja nichts umsonst: Den Durchbruch ins EG brauche ich an der Stelle so oder so. (Und selbst falls nicht, bekäme ich den später auch wieder unsichtbar zu.)

Mit zwei Kleinkindern muss ich halt schauen, wieviel Zeit und Aufwand ich da reinstecke. (Und wieviel Baustelle ich in der Wohnung haben will ...)
Und eigentlich läuft ja alles (bis auf das IPTV unten) völlig zufriedenstellend. Das Problem mit dem Wechselrichter hat sich ja nach abklemmen des 540e tatsächlich erledigt. Stand jetzt brauche ich erstmal nur ein Kabel zur Fritzbox unten.
 
TboneSkull schrieb:
Aktuell sehe ich keinen Anlass, mehr Kabel zu ziehen als aktut nötig. Und da reicht (erstmal) auch ein Patchkabel.
Wenn dir ein Kabel ausreicht, ist das völlig legitim. Dennoch kann ich nur nochmal mit Nachdruck dazu raten, das mit einem Verlegekabel und einer Dose an beiden Enden zu realisieren und nicht mit einem Patchkabel. Was machst du sonst, wenn du mal Möbel umstellst und das Patchkabel aus der Wand plötzlich zu kurz ist? Verlängerst du dann mit einer LAN-Kupplung? Oder verlegst du ein überlanges Kabel und rollst davon ein paar Meter ein, falls du sie mal brauchst?
Hast du dir stattdessen eine Dose gesetzt, tauschst du einfach nur das Patchkabel zwischen Dose und Endgerät aus, sauber und einfach.
 
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Gäbe es denn noch nen technischen Grund, das mit Verlegekabel zu machen? Performance? Abschirmung? Was spricht gegen ne LAN-Kupplung - außer dass sie ggf. kacke aussieht, wenn sie nicht hinterm Schrank liegt? (Wie es bei mir der Fall wäre.)

Ich sehe es ja auch so, dass das sauberer wäre. Andererseits bin ich mit den Patchkabel in anderer in Hinsicht flexibler: Wenn einer der Fernseher seine Ecke mal komplett verlässt (und das wäre ja die Bedingung für das was du schreibst) brauch ich ja wieder ne neue lange Kabelverbindung zum neuen Sandort (wo auch immer, und ob Patch oder Verlegekabel). Das Patchkabel ziehe ich in dem Fall einfach raus und muss nur das Loch in der Decke zumachen und die Kabelleiste abfriemeln. Beim Verlegekabel habe ich in dem Fall zusätzlich noch zwei Dosen, die ich ggf. nicht mehr brauche und wieder zumachen muss.

Wenn ich oben wie unten die Wand aufkloppen würde um da das Kabel dauerhaft zu ziehen, dann wieder drüberzuspachteln und die betreffenden Wände neu zu tapezieren - ja, dann wäre es auch völlig logisch mit Verlegekabel zu arbeiten. Aber das habe ich nicht vor. (Kinder, Zeit, Dreck.)
Ich rück einfach die Schrankwand ab, die oben rechts neben dem Fernseher steht, bohr in der Ecke ein Loch und lass es da ins EG runter. Dort kommts dann in ne Kabelleiste die ich auf die Tapete kleb und die (erfahrungsgemäß) rüchstandslos abgeht.

Ich verstehe deinen praktischen Ansatz, kann ihm aber in diesem Fall (wie die Räume geschnitten sind und wo die Fernseher stehen) nicht ganz folgen. Da sind so viele Türen und andere wandlose Lücken, dass eine Dose in der Ecke ohne Verbraucher ziemlich einsam wäre. An anderen Stellen oder in anderen Situationen mag das wieder anders aussehen.
 
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