Bevor dieser Thread komplett in der Versenkung verschwindet, wollte ich noch ein weiteres, doch sehr denkwürdiges Beispiel einer typisch deutschen Diskussion, wie ich finde, hinzufügen.
Wir sind bereits im Thread „Arabische Welt – Viva la Revolution“ darauf gestoßen, dass die Berichterstattung in unseren Medien inkl. der ÖR allgemein sehr zu wünschen übrig lässt. Dass nicht das limitierte Zeitbudget ein Problem darstellt, sondern die allgemeine Wahrnehmung der Welt/von Feindbildern etc. und die daraus resultierende nicht mehr vorhandene Neutralität, die die Bezeichnung der „politischen Bildung“ auch wirklich noch verdient, hat Maksim mit
seinem Beitrag meines Erachtens sehr zutreffend beschrieben.
Lange Zeit habe ich nach diesem Auftritt von Peter Scholl-Latour (
Teil 1,
Teil 2) bei der NDR-Talkshow „3 nach 9“ gesucht. Es ist, wie ich finde, nicht nur eine Offenbarung, wie dumm der politische Journalismus auch bei den ÖR geworden ist, sondern auch gerade die perfide Art und Weise von di Lorenzo und seiner Kollegin, Peter Scholl-Latour argumentativ in eine Ecke zu treiben, ihn möglichst als Sympathisanten von Hamas & Co. darzustellen und ihm das Label des „Israelfeinds“ aufdrücken zu wollen, ist eine Dekuvrirerung seinesgleichen.
Einen derartigen Vorgang empfinde ich einfach nur als Schande für die ÖR, wie man auf so billige Art, nicht argumentativ weil man eben weiß, dass man PSL hier keineswegs gewachsen ist die derart komplexen Dependenzen darzustellen und deshalb eh den Kürzeren ziehen würde, fährt man daher auf die affektive Schiene ab, um ganz gezielt eine Stimmung zu erzeugen, um eine RATIONALE Diskussion zu verhindern. Zu berücksichtigen ist ebenfalls, wer PSL bei seiner exzellenten Argumentation Paroli bieten soll. Wenn hier mit Stammtischparolen, Allgemeinplätzen etc. der feinsten Art aufgefahren wird, sind nicht nur dümmliche Generalisierungen oder nennen wir es Propaganda der Fall, sondern haben wir es hier mit Mechanismen der Volksverdummung zu tun (Bsp.: Teil 2 ab 0:30 Minute).
Am allerbesten gefallen mir die Belehrungen von di Lorenzo in Richtung PSL. Ein Lehrstück von deutschem Journalismus.
Ganz klar ist hier ein schwieriges Thema vor allem in Deutschland, aber so zu berichten ist einer gewachsenen und gestandenen Demokratie, wie der unseren, wovon ich mal ausgehe nicht, echt nicht würdig.
Dieses 20-minütige "Gespräch" ist meiner Meinung nach exemplarisch, unabhängig vom Thema, für die gesamte Berichterstattung aller Medien.
Welchen Eindruck hat diese Gesprächsrunde auf euch gemacht? Wie würdet ihr dies beurteilen wollen?