News Neue Groko: Offizielle Abkehr von der alten Vectoring-Strategie

Das frage ich mich auch gerade wo man die "Nähe" zu Großstädten sieht.
Die haben hier bei uns im Kreis Heinsberg angefangen weil das ein Holländischer Laden ist, der auf der anderen Seite der Grenze afaik schon aktiv war.
Und von da aus sind die dann Richtung Norden weitergezogen.
Die Projekte in anderen Bundesländer kamen erst viel später dazu.
Und im Grunde gehen die explizit nicht in die Städte weil die da schlichtweg ihre 40% Unterschreiber-Quote nicht bekommen.
Ich wohne hier z.B. in ner Stadt Größenordnung 20k Einwohner im Kern und kanpp 25k Einwohner in den Dörfern drumrum.
In der Stadt gibts an vielen Stellen VDSL und fast überall 16MBit ADSL, in den meisten Dörfern gabs nur Mist. Dafür gibts jetzt in diversen Dörfern LWL.
In dem Stadtteil hier sind wir nur auf knapp über 20% gekommen, offenbar war der Leidendruck nicht hoch genug weil hier teilweise gleichzeitig VDSL100 von der DTAG aufgebaut wurde (vermutlich auch nur deshalb um den LWL-Ausbau was zu torpedieren).
 
Haetzer schrieb:
hi leider verstehe ich deinen post gerade nicht, vielleicht magst du mich aufklären. ;-)

FTTH = Fiber To The Home ==> Glasfaser bis ins Haus
FTTC = Fiber To The Carrier ==> Glasfaser bis in den Verteilerschrank

Alle Koaxial Netzbetreiber geben an, Glasfasertechnik zu nutzen, ist aber nur eingeschränkt richtig.
Da alle Koaxial Netzbetreiber nur FTTC nutzen ist es kein Glasfaser, da es nicht bei die zu Hause ankommt.
Daher hast du kein Glasfaseranschluss und die Schwankungen sind normal, da du einen Verteilerschrank mit sehr vielen teilst.
So gesehen sind die Koaxial Netzbetreiber kein bisschen besser als die Telekom.
 
Dass Verteolilerzentren egal in welcher Form per Glasfaser angebunden sind ist klar. Nur weil die Distanz verringert wird von Glasfaser zu sprechen halte ich für Kundentäuschung.

Derzeitiger technischer Stand sind ca. 100Mbit/s. Wenn die Telekom hinterher hinkt weil sie seit Ewigkeiten nichts in ihr Netz von billigen Telefonkabeln investiert hat ist das ihr Probpem und absolut förderungsunwürdig. Die müssen sowieso ausbauen sonst sind sie in ein paar Jahren vom Markt verschwunden gegen die Kabelnetzbetreiber. Die setzen zwar auch auf Kupfer aber in einer ganz anderen Qualität.

Förderungen sollten nur in Technologien fließen die zumindest technologisch in der Lage sind flächendeckend 1Gbit/s zu bieten (reale Bandbreiten nicht die theoretischen 1GBit/s von LTE ohne andere Teilnehmer). Wieviel Bandbreite dem Wndnutzer dann freigeschaltet wird ist wieder etwas anderes aber die Technologie muss einmal da sein.

Abgesehen davon wäre es Zeit beworbene Bandbreiten mit Abwichungen unter 3% Verbindlich zu machen ähnlich wie es bei anderen Produkten mit Mengenangabe ist. Keiner würde akzeptieren wenn die Milch im Supermarkt je nach Saison statt 1 Liter nur 500ml enthält zum selben Preis oder der Inhalt nicht deutlich sichtbar angegeben wird.
 
macht wohl Sinn. Zwei parallel laufende Förderprogramme mit erst 50 MBit/s (bis 2018) was insbesondere in weißen Flecken erst die VDSL Konkurrenz ins Boot holt und dann nochmal für die GF (bis 2025) macht wäre wirklich etwas daneben.

Zumal bei den weißen Flecken ja die Menge von Glasfaser für die Ortsanbindung (ähnlich wie bei FTTC) relativ zur Menge Glasfaser für die Häuserertüchtigung im Ort eher groß ist - sprich der Vorteil von FTTC hinsichtlich erstmal niedrigerer Iinvestionshöhe ist da sicher oft begrenzt.
Beispiel: Eine 500 Seelen Gemeinde mit 5 km Abstand zum nächsten Hauptverteiler 5km vs. 250 Häuser*20m Hausabstand= 5 km. Je kleiner die Gemeinden desto "unwirtschaftlicher" ist's aber desto weniger spart FTTC auf kurze Sicht - man braucht nur wenig mehr Glasfasergräben buddeln als man mit der Ortsanbindung eh schon muß.

Sprich der Ausbau von Glasfaser in der ganzen Minigemeinde dürfte eigentlich nicht nennenswert länger dauern als der FTTC Ausbau - die Planungsarbeiten und Ausschreibungen kosten wahrscheinlich eh mehr Zeit ..
 
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Beispiel: Eine 500 Seelen Gemeinde mit 5 km Abstand zum nächsten Hauptverteiler 5km vs. 250 Häuser*20m Hausabstand= 5 km. Je kleiner die Gemeinden desto "unwirtschaftlicher" ist's aber desto weniger spart FTTC auf kurze Sicht - man braucht nur wenig mehr Glasfasergräben buddeln als man mit der Ortsanbindung eh schon muß.
Pure Milchmädchenrechnung (naja, Nickname sagt schon alles).
Zwischen den Ortschaften (Leitung Hauptverteiler bzw. "Vermittlungsstelle" -> 5 km entfernte Gemeinde) müssen keine Gehwege aufgerissen werden, sondern die Rohre werden unter die Wiese gelegt. Nur innerhalb der Ortschaften zu den KVZ müssen die Gehwege aufgerissen werden (Richtbohren kann man manchmal vergessen, wenn da noch Strom und Gas mit unterm Gehweg ist), also schind schonmal nicht alle Straßen von betroffen. Und Zugang zu sämtlichen Grundstücken zu festgelegten Zeiten benötigt man auch nicht für FTTC.

Von den KVZ kann man bei weiterem Ausbau immer noch eine Abzweigung am Rohr (bzw. es werden in der Regel Bündel verlegt) setzen und eine weitere Faser durchschießen, die dann aufs Grundstück geht.
 
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WoW ich denk jetzt mal lieber nicht drüber nach was dein Nickname aussagt .. sowas wär schließlich auch unter der Gürtellinie.

Also bei unserem Schlafdorf sind die meisten langen älteren Straßen bestenfalls einseitig befestigt. Die Neubaugebiete sind üblicherweise ohne Gehwege, da gibt's allenfalls Parkbuchten. Da würde man wohl eh den Straßenbelag trenchen.

Und letztlich - es bleibt - je kleiner und abgelegener die Ortschaft desto weniger Vorteile bietet FTTC kurzfristig. Längerfristig eh nicht.

Und auch auf der "Wiese" gibt's Bäche, Wirtschaftwege, Straßen, felsigen Untergrund oder auch mal einen "Berg" mit Wald dazwischen ..
 
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Und auch auf der "Wiese" gibt's Bäche, Wirtschaftwege, Straßen, felsigen Untergrund oder auch mal einen "Berg" mit Wald dazwischen ..
Und bereits erschlossene Trassen für Strom, (Ab-)Wasser, (und jetzt kommts!) bestehende Telefonleitungen und und und...
 
Na bei unseren zig "Dörfern" wurden wohl für die jeweils paar km FFTC Ausbau jeweils etliche 100000€ ausgegeben. Kann mit der Weiterbenutzung der Trassen wohl nicht so weit her gewesen sein ..

Irgendwie hab ich auch das Gefühl das die Versorgungsleitungen eher in den Straßen liegen. Die FTTC Glasfaser aber eher in ne ganz andere Himmelsrichtung - quer durch die Felder zum Teil an bestehenden Wirtschaftswegen entlang. Die Strippe geht wohl auch nicht zum Telekom Hauptverteiler weil bei uns HTP ausgebaut hat.

Was hilft das Telefonleitungsbündel ?
 
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Ich denke die Herangehensweise "was ist in den nächsten 5-10 Jahren wie teuer" ist einfach zu kurz gedacht.
Mag ja sein, dass man mit Vectoring kurzfristig 10, 20, von mir aus auch 50 Mrd. Euro "einspart" und fast überall 50 Mbit in 5 Jahren hinbekommt.
Aber mal ehrlich, was sind denn 50MBit?
Denken wir mal 20 Jahre zurück: Da war 64kbit ISDN noch der Knaller, da hätte kein Mensch damit gerechnet, dass man jemals 20MBit HD-Streams übertragen würde. Und die selben Pfosten, die jetzt lamentieren, dass man nie mehr als 50MBit brauchen wird, haben damals vermutlich schon erzählt, dass man DSL gar nicht braucht weil ISDN für privat vollkommen ausreicht.
Denken wir jetzt mal 20 Jahre in die Zukunft, da werden 50MBit das sein was heute ISDN ist, einfach zu wenig für fast alles.
Und dann muss man doch die Straßen aufreißen, die gesparte Kohle anpacken und alles neu machen, denn bis dahin kann die Straße schon 5x für andere Dinge aufgerissen worden sein, auf Verdacht wird da niemand LWL verlegt haben wenn amn Vectoring verkaufen kann.
Die Frage lautet imho deshalb gar nicht "Sollen wir xy Mrd in den LWL-Ausbau investieren?", sondern "Sollen wir die xy Mrd heute investieren oder das 10 Jahre hinauszögern?"
Da wir jetzt einen fetten Haushaltsüberschuss haben und in 10 Jahren evtl. nicht mehr, kann die Antwort imho nur "jetzt" lauten.

Imho sollte man also kein Medium fördern, welches nicht (schon heute) in der Lage ist 50GBit zu transpotieren, natürlich auch bis in das Haus 1km vom Unterverteiler entfernt und nicht nur die 10 Haushalte in weniger als 100m Entfernung. Und Stand jetzt ist das defacto nur Single Mode Fibre.
Also bitte einmal SMF Duplex in jedes Haus.
 
Also bei mir im Dorf soll noch dieses Jahr für die abgelegenen Gebiete ftth geben, weil fttc schon vorhanden ist aber wegen zu langen Kabeln meistens nur bis zu 10k ankommen.
 
Also 50 Gbit halte ich für etwas zu hoch gegriffen. Was nützt denn das wenn das interne LAN das gar nicht hergibt von WLAN will ich gar nicht reden.
 
Das meine ich mit dem zu kurz denken.
Es ist doch zweitrangig was es jetzt gibt, so ne Faser im Boden sollte 50 - 100 Jahre lang halten und nicht nur 5 Jahre.
Woher willst du denn wissen was das interne LAN in 10,20,30,40 oder 50 Jahren hergeben wird?
Vor 20 Jahren waren 10MBit über BNC noch Standard und 100MBit RJ45 gerade erschwinglich, heute sind 1Gbit zuHause Standard und 2,5/5/10GBit kommen langsam auf dem Endkunden-Markt an.
Im Server-Bereich ist 10GBit schon recht gängig und 25/40GBit NICs stehen in den Startlöchern, in der Firma haben wir letzten Monat die ersten 100GBit Verbindungen in Betrieb genommen (das war vor 3 Jahren noch undenkbar weil exorbitant teuer).
Mich würde es sogar wundern wenn es Bandbreiten um die 100GBit in 20 Jahren nicht auch bis nach Hause schaffen würden und sich 10GBit bis dahin überall durchgesetzt hat.

Damit wir nicht aneinander vorbei reden:
Ich rede davon bei der Wahl des Mediums auch die nächsten Generationen im Blick zu haben, ich erwarte nicht, dass da heute schon jemand 10GBit drüber anbietet.
 
Gordon-1979 schrieb:
FTTH = Fiber To The Home ==> Glasfaser bis ins Haus
FTTC = Fiber To The Carrier ==> Glasfaser bis in den Verteilerschrank

Alle Koaxial Netzbetreiber geben an, Glasfasertechnik zu nutzen, ist aber nur eingeschränkt richtig.
Da alle Koaxial Netzbetreiber nur FTTC nutzen ist es kein Glasfaser, da es nicht bei die zu Hause ankommt.
Daher hast du kein Glasfaseranschluss und die Schwankungen sind normal, da du einen Verteilerschrank mit sehr vielen teilst.
So gesehen sind die Koaxial Netzbetreiber kein bisschen besser als die Telekom.


Danke für die Erklärung. Also kann man sagen, man wird nach Strich und Faden belogen.
 
Wobei man bei FTTC bis zum KVZ immerhin eine potente Glasfaserleitung hat und dann wird auf die einzelenen(!) Teilnehmer aufgeteilt, bei Kabel hingegen teilt sich ein ganzer Stadtteil ein Koaxialkabel. Mit Glück hat man FTTB (Glasfaser in den Hausanschlussraum und dort die Kabelkopfstation), nutzt aber auch wenig, wenn sich 400 Wohneinheiten eines Plattenbaus das Koaxkabel teilen...
 
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@Haetzer:
Kurzum: Ja, Marketing = Verarsche, LWL ist nur dann LWL wenn ne Glasfaser bei dir aus der Wand kommt.

Der DSLAM wurde auch schon mit LWL nach oben hin angeschlossen, von daher ist ein brandneuer VDSL100 "MSAN" nicht mehr oder weniger "Glasfasertechnik" als der 1MBit DSLAM anno 2000.
 
Haetzer schrieb:
Danke für die Erklärung. Also kann man sagen, man wird nach Strich und Faden belogen.
Nicht ganz, in der Werbung heißt es Kabel-Glasfaser-Technik.
Das Kabel steht für Kupfer und der Rest halt Glasfaser-Technik.

Fluffy82 schrieb:
FTTC = Fiber to the curb (nicht carrier) ;) .

curb = Bordstein.
Richtig, aber Trotzdem ist der Verteilerschrank.

In der FTTC-Architektur endet das Glasfaserkabel in einem grauen Kasten, im Kabelverzweiger (KvZ), der am Straßenrand steht. Von diesem Anschlussverteiler aus werden die vorhandenen Kupferkabel bis zum Kunde weiter verwendet.
https://www.elektronik-kompendium.de/sites/kom/1403191.htm
 
Und ist dann 5G-Glasfaser-Technik ebenso legitim? In deinen Augen? In meinen nicht. Das schwächste Glied der Kette sollte (in einer fairen Welt) bezeichnend sein.
Sonst habe ich auch kein Vectoring. Sondern Glasfaser-Kabel-Technologie (auch wenn das Kabel hier eine Kupfer DA ist)...
Da fehlts aber an Regularien.
Dennoch gehören Steuergelder in LWL. Der restliche Ausbau schläft deswegen ohnehin nicht ein.
Der einzige Spagat ist: Vectoring heute vs. beendeter Ausbau mit LWL 2030 (geschätzt, limitiert durch Tiefbau, nicht Geld). Hoffentlich hilft Microtrenching.
 
Gordon-1979 schrieb:
Richtig, aber Trotzdem ist der Verteilerschrank.
In dem Fall dann FTT-Cabinet.

Gibt für das C in FTTC zwei "Lesarten". Curb oder Cabinet.
 
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