Interessant fand ich die Aussage, dass Turing/RTX der bedeutenste Fortschritt ist, seit CUDA.
Die ersten CUDA-Karten, die G80-basierten 8800GTX, waren wirklich sensationell. Aber weniger wegen der neuartigen GPGPU-Fähigkeiten der CUDA-Cores, sondern wegen ihrer brutalen Rohleistung in Spielen. Nicht nur in damals neuen DX10-Spielen, sondern auch in den allgegenwärtigen DX9-Spielen. Die 8800GTX überholte Dual-GPU-Karten der Vorgängergeneration und wurde von den schnellsten $1000-CPUs ausgebremst. (Erst mit den Core2Duo konnten sie richtig loslegen.)
Es war also die konventionelle Stärke der G80-GPU, die die Gamer begeistert hat. CUDA war nur Nebensache.
Vom Standpunkt der GPU-Architektur mag die RTX-Erweiterung revolutionär sein, aber wenn da keine konventionelle Leistung hinter steht, wird es nicht für mehr Begeisterung sorgen, wie all die anderen Eye-Candy-Features der letzten Jahre. Wie genau die hübscheren Schatten und Reflexionen realisiert werden, wird den 0815-Gamer wenig interessieren.
Wobei ich bei den gezeigten Demos sowieso das Gefühl hatte, dass sie sich im "RTX-off"-Modus absichtlich etwas dämlich angestellt haben.
Es leuchtet mir ein, dass es in klassischem 3D-Rendering z.B. nicht ohne weiteres möglich ist, Reflexionen von Objekten zu zeigen, die außerhalb des Sichtbereichs liegen. Trotzdem gab es sowas schon immer. Da muss man halt etwas tricksen. Selbst in Duke Nukem 3D gab es schon Spiegel... Und plötzlich geht das nur noch mit Echtzeit-Raytracing?