jeder lüfter produziert axiale und radiale strömung (also rotation, wirbel)
Bei geraden Kühlfinnen entsteht ein hoher Druckverlust, da nun erst die Finnen für eine Umwandlung der Radialen Strömung in die gewünschte Axiale - oder Reibung (=druckverlust) sorgen. Viel Luft geht auch einfach daneben, denn die meisten Towerkühler besitzen (leider) keine shroud, die den Luftstrom führt.
Druckverlust hat einen Förderleistungsabfall gegenüber der Nominalleistung des Lüfters zufolge, niedrigere Luftgeschwindigkeit, niedrigere Performance.
Glättet man den Luftstrom schon vorher, was bei weitem kein neues Konzept ist, dann entsteht der Druckverlust womöglich schon im Lüfter, also die Nominalleistung ist geringer, aber die Effizienz bei hohem Gegendruck ist besser, also geringer Druckverlust, Luftdurchsatz nahe dem theoretisch machbaren.
In Axialkompressoren und Turbinen, wie sie zum Beispiel in Flugzeugtriebwerken eingestzt werden sind Staturschaufeln gegensätzlich zu den Rotorschaufeln völlig normal. Turbinen werden seit mehreren Jahrhunderten schon mit feststehenden Statorschaufeln gegenüber den Rotorschaufeln gebaut, die Erfindung ist also bei weitem nichts neues.
Ich sag nur Delta EHE - diese Lüfter verfügen auch über eine enorme Druckleistung dank ausgewachsener Statorschaufeln:
Allerdings führt die Rotation durch Reibungsverluste auch zu einer höheren Gleitschichtabreibung an den Lamellen. Intel macht sich das bei der Formgebung der boxedkühler für den Core2 zu nutze.
Die Gleitschicht ist eine hauchdünne Schicht sich nicht bewegender Luftmoleküle und isoliert, d.h. sie ist hinderlich für den wärmetransport.
Nur gerader Luftstrom muss bei einem entsprechend optimierten Kühlerdesign also gar nicht mal besser sein.
Als Gehäuselüfter eher schlecht, da sie im freeflow durch das restriktive Lüftergitter eher Nachteile haben.
Als Lüfter für restriktive Towerkühler aber wohl besser geeignet, da wird sich zeigen ob die statorschaufeln des Lüfters effizienter sind als der Druckverlust den ein normaler Lüfter in Kauf nimmt.
Als Radiatorlüfter ebenso wie als Gehäuselüfter indiskutabel, denn Raddilüfter werden seit jeher saugend montiert. der austretende Luftstrom ist also völlig schnurz, was zählt ist wieviel der Lüfter ansaugt. Da dürfte der durchsatz herkömmlicher Lüfter besser sein.
Hier sollte man eher die ansaugcharakteristik optimieren, Raddi entstauben, Lüfter abdichten, auf gummi montieren, eine vorkammer anbringen um den saugdruck besser zu verteilen...
FAZIT: Blasend montiert auf einem highend Luftkühler würde ich ihm eine gute Chance einräumen Bestwerte zu erziehlen, aber bei allem anderen sind die herkömmlichen Lüfter echt besser.
Falls der Kühler aber eine Shroud besitzt ist die saugende Montage sowieso vorzuziehen und es sind damit auch andere Lüfter deutlich im Vorteil.
Innovation? nicht wirklich, eher Adaption oder Rediscovery.