Julio Prosecco schrieb:
Ja, selbst in Afrika sind in manchen Staaten die Netze besser ausgebaut als in Deutschland.
Was aber den Grund hat, dass ein Mast im Dorfzentrum wesentlich billiger ist, als alle Lehmhütten mit Festnetz zu verkabeln.
Raijin schrieb:
Es gibt etliche Studien pro/contra Mobilfunk, aber so richtig eindeutig und belastbar ist keine davon. Einige Menschen reagieren besonders sensibel auf jedwede Strahlung - bis hin zu den Stromleitungen in der Wohnung. Es ist aber fraglich inwiefern man dies auf die Allgemeinheit übertragen und vor allem danach handeln kann.
Elektrosensibilität wurde noch nie nachgewiesen (ich rede jetzt nicht über hohe Magnetfelder im MRT oder das Kribbeln, wenn man unter einer 750kV-Hochspannungsleitung steht), eher im Gegenteil, Placebo-Effekt.
So wurde einer (nach eigener Aussage) stark "elektrosensiblen" (bzw. "funksensiblen") Person eine Antenne, die durch ein Handy gespeist wurde, neben den Kopf gesetzt. Diese Person sollte im Blindtest bestimmen, wann die Antenne "strahlt" und wann nicht. Sollte eigentlich leicht sein, aber das ging voll in die Hose (für die Person), es war nur wildes Rumraten.
In England wurde mal ein Mobilfunkmast aufgestellt, umliegende Bewohner beschwerten sich anschließend über Kopfschmerzen, Schlafstörungen und ähnliche Dinge und zogen vors Gericht. Dummerweise konnte der Mobilfunkanbieter nachweisen, dass der Mast mit den Antennen zwar steht, aber die Sendeanlage selber (die Elektronik) noch nicht vorhanden ist, es konnten also keine Funkwellen vom Mast kommen.
Unsichtbar angebrachte (und aktive) Antennen "erzeugen" übrigens keine Beschwerden bei der umliegenden Bevölkerung...
Raijin schrieb:
Man möchte keinen Mobilfunkmast in der Nähe haben, hält sich aber das Smartphone stundenlang direkt ans Ohr und ärgert sich natürlich auch über "Kein Netz" am Handy. Konsequenterweise dürften die Mobilfunkmast-Gegner aufgrund ihrer Haltung auch keine Smartphones benutzen. Wenn ein Mobilfunkmast in einigen Hundert Metern oder gar einigen Kilometern Entfernung schädliche Auswirkungen hat, kann ein Smartphone im Abstand von wenigen Millimetern ja wohl kaum gesund sein.
Vor allen Dingen muss man bedenken, dass eine Verdoppelung des Abstandes 6 dB weniger sind (ergibt viertel Leistung). So am Kopf ist die Feldstärke eines "Handymastes" aus 20 m geringer als die vom Handy, welches man in der Hand hält. Natürlich wird man auch nicht einen "Handymast" aus 20 m Entfernung auf Augenhöhe (Hauptkeule ist horizontal) haben...