News Oettinger warnt Wirtschaft vor übertriebenem Datenschutz

Schade das kein 1. April ist... Was muss denn noch geschehen, damit der deutsche Michel hinterm warmen Ofen vorkommt, auf die Straße geht und das Unrecht (nicht nur) in Deutschland anprangert?
Das System hat uns so fest im Griff, wir haben aufgehört es kritisch zu hinterfragen. Wir sind die Versuchsfrösche im warmen Wasser der Lobbyarbeit und neoliberalen Marktwirtschaft.
 
Oettinger schrieb:
Als Argument verweist Oettinger auf den Börsenkurs der vier großen US-Internetdienste Google, Apple, Facebook und Amazon, deren Geschäftsmodell auf der Auswertung von Nutzerdaten basiere
Wo sind denn die Geschäftsmodelle von Apple und Amazon auf die Auswertung von Nutzerdaten ausgerichtet?

Apple verkauft Hardware, Amazon jeden Scheiß. Maximal letzterer hat durch eine detaillierte Käufereinordnung Interesse passende Produkte für diese anzubieten. Apple verdient so gut an der Hardware dass das überhaupt nicht nötig ist.
 
Solange sich das nicht ändert, werden wir auf der Verliererseite stehen“, so der Minister.
Stellt sich immer wieder die Frage wann die Politiker das "sozial" aus der Marktwirtschaft gestrichen haben und wen sie mit "wir" meinen. Die Bürger können es kaum sein wenn den USA ein Vorsprung attestiert wird.
 
Cris-Cros schrieb:
Schau dir doch mal die Definition von Rohstoff nochmal an.

Ich war noch am überlegen ob ich in Klammern dazuschreiben sollte das ich mich für meine Argumentation nicht so am Begriff "Rohstoff" festklammer sondern das ganze auf "Wirtschaftsgut" erweiter, weil es für meine Aussage die ich treffen wollte nicht relevant ist... hätt ichs mal gemacht...

Das mit Daten bereits kräftig gehandelt wird macht es nicht unbedingt besser...
 
Aha. Anstatt zu verlangen, dass sich Länder mit schlechteren Datenschutzbestimmungen unseren Standards anpassen, fordert er also das Gegenteil.
Und was kommt als nächstes? Wiedereinführung der Leibeigenschaft, damit wir besser mit China konkurrieren können?
Unglaublich der Kerl.
 
Jesterfox schrieb:
Das sind Waffen, Drogen und Menschen auch. Manche Geschäftsfelder dürfen einfach nicht betreten werden oder zumindest nur sehr kontrolliert. Es geht hier immerhin um Menschenrechte (Privatsphäre)

Leider nichts verstanden. Setzen, 6.

Wo sind gefertigte Güter wie Waffen und Drogen ein Rohstoff? Den Unterschied sollte man schon kennen. Finde den Vergleich von dem Herren der das sagte nicht dumm.

Ich bin da wirklich auf der Seite von Oettinger um ehrlich zu sein. Ich frage mich immernoch wo das große Problem ist. Habe allerdings keine Lust mich hier jetzt in epischer Breite auszulassen und mir dann wieder die ultrakonservativen Meinungen pseudo-progressiver IT Fuzzis sagen zu lassen was falsch und richtig ist.

Richtig ist, dass sich die Zeiten nunmal geändert haben. Richtig ist auch, dass Daten unglaublich wichtig geworden sind für die Wirtschaft. Ziel muss sein einen gangbaren Mittelweg zu finden zwischen Schutz der Bürger und Nutzen für die Wirtschaft. Leider ist eure Meinung alles per se abdrehen und verbieten zu müssen absolut destruktiv. Ich rede mit euch dann noch mal, wenn wir endgültig als dritte Welt Land bezeichnet werden können.

Ist schon lustig, wie sich die Leute auf eine Meinung von ein paar Deppen einlassen und diese dann als den heiligen Gral propgagieren. Beweist ihr mir doch erst mal das Gegenteil.

JM2C

iSight2TheBlind schrieb:
Der Vergleich mit den Firmen aus dem DAX hinkt aber auch so, denn der Großteil der Firmen würde von Nutzerdaten kein Stück profitieren.
Der DAX setzt sich aktuell aus diesen Firmen zusammen.

Wie sollen die Firmen von Nutzerdaten profitieren?

Mhh ok.. die Allianz hat Ihre Server auch nur 30 Meter unter der Erde stehen (gehe ich von aus, denn von der Aachen Münchener weiß ich es), weil die Daten so unwichtig sind. Alle Automobilunternehmen würden sich freuen, wenn GPS Daten oder andere, moderne neue Techniken genutzt werden könnten, ohne dass ein paar Menschen meckern es könnte ja durch irgendwelche behörden genutzt werden. Das könnte man mit den meistne Firmen sicherlich auch so weiterführen...

Die Frage ist doch auch, wieso gibt es (auch wenn das sicherlich das weltbewegenste Thema wäre) in Europa keine Facebook Konkurrenz? Weil hier einfach keiner Bock hat sowas aufzuziehen.. Das fängt an mit der entsprechenden Unterstützung (Venture Capital) und viel wichtiger mit den komischen Europäern und vor allem den Deutschen, die sich einfach übertrieben gegen alles lehnen was irgendwie mit Daten zu tun hat.

Es ist einfach eine maßlos übertriebene Haltung die auch keiner Vernünftig begründen kann.. Jo, ich will auch nicht, dass die Daten möglicherweise gegen mich verwendet werden könnten, wenn nen seltsames Regime an die Macht kommt.. viel wichtiger wäre hier, dass wir es dazu erst gar nicht kommen lassen.

Weltenspinner schrieb:
So so, unsere Menschenrechte, die teils im Grundgesetz festgeschrieben sind,
sind mal wieder der Wirtschaft im weg und wir sollen uns an einem Land orientieren,
in denen es 99% der Menschen schlechter geht als uns, die Bildung mehr von Geld,
als vom Verstand abhängt und die Verschuldung immer neue Rekorde erreicht.
Warum sollten wir uns auch an Ländern orientieren, in denen es fast allen gut geht
und jeder unabhängig vom Stand seiner Eltern die gleichen Chancen hat? (Skandinavien)
[Polemische Kritik an CDU und Medien im Aquarium]

Was neue Geschäftsmodelle erschwert, ist der Umgang mit neuen und kleinen Firmen,
die mehr Steuern zahlen als globale Konzerne und einen reinen Verwaltungsaufwand
von einigen tausend EUR im Jahr für nichts haben. (UG (haftungsbeschränkt))
Oettinger will keine Innovation in Deutschland; Er will, was ihm große Konzerne sagen
und nur für die ist unserer Datenschutz hinderlich. Für den Großteil aller, ist dieser
ein Segen.

Dein Name ist wohl Programm.. Die Menschenrechte schön und gut.. Hätte man an Menschenrechten aber nie was geändert, würden wir heute noch mit der Hacke Wurzeln aussm Boden hauen.. sorry, aber das ist kein Argument und es geht auch nicht darum die Menschrenrechte abzuschaffen, sondern aktuellen Gegebenheiten anzupassen. Wie würde Frau Merkel sagen.. Man muss halt mit dem nötigen Augenmaß Dinge auch mal verändern.. Ihr nutzt alle diese Techniken, seid aber nicht bereit auch nur nen bißchen "aufzugeben" um mit den weltweiten Gegebenheiten mitzuhalten.. Meiner Meinung nach ist das ignorant.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (Beiträge zusammengeführt)
Nun habt euch mal nicht so mit dem Datenschutz. Es wird sich doch wohl jemand finden lassen, der die komplette Vita (inkl. persönlichster Informationen, auch der Familien) von Dobrindt und Oettinger ins Netz stellt.
Die Daten müssen doch genutzt werden können, denn solch richtig intelligenten Leute wie die Beiden dürften doch einen immensen Beitrag für unsere Datenwirtschaft liefern können.
Und der Vergleich mit den USA... erinnert doch stark an eine alte Redewendung:

"Von der UDSSR lernen, heißt siegen lernen!"

Die Chancenbewertung allein aufgrund des Börsenwertes der Unternehmen zeugt zumindest von profunden Kenntnissen einer nachhaltigen Wirtschaftspolitik (und von einem ziemlich schlichten Weltbild).
Ich frage mich nur (und eigentlich damit direkt Oettinger & Co.): was sind eigentlich Softwarepatente und Clouddienste wert, wenn man aus börsenorientierter Gier die gesamte Infrastrukturindustrie (Energie, Verkehr, Bau, Landwirtschaft etc.) ignoriert und verkümmern lässt?

Aber fragen sie mal einen aufgeklärten Amerikaner (ja, nicht lachen, die gibt es wirklich), wie wohl er sich fühlt in seinem überwachten Leben.
Alle schimpfen auf die Stasi und verteufeln diese (nicht zu unrecht), was aber hier zugunsten der Wirtschaft an Spionage und Verrat am Bürger begangen wird ist in der Geschichte einzigartig.
Ich warte nur auf den Tag das einer unserer Politgehirnakrobaten uns den Datenstriptease erklären will, daß wer seine Emails verschlüsselt gleichzeitig verantwortlich ist für den weltweiten Terrorismus und das es morgen kein Brot mehr gibt. (klingt unlogisch, aber wer hat jemals behauptet, Aussagen von Politikern wären logisch nachvollziehbar)
 
Wir in Europa und insbesondere in Deutschland müssen uns schon mal fragen, ob wir nicht Old Fashion sind bzw. hinterm Mond leben.
In Deutschland ist vor allem der Maschinenbau und die Automobilindustrie führend. Diese Industrien wird es auch noch in 30-50 Jahren geben, aber es sind keine Wachstumsmärkte.

Und was is mit neuen Technologien?
Wir sind offizielle von der EU als Internetentwicklungsland eingestuft.
Es gibt kein großes europäisches Unternehmen, welches sich im Internet tummelt.

Genau das ist das Problem. Die Kenntnis über die Zusammenhänge der Menschen weltweit zueinander wird zu 100% von US-Konzernen kontrolliert.
Dieses Wissen ist Macht!

Während in den USA den Firmen kaum Steine in den Weg gelegt wird, kann in Deutschland jeder der Speicherung von Daten widersprechen und deren Löschung verlangen. Wir sind absolut überreguliert. Das ist einer der Gründe, warum es keine solche dt. Firmen gibt.

Jetzt könnten wir auf zwei Wege reagieren.
Man könnte den europäischen Firmen die selben, laxen Datenschutzregeln zugestehen wie sie die Amis haben und damit in 10-15 Jahren vielleicht einen Gegenpol zu den US-Firmen haben.

Oder wir Europäer riegeln unsere Daten ab, verschlüsseln sie, verbieten deren Nutzung und erklären den US-Unternehmen den Krieg. Aber dieser Weg würde dem TTIP zuwider laufen und nach Abschluss des TTIP zu Billionen an Strafzahlungen führen.

Quo vadis Europa?
 
bu.llet schrieb:
Wo sind denn die Geschäftsmodelle von Apple und Amazon auf die Auswertung von Nutzerdaten ausgerichtet?

Apple verkauft Hardware, Amazon jeden Scheiß. Maximal letzterer hat durch eine detaillierte Käufereinordnung Interesse passende Produkte für diese anzubieten. Apple verdient so gut an der Hardware dass das überhaupt nicht nötig ist.

Und was hängt alles an Apple? Millionen von Apps, Millarden Daten die tagtäglich mit über deren Systeme laufen. Glaubst du nicht, dass Apple da keinen blassen Schimmer von hat? Wo ist denn deine typisch deutsche Skepsis? Ich bitte dich!
 
Man lebt doch nicht hinterm Mond, weil man Wert auf informationelle Selbstbestimmung legt.

Was die USA machen interessiert mich nicht. Wer braucht ein europäisches Facebook?
Wir erleben den größten Datenskandal des Jahrzehnts / der Geschichte?, und da erzählt uns jetzt jemand,
wir sollten uns datenschutztechnisch mehr an den USA orientieren?! Find ich persönlich pervers.

Die "deutsche" Einstellung zum Thema Datenschutz ist mMn. genau die Richtige und da sollten sich andere
ein Beispiel dran nehmen. Profit über alles kann nicht gut gehen.
Da kann ich manchmal wirklich nur noch an das Meme "I dont want to life on this Planet anymore" denken.
 
Als ob neue Technologien mit Datentransparenz plötzlich leichter und besser zu entwickeln sind. Warum wird der Focus nicht auf neue Technologien gesetzt die unsere Grundrechte schützen, wie Datencshutz. Warum dürfen wird Kunden mit unseren Daten nicht selber Gewinn erwirtschaften?

Was spricht dagegen eine Technologie zu entwerfen die freiwillig von mir gegebenen Daten für mich transferierbar macht so wie es mit enormem Aufwand bei der Unterhaltungsindustrie mit DRM Schutzmaßnahmen versucht wird. Bin ich mit Google unzufrieden wechsel ich mit meinem Datensatz zu Bing, die diesen dann nutzen können. Wo ist der Wettbewerbe der dem Kunden etwas einbringt und nicht nur die Gewinne der Unternehmen maximiert. Von den Milliarden die dort erwirtschaftet werden, bleibt nichts in den Staatsetats übrig, wenn wir mal Amazones und Googles Steuersparmodelle betrachten. Wie wäre es mit einer Daten-Steuer, die den Bürgern zugute kommt deren Daten genutzt werden? Wenn dafür die KFz-Steuer wegfällt, kann man ja gerne mal drüber reden ob ich das dann freiwillig mache.
 
nobizzle schrieb:
Richtig ist, dass sich die Zeiten nunmal geändert haben. Richtig ist auch, dass Daten unglaublich wichtig geworden sind für die Wirtschaft. Ziel muss sein einen gangbaren Mittelweg zu finden zwischen Schutz der Bürger und Nutzen für die Wirtschaft. Leider ist eure Meinung alles per se abdrehen und verbieten zu müssen absolut destruktiv. Ich rede mit euch dann noch mal, wenn wir endgültig als dritte Welt Land bezeichnet werden können.

Ist schon lustig, wie sich die Leute auf eine Meinung von ein paar Deppen einlassen und diese dann als den heiligen Gral propgagieren. Beweist ihr mir doch erst mal das Gegenteil.

JM2C

Den heiligen Gral propagierst du hier, in dem du den Papagei für die ewig gleichen Totschlagargumente der Wirtschaft bzw. deren Erfüllungsgehilfen in Parlament und Regierung spielst: Was gut ist für die Wirtschaft ist gut für uns alle !
Oder das Arbeitsplatztotschlag-Argument. Firma XY pustet zwar täglich tonnenweise Dreck in die Umwelt, und wenn sie das nicht mehr dürfen wandern die Arbeitsplätze ab. Da sag ich egal - lieber ein Arbeitslose mehr als verdreckte Umwelt, dafür zahl ich auch gerne meine Beiträge zur Arbeitslosenversicherung.
Oder Firma XY zahlt Hungerlöhne die noch vom Staat gesponsort werden, und wenn Vater Staat nicht hilft sind die Arbeitsplätze weg.
Na und - wenn ein Unternehmen nur mit Hungerlöhnen überleben kann hat es kein tragfähiges Geschäftsmodell und muss vom Markt verschwinden, so einfah ist das.

Und jetzt kommst du mit dem nächsten Totschlagargument "Meine privaten Daten sind aber unheimlich wichtig für die Wirtschaft" - deswegen muss der Datenschutz möglichst weg. Wenn ein Geschäftsmodell nur aus dem Ausspionieren der privaten Daten und möglichst umfassenden Bewegungsprofilen besteht - weg damit, solche Geschäftmodelle brauchen wir nicht und sollten durch größtmöglichen Datenschutz unmöglich gemacht werden (idealerweise).

Fehlt nur noch das in Deutschland jedermann Schusswaffen kaufen kann wie er lustig ist (a la USA), weil das ist ja gut für die Waffenindustrie.
Wohin sowas führt sieht man ja bestens in USA, wo paranoide Schusswaffenbesitzer auf alles feuern was sich bewegt und die absurdesten Gesetze erlassen werden um völlig freien Waffenerwerb zu ermöglichen (Sogar Blinde dürfen dort Schusswaffen erwerben, die schiessen dann nach Gehör, kein Witz, oder Gesetze nach dem Prinzip "erst schiessen dann fragen" erlassen werden - auch kein Witz).
Ist aber alles gut für die Wirtschaft....
 
Oh Gott, und ich dachte schon, dass das Abschieben von Stoiber die geballte deutsche Inkompetenz nach Brüssel abschiebt, aber Öttinger schießt den Vogel ab...

Kommt selten vor, aber direkt beim Lesen kamen mir schon Gedanken, was damit gemeint sei... Traurig.

Artikel schrieb:
"Wer Daten perfekt schütze, könne diese nicht mehr kommerziell nutzen. Stattdessen wäre ein pragmatischer Umgang erforderlich, um eine Balance zwischen den Interessen der Wirtschaft und den Nutzer zu finden."

- Ja klar, wer will schon, dass Bürger keinen Spam bekommen, dass Bürger bestimmen können, wer welche Daten an wen verschachert? Drittnutzung also eindeutig genehmigt. Da passt es gut, dass die Einwohnermeldeämter einfach so weitergeben und verkaufen (gut, D und nicht EU)....

Artikel schrieb:
"Ähnlich äußerte sich der ebenfalls anwesende Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastrukturen. Daten sind seiner Ansicht nach die Währung in der digitalen Ökonomie: „Wer Daten und ihre Plattformen beherrscht, sitzt an den Schaltstellen der Wirtschaft.“"

- Ja klar, da passt auch das Mautkonzept mit Totalüberwachung (für 95% ALLER mautpflichtigen Fahrzeuge UNNÖTIG und enorm teuer) ins Bild. Die Schlüsseltechnologie und "Big Data" bedeuten dann also eine Goldgrube für Unternehmen und Geheimdienste, wenn nicht nur Daten wie "wer kontaktiert wen und wie oft", sondern auch vollständige Bewegungsprofile und alles nutzbar gemacht werden. Da wird dann Dobrindts Aussage zur Lüge/Makulatur, dass die Daten nicht ans BKA weitergegeben werden können. Zumindest, falls das so ist, könnte das BKA ja die Daten kaufen....

Artikel schrieb:
"Dobrindt hält die deutsche Auffassung von Datenschutz als zu weit gehend, sie wäre ein „Hemmschuh für neue Geschäftsmodelle“. Stattdessen fordert er, dass sich Europa an den USA orientieren müsse. Denn dort wäre „alles erlaubt, wenn es nicht verboten ist. In der EU ist es umgekehrt. Solange sich das nicht ändert, werden wir auf der Verliererseite stehen“, so der Minister. "

Das ist doch eine glatte Lüge. In einem Rechtsstaat, den eigentlich auch wir in D haben sollten (gut, Bayern weniger), ist auch alles erlaubt, was nicht verboten ist. Auch wenn wir viel zu viele Verbote und Regelungen haben, die weit über das Verhältnismäigkeitsrecht hinaus sinnlos einschränken, ist sonst alles erlaubt.... Abmahnungen zum Bleistift.
Die USA machen viel richtig, aber im Bereich "Patriot Act" und Datenschutz sind die Amis ein Negativbeispiel und wir sollten lieber das nachmachen, was gut ist und nciht, was für den Bürger falsch ist.
Aus unserer Geschichte (Bismark) und den Versuchen, die Sozis zu bekämpfen, bekamen wir sinnvolle Sachen wie Rentenversicherung etc. und auch wenn die Staatsquote Jahrzehnt für Jahrzehnt steigt (Maut! wird! teurer! sagt! Schäuble!), haben wir auch eine Krankenkasse etc und mehr Datenschutz.

Artikel schrieb:
"Erneut fordert auch Oettinger weitreichende Änderung. Die EU-Gremien müssten nun die Pläne vorantreiben, innerhalb der EU einen digitalen Binnenmarkt zu schaffen, indem einheitliche technische und regulatorische Standards festgelegt werden. Wobei diese Maßnahmen alleine nicht ausreichen würden, ebenso sei ein „beherzter Ausbau der digitalen Infrastruktur in Deutschland und Europa“ erforderlich."

Wow, da bringt eine falsche Forderung eine richtige Schlussfolgerung. Aber das wars auch schon. Glasfaser ins Haus (überall) hilft auch gegen massiven Zuzug in die Städte... Aber gut. Wir in D machen ja alles, damit das Land ggü. der Stadt immer unattraktiver wird. Da passt es auch, dass Gemeinden, in denen die Bürger gerne Windkraft haben wollen, von Seehofer sabotiert werden und so kein Geld, keine lokale Wirtschaftskraft aufbauen und damit Jobs generieren können. Hach, aber wenigstens gibt Öttinger hier folgerichtig zu Buche, dass eine Vereinheitlichung und Ausbau der Infrastruktur nötig sei um die Datenflut zu bewältigen und neue Geschäftsmodelle zu erschließen. Aber blöderweise hilft dann der Plan dahinter wiederum nicht den Bürgern, sondern bei seinen anderen Forderungen nur den Providern, die auch gerne an Youtube und anderem verdienen wollen würden. Wie auch der Staat die Autokonzerne am Straßenbau beteiligt mit 18,257% der Kosten/km, weil die an der Infrastruktur verdienen ( ... moooooment mal.....)...

Zusammenfassend:

- Kein Datenschutz, damit Unternehmen gewinnen und Bürger verlieren
- Es soll einfacher werden, gefäschte Rechnungen (Telekom!) zu versenden als Nebeneffekt, wenn man bessere Daten verkaufen kann?
- Vereinheitlichung der Gesetze (erst positiv, aber mit der Intention die gesamte EU benachteiligen)
- Um Überwachungsziele zu erreichen, muss endlich mal die Infrastruktur ausgebaut werden? WoW
 
nobizzle schrieb:
Mhh ok.. die Allianz hat Ihre Server auch nur 30 Meter unter der Erde stehen (gehe ich von aus, denn von der Aachen Münchener weiß ich es), weil die Daten so unwichtig sind. Alle Automobilunternehmen würden sich freuen, wenn GPS Daten oder andere, moderne neue Techniken genutzt werden könnten, ohne dass ein paar Menschen meckern es könnte ja durch irgendwelche behörden genutzt werden. Das könnte man mit den meistne Firmen sicherlich auch so weiterführen...

Und da du natürlich bei meinem Kommentar nicht einfach nach den ersten paar Worten mit dem Lesen aufgehört hast weißt du sicherlich, dass ich explizit auf Versicherungen (wie eben die Allianz) eingegangen bin.

Natürlich ist eine Versicherung eine der Firmen aus dem DAX die am ehesten von Nutzerdaten profitieren kann.

Das ist aber auch gleichzeitig die gruseligste Vorstellung von allen!

Man muss es doch so sehen, den meisten Menschen ist es völlig egal was mit ihren Daten geschieht.
Das ändert sich erst, wenn ihnen dadurch ein Nachteil entsteht.

Und welche Nachteile können ihnen entstehen?

1. Nun, der Staat könnte sie beispielsweise aufgrund von ihnen geheim gehaltener Neigungen oder Pläne verhaften - und wenn es "nur" das geheime Konto in der Schweiz ist.
2. Sie verlieren ihren Job oder bekommen einen Job erst gar nicht, weil der Arbeitgeber erfährt, was sie im Privatleben so tun.
3. Sie müssen höhere Beiträge zahlen, beispielsweise weil sie risikoreicher Autofahren oder weil sie einen ungesunden oder gefährlichen Lebenswandel führen.

Und der dritte Punkt ist es, der bei Versicherungen zutrifft.

Wenn ich bei 23andme meine DNA analysieren lassen würde habe ich vielleicht kein Problem damit diese Informationen mit 23andme zu teilen, doch meine Krankenversicherung - oder vielleicht gar die private Krankenversicherung bei der ich bald Mitglied werden möchte - gehen diese Daten nichts an.

Ein schöner Kommentar zum Thema erschien auch gestern bei Heise:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Kommentar-Daten-fuer-Versicherungs-Rabatt-ein-schlechtes-Geschaeft-2473199.html
 
Es gibt doch schon Versicherungstarife die einen Rabatt gewähren, wenn man sich einen GPS-Empfänger einbauen lässt und sein Fahrverhalten freiwillig aufzeichnet. Wer will denn so etwas in Zeiten wenn die EU Geschlechterneutrale Tarife verabschiedet um Gleichberechtigung bei Geschlechtern zu gewährleisten. Und jetzt beginnen wir an der sozialen Gleichberechtigung zu sägen? Diversifizierung führt zu Ungleichbehandlung in einem Land in dem nachweislich immer noch besser Verdiener auch bessere Bildungschancen haben.
 
Wo sind die nächste EU Politiker, die endlich Farbe bekennen :
Wer Arbeitnehmer schützt, kann sie nicht mehr ausbeuten.
Wer Konsumenten schützt, kann sie nicht mehr abzocken.
...
 
iSight2TheBlind schrieb:
3. Sie müssen höhere Beiträge zahlen, beispielsweise weil sie risikoreicher Autofahren oder weil sie einen ungesunden oder gefährlichen Lebenswandel führen.

Und der dritte Punkt ist es, der bei Versicherungen zutrifft.

Mitbekommen, dass Generali Versicherungen genau das machen, bzw. etablieren wollen? Totalüberwachung gegen günstigere Tarife... Sprich, sie wollen dir deinen Lebensstil diktieren. Manche vergessen den Solidaritätsgedanken und meinen, nur weil der fette Trottel gegenüber ungesund lebt, muss ich dafür aufkommen? Der dämliche Raucher über mir ruiniert seine Lunge? Pff, nicht mein Problem etc.
Dass ICH was tun könnte, was DIE aufregt, auf den Gedanken komme ich dabei nicht.

=> Solidaritätssystem benachteiligt viele zu Gunsten der Wenigen, weil nur so das System tragbar ist. Man weiß nie, wann man selbst (ggf unverschuldet) in so eine Notlage kommt.
In den USA sieht man, wie schlecht die privaten Versicherung sind (Asthma, egal wie leicht, nicht erwähnt, da zahlen wir für den verlorenen Arm nicht, weil du Asthma verschwiegen hast etc.)

KFZ-Versicherungen wollen das übrigens auch etablieren per Blackbox (optional die Blackbox, die ab 2016 (oder so) EU-Weit in jedem Neuwagen sein muss. Sprich, wenn du "doof" fährst oder nur zur falschen Zeit, darfst du extra zahlen.

Nein, das will ich nicht. Geködert mit finanziellen Anreizen zum Etablieren und am Ende ist wegen Neid, Geiz und Gier jeder schlechter gestellt, weil man sein Leben komplett fremd diktieren lassen muss und ein Fehltritt das Leben zerstören kann.
 
CPUinside schrieb:
wenn daten soviel wert sind...wie wärs wenn der, dessen daten es sind, einen anteil davon erhält oder selbst bestimmen darf, was damit passiert?

aber so...bitte einmal absägen, den herren :mad:

Als ranghoher Politiker für Datenschutzhaftigkeit, Bürglerrechtheit und Neulandsgeologiker, werde ich dir ab sofort deinen Anteil auszahlen. 30 Cent im Monat... oh, die Inflation hats verschluckt? Tja, ist halt so...

Deine Daten sind wertlos. Wertvoll ist nur die Summe aller Daten nach Auswertung und Katalogisierung.
 
Blowfly schrieb:
Und jetzt kommst du mit dem nächsten Totschlagargument "Meine privaten Daten sind aber unheimlich wichtig für die Wirtschaft" - deswegen muss der Datenschutz möglichst weg. Wenn ein Geschäftsmodell nur aus dem Ausspionieren der privaten Daten und möglichst umfassenden Bewegungsprofilen besteht - weg damit, solche Geschäftmodelle brauchen wir nicht und sollten durch größtmöglichen Datenschutz unmöglich gemacht werden (idealerweise).

Sorry, aber auch du hast nich verstanden was ich sagen wollte.. Ich schreibe doch explizit, dass das Ziel sein muss eine gangbaren Weg zu gehen. Und die Blockadehaltung die von den meisten Deutschen gewünscht ist, kann doch nicht korrekt sein. Keiner redet davon, den Datenschutz abzuschaffen (jaja, komm jetzt ruhig mit "Keiner hat vor eine Mauer zu bauen" - sehr witzig), aber was Herr Oettinger meint ist doch genau das. Blockade = Stillstand = Rückschritt. Es ist doch immer lustig, dass alle über die Politiker meckern. In jedem Technikforum ist das so. Ich frage: Wieso sitzt dann keiner von euch da, wenn ihr genau wisst wie es richtig ist?

Und dein Gelaber mit "dafür zahle ich gerne in XY ein".. sorry, aber das ist auch reine Polemik.

Ich möchte weder, dass Datenschutz abgeschafft wird, noch dass er ins extreme geführt wird. Ich möchte lediglich, dass die Menschen verstehen, dass genau das das "Neuland" ist und die Schwierigkeit darstellt sich drauf einzustellen. Mit den technischen Entwicklungen haben wir einen enormen gesellschaftlichen Wandel vor uns, bzw. er läuft ja schon seit vielen Jahren. Ich sage weder, das die USA top sind, noch das wir es sind. Ich sage nur, dass eine faschistoide Haltung immer kontraproduktiv ist.
 
nobizzle schrieb:
Leider nichts verstanden. Setzen, 6.

Das geb ich mal zurück, denn es ging mir nicht um den Begriff "Rohstoff", siehe auch meinen vorherigen Post (durch die Freigabe hier leider etwas zu spät ersichtlich, ist mir schon klar)

Es geht mir eher um den Punkt das wenn wir schon das Grundrecht "Privatsphäre" auf den Markt werfen wir es auch gleich wieder mit der "Selbstbestimmung" auch machen können und die Sklaverei wieder einführen könnten...


Ode anders gefragt: wenn du so für die Nutzung von "Rohstoffen" bist dann bist du doch sicherlich auch für Fracking und andere Sauereien, oder?

Mancher Rohstoff / Wirtschaftsgut darf eben nicht so einfach ohne Kontrolle genutzt werden. Das ist der Punkt um den es mir geht.
 
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