News NSA-Ausschuss: BND übertrug bis zu 500 Millionen Metadaten an NSA

ohlschirr schrieb:
Und Kaulin:
Die Internet-Verbrechen sind leider Praxis, hat mit Verschwörungstheorien nix zu tun. Verdrängen gilt nicht...

Ich bezog mich auf einen völlig anderen Kontext. In TrueAzraels Beitrag ging es um die Widerlegung der Theorien, das Deutschland kein souveräner Staat sei.

Zum Thema:

Die eigentliche Datensammlung wäre nicht das Problem, denn diese ist in der Tat nötig, um effektiv Verbrechen zu bekämpfen. Das Problem ist, dass es keine Transparenz darüber gibt, ob die Daten wirklich NUR für Verbrechen benutzt werden. Die USA nutzen diese Daten zu ihrem Vorteil gegenüber Deutschland und das hat nichts mehr mit organisierter Kriminalität zutun. (Es sei denn du zählst die USA zur organisierten Kriminalität)
 
Es wird wohl nicht bei Jedem eine Überzeugung zur Internetkontrolle möglich sein. Muss es ja zum Glück auch nicht...
Nicht nur in Deutschland ist es unter demokratischen Parteien Konsens: Straffreiheit im Internet wird es nicht geben.
Folglich muss kontrolliert und überwacht werden. Damit sind die meisten Menschen, vernünftigerweise, einverstanden.
Zu Argumentieren Gefahren gibt es anderswo auch oder die Regierenden wären in übler Absicht unterwegs sind destruktiv und es nicht Wert weiter darauf einzugehen.

Wie du/ihr hier im CB-Forum die Regeln akzeptierst, auch hier "wacht ein Moderator" über die Einhaltung der Regeln, so müssen auch die Regeln + Gesetze Online eingehalten werden. Leider wird dagegen massiv verstossen, mit Cybermobbing Menschen in den Suizid getrieben, Betrügereien aller Schweregrade, Menschenhandel, Pädophilie, Terrorvorbereitungen etc.

Da kann man doch nicht ernsthaft für ein "freies Internet" sein! Das bedeutet doch Täterschutz!
Eine schon sehr radikale Einstellung...
 
Hi,

Zu Argumentieren Gefahren gibt es anderswo auch oder die Regierenden wären in übler Absicht unterwegs sind destruktiv und es nicht Wert weiter darauf einzugehen.

Dann brauchst du ja hier auch nicht weiter zu diskutieren, denn die überwältigende Mehrheit der technisch versierten Nutzer und mündigen Bürger empfindet es schlicht so.

Leider wird dagegen massiv verstossen, mit Cybermobbing Menschen in den Suizid getrieben, Betrügereien aller Schweregrade, Menschenhandel, Pädophilie, Terrorvorbereitungen etc.

Ich bitte um Fakten, Zahlen und Statistiken. Erstens wüsste ich gerne, wie diese Art der angesprochenen Überwachung für diese Dinge legitimiert ist und zweitens hätte ich gerne Belege, dass die überwachung irgendetwas in diese Richtung auch nur im Ansatz hat verhindern können. Wenn du das nicht vorlegen kannst solltest du vielleicht nochmal überlegen, warum die Leute, die Ahnung von IT und Recht haben sich vehement gegen die Totalüberwachung sträuben und dich Fragen, ob du nicht einfach nur auf gut gemacht Propaganda herein gefallen bist.

Da kann man doch nicht ernsthaft für ein "freies Internet" sein! Das bedeutet doch Täterschutz!
Eine schon sehr radikale Einstellung...

Nochmal: bitte Belege, dass es etwas nutzt, davor brauchen wir nicht weiter zu diskutieren.

VG,
Mad
 
Naja, wenn schon die Berichterstattungen über Straftaten im Internet als Propaganda abgewertet werden und man nach Beweisen für den Erfolg von Internetkriminalität fordert, die dann natürlich auch nur wieder relativiert und in Frage gestellt werden sollen nützt eine sachliche Diskussion wirklich nix. Du willst einfach nicht wahrhaben was nicht wahr sein darf: Das Internet macht es Verbrechern leichter und nicht wenig Kriminalität entsteht überhaupt erst durch das Internet. Deine angeblich andere Sicht als Computer- und Rechts-Erfahrender überzeugt null.

Un du irrst! Die meisten Menschen wissen sehr wohl wer Freund und Feind des Internet ist! Dazu muss man keine besonderen Fähigkeiten haben, ein gesunder Menschenverstand reicht.
 
Wie überall gilt es abzuwägen. Und ich denke, der Schaden durch eine Überwachung ist um ein vielfaches Größer als der Nutzen.
Um mal einen Vergleich zu bemühen: Man steckt dabei wohl in der selben Zwickmühle, wie wenn ein Flugzeug von einem Terroristen entführt wird und dieser damit in ein Hochaus stürzen will. Was machst du? Schießt du es ab und nimmst 100 Menschleben für 1000 in Kauf, oder hoffst du auf eine Rettung und es sterben alle?

Bei diesem Vergleich wäre das Verhältnis 1:10, das ist ziemlich nah beieinander. In unserer Diskussion sollte das Verhältnis wohl 1:1000 sein.
 
Hi,

Naja, wenn schon die Berichterstattungen über Straftaten im Internet als Propaganda abgewertet werden und man nach Beweisen für den Erfolg von Internetkriminalität fordert, die dann natürlich auch nur wieder relativiert und in Frage gestellt werden sollen nützt eine sachliche Diskussion wirklich nix

Das heißt, du kannst keine Zahlen und Fakten liefern. Alles klar.

Du willst einfach nicht wahrhaben was nicht wahr sein darf: Das Internet macht es Verbrechern leichter und nicht wenig Kriminalität entsteht überhaupt erst durch das Internet.

Nochmal die Bitte: Beweise auf den Tisch, nicht Behauptungen! Bring für irgendeine deiner Aussage mal einen Beleg, sonst kann man dich unmöglich ernst nehmen.

Deine angeblich andere Sicht als Computer- und Rechts-Erfahrender überzeugt null.

Muss sie auch gar nicht, solange du deine Behauptungen nicht belegst erledigst du die Überzeugungsarbeit für mich.

Un du irrst! Die meisten Menschen wissen sehr wohl wer Freund und Feind des Internet ist! Dazu muss man keine besonderen Fähigkeiten haben, ein gesunder Menschenverstand reicht.

Ganz genau so ist es. Nur einige, wie du, wollen das nicht akzeptieren.

VG,
Mad
 
ohlschirr schrieb:
Un du irrst! Die meisten Menschen wissen sehr wohl wer Freund und Feind des Internet ist! Dazu muss man keine besonderen Fähigkeiten haben, ein gesunder Menschenverstand reicht.

Das interessiert mich jetzt sehr. Ich wäre über detaillierte Ausführungen dankbar.
 
Wenn Beweise für die Internetkriminalität oder den Erfolg für dessen Bekämpfung verlangt werden müss man sich schon selbst bemühen. Ich geb hier nicht den Pressekasper. Meldungen dazu gibt es ausreichend für mehrere Tage... Andererseits wird ja sowieso unterstellt, dass es sich bei den Berichten um Propaganda handelt...

Typisch: Unbelehrbarkeit! Wer nicht versteht wer die Freiheit des Internets missbraucht und wer für den Schutz zuständig ist der hat ganz eigene Intentionen die er verfolgt, für den ist ein unkontrolliertes Internet unbedingt zu verhindern!
 
ohlschirr schrieb:
Straffreiheit im Internet wird es nicht geben
Darum geht es auch gar nicht. Gibt es im Moment übrigens auch schon nicht - wozu also noch VDS, geheime Onlinedurchsuchungen, Zensur und Geheimdienstspäherei (=Mittel und Kennzeichen eines totalitären Staates)?

Wir leben in keiner unsicheren Gesellschaft. Aber in einer, die immer unfreier wird.

Folglich muss kontrolliert und überwacht werden. Damit sind die meisten Menschen, vernünftigerweise, einverstanden.
Zu Argumentieren Gefahren gibt es anderswo auch oder die Regierenden wären in übler Absicht unterwegs sind destruktiv und es nicht Wert weiter darauf einzugehen.
Du unterstellst hier allen, die nicht deiner Meinung sind, Unvernunft. Keine besonders tolle und überzeugende Argumentationsebene, solch ein Argumentum ad hominem. Es gibt nun mal Menschen, die eine andere Ansicht haben, die eine Güterabwägung betreiben und das ihrer (und meiner) Ansicht nach höhere Gut viel höher einschätzen.

Außerdem glaube ich nicht, dass dir wirklich eine Mehrheit zustimmen würde, wenn man beide Seiten vollständig darlegt.

Der Schluss "es gibt keine Straffreiheit" --> "Überwachung muss sein" ist übrigens nicht logisch und löchrig wie ein schweizer Käse.
Er impliziert auch, dass Überwachung in allen anderen Bereichen gewünscht ist, etwas was du mit "Gefahren gibt es anderswo [...] ist destruktiv" beiseite wischt. Warum sollte das Internet in dieser Hinsicht ausgezeichnet sein? Warum nicht auch anderswo, wo ist der fundamentale, moralische Unterschied?
Irgendwie funktioniert es ja anscheinend auch, dass sich die Leute nicht dauernd gegenseitig umbringen oder bestehlen, wenn grade mal kein Polizist in der Nähe ist. Und Bestrafung laut Gesetz gibt es auch, obwohl nicht überall Kameras hängen. Ergo, der Schluss ist keinesfalls so zwingend.

Und dass die Regierung zur Zeit "üble Absichten" hat, ist keine Voraussetzung für alle genannten Bedenken. Lies nochmal meine Absätze über Missbrauchspotential erster, zweiter und dritter. Dabei beachten, dass das faktisch gigantische Missbrauchspotential noch nicht einmal das größte Gegenargument darstellt.

müssen auch die Regeln + Gesetze Online eingehalten werden
Ja, auch vom BND! Ich verweise da auf meinen verlinkten Artikel bei Golem.de. Du sagst "das Internet darf kein rechtsfreier Raum sein, deswegen darf da spioniert werden", aber der BND sagt "der Weltraum ist ein rechtsfreier Raum, deswegen darf da spioniert werden"... Das ist nicht mehr ironisch, sondern zynisch.
Menschenrechte hängen davon ab, ob man Mensch ist. Nicht davon, ob man grad auf der Erde oder in einem bestimmten Teil davon weilt.

Leider wird dagegen massiv verstossen, mit Cybermobbing Menschen in den Suizid getrieben, Betrügereien aller Schweregrade, Menschenhandel, Pädophilie, Terrorvorbereitungen etc.
Nur letzteres fällt in den Bereich eines Geheimdienstes. Und selbst da ist die Totalüberwachung offenbar eher nutzlos: so konnte weder die NSA vor dem Kongress noch der BND vor dem Untersuchungsausschuss irgendeinen konkreten Fall auch nur anonym aufzählen, der ihnen ohne Prism o.Ä. durch die Lappen gegangen wäre.
Oder man denke mal an die Rechtsterroristen von der NSU, während deren Aktivität sogar die Vorratsdatenspeicherung (VDS) in Deutschland aktiv war. Und hat's da was gebracht? Nein! Zusätzlich ist dort auch noch die Blindheit, fast schon Dummheit, diverser Dienste anzuprangern. (Warum sollte die übrigens gerade wegen einer VDS oder anderen staatlichen Spähprogrammen nicht mehr auftreten?)

Die meisten anderen aufgezählten Fälle fallen selbst mit (!) VDS usw. durch's Raster wegen 'Irrelevanz'.
Du tust, wie übrigens fast alle befürwortenden Politiker, geradezu so, als ob sich diese Probleme einfach und allein durch VDS etc. lösen ließen. So nach dem Motto "Aufzeichnung an, keine Kriminalität mehr". Das ist ein gravierender Denkfehler. Organisierte Kriminalität weiß sich durchaus in gewissem Maße zu schützen. Und selbst wenn z.B. die Polizei dann mal was mitbekommt, dann gibt es noch nicht mal für die ohne VDS bekannte Kriminalität genügend Personal und Zeit, das alles abzuarbeiten. Wie soll es also mit VDS mehr Zeit und Ermittlungserfolge geben? Genau, die Mittel, die auch so zu mehr Erfolg führen würden, tun dies in gleichem Maße mit VDS. VDS allein bringt überhaupt nichts, außer Grundrechtsverletzungen.

An der Stelle werfe ich auch mal die BKA-Studie vom Max-Planck-Institut und diverse Erkenntnisse aus der Schweiz ein, wonach sich weder die Kriminalität noch die Aufklärungsquote während des Einsatzes von VDS auch nur irgendwie statistisch signifikant verändert hat.
Wenn diese massive Einschränkung aller Bürger samt Einführung des Generalverdachts nicht mal liefern kann was sie verspricht, braucht man auch nicht anfangen eine Güterabwägung zu betreiben sondern man kann ganz einfach im rein praktischen Sinne einsehen, dass es unnötig ist. Eine nicht unwichtige Tatsache, die bei der ganzen Diskussion auch gerne überfahren wird.

Da kann man doch nicht ernsthaft für ein "freies Internet" sein! Das bedeutet doch Täterschutz!
Eine schon sehr radikale Einstellung...

Das, was unsere Gerichte teilweise tun, das ist Täterschutz. Um die Opfer kümmert sich da meist kaum einer.
Gegen das Aufheben der Unschuldsvermutung und für Privatsphäre zu sein, bedeutet Schutz von unbescholtenen, normalen Bürgern, also der gewaltigen Mehrheit.

Und ja, sobald es um die Menschen- und Bürgerrechte der großen Mehrheit (!) geht, bin ich 'radikal', da muss einfach eine rote Linie gezogen werden. Und ich bin nicht nur für freies Internet, sondern für maximale Freiheit generell, überall: Gedankenfreiheit, Redefreiheit, Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit, Freizügigkeit, etc. etc. pp.
Und selbst ein Täter hat diese Rechte. Oder gibt es eine magische Grenze (Raub? Totschlag? Mord?), ab der diese universellen Rechte verwirkt sind? Und das dann auch noch a priori ab Verdacht und nicht erst nach Beweis? Oder gleich ohne Verdacht, könnt ja sein dass...??


Und ich sehe von dir weiterhin weder Belege noch jedwedes Eingehen auf Vergleiche, Argumente und Fragen - sondern nur Platitüden und leere Worthülsen bzw. Buzzwords, die meist (auch in der Verwendung von anderen) dazu dienen, als gehaltloses Totschlagargument eine echte Diskussion zu ersticken.
(Ach ja, ich kann mich da noch an eine furchtbare Diskussion mit einem JU-ler auf diesjähriger Gamescom erinnern. Der meinte zum Schluss auch nur noch: "Depp".)
 
Die Behauptung die meisten Menschen wissen wer Freund des Internet ist und wer Feind lässt sich doch an
1. Ihrem Online-verhalten
2. An iher Stimmabgabe bei Wahlen und
3. In direkter Ansprache unmissverständlich klären:

Es beseht eine Angst im Internet Opfer von kriminellen Machenschaften zu werden. Die angebliche Bedrohung durch die staatliche Überwachung überzeugt doch nicht wirklich!

Und nochmal: Berichte über Erfolg durch Überwachung gibt es genug im Netz (s. auch Beitrag Nr. 45) Über Kriminalität im Internet auch.
Es wird aber trotzdem bezweifelt und als "Propaganda" abgetan. Es gibt eben auch Intentionen denen man mit Vernunft nicht begegnen kann.

Gut, dass NSA, BND etc. langsam ihrer Pflicht zum Schutz des Staates und seine Bürger im Internet aufholen und sich kein Verbrecher mehr sicher sein kann nicht erwischt zu werden...
Die Zukunft wird es zeigen!
 
Zuletzt bearbeitet: (Es...)
Hi,

Wenn Beweise für die Internetkriminalität oder den Erfolg für dessen Bekämpfung verlangt werden müss man sich schon selbst bemühen. Ich geb hier nicht den Pressekasper. Meldungen dazu gibt es ausreichend für mehrere Tage... Andererseits wird ja sowieso unterstellt, dass es sich bei den Berichten um Propaganda handelt...

Ich kann mich nur wiederholen: du stellst nur leere Behauptungen ohne Belege und Beweise auf - so nehme ich dich nicht ernst.

Typisch: Unbelehrbarkeit!

Du sprichst von dir, stimmts?

Es beseht eine Angst im Internet Opfer von kriminellen Machenschaften zu werden. Die angebliche Bedrohung durch die staatliche Überwachung überzeugt doch nicht wirklich!

Wenn man sich vor den Fakten blind stellt so wie du mag das stimmen...

Und nochmal: Berichte über Erfolg durch Überwachung gibt es genug im Netz (s. auch Beitrag Nr. 45) Über Kriminalität im Internet auch.
Es wird aber trotzdem bezweifelt und als "Propaganda" abgetan. Ws gibt eben auch Intentionen denen man mit Vernunft nicht begegnen kann.

Ich habe bisher von dir nichts derartiges gelesen. Und selbstverständlich tue ich es als Propaganda ab, wenn die gleiche Institution, die die Aufgabe hat, mir auch den Erfolg bescheinigen will. Ich will belastbare, objektive, unabhängige Beweise, und die gibt es nicht!

Gut, dass NSA, BND etc. langsam ihrer Pflicht zum Schutz des Staates und seine Bürger im Internet aufholen und sich kein Verbrecher mehr sicher sein kann nicht erwischt zu werden...Die Zukunft wird es zeigen!

Putzig. Das zeigt eigentlich nur, dass du entweder noch nicht wirklich lange im Internet unterwegs bist oder keine Ahnung von der zugrunde liegenden Technik hast.

VG,
Mad
 
Vollständig ist das ja noch lange nicht ;)

ohlschirr schrieb:
Gut, dass NSA, BND etc. langsam ihrer Pflicht zum Schutz des Staates und seine Bürger im Internet aufholen und sich kein Verbrecher mehr sicher sein kann nicht erwischt zu werden...

Nochmal: NSA und BND wollen und sollen den normalen Bürger nicht schützen.

Und: dass Verbrecher sich nicht sicher sein können davonzukommen, verhindert also effektiv Verbrechen? Schau dich doch bitte mal in der Realität um!
Außerdem ist das Internet bereits jetzt kein "rechtsfreier Raum". Gibt es ein Verbrechen, kann man auch ohne VDS etc. erfolgreich ermitteln. Außerdem musst du lernen, zwischen Verbrechensverhinderung und -aufklärung zu unterscheiden.

Die Leute wählen übrigens nicht nur wegen Überwachung und VDS. Sondern auch wegen ganz anderer Themen. Und ob jeder das für sich persönlich richtige wählt, ist ein ganz anderes Thema ;)

Und dann kommst du mit irgendwelchen Einzelfällen ohne Quelle an. Ich wette mit dir, dass das auch ohne (illegale) Überwachung so ausgegangen wäre.
Und damit, dass ein Paar einzelne sich nicht an alle Gesetze halten, will man dann rechtfertigen, alle anderen (lies: die sehr große Mehrheit) unter Generalverdacht zu stellen? Deren Privatsphäre zu missbrauchen? Leute vorzuverurteilen? Pathetic!

Aushöhlung der Demokratie ist eine echte Gefahr, der man nicht mal eine minimale Chance bieten dürfte. Missbrauch hatte ich schon öfter angesprochen, Irrtümer sind auch keinesfalls unmöglich.
Wirtschafliche Folgen blende ich hier mal aus, da sie im Vergleich zur viel essentielleren Grundrechtsdiskussion irrelevant sind.
Wikipedia:
Mittelbar gefährde dies die gesamte offene Gesellschaft, deren Funktionieren die unbefangene zwischenmenschliche Kommunikation und Mündigkeit der Bürger voraussetze.

Du plädierst mit dem Hinweis auf den Rechtsstaat dafür, eben diesen abzuschaffen. So etwas ist für mich nicht nachvollziehbar und unglaublich kurzsichtig.
Es geht nicht um Täterschutz (wobei da auf deiner Seite schon wieder die ungerechtfertigte Annahme einfließt, dass entweder a) die Mehrheit der Internetnutzer kriminell ist, b) die Mehrheit der Kriminellen im Internet aktiv ist und/oder c) dass jeder Verdächtige automatisch Täter und jeder Täter automatisch Verbrecher ist), sondern um den Schutz all jener, die Menschen-, Grund- und Bürgerrechte haben. Diese Rechte sind explizit dazu da, einer Staatsgewalt Grenzen aufzuzeigen. Sie sind insofern heilig, als dass sie einmal überschritten unglaublich schwer wieder in ihrer Integrität aufzubauen sind, das Brüche Präzedenzfälle schaffen, dass damit der Ausweitung von Brüchen Vorschub geleistet wird (slippery slope).

Und ja, auf deine provokative Art gesprochen: mir ist es im Zweifel lieber, dass jemand ungestraft davon kommt, als dass viele Unschuldige bestraft und beeinträchtigt werden.
Mit VDS hat man auch nicht ganz schwarz-weiß eine Entweder-oder-Situation, sondern einfach beides.


Mal eine belastbare Quelle einer anerkannten wissenschaftlichen Forschungsanstalt (nicht Springer-Presse o.ä.): https://www.mpg.de/5000721/vorratsdatenspeicherung.pdf (exemplarisch S. 219)
Wegfall der Vorratsdatenspeicherung nicht als Ursache für Bewegungen in der Aufklärungsquote abbilden lässt
deliktsspezifischen Aufklärungsquoten in den Bereichen der Computerkriminalität sowie der so genannten Internetkriminalität geben ebenfalls keine Hinweise dafür her, dass
durch die Phase der Vorratsdatenspeicherung Veränderungen in der Tendenz der Aufklärungsraten eingetreten wären
Vergleich der Aufklärungsquoten, die in Deutschland und in der Schweiz im Jahr 2009 erzielt worden sind, lassen sich keine Hinweise darauf ableiten, dass die in der Schweiz seit etwa 10 Jahren praktizierte Vorratsdatenspeicherung zu einer systematisch höheren Aufklärung geführt hätte
führen nicht zu dem Schluss, dass die systematische Sammlung und Speicherung von Verkehrsdaten bzw. deren Fehlen mit sichtbaren Unterschieden in der Sicherheitslage verbunden wären.
keine belastbaren Hinweise darauf, dass die Schutzmöglichkeiten durch den Wegfall der Vorratsdatenspeicherung reduziert worden wären

Also weder für Aufklärung noch für Verhinderung hat VDS auch nur überhaupt irgendeinen Impact jedweder Art.
Und ja, da geht's um VDS. Denn geheimdienstliche Ermittlungen befassen sich a priori und per definitionem gar nicht mit solchen "Lappalien". Das macht beides nicht besser btw.

Edit:
Nett anzumerken ist hier noch: Angst vor dem Unbekannten.
Politiker, die offen zugeben und/oder immer wieder zeigen, keine Ahnung zu haben, sind meinem Empfinden nach genau die, die am lautesten Forderungen nach Kontrolle und Überwachung stellen. Unwissenheit um die Verfahrensweisen deutet nicht gerade auf Wissen um mittelbaren und unmittelbaren Konsequenzen hin.

Immer wieder schockierend ist auch die Geradlinigkeit und unreflektierte Einfachheit der Argumentation, das alles diene ja nur zur Sicherheit aller, wo sich doch diese Argumentation ohne logische Widersprüche direkt auf noch krassere Situationen (oben genannte Hausdurchsuchungen z.B. bis hin zur Lynchjustiz) anwenden lässt. Da soll dann eine inhärente, natürliche, kanonische Grenze überschritten werden, um dann stattdessen eine schwache, künstliche, vermutlich kritische, undichte und garantiert gefährlichen Rechtspositivismus provozierende Grenze einzurichten.

Man muss sich an der Stelle auch klar werden, dass ein maßlos übertriebenes "aber dann werden eure Kinder vergewaltigt" viel konkreter, fassbarer und direkter ist als die doch eher abstrakten aber dennoch nicht minder realen und realistischen Bedenken bzgl. Grundrechte. Sowas hat daher in den Köpfen vieler Menschen mehr Relevanz und Präsenz - zumindest kurzfristig.


Weiterhin finde ich es immer noch schade bzw. bezeichnend, dass du überhaupt nicht auf berechtigte Fragen wie wo denn deine Verantwortung für andere Menschen liegt, warum das Internet gegenüber z.B. Straßen und Gebäuden ausgezeichnet sein soll, ob und welche Verbrechen deiner Meinung nach die Aufhebung der Unschuldsvermutung (moralisch und rechtlich) rechtfertigen, was deine Definition der immer wieder vorgebrachten "Anständigen" ist, usw.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du kennst doch auch die unzähligen Anständigen, die sich, Gott sei Dank, schon immer zu allen Zeiten und in allen Kulturen für Recht und Ordnung aufgeopfert haben?

Den anständige Judas, der den Aufrührer und Verbrecher Jesu seiner gerechten Strafe überführte?

Der namenlose, anständige Nachbar, der den verräterischen Juden meldete bevor der deutsche Rechtsstaat Schaden nehmen konnte?

Oder die anständigen thailändischen Eltern die dieser Tage die eigene Tochter angezeigt haben, da diese Verbrecherin es doch gewagt hatte gegen das lèse majesté zu verstoßen, indem sie im Internet sich Gedanken über das Königshaus hingegeben hat?


Wo kämen wir ohne all diesen Anständigen Menschen nur hin?


Denk doch nur an die USA, dem Heimatland der Anständigen, wo im Kampf gegen die Verbrecher in Vietnam ein paar pädophile usamerikanische Soldaten Kinder der dortigen Schlitzaugen geschändet haben und so ein Verbrecher von Journalist dies auch noch veröffentlichen wollte.

Zum Glück gibt es in den USA so viele anständige Zeitungen die so etwas unanständiges natürlich nicht verbreiten wollten, denn hey seien wir doch mal ehrlich so einen anständigen Rechtsstaat lassen wir uns doch nicht von so eine paar Verbrechern madig machen.

Okay, die usamerikanischen pädophilen Soldaten haben ein paar Kinder geschändet dafür waren sie aber gute, anständige Usamerikaner, ja mehr noch usamerikanische Soldaten – was zählen da schon ein paar geschändete gelber Schlitzaugen.

Selbst als dann so ein Verbrecherblatt den Fall publik gemacht hat wurden die anständigen usamerikanischen Kinderschänder, pardon Soldaten, natürlich nicht belangt:

Die USA sind ja ein anständiger Rechtsstaat, nur ist dem Richter leider irgendwo ein dummer Fehler unterlaufen, als er den der Kommandanten zu einer kleine Strafe dafür verurteilte.

Aber keine Angst, Im Heimatland der Anständigen gab es so viele Proteste von den dort beheimateten Anständigen, daß seine Strafe vom anständigsten aller Usamerikaneren, dem usamerikanischen Präsidenten, höchstpersönlich in einen Hausarrest umgewandelt wurde und dort unser armer Kommandant die Berge an Glückwunschpost in Ruhe genießen konnte und der Glaube an den anständigen Rechtsstaat auf dem man zu Recht stolz ist wieder hergestellt worden ist.

Ich könnte euch noch stundenlang mit weitern anständigen Menschen in anständigen Rechts- und Ordnungstaaten langweilen, muß jetzt aber als anständiger deutscher Bürger noch eine Runde um’s Haus drehen:

Diese ganzen Verbrecher darf man ja, wie jeder weiß, nicht eine Sekunde aus den Augen lassen!


Epilog:

„Vor einem Monat bin ich auch aufgewacht und habe gedacht, daß ich übermorgen fortgehe, aber nirgendwo sind wir hingegangen, und noch ein anderes Mal, lange davor, bin ich aufgewacht und habe gedacht, daß wir übermorgen endlich fortgehen, was wir natürlich nicht getan haben, aber wenn wir übermorgen nicht fortgehen gehe ich allein. Natürlich habe ich mir das auch früher schon so vorgenommen, aber jetzt gehe ich ganz bestimmt fort.“ ;)

(A. u. B. Strugatzki, Die Schnecke am Hang, S. 31f. Kandid Kapitel)
 
So so c137, bezeichnend und schade...

Das sagt einer der Kinderschutz im Intrenet ablehnt (Beitrag 58), weil ja Gefahren in der realen welt auch da sind... klingt zynisch? Ist zynisch! Sogar Menschenverachtend!

Überhaupt wird hier das Wort Logik oft auf den Kopf gestellt, von Vernunft ganz zu schweigen...
Und immer wieder die "Sachkenntnis" darüber, dass die staatlichen Behörden übel drauf sind, gegen seine Bürger...

Nee, nee Freunde, das klappt nicht: X für ein U verkaufen wollen nennt man das. Aber zum Glück könnt ihr euch das unkontrollierte, freie Internet nicht herbeireden oder abstrus herbei argumentieren.

Das Internet wird nie wieder so frei sein wie es einmal war. Daran sind nicht die Politiker schuld sondern die Jenigen die das Internet für kriminelle Machenschaften im kleinen wie im grossen Missbrauchen.


Passend dazu: Amerikanische und europäische Behörden haben gerade 16 Verbrecher festgenommen die in Sachen Kinderpornografie, Drogenhandel, Waffenhandel und gestohlene Kreditkarten im Internet unterwegs waren...
Gut so!
 
Zuletzt bearbeitet: (zusammengefasst)
ohlschirr schrieb:
So so c137, bezeichnend und schade...

Das sagt einer der Kinderschutz im Intrenet ablehnt
Ich lehne "Kinderschutz im Internet" nicht ab. Vielleicht lehne ich deine Definition und Auslegung ab...

Dann kannst du mir auch sicher mindestens ein belegbares oder wenigstens konkretes Beispiel nennen, wie VDS zum "Kinderschutz" im Internet beiträgt und wie/warum das ohne VDS so nicht möglich wäre. (VDS stehe hier stellvertretend für VDS, Deep Packet Inspection, Metadatensammlungen usw. durch BKA, LKA, BND, FBI, CIA, NSA, DoD, DHS,...)
Wie werden Kinder durch so eine Spionage (besser) geschützt? Wie werden dadurch physische Verbrechen und kriminelle Akte verhindert (welche unweigerlich Voraussetzung dafür sind, dass Kinder Opfer "des Internets" werden)?

Ein bisschen Eigeninitiative und Eigenständigkeit ist halt auch immer gefragt. Bilde deine Kinder, um sie bei der Internetnutzung zu schützen. Medienkompetenz nennt sich sowas, nicht immer gleich alle Informationen jedem dahergelaufenen Typen hinzuwerfen. Eltern haben da auch eine Verantwortung, Erziehung und so, das kann nicht alles die Schule und der Gesetzgeber übernehmen.
Nicht immer alles auf den Staat abwälzen. Oder brauchst/willst du auch an jeder Straße einen Polizisten, um dir über den Zebrastreifen zu helfen?

Ist das nicht auch ein bisschen egoistisch, die Freiheit (Privatsphäre, Unschuldsvermutung, informationelle Selbstbestimmung,...) aller anderen einer rein imaginären eigenen Sicherheit zu opfern?

Überhaupt wird hier das Wort Logik oft auf den Kopf gestellt
Sowas nennt man in der Mathematik Widerspruchsbeweis ;)
Dort zeigt man mittels Fortführung der Aussage, dass eben diese Aussage falsch ist.

Denn mit den gleichen Totschlagargumenten (bitte mal der Definition dieses Begriffs gewahr werden) kann man so einiges rechtfertigen, nicht nur Totalüberwachung. Wobei ebendiese ja schon schlimm genug ist.
Außerdem überfährst du gleich mehrfach die fundamentale Säule (ein zentrales Axiom) des Rechtsstaats, die Unschuldsvermutung. Du kannst nicht a priori sozusagen ohne Messung unterscheiden, ob jemand "böse" oder "anständig", geschweige denn in irgendeinem gemischten Zustand ist. Und selbst danach müssen basale Rechte, die Menschenrechte und für Bürger auch die Bürgerrechte, bestehen.

Und immer wieder die "Sachkenntnis" darüber, dass die staatlichen Behörden übel drauf sind, gegen seine Bürger...
Du zeigst nur wieder einmal, dass du meine Beiträge nicht liest oder zumindest nicht verstehst oder verstehen willst. Dass der Staat und/oder die Behörden momentan 'böse' sind, ist für sämtliche Bedenken überhaupt keine Voraussetzung!
Und ansonsten: uralte Platitüden und Sprücheklopferei... :rolleyes:

Und dass der Nutzen sowieso nicht vorhanden ist, wurde ja bereits ausreichend empirisch (wissenschaftlich, nicht populärwissenschaftlich!) z.B. vom respektablen Max-Planck-Institut gezeigt. Da hilft kein Zetern.

Und ja, vom Reden allein kommen leider keine Ergebnisse. Der deutsche Michel, das hat schon Heinrich Heine erkannt, lässt sich halt so einiges gefallen.


Warum sträubst du dich denn dagegen, meine z.B. in #69 wiederholten Fragen zu beantworten? Angst, sich selbst (vll sogar vor dir selbst) zu entlarven?
Ich will dich auch zum Nachdenken bewegen, nicht nur anderen aufzeigen, dass du - sagen wir mal - möglicherweise falsch liegst.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ohlschirr wenn du weiterhin ernst genommen werden willst, solltest du langsam auf die Fakten eingehen. Du willst uns doch auch von deiner Meinung überzeugen! Das wird dir aber nur gelingen, wenn du unsere Fakten widerlegst. Nur so kann eine Diskussion für alle Teilnehmer positive Erfahrungen erbringen!
 
@Kaulin:

Wie bitte? Überzeugen? Wir wissen doch wohl beide, dass wir mit unseren Einstellungen zum Thema Internet-Sicherheit niemals zusammen kommen werden.
Nein. Unabhängig von den Usern hier wurde das Thema schon über 4400 mal angeklickt.
Der "normale Leser" kann sich ein Bild von dem Meinungsangebot machen und dann selbst entscheiden wofür er ist.
Fakten?
Habe ich geliefert! Aber ist schon klar das ignoriert wird was nicht in die "Argumentationskette" der Gegner der Internetüberwachung passt.
Aber okay, ich ignoriere auch Beiträge, Jene die unterhalb eines erträglichen Nivaues an Anständigkeit und Vernunft sind.

Jeder wie er kann.

Aber was solls:
Internet Überwachung wird weiter ausgebaut und wird immer grössere Erfolge bringen. Leider sind die Medien noch etwas zurückhaltend mit der Berichterstattung, auch weil sie fürchten Das Thema Internetkriminalität würde / könnte immer mehr "normale Menschen" davon abhalten online zu gehen.
Berechtigterweise, ich kenne schon einige die aus Angst, ihre Internetaktivitäten drastisch zurückgefahren haben.
Fast Jeder hat schon einmal mit Betrugsversuchen zu tun gehabt oder kenn Jemanden der direkt geschädigt wurde.

Es ist einfach absurd gegen eine angepasste Überwachung des Internets zu sein.
 
Zuletzt bearbeitet: (soll / kann...)
Ach ja, wenn wir gerade mal wieder beim Thema Märchen, Lügen und Halbwahrheiten angelangt sind, hier hilft uns wie immer ein Blick auf die wirkliche Welt:

Vor dem Hintergrund des 2015 auslaufenden Patriot Acts, stellen selbst Angehörige der Geheimdienste den Erfolg der totalen Überwachung in Frage:

„Amtierende und frühere Geheimdienstmitarbeiter widersprechen jedoch dem Argument, dass die Sammlung von Telefondaten ein wirksames Instrument der Terrorabwehr sei. So meldeten die USA bisher nur eine einzige Bedrohung, die durch einen Lauschangriff aufgedeckt worden war: den Fall eines Taxifahrers im kalifornischen Anaheim, der zu Jahresbeginn wegen Geldsendungen an einen al-Qaida-Ableger in Somalia zu sechs Jahren Haft verurteilt wurde.“ (1)

Hinzu kommt, daß man diesen einzigen (!) Fall auch ohne Lauschangriff in den Griff bekommen hätte, zumal auch und gerade im Falle von Geldsendungen hinreichend andere Kontrollmechanismen zur Verfügung stehen und sich so auch dieser einzige Ausnahmefall ebenfalls in Luft auflöst.

Vor dem Hintergrund dieser ernüchternden "Erfolgsbilanz" hilft dann auch keine Pippi-Langstrumpf-Mentalität mehr, sich die nicht vorhandenen Erfolge schönzureden indem man sich die Welt so macht wie sie einem gefällt.

__________________________

(1) Republikaner blockieren NSA-Reform

http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/amerika/Republikaner-blockieren-NSAReform/story/19836155
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben