Na ja, der Fehler 502 bedeutet das das BIOS beim Starten irgendwie beschädigt ist (Prüfsummenfehler).
Oder Werte/Einstellungen nicht mehr dem Zustand vor dem letzten Herunterfahren entsprechen.
Die häuftigste Ursache ist eine leere oder beschädigte Batterie (CR2032 Knopfzelle).
Vor allem dann, wenn das Problem nur auftritt wenn der Rechner nicht nur heruntergefahren, sondern auch von der Stromversorgung getrennt wurde.
Denn in dem Fall übernimmt die Batterie die Versorgung des BIOS. Fällt diese Stromversorgung auch aus, wird das BIOS gelöscht.
Wenn du nach mehrmaligem Herausnehmen und Einsetzen der Batterie den Batteriesockel beschädigt hast, funktioniert die Stromversorgung über die Batterie nicht mehr.
Bestätigst du die Fehlermeldung, wird das BIOS mit Werkseinstellungen neu geladen.
Es kann auch ein Problem mit dem Speicherbaustein selber sein, also dem Flashspeicher auf dem Mainboard, der das BIOS enthält.
Das heißt, entweder musst du mit dem Problem leben oder du kaufst was neues.
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Kurzer Exkurs wie ein Rechner überhaupt startet:
Das Netzteil in jedem halbwegs aktuellen Rechner entspricht der ATX-Norm.
Diese besagt - unter vielem anderen - das es eine dauerhafte Standby-Spannung (5V) ausgibt, selbst wenn der Rechner aus ist.
Diese Standby-Spannung liegt immer an, sobald das Netzteil mit einer funktionierenden Steckdose verbunden ist.
"Aus" heißt nämlich nicht komplett aus (wie bei der älteren AT-Norm), sondern eben nur Standby.
Diese Standby-Spannung versorgt unter anderem das BIOS bzw. genauer, den SRAM Anteil des BIOS, in dem die eingestellten Werte abgespeichert sind.
SRAM ist (wie DRAM, also z.B. Arbeitsspeicher) ein flüchtiger Speicher, der seinen Speicherinhalt ohne anliegende Spannung verliert.
Der Unterschied zu DRAM ist das SRAM keinen ständigen Refresh des Speicherinhalts braucht.
Und sorgt dafür das man den Rechner mit einem einfachen Taster ein- und ausschalten kann.
Bei der älteren AT-Norm wurde der Rechner ein- und ausgeschaltet, indem man mit einem massiven Schalter die 230V Netzspannung vor dem Netzteil trennte oder verband.
Zusätzlich wird eine Prüfsumme gebildet aus den Daten und Einstellungen des BIOS, die beim Starten des Rechners überprüft wird.
Wenn da was nicht übereinstimmt, kommt es zu einer Fehlermeldung. "CMOS Checksum Error", also genau dein Fehler.
Erst wenn das Netzteil ausgesteckt wird, indem man das Kabel aus dem Netzteil zieht oder eine Steckdosenleiste ausschaltet
(oder ein evtl. vorhandener Schalter am Netzteil auf "aus" gestellt wird) übernimmt die Batterie.
Wenn ausschließlich die Batterie für die Stromversorgung des BIOS-Chips (SRAM) zuständig wäre, würde sie nicht mehrere Jahre halten.
Das bedeutet auch das die Batterie viel schneller leer ist, wenn du den Rechner ständig nach dem Herunterfahren vom Strom trennst.
(Will man das BIOS auf Werkseinstellungen zurücksetzen, muss man das Stromkabel vom Netzteil entfernen.
Damit die Batterie die Stromversorgung des BIOS übernimmt. Quasi eine Art Notstromversorgung.
Mit dem ClearCMOS-Jumper (oder indem man die Batterie entfernt) wird dann die Verbindung von der Batterie zum BIOS physisch unterbrochen.
In dem Moment sind alle Werte im BIOS gelöscht, was den Werkseinstellungen entspricht.
Früher gab es mal Mainboards ohne entfernbare Batterie, sondern mit einem fest aufgelöteten Akku. Deshalb gab/gibt es ja überhaupt so einen ClearCMOS-Jumper.
Weil heutzutage würde es reichen einfach nur die Batterie zu entfernen.
Das BIOS selber wird natürlich nicht gelöscht, nur die Einstellungen. Beim nächsten Bootvorgang werden dann automatisch die Default-Werte geladen.
Versuche ich einen Rechner zu starten mit einem auf "löschen" gesetzten ClearCMOS-Jumper passiert was? Genau: Gar nichts. Der Rechner wird einfach gar nichts tun.
Will man die BIOS-Batterie wechseln, sollte man das bei eingestecktem Netzteil tun, damit das BIOS seine Werte nicht verliert.
Jetzt kann es natürlich sein, das es - abhängig vom Mainboard- und/oder Netzteil-Modell - noch Pufferkondensatoren gibt, die eine gewisse Spannung vorhalten,
für den Fall, das die Stromversorgung zum BIOS, aus welchen Gründen auch immer, mal kurzzeitig ausfällt, z.B. durch Schwankungen der Netzspannung o.ä.
Deshalb sollte man den ClearCMOS-Jumper min. 10-20 Sekunden lang brücken bzw. wenn man die BIOS-Batterie entfernt, zusätzlich die Kontakte des Batterie-Sockels kurz brücken.)
Und wie startet nun so ein Rechner?
Das Netzteil versorgt das Mainboard dauerhaft mit einer 5V Standby-Spannung (Pin 9, violettes Kabel). Auch wenn der Rechner aus ist.
Betätigst du den Ein-/Ausschalt-Taster, wird lediglich ein Kontakt gebrückt, als Signal für das Mainboard den Rechner zu starten.
Bzw. genauer, das BIOS zu starten, dass dann seinerseits den Bootprozess einleitet.
Wenn man es übertrieben genau erklären will, funktioniert der Ein-/Aus-Taster wie ein Flipflop, eine bistabile Kippstufe.
Dann gibt es noch Pin 8, graues Kabel. Liegt dort eine Spannung an, wird dem Mainboard darüber signalisiert das das Netzteil ordnungsgemäß arbeitet.
Im Fehlerfall (des Netzteils) wird die Spannung an diesem Pin auf Masse gezogen und das Mainboard schaltet sich ab.
Schaltest du den Rechner über den Taster ein, wird als erstes das BIOS gestartet. Dieses beginnt mit dem PowerOnSelfTest (POST).
z.B. der erste dieser Tests ist die Überprüfung der CPU. Findet das BIOS keine, weil keine eingebaut ist oder das BIOS sie nicht erkennt, wird der Startprozess abgebrochen.
In dem Fall bekäme das Netzteil nicht die Anweisung (das Mainboard zieht zum Einschalten des Netzteils Pin 16, grünes Kabel auf Masse) sich einzuschalten.
Gehäuselüfter & Co. laufen erst, wenn das Netzteil eingeschaltet ist, weil erst dann die notwendigen 12V für die Lüfter bereitstehen.
Nicht das Netzteil startet das Mainboard (mit allem was sich da drauf befindet), sondern das Mainboard startet das Netzteil bzw. weckt es aus dem Standby-Modus auf.
Daher kommt schließlich auch der Begriff "booten". Denn was hat das Starten eines Rechners mit Stiefeln zu tun?
Da ein Rechner eine Software (BIOS/UEFI), die bereits laufen muss, braucht, um starten zu können, ist das so wie bei Baron Münchhausen,
der sich an den eigenen Haaren aus einem Sumpf gezogen hat. In der englischen Literatur sind es nicht seine Haare, sondern seine Stiefelriemen, bootstraps.
Kein Scherz.