Thane_DE schrieb:Mal ganz abgesehen vom Sicherungs-Argument:
Wenn ich mir ein Spiel im Laden/auf Amazon kaufe, erwerbe ich damit eine Kopie mit der ich (meiner Meinung nach) machen kann was ich will.
Eben nicht, du kaufst eine Nutzungslizenz. Die Software ist nach wie vor geistiges Eigentum des Herstellers.
Für die Software gilt wie bei diversen anderen Medien (Bild, Ton, Video) ein Urheberrecht. Sprich nur der Urheber darf dir erlauben Kopien anzulegen, um diese wiederum zu vertreiben (Deswegen sind die Download Portale illegal) -> Bis solches Gut gemeinfrei wird vergehen Jahrzente! Jetzt kommen wir zur Sicherheitskopie für Privatpersonen. Wie absurd dies ist sieht man an Audio-CDs. Es dürfen keine Kopierschutzmechanismen umgangen werden. Bei einer einfachen Audio-CD reicht der aufkleber "durch Technische Maßnahme kopiergeschützt". In diesem Moment ist eine Kopie theoretisch nur über den Analogen Eingang/Ausgang erlaubt.
Machen wir es noch komplizierter: Du hast ein altes GameBoy oder Super Nintendo Modul. Zufälligerweise hast du die Hardware für einen ROM Dump. Darf ich jetzt das ROM auf einen Emulator spielen? Jetzt wird es witzig, nur dann wenn die dazugehörige Hardware nicht mehr käuflich erwerbbar ist! Die dazugehörigen Gerichtsurteile sind noch gar nicht so lange her. Jetzt bringen aber Nintendo und Co. Ihre alten Games in der Virtual Console oder in form des NES-Mini erneut auf dem Markt ... in diesem Moment gibt es für die vertriebene Software wieder eine Hardware. Dumm nur bei Nintendo, das die Nutzungslizenz immer an das jeweilige gekaufte Gerät gekoppelt wird.
Das ganze Geraffel um Softwarepatente, Urheberrecht und Privatkopie ist so kompliziert, dass noch einige Gerichtsurteile gesprochen werden müssen um Klarheit zu bringen. Deswegen spricht man ja gerne bei "Sicherrungskopien/ROMs" der eigenen Spiele von einer Grauzone.
Nintendo ist nicht der einzige Softwarehersteller welche sein Lobbyanwälte in Stellung bringen. Denen geht es wie gewöhnlich auch nicht um die Privatkopie (die ist den Herrschaften doch ziemlich Wurscht), sondern um die großen illegalen Vertriebskanäle (hier geht es um einen nicht unerheblichen Geldbatzen).
Der klassische Schulhof-Transfer war natürlich nicht gern gesehen, aber schlussendlich war der Kosten/Nutzen-Faktor = 0. In Zeiten des Internets wo Massen an urhergeschützen Material getauscht wird, sieht die Sache schon anders aus.
Ich will niemanden zu Unsinn antreiben. Aber es gibt nach wie vor das Sprichwort: "Wo kein Kläger, da kein Richter".
Blos sollte man auch wissen was man tut ...