Four2Seven schrieb:
Kommt es nur mir so vor, aber seit es die DSGVO gibt, schwirren noch mehr Daten von mir irgendwo herum als vorher.
Ja. Das hat auch aber nicht alleine etwas mit der DSGVO zu tun. Es schwirren immer mehr Daten umher, das stimmt auf jeden Fall. In der Finanz- und Versicherungsbranche kamen durch eine Novelle des Geldwäschegesetzes im Jahr 2017 dazu, dass man Personalausweise 5 Jahre lang vollständig lesbar, Vorder- und Rückseite bei gewissen Produkten (Kapitalversicherungen uvm.) archivieren muss und zwar jeder in der Kette von Instituten, der mit dem Kunden zu tun hat. Fast Zeitgleich wurde MiFID 2 verabschiedet, welches die Telefonaufzeichnungspflicht bei Anlageberatung am Telefon und noch weitere Dokumentations- und Aufzeichnungspflichten einführte. Es geht dabei vordergründig um den Anlegerschutz bei MiFID 2 und um die Bekämpfung von Steuerhinterziehung und Terrorfinanzierung beim Geldwäschegesetz. Im Kern here Ziele die man dadurch bekämpft, dass man von allen Kunden, die legales Geschäft machen die Daten sammelt... Das so ähnlich schlau, wie dem ehrlichen Käufer einer DVD zu erzählen, dass das illegale Kopieren der DVD ein Verbrechen ist.
Die Umsetzungspflicht der EU-DSGVO ab 2018 im Zusammenhang mit der Novelle des Telemediengesetzes führte dazu, dass man immer häufiger grundsätzlich in die Weitergabe seiner Daten und Nutzung durch Dritte durch bei Webdiensten einwilligt. Das "Cookie-Banner" ist ja eher ein Datenverarbeitung-und-Weitergabe-an-Dritte-Einwilligungs-Banner. Es werden in dem Bereich mittlerweile sehr viel mehr Daten erhoben und voir allem an sehr, sehr viel mehr Instituten weitergegeben und verarbeitet als zuvor, wo es "ungeregelt" (war es ja nicht aber egal) war. Weil jetzt mit der Einwilligung, die man (Seitenbetreiber) sich so oder so holen "muss", man ja gleich die ganz große Keule auspacken kann und sich gefühlt einen Datenverarbeitungs-Persilschein für die halbe Welt holt. "Der Kunde möchte das ja so, er hat ja schließlich eingewilligt."
Naja, egal aber am Ende muss man auch anerkennen, dass das doch ziemlich egal ist, ob die Daten gesammelt und weitergegeben werden oder nicht. In Amerika werden generell viel mehr Daten gesammelt und bis auf, dass die einen stärkeren Verbraucherschutz haben hat das genau keine negativen Auswirkungen. Wir überregulieren unssere Wirtschaft allerdings, wodurch viel Zeit und Geld für Unfug draufgeht und wir zum Teil technologisch abgehängt werden (Digital Markets Act ...)