Da es noch immer eine große Streitfrage ist ob und wie stark das Zinssystem an der Misere schuld ist will ich hier das Problem nochmals etwas ausführlicher verdeutlichen. Dazu erst mal eine Grafik.
Hier sieht man die Entwicklung des Geldvermögens im Vergleich zur Wirtschaftsleistung und der Reallöhne. Dabei erkennt man auch sehr deutlich den extremen Anstieg des Geldvermögens gegenüber den Löhnen und der Wirtschaftsleistung. Die Kurve verläuft dabei in einen exponentiellen Verlauf das jeden Zinseszinssystem zugrunde liegt, dabei ist es egal wie hoch der Zinssatz ist, die Kurve bleibt immer gleich nur der Zeitmaßstab verlängert oder verkürzt sich entsprechend.
Somit ist irgendwann der Punkt erreicht in dem das Wirtschaftswachstum unmöglich der Geldmenge folgen kann. In dieser Geldmenge sind natürlich die Schulden inbegriffen. Da die Geldmenge normalerweise nicht schneller wächst als die Wirtschaftsleistung ist ein solcher Anstieg nur möglich wenn man entweder Geld aus den Nichts schafft (Zusätzliches Drucken von Banknoten, was aber die Inflation erhöht) oder ein Teil der Gesellschafft, Staat und Firmen sich immer mehr verschulden.
Dabei ist der Guthabenzins wesentlich gefährlicher als der Kreditzins. Eigentlich gibt es keine!!! Rechtfertigung für einen Guthabenzins. Der Kreditzins ist gerechtfertigt da der Kreditgeber ein gewisses Risiko trägt (vorausgesetzt er wuchert nicht).
Wenn ich z.B. jemanden Ware zur Einlagerung oder Verwahrung übergebe muß ich dafür Gebühren zahlen, da denjenigen der die Ware verstaut damit Unkosten entstehen. Einer Bank die Geld von ihren Kunden verwahrt entstehen ebenfalls Kosten, aber stattdessen muß der Kunde keine Gebühren dafür zahlen sonder bekommt noch Geld dafür.
Dadurch ist die Bank ihrerseits gezwungwen mit den Geld zu wirtschaften und dabei eine Rendite zu erzielen die die eigenen Unkosten und den Guthabenzins übertrifft. Dies erreicht sie z.B. mit Krediten für Firmen die ihrerseits hohe Zinsen dafür zahlen müssen. Damit sind die Firmen ebenso gezwungen immer härter zu kalkulieren das am Ende etwas übrig bleit, oft zu Lasten der Belegschaft.
Gerade vor der Wirschaftskrise 2008 haben viele Banken versucht mit hohen Guthabenzinsen neue Kunden zu gewinnen um wieder an frisches Kapital zu kommen. Dabei wurden sogar für Tagesgeldkonten über 5% Zinsen versprochen. Somit mussten die Banken ihr Geld in immer riskantere Anlagen investieren um die nötige Rendite zu erwirtschaften, denn mit sicheren Anlagen kann man keine so hohen Gewinne erzielen.
Letztendlich kommen noch die ganzen Spekulationspapiere dazu die das Problem zusätzlich verschärfen und mir dazu nur der Begriff "Wahnsinn" einfällt.
Fazit: Als erstes den Guthabenzins abschaffen und die Spekulationsgeschäfte aufs äußerste Minimum reduzieren. Damit könnten die Banken wieder gewinnbringend und ehrlich wirtschaften mit wesentlich weniger Risiko. Die Firmen und Kreditnehmer bekommen wieder günstigere Kredite und könnten ihrerseit besser Wirtschaften. Leider nutzen viele Banken aber gerade das jetzige System zu ihren Gunsten aus, auf Kosten der anderen.
Heute haben wir einen Punkt erreicht , das selbst wenn wir für einen Hungerlohn Tag und Nacht durchabeiten wir nicht mehr in der Lage sind die anfallenden Guthaben- und Schuldzinsen zu tilgen.
P.S. Jeder der meint das bischen Zinsen die er bekommt sei ihn doch vergönnt, sollte bedenken wir alle zahlen jährlich einen Zinstribut von ca. 10000€. Jeder der nicht ein Millionenvermögen besitzt kommt mit den neuen System besser weg.