News OpenAI: Konzern feiert Teilerfolg bei Urheberklage wegen KI-Training

DickerPirat schrieb:
Wo genau guckst du denn hin, wenn du die letzten 50 Jahre betrachtest?
Bei den 50 Jahren sprach ich primär von den Fortschritten durch Tech-Firmen.
Einige wenige Menschen werden enorm reich, während Reallöhne stagnieren.

Deine Beispiele mögen in der entwickelten Welt stimmen, aber kannst dir ja mal angucken wie das in den ärmeren Ländern läuft.
Aus dem Auge aus dem Sinn, aber wie Outsourcing von Produktion trifft ChatGPT lokale Arbeiter die auf einmal weniger (oder billiger) arbeiten müssen.

Ich will damit nicht sagen das Fortschritt falsch ist, einfach das jeder Fortschritt gesellschaftliche Konsequenzen hat.
Aber es ist doch absolut verständlich wieso Autoren & Künstler empört sind wenn deren Werke ungefragt genutzt werden um sie vom Arbeitsmarkt zu verdrängen?
Das wird nicht für alle Autoren und Künstler der Fall sein, aber für den Großteil die sich irgendwie den Lebensunterhalt verdienen müssen.

Niemand hat Lust seinen Nachfolger auf der Arbeit zu trainieren nachdem dir der Chef gesagt hat "in 4 Wochen feuern wir dich, der neue ist billiger".
 
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@Xood
Jede neue Technologie hatte anfangs noch Fehler.
Es braucht Zeit, sie zu optimieren. Und je mehr man sie bremst, desto länger und schlechter bleibt sie.

Historisch gesehen war es noch nie gut, Fortschritt aufzuhalten.
Natürlich gab es dunkle Jahrhunderte und Zeiten, in denen dumme Menschen (so meine ich es wirklich) die Menschheit um Jahrhunderte in die Vergangenheit befördert haben, weil Wissen durch Kriege vernichtet wurde. Gebildete, aber militärisch schwache Zivilisationen wurden durch dümmere, aber militärische starke Zivilisationen vernichtet. Für die Menschheit war es ein Nachteil, aber für die dumme Zivilisation ein temporärer Vorteil.
Hätte es diese dummen Zivilisationen nicht gegeben, wären wir heute Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende fortschrittlicher. Es gäbe weniger Krankheiten, die Lebenserwartung wäre höher, vielleicht hätten wir sogar Millionen von Menschen längst auf dem Mond, Mars, in Kolonien, usw.

Man muss einfach verstehen, dass eine KI das nächste große Werkzeug der Menschheit ist.
Dieses Werkzeug kann in vielen Bereichen schnellere Fortschritte erzielen.

Die Menschen die Angst vor Neuem haben, bremsen aber wie immer jeden Fortschritt, den sie nicht verstehen.
Dazu zählen besonders die alten Politiker, welche die Macht haben, den Fortschritt zu behindern. Auch wenn sie glauben es gut zu meinen. Sie hören auch nur auf Lobbyisten, welche alles Mögliche erzählen werden, um die Interessen ihrer Unternehmen zu schützen. Dazu zählt auch, die aktuellen Marktführer so lange zu behindern, bis man selbst eine konkurrenzfähige KI hat.

Und Unternehmen wie Google, Microsoft, Facebook, etc. haben sowieso schon ein Quasi-Monopol auf viele Daten. Da können alle möglichen Gesetze geschrieben werden, aber da niemand versteht oder sieht, wie diese Unternehmen die Daten verarbeiten können, können sie ihre eigenen KI Modelle trainieren, während die Konkurrenz durch neue Gesetze verhindert wird. So entstehen KI-Monopole.
 
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Stanzlinger schrieb:
Ich kann doch auch deren Werke lesen und dann die Autoren nachnahmen - aber das ist dann meine eigene geistige Schöpfung! Also meine Worte in deren Stiel. Das wäre das legal...
Dann ahm mal einen Song von Taylor Swift nach, ohne den in Schriftgröße 72 als "Cover" zu betiteln. Auf der Seite der wissenschaftlichen Arbeit müsstest du jede Interpretationsgrundlage kenntlich machen. Also Autor und Quelle benennen.

KI macht nichts davon, gibt unbewertet etwas aus und verdient dem Konzern Geld damit. Das ist aber nicht zu 100% der Keim der Tragödie. Der Keim der Tragödie ist, dass die KI-fans KI als eine Art Gottheit sehen, die vom Himmel herabstieg und nun 100% Tatsachen aus dem Universum und seiner unendlichen Weisheit berichtet.

Und nicht wie ein piece of software (das es auch schlicht und ergreifend ist) das von Menschen in ihrem Interesse programmiert wurde.

Ich bleib dabei, KI ist ein falscher Begriff hier. Hat mit Intelligenz nichts zu tun. Die Bogenschützen meiner Gegner bei Stronghold fangen auch an zu schießen, wenn meine Truppen den Abstand <x zu den feindlichen Einheiten unterschreiten. Äußerst intelligent.

Meiner Meinung nach ist der Begriff KI genauso inflationär durchgehypet wie Krypto. Was in den 80ern und 90ern "Cyber" und "Nano" war, ist heute Krypto und KI.
 
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Damien White schrieb:
Waren die Texte öffentlich im Netz verfügbar?

Falls ja, dann sehe ich kein Problem damit ehrlich gesagt.
Du scheinst hier etwas grundsätzlich nicht verstanden zu haben.
Nur weil etwas im Netz frei zugänglich ist, heißt es nicht dass es Lizenzfrei ist.
Ein Artikel auf der Onlinepräsenz einer beliebigen Tageszeitung ist auch frei zugänglich, unterliegt aber trotzdem dem Urheberrecht. Du darfst den dann zwar lesen aber nicht 1:1 für eigene Zwecke weiterverarbeiten die ausserhalb einer privaten Verwendung liegen und ein eigenes gewerbliches Produkt daraus machst, oder zB einfach vollständig auf deine eigene Webseite kopieren.
Nicht umsonst wurde jahrelang geklagt wieviele Wörter aus einem geschützen Text etwa in einem Google Suchergebnis oder Google-News auftauchen dürfen.
Deswegen steht auch in der News:
Die meisten Beschwerdepunkte teilte das Gericht vorerst nicht, der der Urheberrechtsverletzung wird hingegen weiter verfolgt.
und weiter im Text:
Weiterhin bestehend sind aufgrund der fehlenden Erlaubnis zur Nutzung der angeführten Inhalte zur eigenen Gewinnerzielung hingegen der Vorwurf des unlauteren Wettbewerbs sowie der Urheberrechtsverletzung.
Warum wohl hat OpenAI kürzlich noch Verlagshäusern mehrere Millionen US$ geboten um deren Daten für KI-Training verwenden zu dürfen?
https://www.computerbase.de/2024-01...lagen-millionen-betraege-fuer-trainingsdaten/
Eben wegen Urheberrecht und weil man ein darauf basierendes eigenes kommerzielles Produkt hat.

Im übrigen find ich es sowieso reichlich affig, wenn hier im Forum einige Leute anderen, die nicht jedem neuen heißen Scheiß instantan kommentarlos hinterherlaufen sondern auch kritisch auf Risiken & Probleme hinweisen, öfters vorwerfen sie wären rückständig und technikfeindlich.
Hallo....gehts noch ? In einem Nerdforum wie hier jemanden technikfeindlichkeit unterstellen grenzt schon leicht an geistige Umnachtung.... just my 2 cents....
 
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DickerPirat schrieb:
Nach dieser Logik wird irgendwann jedes Bild "illegal", weil es irgendwann mal erstellt wurde.
Es sollte doch das Urheberrecht greifen, wie überall woanders auch, oder?

DickerPirat schrieb:
Die meisten "Künstler" erstellen auch nichts Neues, sondern "kopieren" von anderen Künstlern oder der Umwelt mit einer gewissen Varianz.
Ja, genau das nennt man Kunst.

DickerPirat schrieb:
Je länger man lebt und je länger man sich mit einem Thema beschäftigt, desto stärker fällt einem auf, dass sich alles wiederholt. Filme, Musik, Erzählungen, Tänze, Reihenfolgen, Zusammensetzungen, usw.
Oder Tombraider 1-3.
 
Naja ich sehe es zwiegespalten. Wenn man etwas öffentlich ins Netz hochlädt für alle lesbar dann sollte das auch die KI zum trainieren benutzen dürfen. Ist es im Netz und nicht für alle verfügbar also Paywall dann sollte der KI Entwickler auch die Erlaubnis dafür einholen.

Den genauso kann es auch umgekehrt sein. Das irgendeinanderer deren KI nutzt um seine Technik zu verbessern um damit Geld zuverdien ohne Erlaubnis. Da würden die Entwickler von ChatGPT genauso klagen.

Jeder würde klagen wenn einen etwas vom Finanz Kuchen wegenommen wird, es ist auch deren gutes Recht und ob es rechtens ist entscheidet am ende der Richter.

Finde Urheberrecht schon recht komplexes Thema aber auch wichtig.
 
DickerPirat schrieb:
@Xood
Historisch gesehen war es noch nie gut, Fortschritt aufzuhalten.
Erinnert mich immer an die Maschinenstürmer in England oder die Sabotage in Frankreich.

DickerPirat schrieb:
Es gäbe weniger Krankheiten, die Lebenserwartung wäre höher, vielleicht hätten wir sogar Millionen von Menschen längst auf dem Mond, Mars, in Kolonien, usw.
Dream on.

DickerPirat schrieb:
Man muss einfach verstehen, dass eine KI das nächste große Werkzeug der Menschheit ist.
Dieses Werkzeug kann in vielen Bereichen schnellere Fortschritte erzielen.
Viele Menschen werden das mit ihrem Arbeitsplatz bezahlen, was so ein schlaues Computerprogramm anrichtet.
Das schmeckt den Leuten gar nicht und ich kann das verstehen.

DickerPirat schrieb:
Die Menschen die Angst vor Neuem haben, bremsen aber wie immer jeden Fortschritt, den sie nicht verstehen.
Die verstehen sehr wohl, daß sie durch ein Stück Software ersetzt werden sollen, wie die Schweißer und Monteure in der Autoindustrie.

DickerPirat schrieb:
Dazu zählen besonders die alten Politiker, welche die Macht haben, den Fortschritt zu behindern.
Sorry, aber deren Verständnis von der Technik ist manchmal sehr dürftig.

DickerPirat schrieb:
So entstehen KI-Monopole.
Logisch, wie in allen anderen Wirtschaftsbereichen.
 
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gustlegga schrieb:
Du scheinst hier etwas grundsätzlich nicht verstanden zu haben.

Du scheinst meinen Beitrag grundsätzlich nicht verstanden zu haben und hast offensichtlich entweder nur die Hälfte gelesen oder bewusst selbige einfach nicht zitiert um effektiv zu schreiben was ich bereits in besagter Hälfte schrieb ...

Bitte tu doch wenigstens so als würdest du Beiträge lesen ...
 
wuselsurfer schrieb:
Sorry, aber deren Verständnis von der Technik ist manchmal sehr dürftig.
zugegeben schon "etwas" älter, aber immer noch erheiternd....

 
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AdmiralPain schrieb:
Steil? Du meinst gewagt?
AdmiralPain schrieb:
Autoren arbeiten auch nur mit vorher bewusst und unbewusst erlernten Datensätzen anderer Lebewesen, erlernten Erfahrungen mit bewussten und unbewussten Interaktionen mit anderen Lebewesen, der Natur und den Naturgesetzen und der Umwelt. Also eigentlich machen sie exakt das gleiche, wie ein guter ChatBot, nur mit, bis jetzt, etwas anderen Sensoren und Geschwindigkeiten der Multi-Layer Datenverarbeitung.
Na dann schreibe mal einen ähnlich guten Roman wie "Don Quijote" oder "Eine Geschichte aus zwei Städten". Entweder man hat es drauf oder nicht. Man kann einen Menschen nicht darauf trainieren, ein guter Autor zu sein. Das funktioniert nicht.
 
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Weyoun schrieb:
Na dann schreibe mal [SNIP]
Wow, Dickens... ich bin latent beeindruckt. 👍
Soviele wirds hier wohl nicht geben die mit dem Buchtitel was anfangen können.
 
Weyoun schrieb:
Steil? Du meinst gewagt?

Na dann schreibe mal einen ähnlich guten Roman wie "Don Quijote" oder "Eine Geschichte aus zwei Städten". Entweder man hat es drauf oder nicht. Man kann einen Menschen nicht darauf trainieren, ein guter Autor zu sein. Das funktioniert nicht.
Eh, doch!? Ein guter Autor fällt genauso wenig vom Himmel wie ein guter Musiker. Die Verklärung von Personen als Genies und von Können als "angeborener Begabung" ist unglaublich schädlich für alle Formen von Kunst (da es viele Menschen abhält, überhaupt etwas zu versuchen). Hinter großem Können steckt vor allem viel viel Übung – das kann hier und da zwar durch ein paar angeborene Fähigkeiten stark begünstigt werden, aber am Ende ist das immer trainierbar.

Ich weiß, dass manche Künstler, Dichter und Denker gern ihr Schaffen zu einem unerklärlichen, magischen Wunderwerk aufblasen, aber am Ende sind wir auch recht schnöde Input-Verarbeiter auf biologischer Hardware und in vielen Bereichen durchaus durch KI ersetzbar.
 
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Xul schrieb:
Ich weiß, dass manche Künstler, Dichter und Denker gern ihr Schaffen zu einem unerklärlichen, magischen Wunderwerk aufblasen, aber am Ende sind wir auch recht schnöde Input-Verarbeiter auf biologischer Hardware und in vielen Bereichen durchaus durch KI ersetzbar.
Dann hätte ich gerne eine Rainbow 2 - LP und eine Machine Head 2, aber fix!
 
Xul schrieb:
Ein guter Autor fällt genauso wenig vom Himmel wie ein guter Musiker.
Vom Himmel fallen in der Regel nur Flugzeuge, Weltraumschrott, Meteoriten und gefallene Engel. ;)
Xul schrieb:
Hinter großem Können steckt vor allem viel viel Übung – das kann hier und da zwar durch ein paar angeborene Fähigkeiten stark begünstigt werden, aber am Ende ist das immer trainierbar.
Um mal bei Musikern zu bleiben: Das Beherrschen seines Instruments erfordert viel Übung, die sich in Wiederholungen ausdrückt. Die Komposition dagegen erfordert kreatives Denken. Ein guter Komponist schreibt zig Instrumente in sein Werk, die er gar nicht selber beherrscht. Viele Komponisten können "nur" Klavier und Gitarre spielen. Damit die vielen Instrumente eines kompletten Orchesters samt Chor oder Solisten gut zueinander passen, benötigt es Weitsicht und Vorstellungskraft, das hat mit purer Übung und Wiederholung wenig gemein. Man kann einen Automaten trainieren, jedes Instrument zu spielen, aber man kann ihn nicht trainieren, eine gute Komposition zu schreiben.
Xul schrieb:
Ich weiß, dass manche Künstler, Dichter und Denker gern ihr Schaffen zu einem unerklärlichen, magischen Wunderwerk aufblasen, aber am Ende sind wir auch recht schnöde Input-Verarbeiter auf biologischer Hardware und in vielen Bereichen durchaus durch KI ersetzbar.
Nicht jeder Dichter, Denker und Musiker ist / war gleichzeitig ein Narzisst, der von sich über die Maßen überzeugt ist / war. Viele wurden erst nach ihrem Tod weltberühmt, sodass sie selbst gar keine Möglichkeit besaßen, etwas "aufzublasen".
 
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Joshinator schrieb:
Bei den 50 Jahren sprach ich primär von den Fortschritten durch Tech-Firmen.
Einige wenige Menschen werden enorm reich, während Reallöhne stagnieren.

Deine Beispiele mögen in der entwickelten Welt stimmen, aber kannst dir ja mal angucken wie das in den ärmeren Ländern läuft.
Aus dem Auge aus dem Sinn, aber wie Outsourcing von Produktion trifft ChatGPT lokale Arbeiter die auf einmal weniger (oder billiger) arbeiten müssen.
...

Sorry, aber schaue dir China, Vietnam, Indien, Thailand, die Phillipinen, Indonesien Teile von Afrika etc. an. Wir haben da in den letzten Jahrzehnten extreme Wohlstandsgewinne zu verzeichnen... klar, sehr ungerecht verteilt, aber insgesamt trotzdem für große Bevölkerungsteile erheblich.

Auch stagnierende Reallöhne sind so ein Scheinargument: Gerade im Techniksektor ist so viel passiert, dass aus deinem eventuell stagnierenden Reallohn so viel mehr Lebensqualität entspringt. Smartphone immer dabei, gigantische Medienlibraries für kleines Geld, Individualreisen statt geführter Gruppenreisen für sehr viel Geld weil Buchung/Transport/Kommunikation mittels Technik vereinfacht wurde, ein riesiges Nahrungsangebot dank moderner Logistik bis zu dir nach Hause, Zeitersparnis beim Shoppen durch Internet, all Freunde virtuell zu jederzeit zu sprechen etc.. Dazu arbeitet man für den Kauf vieler Produkte inzwischen viel kürzer als vor 50 Jahren.... es hat sich enorm viel getan. Es kam nur so schleichend, dass es als selbstverständlich wahrgenommen wurde...

Weyoun schrieb:
Steil? Du meinst gewagt?

Na dann schreibe mal einen ähnlich guten Roman wie "Don Quijote" oder "Eine Geschichte aus zwei Städten". Entweder man hat es drauf oder nicht. Man kann einen Menschen nicht darauf trainieren, ein guter Autor zu sein. Das funktioniert nicht.

Äh doch, genau dafür studiert man und übt sich sein ganzes Leben dann in genau einer Profession.
Wie gut man dann am Ende ist liegt zum Einen um Auge des Betrachters (Rezeption ist ja auch abhängig vom Zeitgeist) und wie vielen und reichhaltigen Input man hat (vor allem auch schon in der Kindheit).

Weyoun schrieb:
Um mal bei Musikern zu bleiben: Das Beherrschen seines Instruments erfordert viel Übung, die sich in Wiederholungen ausdrückt. Die Komposition dagegen erfordert kreatives Denken. Ein guter Komponist schreibt zig Instrumente in sein Werk, die er gar nicht selber beherrscht. Viele Komponisten können "nur" Klavier und Gitarre spielen. Damit die vielen Instrumente eines kompletten Orchesters samt Chor oder Solisten gut zueinander passen, benötigt es Weitsicht und Vorstellungskraft, das hat mit purer Übung und Wiederholung wenig gemein. Man kann einen Automaten trainieren, jedes Instrument zu spielen, aber man kann ihn nicht trainieren, eine gute Komposition zu schreiben.

Dann dürfte es keinen Studiengang Komposition geben. Gibt`s aber. Da studierst du ganze Regelwerke abhängig von Epochen, kopierst eifrig die großen Meister, und fängst ausgehend davon dann auch an eigens zu komponieren. Und dass du dafür nicht alle Instrumente spielen musst, hängt an der genialen Erfindung der Notation die universell für fast alle Instrumente gilt.
Es gibt gerade sehr viele Paper die sich mit Komposition beschäftigen, und das wird auf Grundlage der zur Verfügung stehenden Daten ein für Populärmusik eher einfacher Task für KI sein. Gerade weil viele Popsongs nach einem sehr einfachen Regelset komponiert sind.

Weyoun schrieb:
Nicht jeder Dichter, Denker und Musiker ist / war gleichzeitig ein Narzisst, der von sich über die Maßen überzeugt ist / war. Viele wurden erst nach ihrem Tod weltberühmt, sodass sie selbst gar keine Möglichkeit besaßen, etwas "aufzublasen".

Es geht weniger um Narzissmus sondern mehr um eine Marketingstrategie. Das Business ist stark "poeple-driven" und da zahlt es auf die Marke ein, Sachen etwas zu mystifizieren und unerklärlich zu halten. Weil das Menschen halt anspricht...
 
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Joshinator schrieb:
Fortschritt ist das mit Sicherheit, aber wenn wir uns die letzten 50 Jahre angucken, dann sehen wir wie wenig die Allgemeinheit von solchen Fortschritten profitiert.
Durch den Fortschritt sind viele gefährliche, stumpfsinnige oder anstrengende Tätigkeiten weggefallen (und trotzdem Vollbeschäftigung.

Mir fällt auch kein Fortschritt ein von dem die Allgemeinheit wenig profitiert hat.
 
Weyoun schrieb:
Man kann einen Automaten trainieren, jedes Instrument zu spielen, aber man kann ihn nicht trainieren, eine gute Komposition zu schreiben.

Da könnte man sich fragen: "Ist die Komposition so gut, weil der Musiker gut ist oder weil er durch viele verschiedenen Versuche zufällig Eine gefunden hat, welche gerade in die Zeit passt? Oder spielen eher nur externe Faktoren eine Rolle, welche seine Komposition in den Vordergrund gepusht haben?"

Warum ist eine Banane mit Tesa auf einem weißen Hintergrund weltweit bekannt geworden?
Oder ein simpler Strich auf weißem Hintergrund?
Oder eine Mona Lisa?

Kunst ist pure Einbildung und Marketing. Nicht das Kunstwerk ist so "gut", sondern die Art, wie es der Masse präsentiert wird. Und wenn man es der Masse gut präsentiert und eine passende Geschichte herbeischwurbelt, werden die Menschen dem Kunstwerk einen Wert geben.

Praxisbeispiel:
Ich wette mein Profilbild ist besser als die Mona Lisa!
Damit das Bild Milliarden von Euro Wert wird, braucht es nur ein paar Milliardäre, die ihren Kumpels eine Geschichte herbeischwurbeln und/oder eine Mechanik für Geldwäsche anbieten und es muss im Fernsehen präsentiert werden.

KIs erstellen laufend Kunstwerke. Es fehlt aber das Marketing dazu.
Hier ein sehr bekanntes Beispiel.
Ist klar, dass "Künstler" angepisst sind, dass eine Software in einem Bruchteil der Zeit etwas generieren kann, was den Menschen mehr gefällt als, "was auch immer die erstellt haben".

Ich könnte mich auch ärgern, dass die Funktion in C++, für die ich vor 20 Jahren einen Monat brauchte, von einer KI in 10 Sekunden geschrieben werden kann. Ich kann aber auch froh sein, dass ich heute in einem Monat Programme erstellen kann, für die man vor 20 Jahren noch ein Jahr gebraucht hätte.

Entweder man geht mit der Zeit oder man geht mit der Zeit. :D

Oder:
Um Arbeitsplätze zu vernichten, muss man neue Arbeitsplätze schaffen, welche die alten Arbeitsplätze vernichten können. :)
 
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Weyoun schrieb:
Die Komposition dagegen erfordert kreatives Denken. Ein guter Komponist schreibt zig Instrumente in sein Werk, die er gar nicht selber beherrscht. Viele Komponisten können "nur" Klavier und Gitarre spielen. Damit die vielen Instrumente eines kompletten Orchesters samt Chor oder Solisten gut zueinander passen, benötigt es Weitsicht und Vorstellungskraft, das hat mit purer Übung und Wiederholung wenig gemein. Man kann einen Automaten trainieren, jedes Instrument zu spielen, aber man kann ihn nicht trainieren, eine gute Komposition zu schreiben.
Und all das ist aus Erfahrung/Übung/schrittweise Überarbeitungen entstanden, kurz: Daten-Input und regelbasiertes Schlussfolgern und Lernen. Man kann das alles blumig mit Weitsicht, Kreativität und Vorstellungskraft umschreiben und gewisse Skills sind tatsächlich genetisch bedingt, aber an der prinzipiell vergleichbaren Ausgangslage zwischen KI und "HI" ändert es nix.
Das Problem ist eher, dass wir gewöhnt sind, über menschliche "Datenverarbeitung" mit vagem Vokabular und unter Annahme vieler (eher "gefühlter") Zusatzqualitäten zu reden bzw. sie post-hoc aufzuwerten, da wir wenig bis keinen Einblick in die genauen Abläufe haben (im Gegensatz zu einer KI, wo wir zumindest theoretisch wissen, wie sie arbeitet).

Weyoun schrieb:
Nicht jeder Dichter, Denker und Musiker ist / war gleichzeitig ein Narzisst, der von sich über die Maßen überzeugt ist / war. Viele wurden erst nach ihrem Tod weltberühmt, sodass sie selbst gar keine Möglichkeit besaßen, etwas "aufzublasen".
Es braucht doch nicht zwingend den Künstler selbst, natürlich können Gruppeneffekte dazu führen, dass man sich auf vermeintlich "geniale" Wunderleistungen einigt (gibt ja auch schöne aktuelle Negativbeispiele – zB als Genie verehrte Deppen wie E. Musk) und das über die Jahre so als Kulturgut fortträgt.
Die beliebten "es wird nie wieder einen X geben"-Heldenmythen sind bei genauerer Betrachtung aber meist eine aus der Luft gegriffene Wunschvorstellung (oft von Leuten, die seit 30 Jahren keine neuen Bands mehr kennenlernen).
Abseits einer rein historischen Einzigartigkeit (wenn man nun mal die erste Person war, die x,y,z gemacht hat) ist alles ersetzbar, kopierbar und oft auch verbesserbar – egal ob durch Mensch oder KI. Den Unterschied macht am Ende nur die Bewertung: Natürlich hab ich vor einem guten Live-Musiker mehr Respekt als vor einer KI, die das random rausgerotzt hat, da der Mensch natürlich mit ganz anderen Limitierungen arbeitet.
 
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epospecht schrieb:
Äh doch, genau dafür studiert man und übt sich sein ganzes Leben dann in genau einer Profession.
Wie gut man dann am Ende ist liegt zum Einen um Auge des Betrachters (Rezeption ist ja auch abhängig vom Zeitgeist) und wie vielen und reichhaltigen Input man hat (vor allem auch schon in der Kindheit).
Wenn ich mir Mozart anschaue, der mit vier Jahren Klavier gespielt und mit unter 10 Jahren die erste Komposition abgeliefert hat, glaube ich nicht, dass der der typische Musik-Student war.
epospecht schrieb:
Dann dürfte es keinen Studiengang Komposition geben. Gibt`s aber.
Welchen Studienabschluss hat Dieter Bohlen gleich noch mal? Komposition oder BWL? ;)
Selbst Hans Zimmer hat einmal im Interview gesagt, er hätte nur eine Woche lang Musikunterricht gehabt. Das Komponieren von Orchestermusik für Filme lernte er in seiner Zeit in England von Stanley Myers, dessen Assistent er damals war. Ein Studium hat er nie begonnen.

epospecht schrieb:
Es geht weniger um Narzissmus sondern mehr um eine Marketingstrategie. Das Business ist stark "poeple-driven" und da zahlt es auf die Marke ein, Sachen etwas zu mystifizieren und unerklärlich zu halten. Weil das Menschen halt anspricht...
Musik gefällt mir entweder oder halt nicht, völlig egal, was irgend eine "Marketing-Maschinerie" mir einzureden versucht.
Ergänzung ()

DickerPirat schrieb:
Da könnte man sich fragen: "Ist die Komposition so gut, weil der Musiker gut ist oder weil er durch viele verschiedenen Versuche zufällig Eine gefunden hat, welche gerade in die Zeit passt? Oder spielen eher nur externe Faktoren eine Rolle, welche seine Komposition in den Vordergrund gepusht haben?"
Mir gefällt Musik entweder oder nicht, unabhängig von Zeitgeist oder anderen Rahmenbedingungen.
DickerPirat schrieb:
Warum ist eine Banane mit Tesa auf einem weißen Hintergrund weltweit bekannt geworden?
Oder ein simpler Strich auf weißem Hintergrund?
Kenne ich beides nicht, weil ich wenig mit "abstrakter Kunst" anfangen kann.
DickerPirat schrieb:
Oder eine Mona Lisa?
Das ist wenigstens echte Kunst eines Universalgenies (der Maestro war nicht nur Maler).
DickerPirat schrieb:
Kunst ist pure Einbildung und Marketing.
Meine persönliche Einbildung, ja. Marketing jedoch zieht bei mir nicht (die Musik gefällt mir oder nicht, egal was andere behaupten).
DickerPirat schrieb:
Nicht das Kunstwerk ist so "gut", sondern die Art, wie es der Masse präsentiert wird. Und wenn man es der Masse gut präsentiert und eine passende Geschichte herbeischwurbelt, werden die Menschen dem Kunstwerk einen Wert geben.
Ich konnte mich noch nie mit "der Masse" identifizieren. Kunst spricht mich persönlich an oder nicht.
DickerPirat schrieb:
Ich wette mein Profilbild ist besser als die Mona Lisa!
Wie will man diese Wette gewinnen oder verlieren?
Kunst ist für mich, wenn es mich anspricht, ich darin eine gewisse Schönheit oder Perfektion erkenne. Ob irgend ein Musk oder anderer narzisstischer Milliardär von Affen gemalten Schrott durch seine Brieftasche zur "Elite" unter den Kunstwerken "hochvotet", interessiert mich kein bisschen.
DickerPirat schrieb:
Ich könnte mich auch ärgern, dass die Funktion in C++, für die ich vor 20 Jahren einen Monat brauchte, von einer KI in 10 Sekunden geschrieben werden kann.
Du hast vor 20 Jahren eine Funktion für C++ eingeführt? Welche denn?
DickerPirat schrieb:
Entweder man geht mit der Zeit oder man geht mit der Zeit. :D
Die Mona Lisa wird bleiben, die KI dagegen kommt und geht.
 
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DickerPirat schrieb:
Hätte es diese dummen Zivilisationen nicht gegeben, wären wir heute Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende fortschrittlicher. Es gäbe weniger Krankheiten, die Lebenserwartung wäre höher, vielleicht hätten wir sogar Millionen von Menschen längst auf dem Mond, Mars, in Kolonien, usw
Das ist eine naive Sichtweise, nicht wahr. So wie es gelaufen ist liegt leider in der Natur des Menschen.
Wir wären keineswegs hundert oder tausend Jahre weiter, daß ist Wunschdenken.
Wir sehen doch alle zur Zeit exemplarisch das sich Geschichte (scheinbar) doch wiederholt. Ein paar Dummköpfe schwingen sich dazu auf, zu meinen, sie wüssten es besser. Sie Zetteln Kriege und Krisen an.
Wenn die eine richtige KI hätten, nicht diese lächerlichen Chatbots, dann hätten sie nichts anderes zu tun als sie als Waffe einzusetzen, siehe China.

Auch das Beispiel mit dem Weltraum taugt nicht. Wenn die Menschen ihre Probleme nicht auf der Erde lösen können, dann nehmen sie sie mit in den Weltraum, und der gleiche Blödsinn spielt sich wieder und wieder ab.

Das was einige mit "KI" betreiben, ist nur Götzenbildung.

Und vorab: ich mag neue Technik, aber sie muß ausgereift sein.
 
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