Netzwerkverkabelung im Wohnhaus?

obzervatör

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Ich bin dabei, ein altes Bauernhaus zu sanieren und gerade im rechten Moment ist mir eingefallen, dass ich eine Netzwerkverkabelung bisher außer Acht gelassen hatte. WLAN ist bei mir etwas überfordert, da ich beruflich bedingt auch mal große Datenmengen zwischen den PCs bzw. zum NAS verschiebe.

Aktuell bewohne ich nur das Dachgeschoss, das Erdgeschoss ist entkernt, das zweite Dachgeschoss ist im Trockenbau teils noch unbeplankt. D.h. ich kann über die Decke in die Dachgeschosswände Kabel ziehen und ebenso vom EG ins DG Kabel ziehen.

Folgendermaßen ist meine bisherige Planung für das Netzwerk:

- Installationsbereich ist im EG unter der Treppe
- dort liegt auch die TAE-Dose
- hierher WLAN-Router (W1)
- NAS an W1 (im Unglücksfall schnell herauszuholen)

- vom WLAN-Router zu einem Switch im DG2
- vom Switch im DG2 sternförmig zu Schlafzimmer, Kinderzimmer1 und Kinderzimmer 2 sowie einen Abgang für Hobbyraum im DG2
- an den Switch im DG2 noch einen WLAN-Router (W2), welcher in Garten und Garage funken kann

- WLAN-Router W1 verteilt sternförmig jeweils zu Wohnzimmer 2x, Küche 2x, Gästezimmer 1x sowie ins Büro 2x

- Kabel soll Cat.7 werden, Router und Switch sind jeweils Gbit-fähig.




Gibt es an dieser Konstellation etwas auszusetzen?

Ist es besser, alle Räume sternförmig von nur einem Switch aus zu verbinden, was allerdings mehr Kabel kosten würde?
Die zwei WLAN-Router sollen im Grunde Smartphones und Tablets im Haus versorgen. Aus dem EG funkt es jedoch nicht bis ins DG und auch nicht in den Garten, daher der zweite Router im DG2.
 
Müsste so passen, Cat7 ist zwar ein bischen zuviel Cat 6 ist ausreichend für Gbit, aber wenn die Kabel/Dosen nicht viel mehr kosten schadet es auch nicht. 2 Switches zu stacken ist normalerweise kein Problem, denke aber dass dann die Geräte die untereinander hohe Übertragungsleitung brauchen am gleichen Switch hängen sollten.
 
Zuletzt bearbeitet:
...also ich mein Vadder sagt immer...du kannst nie zuviele Steckdosen und/oder Leerrohre haben...

...will sagen...Leerrohre, damit du in 20 Jahren auch nochmal was anderes ohne großen Aufwand durchziehen kannst. Weiss der Geier wie wir 2034 unsere Netzwerke verkabeln :D

Ansonsten klingt dat doch gut.
 
Generell ist eine Sternförmige Verkabelung die beste Wahl. Im EG unter deiner Treppe setzt du ein Patchfeld, auf das alle Kabel auflaufen. Vom Patchfeld kannst du die Anschlüsse nach belieben auf einen Switch aufschalten, wenn du sie brauchst.

Zu den Punkten an denen du W-Lan oder andere Netzwerkkomponenten brauchst, kannst du ein Twin Kabel hinlegen. Dadurch sparst du dir dann gegebenenfalls den Einsatz eines weiteren Switches.

Fürs W-Lan konfigurierst du die Router als Access Points. Bei günstiger Position deckst du einen großen Bereich ab. Wenn nötig kannst du den Router bei Bedarf auch umstellen, an einen anderen Standort, an dem du eine Netzwerkversorgung hast.

Wie schon erwähnt wurde kannst du nicht genug Anschlüsse haben. Netzwerkkabel bekommst du als Trommelware im E-Großhandel oder bei Firmen die Verkabelungen machen. Der Preis ist dort oft eine Verhandlungssache.
 
Ich persönlich würde es so planen, daß Du möglichst wenige eigenständige Trassen legen musst. Hilfreich wäre zu dieser Planung sicherlich eine Grundriss-Zeichnung der einzelnen Stockwerke, möglichst inklusive der Elektrik.

Solltest Du Unterputz-Verlegung vorziehen, solltest Du unbedingt Leerrohre und Metalltrassen großzügig dimensionieren, und evtl. auch über E60 oder E90 nachdenken.

Solltest Du Dich in den Räumen selber für Aufputz-Montage entscheiden, würde ich zu Mehrkammer-Kabelkanälen raten und Schleifen legen.

Separate switches in den einzelnen Stockwerken ist soweit eine gute Idee, würde ich ebenfalls machen, und diese dann mit gebündelten Leitungen in einem Fallrohr/Steigtrasse verbinden. Auf diese Weise kann man besser Ordnung halten.

Der Einsatz von Patchfeldern ist selbstverständlich.
 
Vielen Dank schonmal für Eure bisherigen Antworten!
Endgültig schlauer bin ich aber leider noch immer nicht. :freak:

Es ist so, dass die Chance, Leerrohre zu installieren leider vertan ist. Jedenfalls im ersten Dachgeschoss. Ich kann jetzt allenfalls einen senkrechten Durchgangsschacht zwischen EG und DG2 erstellen. Das Schachtmaß ist allerdings auf etwa 2 50er HT-Rohre begrenzt. Zu den Räumen im DG1 würde ich in der Geschossdecke zwischen DG1 und DG2 verteilen (Holzbalkendecke) und in den Trockenbauwänden jeweils senkrecht runterschießen. Mit dem Koax-Kabel für SAT bin ich ebenso verfahren, das klappt also.

Im EG wird die Verkabelung ebenfalls in HT-Rohre geschoben, welche oberhalb der noch zu erstellenden Trockenbaudecke hängen.

Aus Kostengründen werde ich zunächst auf Patchfelder verzichten und zunächst direkt zwischen Router und Switch(es) "patchen". Dosen werden Cat.6, Kabel Cat.7 - ist preislich aktuell am attraktivsten.


Meine Frage nun: Wo sind die Vor- und Nachteile beider von mir angedachten Varianten?

Variante 1:
- TAE an Modem-WLAN-Router W1
- von W1 mit einem Draht ins DG2 an Switch und WLAN-Router W2
- von Switch in DG2 in die DG1-Räume verteilen
- von W1 ein Draht an weiteren Switch, welcher ins EG verteilt

Variante 2:
- TAE an Modem-WLAN-Router W1
- von W1 an Switch
- von Switch sternförmig in ALLE Räume (EG, DG1, DG2)
- vom Switch einmal an WLAN Router im DG2

Ich denke, Variante 2 erfordert mehr Kabel, richtig?


Anbei nochmal ein grober, skizzierter Grundriss.
- ROT = TAE
- Hellrot = Installationszone unter Treppe
- BLAU = LAN-Dosen
- GRÜN = Kabelschacht senkrecht im Haus



BNZgr1net.jpg
 
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obzervatör schrieb:
Aus Kostengründen werde ich zunächst auf Patchfelder verzichten und zunächst direkt zwischen Router und Switch(es) "patchen". Dosen werden Cat.6, Kabel Cat.7 - ist preislich aktuell am attraktivsten.

Da Du Cat.7-Kabel verwenden willst, wirst Du es zwangsläufig vor dem Switch auf Dosen aufbringen müssen, es sei denn, Du nutzt feldkonfektionierbare Stecker für Cat6/Cat7. Da diese aber relativ teuer sind, kannst Du genauso gut auch Patchfelder verwenden. Ein 24er Cat.6a-Patchfeld mit Keystones kostet in etwa um die €120-€150. LSA+-Varianten sind ein paar Euro günstiger, dafür aber nerviger in der Installation.

z.B.:
1x Patchpanel: 21,95 21,95
24x Cat6-Keystone: 3,50 84,--
Gesamtpreis: 105,95

Cat7-Kabel passt i.d.R. nicht in die modularen Standard-RJ45-Stecker.

Ich würde von der TAE im Erdgeschoss in zwei Bündeln entlang der tragenden Wand abgehen. Das eine Bündel führt lediglich ins Büro, GZ & WZ mit zwei Leitungen, das andere Bündel geht mit zwei Stichleitungen nach oben sowie Wohnzimmer und Küche. Die Trasse im Dachgeschoss läuft parallel zur Trasse im EG.

Da Du allerdings nicht allzu viele (Doppel-)Dosen eingeplant hast, wird für Dich sicherlich die Variante 2 reichen, trotz des geringfügigen Mehrbedarfs an Kabel, das durch die Einsparungen an Switch und Patchfeld wieder ausgeglichen wird.

Bitte plane auch in beiden Geschossen je eine Schirmschiene ein, die Du je mit (empfohlen) 16mm² auf den Hauptpotentialausgleich führst.
 
Also man nimmt immer nur einen Switch.
Beim Einsatz von mehreren Switches entstehen höhere Stromkosten und die Geschwindgkeit ist entsprechend nicht durchgehend 1Gbit wenn mehrere Clients auf einer Leitung Daten ziehen.
 
Es funktionieren auch 2 Switche tadellos. Dabei ist auch nichts auszusetzen von wegen man nimmt "immer". Die Verkabelungskosten sind geringer. Allerdings entstehen Nachteile. zB Höhere Anschaffungskosten bei Switch und Stromkosten. Veringerte Möglichkeit die Kabelwege nach neuen Anforderungen zu patchen, bzw besondere Übertragungen über die Kabel zu erreichen. zB IP TV oder Zukunftsapplikationen. Oder allgemeine Zweckentfremdung wie etwa Telefon, oder andere Nutzungsszenarien. Hauptsächlich ist es eine Einschränkung der Nutzungsmöglichkeiten und Zukunftsfähigkeit, aber das ist eine persönliche Entscheidung, genauso wie die allgemeine Anzahl von Dosen überhaupt.
Leerrohre würden dir da auch nicht mehr helfen.

2 WLAN router so wie ich das gelesen habe bauen jeweils ein eigenes WLAN Netz auf, also zum Erweitern eines WLAN Netzes brauchst du was anderes aber das kann dir nur jemand anderes erklären.

Aber es spielt auch die Nutzung des Hauses eine Rolle.

zB möchte man sich bei bestimmten Häusern die Option einer Untervermietung offen halten. Da macht es sich äusserst schlecht die Hausnetzinstallation so zu organisieren das sich beide Haushalte Netzwerktechnisch zwangsläufig vermischen. Überspitzt der Router für Mieter 1 befindet sich im Klo vom Mieter2. Also muss man auch daran denken.
 
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