News Nvidia unter Linux: Freie Kernel-Module kommen mit GeForce-Treiber-Serie 560

Immer diese geplante Obsoleszent. Was ist mit meiner Kepler-GPU?
 
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Nvidia hat doch vor Kurzem den Entwickler des freien Nouveau-Treibers engagiert. Schön, dass jetzt schon ein freier Treiber angekündigt wird, das spricht dafür, dass sie den Typen nicht mundtot machen wollen.

Auf Dauer möchten sie halt den Buhmann-Status in der Linuxwelt nicht behalten.
 
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gimmix schrieb:
Nvidia hat doch vor Kurzem den Entwickler des freien Nouveau-Treibers engagiert.
Das ging an mir vorbei. Gab es dazu hier auf CB eine News oder hast du eine andere Quelle?
 
Welchen Unterschied gibt es zwischen den freien Kernel-Modulen, die man separat installieren muss und nvidia-dkms Treiber?
Ich habe zurzeit unter Arch nvidia-dkms Treiber ver. 550.78. Nvidia-dkms ermöglicht doch die automatische Erstellung von Kernel-Modulen, wenn ein neuer Kernel installiert wird.
Ich brauche nur die Arch Aktualisierung zu starten und dann geschieht alles automatisch. Man hat immer den aktuellen Kernel und Nvidia Treiber.
 
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Ist eine Verbesserung, aber halt nicht bequem und fertig im Kernel und System.

Und ganz ehrlich:
Ich bin bei AMD (und zuvor Intel), weil es stabil und einwandfrei funktioniert. Ich muss nichts tun. Da muss NVIDIA noch zehn Jahre Vorsprung aufholen, den man durch Sturrheit, Closed-Source und fehlende Dokumentation hat. Wer hat den Wayland so lange in der Entwicklung gehemmt? NVIDIA hauptsächlich. Wer hat mehrere proprietäre APIs für GSYNC und Videobeschleunigung auf die Menschen losgelassen. Wieder NVIDIA.

Und wer hat Mantle, damit Vulkan und FreeSync den Weg geebnet. AMD. Und wer arbeitet, wenn sinnvoll, mit Intel zusammen. AMD.

Das letzte was mich interessiert ist der 15% Benchmarksieg von NVIDIA mit dem Heizlüfter für 1500 Euro. Habe sowieso eine Laptop mit 15 Watt CPU/GPU.


NVIDIA folgt jetzt, weil die Rechenzentren und Embedded-Systeme überhaupt keine Lust auf quellgeschlossenen Code haben. Die haben eine Problem am Markt. Und Torvalds hat ihnen das vor Jahren kommuniziert. Aber für den Laptop- und Desktopanwender wollte NVIDIA sich nicht bewegen.

Werde ich jetzt auch nicht. Ich gebe lieber denen mein Geld, die Gutes für mich tun :)
 
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pseudopseudonym schrieb:
Immer diese geplante Obsoleszent. Was ist mit meiner Keppler-GPU?

Das gleiche wie bisher. Wenn Du freie Treiber willst, warum hast Du Nvidia gekauft? Meine Radeon HD 6770 (eingefuehrt 2011, eigentlich als 5770 2009) funktioniert von Anfang an und noch immer mit freien Treibern.
 
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@mae Weil's das W530 leider nicht mit AMD gab. Dass bei dem Alter da ein mindestens kleines Augenzwinkern enthalten ist, sollte allerdings offensichtlich sein.
 
Mae drückt es ein bisschen harsch aus. Aber, ja.

Mit W530 ist ein sehr großes ThinkPad mit zusätzlicher GPU von NVIDIA neben der internen von Intel gemeint?

Ich hätte mir damals keine NVIDIA-GPU angetan und heute auch keine Dual-GPU. Muxer und Konsorten können deutlich mehr Probleme verursache (weil man jetzt drei Fehlerquellen statt einer hat: Zwei GPUs und einen Muxer und vielleicht noch ein doofes BIOS). Ich weiß aber, dass manche Anwender rohe Leistung brauchen. Und wer sich eine Schwergewicht wie das W anschafft wird wohl Gründe haben.

Kollege hatte auch ein W oder T mit NVIDIA-GPU. Und dann wollte er unbedingt eine zweiten oder dritten Monitor…aber der Ausgang lief dann über die interne GPU oder so und…ja geht halt nicht oder nur mit Gefrickel :rolleyes:


PS: Apple hatte es einfacher. Genau ein Laptop mit genau einer Kombination. Standards sowieso egal. Und kein Dock. Und das war trotzdem so doof, das Apple lieber nur noch eine einzelne eigene GPU hat. Und die darf oft nicht mehr als ein oder zwei Displays ansteuern (MacBook Air ist da restriktiv).
 
flaphoschi schrieb:
Mit W530 ist ein sehr großes ThinkPad mit zusätzlicher GPU von NVIDIA neben der internen von Intel gemeint?
Ja.

flaphoschi schrieb:
Ich hätte mir damals keine NVIDIA-GPU angetan und heute auch keine Dual-GPU.
Och, das Teil läuft ganz nett. Bis auf das Alter natürlich, weswegen meine Kepler-Anmerkung auch nicht ganz ernstgemeint war. Für eventuelle Nachfolger mit NVIDIA (das aktuelle ist AMD-only, was auch nicht immer geil ist) sind freie Kernel-Module sicher interessant.

NVIDIA in Laptops kann auch mit irgendwelcher wissenschaftlichen Software sinnvoll sein. Da bin ich aber nicht so drin.
 
tipmyredhat schrieb:
Ist der "Blob" nicht einfach die Firmware auf der Graka selbst? Nicht ganz so frei wie die AMD Treiber, aber besser als binaries auf OS Ebene finde ich.
Derzeit ist die NVIDIA Situation auf Linux etwas "weird".

Aktuell haben wir im offizelen linux-firmware repository eine Firmware von NVIDIA merged, aber diese basiert derzeit noch auf dem 535 Treiber/Blops.
Diese Firmware wird vom Open Source NVIDIA Treiber (nicht von NVIDIA, aber mittlerweile beteiligen Sie sich dran) im Kernel genutzt.

NVIDIA bietet dann noch ihren Treiber an, welchen den Userspace Treiber enthält (closed source) und die Kernel Module (closed und open source, aber den closed source treiber kann man sich anschauen, da er genutzt werden muss um das module zu compilen).
Der Userspace Treiber (closed source) kann dann mit entweder den Open Source oder Closed Source Treiber module kommunizieren.
Ergänzung ()

BLACKDIAMONT schrieb:
Wayland support wäre echt mal nice ... X11 ist schon Steinzeit zeug und gehört ins Museum :D
Wayland funktioniert derzeit eigentlich echt gut, nutze es täglich auf meinen Rechner.
Hat sich seit dem 5xx Treibern wesentlich gebessert.
Xwayland Programme waren bis dato noch problematisch, aber am Mittwoch sollte ein neuer BETA Treiber rauskommen, welcher das Explicit Sync Protocol unterstützt und dadurch vermutlich alle Probleme mit Wayland behoben sein werden.
 
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@ptr1337 Habe Wayland unter Debian bisher nicht wirklich zum laufen bekommen mit Nvidia.
Welche Distro nutzt du?
 
CachyOS (Archlinux basierend) und ich arbeite auch dort dran. Generell sollte es auch auf Debian funktionieren, aber du musst folgendes zu deiner Kernel Cmdline hinzufügen:
'nvidia_drm.modeset=1'

Bin jetzt nicht tief in Debian drinnen, aber es ist zu empfehlen entweder Plasma (5.27 oder neuer) zu nutzen, oder Gnome (44 oder neuer).
 
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stefan92x schrieb:
Ich wills man so rum sagen: Ich bin mir sicher, dass Nvidia Dinge hat, die sie geheim halten wollen. Wenn sie diese Komponenten aus dem Treiber raus und in die Firmware rein verlagern, weil sie den Overhead reduzieren wollen, ermöglicht es ihnen als Nebenprodukt mehr Open Source zu machen, weil es dann nicht mehr darauf ankommt und es ja tatsächlich das Leben leichter macht. Aber ich glaube nicht daran, dass es hier um "Good Guy Nvidia" geht, die plötzlich mehr Open Source machen, weil sie ihre Meinung darüber grundsätzlich ändern.
Ja, der Vorteil dieser freien Kernel-Module ist einzig die Lizenzierung als MIT/GPL. Damit können Distributionen die Module leichter paketieren, für Sonderfälle patchen und sie müssen nicht auf dem Rechner des Benutzers mit DKMS kompiliert werden. Dadurch wird auch die Unterstützung von Secure Boot leichter, da das kompilierte Modul direkt mit dem Schlüssel der Distribution signiert werden kann.

Nvidia ist vollkommen klar dass ihre Treibersituation unter Linux ein Nachteil ist. Aber sie wollen ihren Treiber-Code keinesfalls offen legen. Das geht so weit, dass sie lieber einen extra Prozessor an ihre GPUs tackern ("GSP") der seit der RTX20xx/GTX16xx einen Teil der Aufgaben des Treibers übernehmen kann.
Daher unterstützen die freien Kernel-Module auch keine älteren GPUs - der Code der jetzt auf dem GSP läuft fehlt in den freien Modulen schlichtweg. Für die neueren GPUs ist der entsprechende Code jetzt in der Firmware des GSP aber weiterhin closed-source.

Dennoch ist die Entwicklung gut, weil es für Nutzer eben einfacher wird und man sich keinen proprietären Code in den wichtigsten Teil des Betriebssystems holen muss. Closed-Source Firmware gab es so oder so schon bei allen GPUs, auch wenn diese bei Nvidia jetzt nochmal erheblich umfangreicher ausfällt.

stefan92x schrieb:
Ja, ist es generell, wenn Nvidia den eventuell steinigen Weg gehen will. Integration in den Kernel bedeutet eben auch, dass das dann durch den Code-Review der Kernel-Maintainer gehen muss, und ob der Code da durchkommen würde, ist eine offene Frage - längst nicht jeder eingereichte große Change kam da durch, über manche Themen wurde jahrelang gestritten, bis die endlich im Kernel angekommen waren, weil es so lange gedauert hat, bis das in einer akzeptablen Form vorlag.
Einen ordentliche "Open Source" Entwicklungs-Stil will Nvidia auf keinen Fall. Siehe auch das git Repo: https://github.com/NVIDIA/open-gpu-kernel-modules
Es gibt gar keine richtigen Commits, nur einen regelmäßigen Dump der aktuellen Version. Nur kleinere Pull Requests wurden bisher mal angenommen, überwiegend Korrektur von Typos.

stefan92x schrieb:
Es kann durchaus sein, dass der offene Code in einer Art und Weise geschrieben ist, dass er von Torvalds und Co als inakzeptabel betrachtet wird, und daher - selbst wenn Nvidia das überhaupt versuchen sollte - nicht im Kernel aufgenommen wird.
Der Code hat genau 0 Chance in der Form in den Kernel aufgenommen zu werden. Dabei beziehe ich mich nicht auf die Qualität des Codes (die ich nicht bewerten kann), sondern lediglich dessen Struktur. Der Code stammt nämlich offenbar aus einer gemeinsamen Code-Basis für Linux- & Windows-Treiber. So gibt es Abstraktionsschichten um die unterschiedlichen Schnittstellen von Linux- und Windows-Kernel zu vereinheitlichen.. Zum Beispiel findet sich im Code eine Schnittstelle für Registry-Abfragen. Unter Linux gibt es aber keine Windows Registry, so dass entsprechende Abfragen hier aus irgendeiner Konfigurationsdatei bedient werden.

Genau wegen solchen Abstraktionsschichten hatte Linus anfangs auch die Aufnahme von amdgpu in den Treiber verweigert. AMD hat das nämlich genau so gemacht. Für den GPU-Hersteller ist das auch eine sehr sinnvolle Vorgehensweise. Linus hat aber verweigert dass ein einzelner Treiber für Linux vollkommen unnütze Abstraktionsschichten einbaut. AMD hat hier dann auch nachgebessert.
 
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D.S.i.u.S. schrieb:
Welchen Unterschied gibt es zwischen den freien Kernel-Modulen, die man separat installieren muss und nvidia-dkms Treiber?
Ich habe zurzeit unter Arch nvidia-dkms Treiber ver. 550.78. Nvidia-dkms ermöglicht doch die automatische Erstellung von Kernel-Modulen, wenn ein neuer Kernel installiert wird.[...]
Derzeit ist der Unterschied noch nicht groß bzw. unbedeutend. Nvidia hat aber angekündigt, dass sie ihre Treiber in mainline unterbringen wollen. Wahrscheinlich nicht ganz freiwillig, die Linux Maintainer haben Nvidia zuletzt ja immer wieder große Steine in den Weg gelegt, so die proprietären Treiber mit neuen Kernelversionen eben nicht ohne Weiteres funktionierten.
 
@Kaito Kariheddo ist das wirklich korrekt?
Der Modus Run Time D3 (RTD3) wird erst ab Ampere (RTX 3000) unterstützt.
Denn im verlinkten Text steht folgendes:

Supported Configurations​

This feature is available only when the following conditions are satisfied:

  • This feature is supported only on notebooks.
  • This feature requires system hardware as well as ACPI support (ACPI "_PR0" and "_PR3" methods are needed to control PCIe power). The necessary hardware and ACPI support was first added in Intel Coffeelake chipset series. Hence, this feature is supported from Intel Coffeelake chipset series.
  • This feature requires a Turing or newer GPU.
  • This feature is supported with Linux kernel versions 4.18 and newer. With older kernel versions, it may not work as intended.
  • This feature is supported when Linux kernel defines CONFIG_PM (CONFIG_PM=y). Typically, if the system supports S3 (suspend-to-RAM), then CONFIG_PM would be defined.
Oder meinst du, dass das in Verbindung mit dem offenen Treiber erst mit Ampere unterstützt wird und hier eine weitere Einschränkung ist? Bin mir gerade nicht sicher. Beim proprietären Treiber funktioniert RTD3 mit Turing wunderbar.
 
stefan92x schrieb:
Ich wills man so rum sagen: Ich bin mir sicher, dass Nvidia Dinge hat, die sie geheim halten wollen.
Z.B. irgendwelche Backdoors für die Geheimdienste, hab ich dafür Beweise? Nein, aber wenn man was verstecken will vor mir geh ich nunmal erstmal vom Schlimmsten aus da ich mich gegen das schlimmste Wappnen will.

An sich guter Schritt in die richtige Richtung trotz allem, und würde jetzt nicht völlig ausschließlich bei nem guten Deal mal zu ner Nvidia statt AMD zu greifen, aber realistisch seh ich mich noch nicht was kaufen von denen.

Sollte mal nen Linux Steamdeck Konkurrent raus kommen mit Nvidia chip drin und freiem Treiber, der deutlich besser ist, who knows aber ja die vielen Jahre die AMD vorgelegt hat und Vertrauen baut ne Firma nicht in wenigen Tagen wieder von 0 komplett auf. Wenn ich von Nvidia deutlich besseres Preis/Leistung bekomme würde ich jetzt wieder drüber nachdenken, aber nur dann.
Ergänzung ()

gimmix schrieb:
Auf Dauer möchten sie halt den Buhmann-Status in der Linuxwelt nicht behalten.
Realistisch wird man den wohl erst los bzw ein großen Schritt wenn "Jensen" seine Stelle aufgibt, hat bei Microsoft auch geholfen, ja die werden trotzdem noch schief angeschaut aber weniger wie unter Steve Ballmer oder Gates.

Wer 30 Jahre lang auf das falsche Pferd aus Sicht der meisten Linuxer setzt und gegen das was Linuxuser wollten (mehrheitlich) ankämpft, der wird nicht plötzlich ne Kehrtwende machen, da würde man ja indirekt eingestehen das man 30 Jahre lang falsche gehandelt hat, daher würde eine Wende nur mit neuer Personalie Glaubhaft sein. Und es ist auch zu viel Blut geflossen übertragen...
 
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@blackiwid
Der Fakt, dass du diesen Post erstellt hast, ist bereits ein Beleg dafür, dass irgend ein Betriebssystem für dich Megabyte an Firmware geladen hat. Du bist inkonsequent paranoid an der Stelle :)
 
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