News OCZ-Aktie bricht nach Umsatzberichtigung um 46% ein

MajesticXII schrieb:
das ging ja dann ab Version soundso tatsächlich recht gut.
Aber da war schon Intel an der Sache dran und OCZ hat sich den Everest Controllern zugewandt. Nach der Übernahme von Indilinx wird Sandforce OCZ, die ja nun Wettbewerber geworden sind, garantiert nicht mehr als unvermeidbar Know-How zukommen lassen.

MajesticXII schrieb:
Was mich nur sehr gewundert hat ist wie plötzlich die Ausfallrate z.B. Vertex 2 irgendwann im Winter2010/Frühjar 2011 anstieg.
Wurden da nicht auch zwischendrin die Speicherbausteine gewechselt oder sowas?
Wie Unendlichkeit schon geschrieben hat:
Unendlichkeit schrieb:
Richtig. Da ist OCZ vom bewährten 34nm-NAND-Flash auf 25nm-NANDFlash gewechselt. Sogar bei gleicher Qualität hat 25nm-NANDFlash nur 3000 Schreibzyklen im Gegensatz zu 5000 Schreibzyklen bei 34nm-NAND. Zusätzlich kamm wohl hinzu, dass die ersten 25nm-NAND Chargen wohl nicht die gleiche Qualität hatten
Nur sind das nicht nur die ersten Chargen, es dauert Monate bis ein Hersteller einen neuen Fertigungsprozess im Griff hat und da genug NANDs mit der gewünschten Qualtiät raus kommen. OCZ hat damals das 25nm NAND eingesetzt lange bevor der 25nm Prozess bei Micron ausgereift war. Diese NANDs hatten eben noch nicht die Haltbarkeit wie heute. Damit steigt auch das Ausfallrisiko, denn es kommt ja nicht nur auf die durchschnittliche Zyklenfestigkeit an, sonst vor allem darauf, ab wann die ersten NANDs ausfallen.
MajesticXII schrieb:
wurde dank der Petrol ja regelrecht zementiert. Die Dinger fallen ja derart oft und schnell aus, dass sich die Eintagsfliegen schon bei der Insektengewerkschaft wegen unlauterem Wettbewerb beschweren gehen...
Man sollte nicht vergessen, dass die 20nm NAND Fertigung bei Micron auch schon seid Dezember 2011 läuft und auch dieser Fertigungsprozess bisher nicht ausgereift ist, Micron aber auch diese Chips nicht wegschmeißt sondern eben verramscht, denn es gibt ja auch zahlreiche Anwendungsgebiet für NAND, wo keine große Zyklenfestigkeit benötigt wird. Wer das NAND aber in SSDs verbaut, der muss hoffen, dass die Garantiekosten die Einsparungen nicht auffressen und noch Geld fürs Marketing übrig bleibt um das miese Image zu kaschieren. Genau die Situation, in der OCZ heute ist.

nex0rz schrieb:
Mit den RAM-Riegeln, deren Designlinie, den Netzteilen, war ich immer zufrieden. Top Dinger. Ich denke, die Konzentration auf den SSD-Markt und der Rückzug aus den anderen Bereichen hat ihnen das Genick gebrochen.
Das ist totaler Unsinn, denn die OCZ RAMs waren am Ende auch nur noch RAMSCH mit Ausfallraten um die 7% und die Netzteile haben sie erst später ins Sortiment aufgenommen, aber die verkaufen sie nur und stellen sie nicht selbst her (wie viel andere übrigens auch).

Die Konzentration auf SSDs war die Konsequenz aus dem Problemen im RAM Bereich. Wenn RAM einen Fehler hat, dann kann man da nichts korrigieren. Offenbar hat OCZ schon da immer lieber minderwertige Qualtitäten bei den Chip Herstellern eingekauft also auf Qualität zu setzen. Bei SSDs geht das schon, wenn man entsprechende Redundanz vorsieht, nur hat halt alles seine Grenzen.

Exlua schrieb:
OCZ wird bald ein Übernahmekandidat werden...
Die stehen schon länger zum Verkauf, denn was besseres könnten den Aktionären nicht passieren und zu etwa 70% sind das institutionelle Investoren.

Nur will wohl keiner mehr den Laden mit den ganzen Risiken (vor allem für mögliche Garantiekosten) übernehmen, wenn er auch bald die brauchbaren Rest günstig vom Konkursverwalter bekommen kann. Da ist wenn, dann überhaupt nur noch Indilinx was wert und das auch nur, wenn der Barefoot 3 was taugt. Das Rest ist nichts, aber auch gar nichts mehr wert, außer man kann die ausgelaufen Verluste Jahre in Höhe von 80 Millionen USD (Stand 31.05.) steuerlich nutzen, nur stehen dann immer noch die Garantiekosten im Raum.

Das Image von OCZ ist schon so ruiniert, dass der Markename keine Wert mehr hat und es OCZ in dem wachsenden Markt (10.5 Millionen SSDs in Q3, nach 7.1 Millionen in Q2 und 5.9 Millionen in Q1) nicht einmal geschafft hat seinen Umsatz zu halten, obwohl man schon vorher rund 20% des Umsatzes für Marketing und Vertrieb ausgegeben hat und nun wohl noch mal irgendwas zwischen 5 und 20 Millionen mehr.

Übrigens dürfte in URL=http://techreport.com/news/23712/ssd-shipments-continue-dramatic-growth]diesem Jahr insgesamt SSD für 7.5 Milliarden USD verkauft/URL] werden und OCZ kann von Glück reden, wenn die 500Millionen Umsatz machen, wobei die ja nicht nur SSDs sondern auch z.B. Netzteile verkaufen. Die sind also ein kleines Licht in der Branche und kein Big-Player, die deren Ex-CEO Ryan Petersen es sich immer erträumt hat. Der wollte OCZ bei den SSDs zu dem machen, was Seagate bei den HDDs ist, aber der sowieso wirklich ein Krimineller:
 
Da kann man nur sagen: Lass die Finger weg von OCZ! Aber wer rechtzeitig vor der Nachricht Short gegangen ist, der freut sich jetzt.
 
Was? Keiner mag mehr die Firma, die auf RAM-Riegeln völlig verpeilt bunt angemalte Bleche so montiert, dass sie die Kühlung der Chips verschlechtern statt verbessern? Seltsam. Ich dachte das sei ein Bombengeschäft. "Firma ohne Ingenieure verkauft Technik" ist doch auf Schulhöfen voll angesagt.
 
Wer braucht noch OCZ ?? Ich würde der Firma kein Tränchen nachweinen wenn sie Pleite gehen. Mit dem Einstieg in den SSD Markt ist die Firma Qualitativ nur noch eine Schrottfirma. Habe 3 SSDs gehabt und alle nach wenigen Wochen defekt. Wie kann man sowas dem Kunden andrehen. Die haben ihr Image komplett ausgelutscht und weggeworfen. OCZ, ich glaube die standen mal für Highend ^^
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur sind das nicht nur die ersten Chargen, es dauert Monate bis ein Hersteller einen neuen Fertigungsprozess im Griff hat und da genug NANDs mit der gewünschten Qualtiät raus kommen. OCZ hat damals das 25nm NAND eingesetzt lange bevor der 25nm Prozess bei Micron ausgereift war. Diese NANDs hatten eben noch nicht die Haltbarkeit wie heute. Damit steigt auch das Ausfallrisiko, denn es kommt ja nicht nur auf die durchschnittliche Zyklenfestigkeit an, sonst vor allem darauf, ab wann die ersten NANDs ausfallen.

gehört zwar nicht in diesen thread aber: deshalb sollte man JETZT zur 830er von samsung greifen.

zur sache:

trotzdem tut mir ocz irgendwie leid und es ist immer tragisch wenn ein unternehmen den bach runter geht. die haben zwar viel selbstverantwortliche scheiße gebaut aber trotzdem wünsche ich mir, dass die sich erholen.
 
Auf mich wirkt es wie Absicht.
Der CEO hat bestimmt seinen fetten Bonus kassiert und nun kommt sowas raus.

Der Ruf von OCZ kommt nicht ohne Grund daher, die würden ehrlich gesagt ganz gut zu Seagate passen.

Zum Glück ist der SSD Markt recht gut besiedelt und es gibt einige gute Hersteller. Da kann man auf ein OCZ gerne verzichten.

nlr schrieb:
Mit der neuesten Panne legt sich OCZ quasi selbst einen weiteren Stein in den Weg, die das Unternehmen bereits über das ganze Jahre verteilt begleiten.

Da ist wohl ein Fehler passiert ;)
Entweder müsste es über das ganze Jahr heißen, oder über die ganzen Jahre ;)
 
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Kasmopaya schrieb:
Holt ich glaube du musst deine Statistiken anpassen. 10% out of the box und dann nochmal, sagen wir mal 5% im Betrieb ergeben min. 15% Ausfallrate!
Die Statistik ist ja nicht von mir, von daher kann ich da auch nichts anpassen. Da aber leider nicht dabei stand, welches Modell das war (da gibt es ja auch bei OCZ deutlich Unterschiede), kann man nur raten. Wenn es die Petrol oder Vertex2 war, weil der Einkauf eben billig kaufen wollte, dann passt es doch:

Was man gerade von den OCZ Petrol für eine Qualität erwarten kann, sieht man schon an diesem Kommentar zu 3 neuen Petrols, die bei einem User allesamt an allen möglichen Controllern und Rechnern nicht erkannt wurden:

Der Aktienkurs ist inzwischen schon auf etwa 1.50USD gefallen.
 
chickenfish, MF hatte OCZ schon wegen der hohen RMA Quote aus dem Sortiment geworfen und nun bieten sie die Vertex III MaxIOPS 240GB für 120€ an, während die woanders über 180€ kostet. Ich bin mir auch sicher, dass da vor einiger Zeit noch eine andere RMa-Quote bei der Petrol stand, aber leider kann ich das nicht belegen.

Die hohen Vertriebskosten müssen ja auch irgendwo geblieben sein.
 
46% sind viel, aber die Grafik ist trotzdem irreführend - wenn man die Y-Achse korrekt bis 0 runtergeführt (und nicht einfach abgeschnitten) hätte, wären die Beiträge hier im Forum wohl nicht ganz so extrem ausgefallen.

mensch183 schrieb:
"Firma ohne Ingenieure verkauft Technik" ist doch auf Schulhöfen voll angesagt.

An anderer Stelle im Forum wär der Beitrag wohl im Aquarium gelandet :evillol:
 
Zuletzt bearbeitet:
Heute ging es noch einmal 21% runter auf $ 1.47. Das ist weit vom 52Wochen Hoch bei 10.05$ entfernt und stellt einen neuen Tiefstand dar.

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Wieso die Analysten da aber Bullish eingestellt sind.... naja, wer mal auf die letzte Empfehlungen zu Aktien kleinere Pleitefirmen schaut, der findet da auch noch oft bis kurz vor Toresschluss Kaufempfehlungen. Aktienanalysten arbeiten eben für den, der sie bezahlt und auch wenn eine Analyse kostenlos im Internet zugänglich ist, hat jemand dafür bezahlt.

Vielleicht ist auch das die Lösung:

Der Artikel ist übrigens auch sonst sehr interessant, geht es doch auch um die Kreditbedingungen, die OCZ einhalten muss:
Das dürfte schwer werden, wenn man überlegt, das die Verluste für diesen Zeitraum höher als erwartet (-$.03 bis -$.25 pro Aktie) ausfallen werden, wie der CEO selbst gesagt hat.

Dann hat OCZ noch 4 Gerichtsverfahren am Hals:

Solche Verfahren dauern Jahre, das ist also im Moment nicht das dringenste Problem. Viel schlimmer ist erstmal, dass denen bald das Geld ausgehen könnte, vor allem wenn die Kredite gesperrt werden. Die hatten Stand Ende Mai noch 43 Millionen Cash (sofern die Zahlen überhaupt stimmen, denn hätten alle Zahlen immer gestimmt, gäbe es ja keine Klagen von Investoren) und bei einem Verlust von über 0,25$ pro Aktie und 67,65 Millionen Aktien ist also mit über 16,9 Millionen Verlust zu rechnen, was den Cashbestand stark verringert und das mit Stand 31.08.

Das nachfolgende Quartal ist ja nun auch schon fast zur Hälfte rum und da dürfte es kaum anderes ausgesehen haben, womit noch mal so 10 Millionen weniger in der Kasse sein dürften. Da werden Lieferanten schon mal nervös und verlangen Vorkasse, was dann die Barmittel weiter belastet und wenn die Kredite gesperrt sind oder womöglich fällig gestellt werden, dann gehen halt die Lichter auch mal ganz schnell aus.
 

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ANALysten arbeiten - genauso wie Bank"berater" - für diejenigen, die sie bezahlen.

Und die wollen ihre Schrottpapieren natürlich loswerden und hoffen daher auf Idioten, die sie ihnen abkaufen. ;)

Falls jemand dennoch zugreifen will, weil er/sie glaubt, daß jemand OCZ übernehmen möchte:

Never catch a falling knife!

Also erstmal eine Bodenbildung abwarten, bevor man kauft.
Und stets mit einem (Total-)verlust rechnen, denn das wäre ein hochspekulatives und hochriskantes Investment (da wären spanische Staatsanleihen wahrscheinlich noch sicherer :D).
 
Man beachte die Y-Achsen-Skalierung im Kursdiagramm... Man kann alle Daten so anzeigen dass sie das darstellen was man zeigen möchte. Und wer schaut schon genau hin...
 
CHAOSMAYHEMSOAP schrieb:
ANALysten arbeiten - genauso wie Bank"berater" - für diejenigen, die sie bezahlen.
Bankverkäufer wäre der bessere Ausdruck und einige, gerade alte Leute, sagen sogar noch Bankbeamte dazu. Dabei geht es bei denen nicht anders zu als bei den Gebrauchtwagenverkäufern: Der Ladenhüter in der Ecke mit den platten Reifen wird dem angedreht, der keine Ahnung hat und darauf reinfällt.

Pat schrieb:
Man beachte die Y-Achsen-Skalierung im Kursdiagramm...
Das is bei den Kursdiagrammen so üblich. Bei dem was ich zuletzt gepostet habe, geht die Y-Achse sogar ins negative, wenn Du da mal genau hinsiehst. Dabei gibt es natürlich keine negativen Aktienkurse!

Die gelbe Linie ist die Linie des aktuellen Kurses und die hellblaue darunter ist die Nullinie.
Pat schrieb:
Und wer schaut schon genau hin...
Jeder, der anders als Du offenbar, mit sowas nicht das erste mal zu tun hat. Dafür gibt es ja auch die Zahlen an den Y-Achse.
 
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