Öffentliche Petition im Deutschen Bundestag zur Erhöhung des ALG2!

JulesBärle schrieb:
deine Rechnung paßt. Da muß man sich nicht mehr wundern, warum manche lieber nicht arbeiten und dafür ALG II beziehen.

Was hälst denn von diesem Bericht, Herr Philosoph?

HartzIV macht Kinder arm!Festgestellt von der Nationalen Armutskonferenz

Ist schon erstaunlich, als eine der reichsten Industrienationen brauchen wir eine Armutskonferenz. Sollte man doch eigentlich eher von Entwicklungsstaaten erwarten, oder?

Macht aber nichts, alles wird gut. Oder doch nicht?:(

Es könnte nähmlich sein, das diejenigen die massiv benachteiligt werden irgendwann auf die Idee kommen sich zu wehren. Hat zwar in Deutschland nicht unbedingt Tradition, aber was nicht ist kann ja noch werden, wenn die Zeit dafür reif ist.

@ b-runner

30 Milliarden Steuerverschwendung jährlich!;)

MfG
 
b-runner schrieb:
Sorry, klar wird man mit ALG II nicht reich, aber diese Argumentation ist wohl mehr als lächerlich. Ich wünsche niemandem, selbst meinem größten Feind nicht, Arbeitslos zu werden oder gar in ALG II reinzurutschen...
Richtig, ich hatte das unfreiwillige "Vergnügen 2005 3 Monate lang auch mal.

Wohnung wurde voll übernommen, da spottbillig (das ist ne Seltenheit in Darmstadt!) + die obligatorischen 345.- Davon gingen 40.- für Strom weg, noch 60 für ISDN+DSL, dann 70 für ne Monatskarte (Auto war da schon verkauft) und was blieb, habe ich für Essen, Trinken und eben "Rauchwaren" verbraucht. Das ist eine Existenz kurz vorm Abgrund und ich hoffe, das ich das nie wieder in Anspruch nehmen muß. Zumal man sich quasi vor dem Fallmanager "auszieht", also Bankverbindung, Sparbücher etc falls vorhanden alles offenlegen muß. Das grenzt fast an einen Offenbarungseid. Und jetz kommt mal keiner mit den Argumenten, von wegen Telefon und so kündigen. telefonieren muß man und mittels der Monatskarte konnte ich mich im Stadtgebiet frei bewegen.
BananenBrot schrieb:
Also ich hab selbstn Auto und das ist das teuerste was es gibt.
Also der Beitrag ist pure Angeberei (fährst Du nen Bentley Cabrio in 24 Kt. oder wie?) und eine Milchmädchenrechnung dazu. Ich hatte mal einen BMW, der lief in der HPF auf Klasse 24 und in TK auf 14. Es kommt auf die Regionalsklasse, die Schadenfreiheit und damit auf die Prozente an, die man fährt. Mich kostete das Auto mit HPF + TK grad mal 800.- im Jahr bei 40%... Wo ich dir aber Recht gebe, viele fahren Autos, die sie sich eigentlich nicht leisten können, auch in Bezug auf die laufenden Kosten wie Ersatzteile, Verbrauch etc.
Leon schrieb:
Hallo?! Playstation-Spiele, CD, Auto? Die sollen sich bemühem Arbeit zu finden. Solche Dinge sind Luxus-Sachen,
Hallo? Schonmal daran gedacht, das viele dieser "Luxusartikel" bei nicht wenigen aus der Zeit noch stammen, als sie sich diese auch leisten konnten? Sollen zB diejenigen, die temporär (blöder Ausdruck) arbeitslos sind, ihre gesamte angesammelte "Luxushabe" verscheuern? Einschränkung bezüglich des Fahrzeuges sehe ich nicht als kritisch und auch das man eventuell vorhandenes Sparguthaben erst aufbrauchen soll. Aber wegen Arbeitslosigkeit gleich Spielekonsole, Computer, telefon und so verhökern? irgendwann gehts normalerweise ja auch weiter und dann würdest auch Du dich 100%ig Schwarz ärgern, alles neu kaufen zu müssen.
Leon schrieb:
Das was Du aufzählst (Miete, Strom, Heizung, Müll) wird bezahlt.
Nope, Strom gehört nicht zu den Nebenkosten, mir wurde das in der Zeit NICHT bezahlt.

------------- Ontopic ------------

Tja und was die Politiker auch verschweigen= Wo sollen in den nächsten Jahren denn soviele Stellen herkommen, um die Arbeitslosigkeit richtig abzubauen? In Zeiten der Eu-Osterweiterung und der Globalisierung siehts da sehr düster aus. Man kann eben keine Industrienationen mit Ländern vereinigen, die um geschätzt 2 Stufen ärmer sind. Abwanderungen zum einen und steigende Arbeitslosigkeit zum andren sind eben die Folge. Ich frage mich schon ab und zu, was sich die Damen und Herren in Brüssel bei manchen Entscheidungen gedacht haben, wenn überhaupt.

Es herrscht schon in vielen Branchen ein Überschuß von Bewerbern und daher werden auch in Zukunft viele auf der Strecke bleiben, obwohl sie arbeiten wollen. Diejenigen, die es nicht wollen, werden sowieso immer schärfer beobachtet und entsprechend auch Schlupflöcher gestopft hoffe ich. Aber im Endeffekt werdens immer ein paar Mille ohne Job bleiben, weil einfach zuwenig Arbeit da ist.
 
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Nochmal zur "Ausnutzung des Systems"

ich bin ja zur Zeit in der netten Situation der "Trennung" und bekomme so mit wie die Jugendämter/Staat Väter unter Druck setzt (Das ist jetzt ein Thema da könnte man 100 Threads eröffnen) Was ich aber interessant finde ist die Möglichkeit die das Jugendamt hat bei Vätern die nicht zahlen wollen.

Das nennt sich dann "Verwandtenunterhalt (§§ 1601 bis 1615 BGB)"

Und hier steht der Grundsatz- " Ein arbeitsloser Unterhaltspflichtiger kann sich nur dann mit Erfolg auf mangelnde Leistungsfähigkeit berufen, wenn er nach Kräften einen Arbeitsplatz sucht; gefordert werden i.d.R. 20-30 Bewerbungen pro Monat."

Hier würde sich dann die Frage stellen, warum man das nicht auch von Arbeitslosen verlangen kann? Man könnte die Leistungen gleich lassen, ABER dafür die Verpflichtung zur Arbeitssuche erhöhen. Hier würde dann wirklich VERLANGT sich Arbeit zu suchen. Wenn ich sehe das einige Bekannte von mir (Über den Winter wird wegen Saisonarbeit gestempelt) den gesammten Winter vom Arbeitsamt her nur 3-4 Vorschläge bekommen haben und selbst keine einzige Bewerbung geschrieben haben, dann versteh ich ja auch die Leute die sagen das es den ALG2 Empfängern zu gut geht. Ich bin ja jetzt nicht so naiv das ich nicht weiß dass es "Faule Säcke" gibt. Durch die Anordnung minimum 20-30 Bewerbungen zu schreiben würde hier evtl. etwas ausgemustert. UND bei den Vätern wird es ja auch verlangt, warum also nicht auch bei Arbeitslosen?
 
Kurz zu der "Nationalen Armutskonferenz"
Seit der Gründung der Nationalen Armutskonferenz im Jahr 1991 treffen sich Vertreterinnen und Vertreter der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege und Vertreterinnen und Vertreter von bundesweiten Verbänden und Initiativen in einem regelmäßig tagenden Forum.
Man sieht also, dass sich hinter dieser imho reichlich dramatisierenden Benennung der an sich natürlich sinnvollen Einrichtung lediglich ein Zusammenschluß verschiedener Verbände und Einrichtungen verbirgt (genauer hier: http://www.nationale-armutskonferenz.de/members.htm ). Vielleicht nicht ganz uninteressant in Bezug auf die verlinkten Artikel.

@Topic: ALGII-Empfängern geht es (die bekannten 2-5% mal ausgeklammert) mitnichten "gut". Ich sehe es selbst täglich, wie mit Hartz IV-Fällen umgesprungen wird. Wie Gelbsucht schon aus eigener Erfahrung schreibt
Das ist eine Existenz kurz vorm Abgrund und ich hoffe, das ich das nie wieder in Anspruch nehmen muß. Zumal man sich quasi vor dem Fallmanager "auszieht", also Bankverbindung, Sparbücher etc falls vorhanden alles offenlegen muß. Das grenzt fast an einen Offenbarungseid.
Habe - nur um eine Beispiel zu nennen - letzten mitbekommen, dass ein 53-jähriger ALGII-Empfänger aus der Wohnung ausziehen muss, in der er seit fast 30 Jahren lebt, weil diese ca. 5m² zu groß ist. Das hat mit einem "guten" Leben nicht viel zu tun.

Rein finanziell allerdings bin ich und bleibe ich der Meinung, dass man von ALGII leben kann - nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die Auflagen der Agenturen, die bis zur Schikane reichen, stehen auf einem anderen Blatt.

Besonders problematisch sind - und da würde auch ein massiver Zuwachs an Arbietsplätzen wenig ändern - die Problemgruppen; insbesondere junge Arbeitssuchende ohne Qualifikation und Arbeitssuchende über 50. Hier liegt die Hauptproblematik allerdings nicht in erster Linie bei der Regierung oder den Agenturen, sondern vielmehr bei den Unternehmen, die sich rein gewinnorientiert die Rosinen aus dem Kuchen picken.
Für banale Aushilfstätigkeiten werden ausgebildete Fachkräfte eingestellt, wer über 50 ist, gilt schon als "dauerkranker Pflegefall" und hat in etwa gar keine Chance. Da helfen auch 30 Bewerbungen im Monat nix.
 
Die 30 Bewerbungen sind sicher kein "Allheilmittel", doch würde diese Regelung auch ein gewisses Maß an Eigeninitative erfordern. Das ein 55 jähriger Mann auch mit 1000 Bewerbungen sehr schlechte Chancen hat ist mir auch klar, aber evtl. wird es dem 25 jährigen Mann zu blöd jeden Tag aufs neue diese blöde Bewerbung zu schreiben und er nimmt auch einen Job an der jetzt nicht unbedingt sein Traumberuf ist. Wir haben zu wenig Arbeitsplätze da beißt die Maus keinen Faaden ab. NUR warum wird auf der einen Seite vom Staat etwas verlangt (Wobei man hier auch nach dem Sinn der Anzahl fragen kann-bei uns im ländlichen raum hast du nach 3 Monaten alle Betriebe durch) und auf der anderen Seite wird in fast der selben Situation keine Auflage gemacht?

Der Sinn das ALG2 zu senken ist doch der dass man hier den Anreiz schaffen will das die Leute wieder arbeiten, wenn ich dem 25 Jährigen die Arbeitslosenzeit aber mit Bewerbungen/Vorstellungsgesprächen und Schulungsmaßnahmen "versüße" könnte er doch auch sagen dass er mit dem ganzen Mist auch gleich Arbeiten gehen kann und dann evtl. sogar mehr Geld hat als vorher.
 
Das mit den Bewerbungszwang ist überflüssig, haben sogar schon einige Mitarbeiter auf dem AA erkannt. Für manche Arbeitslose ist es inzwischsen eine 2. Einnahmequelle geworden, da ja vergütet. ;)

Strom wird nicht vom AA übernommen (nur in extremen Ausnahmefällen und wie immer abhängig von der Willkür des Fallmanagers).
Miete und Heizkosten werden nach Anzahl Personen im Haushalt berechnet und je für diese zugestandenen qm, selbstverständlich mit Bemessungsobergrenze, die nicht allzuhoch ausfällt. Alles was im Haben über Dein Konto geht wird als Einnahme angerechnet. Auch Schenkungen.
Du hast die Möglichkeit anrechnungsfrei 80 Euro 1-Job (falls verfügbar, ja auch die werden knapp und wahrscheinlich nun doch wieder abgebaut) hinzuzuverdienen oder eben je nach familiärer Situation geringfügige Nebenbeschäftigung.

Also wenn ich mal HIV werde, dann würde ich schonmal keinesfalls mit 40 Euro Strom im Monat hinkommen, geschweige denn mit meinen anderen Fixkosten.
Und da lebe ich nichtmal auf grossem Fuß. Da kann ich mich eigentlich auch gleich erschiessen. (Wäre sicher im Interesse des Staates ;) )
 
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b-runner schrieb:
...ALG II-Ehepaar mit 1 Kind unter 14 Jahren:
828 € Regelleistung für den Lebensunterhalt
542 € Brutto-Warmmiete
154 € Kindergeld
Macht in der Summe: 1524 €
Und ein Ehepaar mit einem von der EU-Sozialcharta gefordertem Mindestlohn von 60% des Durchschnittslohns, was in DE wohl 7,20 entspricht und 40-Stundenwoche verdient pro Monat etwa 2.500 Euro pro Monat - also was soll mir deine Rechnung sagen? Dass es in Deutschland auch Löhne gibt, die unterirdisch sind? Das wussten wir auch vorher.

Eine Angestellte einer Hamburger Tageszeitung hat mal für eine Serie in der Zeitung einen Monat lang nach ALG2-Norm gelebt und dabei hat sich herausgestellt, dass es eigentlich nur funktioniert, wenn man sich nicht mehr gesund ernährt - sie hats einen Monat gemacht und kam zu dem Resultat, das es eigentlich unzumutbar ist.

Einige vergessen, dass der Regelsatz ein Höchstsatz ist, den man nur unter günstigsten Bedingungen bekommt.

Und was die Zusatzzuwendungen, die sich angeblich ach so viele erschleichen, betrifft:
Als ALG2-Empfänger darf man, wie früher Sozialhilfeempfänger, genau einen Esstisch haben und keinen Deut mehr, man darf eine Couch haben und man hat die Wahl zwischen Computer, Fernseher oder Radio, wegen dem Recht auf Information, alles darüber hinaus kann mit dem erlaubten Besitzrechtssatz von Hartz IV, das pro Lebensjahr soundso viele Euros frei stellt, aufgewogen werden, so dass man damit auch noch genug Wertbesitzrecht für ein Auto hat, wenn man über 30 ist. Mit Anfang 20 müsste ich aber belegen, dass ich das Auto für die Arbeitssuche brauche, damit es mir nicht bei ALG2 abgerechnet werden kann.
__

Die Ursache für den Aktuellen Arbeitsmarkt ist folgendes:
Nach der Wende hat Kohl in der Bauwirtschaft eine derart übertriebene Fördermaßname eingerichtet, dass alles gebaut wurde, was auch nur im entferntesten einen auch nur theoretischen zweck erfüllen könnte (heutwe 60% Leerstand in vielen Ostdeutschen Städten, in denen damals drastisch gebaut wurde), das führte dazu, dass überdurchschnittliche viele Leute in der Bauwirtschaft ausgebildet wurden und zwar viel mehr, als auch langfristig gebraucht werden. Seit fünf Jahren gibt es schlichtweg nichts mehr zu bauen, da das, was in den 90ern zu viel gebaut wurde jetzt erastmal 50 Jahre Bestand hat, daher sind in der Bauwirtschaft in extremen Ausmaßen zu viele Leute auf Arbeitssuche. Die haben die Sozialsysteme so stark belastet, dass eben auch andere Berufsgruppen mitabgestürzt sind.

Die Lösung:
Zwänge, die es eh schon gibt, noch weiter zu verschärfen bringt nichts, weil Leute die gezwungen werden in ihrem Berufsfeld allem hinterherzurennen haben weder Zeit noch die psychologische Verfassung an Umschulungen oder Wieterbildungen erfolgreich und gewinnbringend teilzunehmen - das schlimmste sind die ABMs, wo z.B. tatsächlich wilder Wald gefegt wird (wie das Wüste durchkämmen in Spaceballs), die eher noch zu Schwund von Ausbildungswissen führen und damit die Arbeitschancen noch verschlechtern. Wir müssen fast die Hälfte ale Bauarbeiter (egal was für Baurbeiter) soweit umschulen, dass sie außerhalb der Baubranche voll berufsfähig sind. Das kostet Geld, deshalb wills niemand machen, aber je länger wir mit dem Gegensteuern zur völlig verquer liegenden Berufsverteilung warten, desto teurer kommt uns das zu stehen.

Wichtige Maßnahme #2:
Damit das Sozialsystem auch in der Übergangsphase finanziert werden kann und wir nicht wie in den USA, Groß Britannien oder Spanien Langzeitarbeitslose in die anonyme Obdachtlosichkeit zwingen müssen, muss die Quelle der Finanzierung des Sozialsystems geändert werden. Angestellteneinkommen können das faktisch nicht mehr finanzieren, woran auch die sinkenden Bruttolöhne schuld sind, was man nicht umkehren kann. Es liegt nichts näher, als das Sozialsystem zum Hauptteil aus der Mehrwertsteuer zu finzanzieren, das bedeutet wie in Skandivnavien die Sozialbeiträge auf Angestelltenlöhne weg und dafür über 20 % Mehrwertsteuer - für jeden Angestellten ist eine derartige Finanzierung günstiger, weil sie jeden, auch die selbstständigen Schönheitschirurgen trifft und auch Luxusartikel wie Ferrarris, Diamantenhalsketten usw. voll trifft, wohingegen die bisherige Regelung fast allein Angestellte trifft. Lebensnotwendige Waren fallen sowieso nicht unter die volle Mehrwertsteuer, sondern unter die verminderte, die man ja da lassen kann, wo sie ist.

Leider ist das nicht vermittelbar, weil jeder Erhöhung an jeder Stelle populistisch immer so gedeutet wird, als würde sie vor allem Arbeitnehmer treffen, dabei ist bei dieser Umfinanzierung das Gegenteil der Fall.
 
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Hier stehen die genauen Sätze, Bedingungen und Anrechnungskriterien detailliert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitslosengeld_II

Auszug:
Zur Feststellung der Angemessenheit der Miete ist nicht auf den jeweiligen örtlichen Durchschnitt aller gezahlten Mieten abzustellen, sondern auf den unteren Bereich der am Wohnort marktüblichen Mieten.
Zu den Aufwendungen für die Unterkunft zählen neben der Kaltmiete auch die Nebenkosten. Heizkosten sind in tatsächlicher Höhe zu übernehmen, soweit sie nicht aufgrund unwirtschaftlichem Verhalten unangemessen hoch sind.
Nicht zu den Heizkosten zählen die Kosten der Warmwasserbereitung; diese sind mit der Regelleistung abgegolten.

Übrigens ist "angemessen" ein sehr dehnbarer Begriff, der in fast jeder Regelung vorkommt. ;)
 
Und ein Ehepaar mit einem von der EU-Sozialcharta gefordertem Mindestlohn von 60% des Durchschnittslohns, was in DE wohl 7,20 entspricht und 40-Stundenwoche verdient pro Monat etwa 2.500 Euro pro Monat
Jop, aber Brutto! Netto bleibt da auch nicht viel...
Eine Angestellte einer Hamburger Tageszeitung hat mal für eine Serie in der Zeitung einen Monat lang nach ALG2-Norm gelebt
Ich wage stark zu bezweifeln, dass der hieraus entstandene Artikel die Intention hatte, zu zeigen, dass man mit ALGII auskommen kann...


Übrigens: Was in welcher Art auf den Regelsatz angerechnet wird, sieht man sehr gut in dem Wikipedia-Artikel von Relict.
 
Es ist immer wieder interessant zu lesen wie sich ALGII Empfänger, oder halt jene denen die Idee hinter den Hartz IV Reformen nicht in ihre, meist links orientierte, Ideologie passt sich darüber aufregen, dass sie nun nicht mehr die Kosten für ihre DSL Flat, den Telefonanschluss und das Handy, leisten können. Und das sie nicht mehr 2 mal im Monat ins Kino gehen können, etc...

Was war der Sinn hinter ALGII? Abgesehen von den Einsparungen (und die sind bei über 10% Arbeitslosigkeit auf Dauer nun mal notwendig) sollte ein neuer Anreitz zum Arbeiten geschaffen werden.
Wer sich ohne Arbeit keinen Luxus leisten kann, der ist vielleicht eher bereit für Luxus zu arbeiten.

In den Zeiten, in denen es Deutschland sehr gut ging hat sich eine Stimmung entwickelt, die ich bis heute nicht verstehen kann.
Anscheinend wird es in unserer Gesellschaft nicht als selbstverständlichkeit angesehen, dass man was für sein (Über)-Leben tun muss.
Eine Zeit lang waren Stimmen wie: "Warum sollte ich Arbeiten, wenn andere doch dafür sorgen das ich gut leben kann." an der Tagesordnung. Zum Glück sind wir ein bisschen von dieser Stimmung angekommen, denn heute kann sich ein Arbeitsloser nicht mehr diesen Luxus Leisten wie damals. Gott sei Dank muss ich da sagen.

Das Arbeitslosengeld sollte einzig und allein als Absicherung verstanden werden die einem Arbeitslosen ein menschenwürdiges Leben sichert.
In Zeiten in denen man sich mehr leisten kann, kann man dann über eine Erhöhung sprechen, aber nicht in der wirtschaftlichen Lage in der wir uns im Moment befinden. Eine Erhöhung von ALGII würde zwangsläufig bedeuten, dass es denen die für ihr Geld Arbeiten wieder ein Stück schlechter geht oder denkt ihr etwa, dass das Geld dann aus irgendwelchen Kellern hochgeholt wird? Nein es wird uns Arbeitnehmern aus der Tasche gezogen um es den Arbeitslosen zu geben, damit die sich dann auch ihren Tabakkonsum leisten können. *welch Ironie*

Ich finde es auch mal wieder interessant zu sehen wie die Leute hier arguemtieren.
Wieder sind es die bösen Unternehmen die ja dauernd Stellen abbauen. Ich weis, dass mein Arbeitgeber mit der Schaffung von über 1200 neuen Stellen nicht unbedingt ein Regelfall in Deutschland ist.
Allerdings weis ich auch, dass noch vor 2 Jahren über 200.000 Stellen in der Metall und Elektroindustrie nicht besetzt wurden, weil qualifizierte Arbeitskräfte fehlten. Und das wird heute nicht unbedingt anders aussehen. Diesen Mangel an qualifizierten Kräften erlebe ich noch immer.
Wenn ich diese Zahlen betrachte und dazu die Arbeitsmoral so manch eines Auzubildenen, dann komm ich zu dem Schluss, dass die Angst vor ALGII noch nicht groß genug zu sein scheint.


Der einzige Punkt in dem ich den Gegnern von ALGII zustimmen muss ist der, der die Förderung der Kinder betrifft.
Das Kind eines ALGII Empfängers muss mit Entbehrungen leben. Das steht denk ich außer Frage. Sicher muss dieses Kind keine X-Box 360 im Zimmer stehen haben. Aber es wäre schon schön, wenn ein Kinobesuch mit Freunden, gute (keine Marken!!!) Kleidung, etc. drin wäre. Denn für die Entwicklung des Kindes ist es sicher nicht gut, wenn jeder im ansieht/anmerkt, dass sein Vater ALGII bekommt.

Hier allerdings kann man anders an die Sache heran gehen. Die Gefahr dass Gelder die für das Kind gezahlt werden von den Eltern für ihren Tabakkonsum, ... genutzt werden ist viel zu groß. Also lieber über Gutscheine, Rabatte in Läden, etc.
 
Der Daedalus schrieb:
... oder denkt ihr etwa, dass das Geld dann aus irgendwelchen Kellern hochgeholt wird?
Skandinavien schafft viel viel mehr Leistung dank der Finanzierung über Mehrwertsteuer und damit über alle Bürger und alle Einkommensklassen und nicht nur die versicherungspflichtegen Angestelltengehälter. Als Liberalist kannst du natürlich nicht dafür sein, weil für dich jede mögliche mehrbelastung für einen Sebstständigen die größte Blasphemie ist... Tu nicht so als wäre meine Unterstelklung fehl am Platze, denn du wirfst ja jedem vor, er wäre von linker Ideologie verblendet, also ertrage das Echo einer Unterstellung thatcheristischer Ideologie.

Der Daedalus schrieb:
... Nein es wird uns Arbeitnehmern aus der Tasche gezogen um es den Arbeitslosen zu geben, damit die sich dann auch ihren Tabakkonsum leisten können. *welch Ironie*
Typischer FDP-Populismus, natürlich ist die Forderung mit der begründugn von Rauschmitteln überzogen, aber das sehen auch die meisten Arbeitslosen, unter denen eine Menge Nichtraucher sind, so. Ob du es nun glaubst oder nicht, aber der in deiner liberalistischen Tageszeitung ständig zitierte Abeitslosen-Stereotyp entspricht nicht dem Durchschnittsarbeitslosen, sondern eben 2-5 % der Arbeitslosen - oh die machen ja den Brei so fett...

Der Daedalus schrieb:
... Allerdings weis ich auch, dass noch vor 2 Jahren über 200.000 Stellen in der Metall und Elektroindustrie nicht besetzt wurden, weil qualifizierte Arbeitskräfte fehlten.
Ja, und warum fehlen die? Weil schlecht qualifizierten fortführende Bildung stark erschwert wird, womit sie durch unser Gesellschaftskonzept ewig schlecht qualifiziert gehalten werden. Man kann wie die FDP jahrhundertelang polemisieren "Die sind ja alle selbst schuld, wenn sie keinen vernünftigen Schulabschluss auf die Reihe bringen" oder man erkennt, dass man mehr davon hat auch schlechtqualifizierte gewinnbringend weiterzubilden, statt ihnen ständig immer mehr Damoklesschwerter übers Haupt zu hängen, damit sie sich in ihrer aussichtslosen Situation noch stärker verlohren fühlen und wegen den psychologischen Konsequenzen entweder Selbstmord begehen oder die Vorstädte anzünden...

Der Daedalus schrieb:
... Wenn ich diese Zahlen betrachte und dazu die Arbeitsmoral so manch eines Auzubildenen, dann komm ich zu dem Schluss, dass die Angst vor ALGII noch nicht groß genug zu sein scheint.
Hunderte Studien haben längst gezeigt, dass Menschen mit weniger Druck besser lernen können - das sagt nicht nur die Psychologie, die von den Thatcheristen generell misachtet wird, sondern auch die Hirnforschung, weil die Stoffe und deren Wirkungen, die bei bestimmten Gefühlen auftauchen wissenschaftlich erklährt sind. Ein bisschen Druck schadet sicher nicht, aber zu viel Druck richtet mehr Schaden an als es nutzt. Wichtiger ist der Anreiz, der Anreiz kann aber nicht sein, dass man sich mit 40-Stundenwoche immernoch keine Unterhaltung leisten kann und das ist der Fall, die ganzen, ach so bösen Schulabbrecher bekommen nur Anstellungen bei Zeitarbeitskonzernen zu 3 Euro die Stunde, das ist dermaßen unterirdisch, dass viele lieber in den Irak ziehen würden um der verlogenen westlichen Gesellschaft den Krieg zu erklähren, denn das ließe sich, auch bei schlechteren Geldumständen, psychologisch hundert mal besser ertragen, als jeden Tag von der Gesellschaft getreten zu werden, auch wenn man bei letzterem mehr Geld hätte.

Menschenwürde haben Langzeitarbeitslose bei schwarz-gelber Propaganda nicht, denn dazu gehört mehr, als nur die rein finanzielle Finanzierung* eines Mindestlebensunterhaltes.

Anmerkungen:
* wenn ichs nicht doppelt sage verstehts ja keiner
 
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Skandinavien schafft viel viel mehr Leistung dank der Finanzierung über Mehrwertsteuer und damit über alle Bürger und alle Einkommensklassen und nicht nur die versicherungspflichtegen Angestelltengehälter. Als Liberalist kannst du natürlich nicht dafür sein, weil für dich jede mögliche mehrbelastung für einen Sebstständigen die größte Blasphemie ist... Tu nicht so als wäre meine Unterstelklung fehl am Platze, denn du wirfst ja jedem vor, er wäre von linker Ideologie verblendet, also ertrage das Echo einer Unterstellung thatcheristischer Ideologie.

Na dann schau dir mal die Skandinavischen Länder und ihre Wirtschaft an ...:

http://www.indexmundi.com/g/g.aspx?c=no&v=74&l=de
http://www.auswaertiges-amt.de/www/...r/laender_ausgabe_html?type_id=12&land_id=126
http://www.indexmundi.com/g/g.aspx?c=sw&v=74&l=de
http://www.auswaertiges-amt.de/www/...r/laender_ausgabe_html?land_id=147&type_id=12

Schon mal dran gedacht, dass Schweden, Finnland und Norwegen ganz andere Einkommensquellen haben als Deutschland? Öl, Eisenerz, ...

Aber das steht hier ja auch garnicht zur Diskussion.
Es ist kein "FDP Populismus" wenn ich sage, dass ich keinen Bock hab noch mehr Steuern oder Arbeitslosenversicherungsbeiträge Zahlen muss, damit sich die Arbeitslosen in Deutschland wieder alle ne Playstation kaufen können (Stellvertretend für alle anderen Luxusgüter).
Ob das jetzt durch Mehrwertsteuer oder durch Erhöhung der Lohnnebenkosten geschiet ist im Grunde irrelevant.

Und ja: Ich finde es falsch wenn im Moment Selbsständige und Mittelständler noch mehr belastet werden, denn genau das sind im Moment die Leistungsträger in unserem Lande. Sie schaffen die Jobs!

Typischer FDP-Populismus, natürlich ist die Forderung mit der begründugn von Rauschmitteln überzogen, aber das sehen auch die meisten Arbeitslosen, unter denen eine Menge Nichtraucher sind, so. Ob du es nun glaubst oder nicht, aber der in deiner liberalistischen Tageszeitung ständig zitierte Abeitslosen-Stereotyp entspricht nicht dem Durchschnittsarbeitslosen, sondern eben 2-5 % der Arbeitslosen - oh die machen ja den Brei so fett...

Der Tabakkonsum stand stellvertredend für Luxus!
Zeig mir einen Arbeitslosen (ich nehme jetzt bewusst Familien mit Kindern aus der Betrachtung heraus, da ich dazu was gesagt habe) der am Hungertuch nagen muss! Dann kannst du weiter mit mir über das Leben der Arbeitslosen diskutieren.

Weil schlecht qualifizierten fortführende Bildung stark erschwert wird, womit sie durch unser Gesellschaftskonzept ewig schlecht qualifiziert gehalten werden.

Jeder, aber auch wirklich jeder kann mitlerweile ein Diplom bekommen! Ich sehe es doch tag täglich an der FH, was für Leute da rumlaufen und am Ende ein Diplom in der Hand halten ...
Die Anforderungen fürs studieren werden von Jahr zu Jahr herunter gesetzt, damit, sagen wir es mal auf gut Deutsch, jeder Depp einen Abschluss bekommt.
Der neueste Clou: In Niedersachsen reicht demächst eine abgeschlossene Berufsausbildung um zum Studium an einer Fachhochschule zugelassen zu werden.

Nur genau das suchen die Unternehmen ja nicht! Sie wollen Top qualifizierte Leute die im Notfall bereit sind sich wichtige Themen im Eigenstudium bei zu bringen.

oder man erkennt, dass man mehr davon hat auch schlechtqualifizierte gewinnbringend weiterzubilden, statt ihnen ständig immer mehr Damoklesschwerter übers Haupt zu hängen

Ja sorry:
Wenn man schlecht qualifiziert ist, dann hat das entweder den Grund, dass man einfach nicht lernen wollte in der Vergangenheit, oder das man für etwas anderes "gebohren" wurde (ich denke das auch geistige Fähigkeiten etwas mit Talent zu tun haben).
Und wenn jemand nicht früh genug erkennt dass man was tun muss um weiter zu kommen, dann ist das sein Problem und keins für das die Gesellschaft sich verantwortlich fühlen muss!

Aber jetzt werden wir ja auch wieder Off Topic.
Was ich damit sagen wollte ist lediglich: Die Zahl der Arbeitslosen könnte sinken, wenn mehr Menschen bereit wären wirklich was für einen Arbeitsplatz zu tun.

Hunderte Studien haben längst gezeigt, dass Menschen mit weniger Druck besser lernen können - das sagt nicht nur die Psychologie, die von den Thatcheristen generell misachtet wird, sondern auch die Hirnforschung, weil die Stoffe und deren Wirkungen, die bei bestimmten Gefühlen auftauchen wissenschaftlich erklährt sind.

Meine Erfahrung zeigt mir ganz klar, dass gerade bei jenen Azubis die nach der Ausbildung eine sichere Stelle haben, die Anzahl an Arbeitsunwilligen sehr groß ist!
Da brauch ich keine Statistiken für.

Und das passt sehr wohl ins Thema: Denn erst wenn die Angst vor der Arbeitslosigkeit groß genug ist, dann steigt auch der Wille zu Arbeiten (zumindest scheint das bei einem nicht unerheblichen Teil der Bevölkerung der Fall zu sein).
 
Der Daedalus schrieb:
...
Es ist kein "FDP Populismus" wenn ich sage, dass ich keinen Bock hab noch mehr Steuern oder Arbeitslosenversicherungsbeiträge Zahlen muss, damit sich die Arbeitslosen in Deutschland wieder alle ne Playstation kaufen können (Stellvertretend für alle anderen Luxusgüter).
Ob das jetzt durch Mehrwertsteuer oder durch Erhöhung der Lohnnebenkosten geschiet ist im Grunde irrelevant.
Doch, genau das ist es, weil hier mit schärfstem Populismus unterstellt wird Arbeitslose könnten sich ein buntes Leben machen, was einfach nicht der Wahrheit entspricht.

Der Daedalus schrieb:
...Und ja: Ich finde es falsch wenn im Moment Selbsständige und Mittelständler noch mehr belastet werden, denn genau das sind im Moment die Leistungsträger in unserem Lande. Sie schaffen die Jobs!
Ich habe selbst einen Selbstständigen in der Famile der am Hungertuch nagt, trotzdem ist eine drastische Mehrwertsteuererhöhung zugunsten der Sozialversicherungsbeitragsabschaffung sinnvoll, denn es geht darum auch Besserverdienende zu erreichen. Den Unternehmensbetrieb stört das nicht, weil die mehrwertsteuer in betriebskosten keine Rolle spielt. Meinem verwandten selbstständigen Zahnarzt würde es sehr helfen, wenn das Arbeitervolk wieder Geld fürzahnersatz ausgeben können würde und um das zu erreichen müssen wir die Sozialsystemfinanzierungsquellen umlagern um die "Lohnnebenkosten" zu senken.

Der Daedalus schrieb:
...Jeder, aber auch wirklich jeder kann mitlerweile ein Diplom bekommen!
Bitte was? Woher bekomme ich denn mein Diplom, wenn ich keinen Schulabschluss habe? Ich spreche da aus eigener Erfahrung, also labere hier nicht Schwachfug von dem du absolut keine Ahnung hast, die einzige Chance für Schulabbrecher wieder zurück in Bildung zu kommen ist sie bei SGD oder ILS selbst zu bezahlen, was aber von ALG2 nicht geht. Staatliche Förderung für Bildung gibts nur, wenn man Abschlüsse bereits hat oder mindestens drei Jahre Berufserfahrung, die man ohne Schulabschluss kaum zustande bringen kann.

Der Daedalus schrieb:
...Ja sorry:
Wenn man schlecht qualifiziert ist, dann hat das entweder den Grund, dass man einfach nicht lernen wollte in der Vergangenheit, oder das man für etwas anderes "gebohren" wurde (ich denke das auch geistige Fähigkeiten etwas mit Talent zu tun haben).
Und wenn jemand nicht früh genug erkennt dass man was tun muss um weiter zu kommen, dann ist das sein Problem und keins für das die Gesellschaft sich verantwortlich fühlen muss!
Also was machen wir mit den Schulabbrechern? Wenn wir ihnen wie wenig Lebensunterhalt auch immer über Sozialsysteme finanzieren sind wir als Gesellsschaft definitiv und unabstreitbar verantwortlich, einzige Alternative wäre die Langzeitarbeitslosen wie in den USA, GB und Spanien üblich in die anonyme Obdachtlosigkeit zu schicken - tolle Forderung,. Halleluja...

Der Daedalus schrieb:
...Die Zahl der Arbeitslosen könnte sinken, wenn mehr Menschen bereit wären wirklich was für einen Arbeitsplatz zu tun.
Das sind 95 % aller Arbeitslosen, dass du das nicht glauben willst ist mir klar, dafür bist du zu stark in deiner liberalistischen Ideologie und Darwinismus behaftet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich gehe mal nur auf die Äußerungen die das Thema betreffen ein, zu allen anderen muss ich mal wieder sagen: "ruhig brauner..."
Es kann ja wohl nicht angehen, dass ich wieder auf Grund von 2 Beiträgen in eine politische Ecke geschoben und beschimpft werde...

Doch, genau das ist es, weil hier mit schärfstem Populismus unterstellt wird Arbeitslose könnten sich ein buntes Leben machen, was einfach nicht der Wahrheit entspricht.

Habe ich behauptet, dass Arbeitslose sich im Moment ein buntes Leben machen können?!
Nein habe ich nicht. Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass eine Erhöhung des ALGII für mich nicht in Frage kommt, da es dann bedeuten würde, dass für die Arbeitslosen wieder Luxus drin ist.
Ich habe mit dieser Aussage Stellung zum Thema bezogen. Du solltest schon genau lesen, was ich so schreibe.

Ich habe selbst einen Selbstständigen in der Famile der am Hungertuch nagt, trotzdem ist eine drastische Mehrwertsteuererhöhung zugunsten der Sozialversicherungsbeitragsabschaffung sinnvoll, denn es geht darum auch Besserverdienende zu erreichen.

Im Prinzip ja richtig. Allerdings musst du beachten, dass in Deutschland nun mal ein völlig anderes Steuersystem herrscht als in anderen Ländern. Und ein Steuersystem kann man nicht mal "eben so" ändern. Die skandinavier haben von anfang an auf ein anderes Steuersystem gesetzt und fahren nun halt ganz gut damit.

Aber das Grundproblem bleibt bestehen.
Die Arbeitslosen sind teuer und wir können uns es nicht mehr Leisten jedem Arbeitslosen den Luxus zu ermöglichen wie es noch vor ein paar Jahren war. Und genau darum geht es in den Thema und nicht um das Steuersystem in Deutschland.

Ich spreche da aus eigener Erfahrung, also labere hier nicht Schwachfug von dem du absolut keine Ahnung hast, die einzige Chance für Schulabbrecher wieder zurück in Bildung zu kommen ist sie bei SGD oder ILS selbst zu bezahlen, was aber von ALG2 nicht geht.

Wie gesagt ... Abgeschlossene Berufsausbildung und schon hast du in Niedersachsen die Möglichkeit an eine FH zu gehen.
Außerdem gibt es noch viele andere Wege! Die Schulabschlüsse kann man kostenlos nachmachen (schließlich sind Berufsschulen verpflichtet den Unterricht kostenlos anzubieten).
Und wer nicht mal einen Hauptschulabschluss machen wollte sorry, der ist einfach selbst Schuld!
Und da reicht es wenn so jemand gerade mal genug Geld zum Leben bekommt!

Also was machen wir mit den Schulabbrechern? Wenn wir ihnen wie wenig Lebensunterhalt auch immer über Sozialsysteme finanzieren sind wir als Gesellsschaft definitiv und unabstreitbar verantwortlich

Vielleicht hab ich mich hier ein bisschen falsch ausgedrückt. Klar sind wir verantwortlich für diese Menschen. Aber eben nur so weit, dass wir dafür sorgen, dass sie nicht verhungern. Und das ist durch ALGII vollkommen gesichert.
 
Relict schrieb:
Strom wird nicht vom AA übernommen (nur in extremen Ausnahmefällen und wie immer abhängig von der Willkür des Fallmanagers) .../... dann würde ich schonmal keinesfalls mit 40 Euro Strom im Monat hinkommen, geschweige denn mit meinen anderen Fixkosten .../... Da kann ich mich eigentlich auch gleich erschiessen. (Wäre sicher im Interesse des Staates)
Das mit dem Strom schrieb ich auch schon, is halt so. Der Rest ist normal in den Nebenkosten enthalten, außer man hat ne Gasheizung.

Kleine Info noch.
Ich hatte eine 1,5 Zimmer Wohnung mit ~35qm für 220 kalt und 340 Warm. Das ist preislich der untere Rand des Mietspiegels für diese Wohnungsgröße in Darmstadt. Darmstadt im allgemeinen ist teuer. Ein Freund von mir wohnt in Hannover-Langenhagen, dort sind die Wohnungen im Schnitt bis zu 100.- günstiger zB.

40.- war auch knapp. Kühlschrank, PC, Waschmaschine, oft das kleine Heimkino etc fressen halt schon. Und der letzte Satz von dir beschreibt ein sozialverträgliches Ableben, mit dem man die Kranken- und Rentenkasse nicht lange belastet. Makaber, aber wahr.
 
JulesBärle schrieb:
Zitat von b-runner
ALG II-Ehepaar mit 1 Kind unter 14 Jahren:
828 € Regelleistung für den Lebensunterhalt
542 € Brutto-Warmmiete
154 € Kindergeld
Macht in der Summe: 1524 €
deine Rechnung paßt. Da muß man sich nicht mehr wundern, warum manche lieber nicht arbeiten und dafür ALG II beziehen.

Übrigens, dies entspricht umgerechnet einem Bruttogehalt von € ~1.770 (StKl. III/1, 14%KV, ohne KiGe). Dafür arbeiten bei uns in der Firma einige und das bei 40h die Woche und 24 Tagen Urlaub im Jahr.
Ist nur der Unterschied das von diesem Geld einmal 3 Personen überleben müssen und bei deinem Beispiel nur eine. Aber glaub ruhig weiter das Märchen das alle ALG2 Empfänger nicht arbeiten wollen weil sie vom Staat so verwöhnt werden. Die Leute die so denken werden erst aufwachen wenn die Situation auf sie selber zutrifft.
 
Was mich an der Sache am meisten stört ist die Tatsache das alles in einen Topf geworfen wird und jeder darf mal drauf hauen....

Ich kann doch hier nicht den Arbeitslosen 20 jährigen mit einem Arbeitslosen 55 jährigen gleich setzen. Das System sollte hier evtl. auch mal die Möglichkeit sehen das man womöglich am Anfang nur eine Grundversorgung erhält aber mit steigenden Beitragsjahren evtl. mehr bekommt.
Wird zwar auch wieder ein bürokratischer Wurm der da entstehen würde aber es würde etwas mehr Sinn machen. Und ich vertrete immer noch die Einstellung das ALG keine Almosen sind, daher sollte man (In diesem Fall bei langjährigen Beitragszahlern) das auch berücksichtigen.

Wenn ich einen Unfall habe und dann meine Unfallversicherung in Anspruch nehme dann würde ich mir auch sehr verbitten das mich die Leute als Tagedieb hinstellen nur weil ich die von mir gezahlte Leistung in Anspruch nehme. Man darf auch nicht vergessen das Arbeitslosigkeit bei VIELEN Menschen auch eine psychische Belastung bedeutet weil sie Ihren Lebensmittelpunkt (Einen der Lebensmittelpunkte) verloren haben. Und wenn man dann noch hört das man ja nur ein Fauler Sack ist der auf Staatskosten lebt finde ich das schon etwas hart und ungerecht. (Sicher gibt es diese "Faulen Säcke" aber ich glaube das der Großteil der 5 Mio. lieber ARBEITEN würde anstatt das ALG2 zu kassieren)
 
Um es nochmals zusammenzufassen: Selbst in der ungünstigsten Studie gelten 95% der ALGII-Empfänger als grundsätzlich arbeitswillig!
Die berühmten "Sozialschmarozer" sind eine kleiner Randerscheinung. Bedauerlicherweise sind diese medienwirksamer, als ein braver Bürger, der aus der Not heraus eine 1-Euro-Job macht und sein bißchen Haushaltsgeld zusammenhält...
Jeder, aber auch wirklich jeder kann mitlerweile ein Diplom bekommen!
Das wage ich zu beweifeln... Wenn ich mir die Leude so ansehe, die bei mir im Lehrgang sitzten und den Hauptschulabschluss (übrigens kostenlos!) nachzumachen versuchen, sehe ich herzlich wenig "Potential", ein Diplom erreichen zu können.

Außerdem: Skandinavische Länder mit D-Land zu vergleichen, macht alleine schon wegen der deutlich geringeren Einwohnerzahlen keinen Sinn. Finnland kann man vll. mit Berlin vergleichen, mehr nicht.

OT: Bitte tut uns einen Gefallen und verfallt nicht wieder in persönliche Anfeindungen usw. Wenn sich hier nur noch zwei Leute unterhalten, wird der Thread schnell uninteressant.
 
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