Organspende

Würdet ihr Organe Spenden?

  • Ja. Wenn möglich sogar wenn ich noch lebe.

    Stimmen: 35 13,9%
  • Ja, aber erst nach meinem Tod.

    Stimmen: 119 47,2%
  • Ja, darf aber aus gesundheitlichen/religiösen Gründen nicht.

    Stimmen: 6 2,4%
  • Nein, selbst nicht nach meinem Tod. Würde/Tue aber Blut spenden.

    Stimmen: 30 11,9%
  • Nein. Ich spende nichts von meinem Körper

    Stimmen: 62 24,6%

  • Umfrageteilnehmer
    252

CCIBS

Captain
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3.104
Hallo zusammen,

ein Thema, welches ich persönlich wichtig finde und immer wieder aufkommt, aber leider anscheinend dann schnell wieder in der Versenkung verschwindet (selbst hier gab es nur einmal einen Threat zu dem Thema, welcher aber nicht zur allgemeinen Diskussion aufgemacht wurde, sondern nur bezüglich einer Frage) ist die Organspende, weshalb ich das hier aufmache, zusammen mit einer Umfrage.

Primär geht es um Organspende, aber man kann auch über Blutspende und der gleichen diskutieren.

Bei der Organspende geht es darum einer Person Organe zu entnehmen, um das Leben zu retten (z.B. Herz, post mortem), oder auch Lebensqualitäten einer anderen Person zu verbessern (Nieren, Leber, Lebendspenden). Dabei geht das Erstere erst nach dem Tod des Spenders, während beim Zweiten der Spender im Idealfall noch so lange Leben könnte, wie wenn er nichts gespendet hätte.

In Deutschland ist die Organspende erlaubt und bei post mortem nach Feststellung des Hirntodes (in einigen Länder gilt zusätzlich noch der Herztod). In Deutschland herrscht die Zustimmungsregelung. Dies bedeutet, dass in Deutschland ohne Zustimmung des Spender (bei post mortem eine Zustimmung während Lebenszeiten) keine Organe entnommen werden dürfen.
In anderen Ländern herrscht wiederum die Widerspruchsregelung. Dort ist jeder nach dessen Ableben Organspender, wenn er nicht zu Lebenszeiten dem widersprach.

Die Spenderquote liegt in Deutschland für post mortem bei 15,8 %, während sie bei Lebensspenden bei 9,2 % liegt. Damit steht Deutschland eher im Mittelfeld.

Die drei großen Religionen in Europa (Christentum, Judentum, Islam) stehen der Organspende offen gegenüber, da dort "Nächstenliebe" oder "Leben retten" höher gewichtet wird, als die Unversehrtheit des Körpers, auch nach dem Tod.

Nun zu meiner Ansicht. Ich bin Befürworter der Organspende, leider gelte ich aber wegen einer chronischen Erkrankung und daraus resultierenden einnahmen von Medikamenten als Spender (selbst Blutspender) als ungeeignet. Dies verstehe ich zum Teil nicht. Meine Erkrankung betrifft im Grunde nur den Darm und die Medikamente belasten eher die Nieren, während mein Herz davon nicht betroffen ist und selbst wenn, wäre es besser, als gar kein Herz.

Dürfte ich Spenden, würde ich auf jeden Fall bei post mortem alles Spenden was geht, während bei Lebensspenden nur an Personen, die ich Persönlich kenne und mir wichtig sind.

Bezüglich des Thema Zustimmungsregelung oder Widerspruchregelung, bin ich eher für die Zustimmungsregelung, da in dem Fall die Selbstbestimmung einer Person wichtiger ist. Außerdem scheint eine Widerspruchregelung keine Garantie zu sein, dass mehr gespendet wird. Das ist eher Länderabhängig und somit von der Mentalität. Eine gute Informationspolitik scheint dort wichtiger zu sein.

Und nun, Spendet ihr oder nicht? Seit ihr für dafür oder dagegen? Und wie soll die Regelung sein. Zustimmung oder Widersprich. Hirntod, oder erst nach dem Herztod.
 
Ich finde es OK, wenn man standardmäßig Organspender ist, und wenn man das nicht will aktiv widersprechen muss.
Wenn ich tot bin, was soll ich dann noch mit meinen Organen?
 
Ich trage seit 1991 einen Organspende-Ausweis mit mir herum ... ich WILL, dass mein Körper so gut es geht "recycelt" wird ... wenn das dem Hunger in der Welt irgendwie hilft, dann darf man mich (im Prinzip) sogar verwursten.
Egal, ich entspreche eh nicht den EU-Lebensmittelnormen, also gibts auch keine "Olf-Wurst".

Ich habe mich direkt nach meiner Volljährigkeit für den Ausweis entschieden, weil ich mir dachte, dass ich ja eh nichts mehr von meinen Organen haben werde, wenn ich tot bin ... wenn einzelne davon dann anderen Menschen helfen können, dann soll mir das mehr als Recht sein.

Als nächstes kommt wohl noch eine "Patientenverfügung" dazu, nach der ich nicht künstlich am Leben erhalten werden möchte (oder die Techniken, mit denen das zu geschehen hat, genau festlege) ... sowas kann man mit jedem Anwalt klar machen ... und ich will einfach nicht, dass ich in den letzten Tagen meines Lebens nur noch dazu da bin, ein Krankenhausbett mit einem zahlenden, aber eigentlich schon toten Patienten zu belegen.

Ich halte allerdings von einer generellen Freigabe garnichts ... ich habe mich auf freiwilliger Basis dafür entschieden ... und dieses Recht sollten auch weiterhin in Deutschland alle haben.

Ich halte die bisherige Handhabung (Organspendeausweis bei Einwilligung zur post mortem Spende) für gut, und möchte niemanden zu etwas zwingen, was der aus perslönlichen Gründen nicht möchte.

Hier wiegt die (Entscheidungs-)Freiheit des Einzelnen mMn höher. Und wenn der jenige sich dazu zeitlebens nicht geäussert hat, dann gilt das mMn eindeutig als "NEIN".

Alles andere wäre die Vorraussetzung einer Einverständniserklärng ... und das gibt unser Rechtssystem zum Glück ausserhalb der digitalen Welt NOCH nicht her.
 
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Hab sogar 3 Organspendeausweise. Einen im Geldbeutel, einen im Auto und einen in der Motorradjacke.

njchw schrieb:
Ich finde es OK, wenn man standardmäßig Organspender ist, und wenn man das nicht will aktiv widersprechen muss.
Seh ich auch so. Würde viele Leben retten. Allerdings ist aktiv widersprechen schwer wann man schon tot ist. So n Zettel kann auch mal verschwinden.
Wäre aber z.B. ne Idee wenn sich der Staat bei Organspendern an den Beisetzungskosten beteiligen würde.
 
h00bi schrieb:
Wäre aber z.B. ne Idee wenn sich der Staat bei Organspendern an den Beisetzungskosten beteiligen würde.
Wieso? Hast du Angst, dass die Leute ihre Grundsicherungs-Oma sonst lieber im See versenken?

Wie wäre es denn mit einem elektronischen Verweis auf dem Lichtbildausweis? Es besteht eh eine Ausweispflicht, und wenn in dem Ding drinsteht, dass man mit Organspenden einverstanden ist, dann ist sofort nach der Identitätsklärung auch klar, ob man Organe entnehmen darf.

Aus dem momentanen OptIn (ausdrückliche Erlaubnis des Spenders muss vorliegen z.B. als Organspendeausweis) einen OptOut zu machen (die Einverständniserklärung wird vorrausgesetzt und muss explizit verneint werden ... auch das muss dokumentiert werden und auch dieses Dokument muss am Unfallort vorliegen) bedeutet erstmal einen riesigen zusätzlichen Verwaltungsaufwand ... denn wer das NICHT will, würde am Tag NACH der Einführung der Organspendepflicht sofort zur nächsten Bürgerberatung laufen, um sich das Dokument zu besorgen, welches verhindert, dass man sofort ausgeschlachtet wird. Selbst wenn das nur jeder 8. machen würde, dann wären dass deutschlandweit 10Mio zu bearbeitende Fälle an EINEM Tag.
An dem Tag kämen Die Bürgerberatungen zu nichts anderem ... und in den nächsten Tagen wären die noch gut mit der Aufarbeitung der bisher nur aufgenommenen Anträge beschäftigt.

Ich glaube, der OptIn ... oder das beibehalten des jetzigen Systems ist weitaus angenehmer ... für Bürger UND Beamte.

Gbt es denn irgendwie "zu wenig" Organspendewillige?
Ich frage, weil ich kaum Leute kenne, die keinen Organspendeausweis haben.
 
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Die bleibt doch eh nicht lange unten wenn du sie nicht ordentlich verpackst und beschwerst. Davon abgesehen dass von der Grundsicherungs-Oma eh nix mehr brauchbar sein wird...

Ich würde das einfach nur für einen feinen Zug halten wenn ich schon meine Gedärme und Co. der Nachwelt schenke.
 
Die Entscheidung muss jeder selbst treffen.
Was allerdings überhaupt nicht geht, jedoch auch hierzulande vermehrt diskutiert wird, ist die Organe standardmäßig zu entnehmen - sofern nicht aktiv widersprochen wird.
Eine solche unrechtsstaatliche Enteignung des eigenen Körpers lehne ich entschieden ab. Mit welchem Recht, sollte irgendjemand einen Leichnam ausweiden dürfen, nur weil jemand dem nicht widersprochen hat? Ohne aktive Zustimmung ist es menschenunwürdige Leichenschändung.
Es gibt auch kein Recht mit dem man jemanden Zwingen könnte hierzu eine Entscheidung zu treffen.
Stelle sowieso in Zweifel, dass die Organe wirklich gerecht (also streng nach Dringlichkeit oder Notfalls per Los verteilt werden), kann mir gut vorstellen, dass gewisse Zirkel sich da einen bevorzugten Zugang erkaufen.
 
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Quetzalkoatlus schrieb:
Die Entscheidung muss jeder selbst treffen.
Das ist ja in beiden Systemen "irgendwie" gewährleistet.
Der große Unterschied besteht darin, wie man mit den Leuten verfahren darf, die sich bisher noch nicht entschieden haben.
Quetzalkoatlus schrieb:
kann mir gut vorstellen, dass gewisse Zirkel sich da einen bevorzugten Zugang erkaufen.
Da kann ich dich beruhigen, die Organe für diesen speziellen Zirkel kommen nicht von Unfalltoten, sondern von Lebenden, die sich z.B. mit dem Verkauf einer Niere ihr Taschengeld aufbessern wollen .. und das sind noch die Vorgänge, die "einigermaßen" legal ablaufen.
ICH kann mir sogar vorstellen, dass man in einzelnen Regionen der Welt eine Arztrechnung auch mit Organen begleichen kann.

h00bi schrieb:
Davon abgesehen dass von der Grundsicherungs-Oma eh nix mehr brauchbar sein wird...
Wenn die Grundsicherungs-Oma immer gut auf ihre Gesundheit geachtet hat, dann kann ich mir Vorstellen, dass ihre 80jährige Leber noch etwas mehr kann, als die eines Vollzeit Alkoholikers, der die seine 20 Jahre lang in Korn eingeweicht hat ...
Aber ich bin kein Mediziner, weiß das also nicht so genau.
 
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h00bi schrieb:
Ich würde das einfach nur für einen feinen Zug halten wenn ich schon meine Gedärme und Co. der Nachwelt schenke.
Eine Spende sollte ja aber ohne direkte Gegenleistung gemacht werden. Man kann sich eher eine indirekte Gegenleistung erhoffen (ich Spende an Wikipedia, weil ich es unabhängig halten möchte, was eine indirekte Gegenleistung wäre. Eine direkte wäre, wenn sie schreiben und auch drinnen lassen, was ich für richtig halte, egal ob wahr oder unwahr).

Wenn man eine Direkte Gegenleistung möchte, müsste man die Organe verkaufen. Bei Blut geht das (insofern sich das in den letzten 15 Jahren nicht geändert hat). Eine Schulkameradin bei der Ausbildung machte das. Ein unterschied war aber, wenn man dafür Geld bekommt, haftet man für das Blut, wenn damit etwas nicht stimmt (also wenn etwas bei den Tests übersehen wird). Bei der Spende kann man nicht belangt werden.

Aber ob man Organe auch verkaufen können soll (z.B. eine Niere), darüber kann man auch Diskutieren.
 
bevor eines meiner organe in den koerper eines politiker, lobbyisten oder kapitalisten wandert, verbrenn ich mich lieber selbst.

und wer glaubt, dass da alles ganz konform und moralisch zugeht, der traeumt.

wenn z.b. der president ein organ braucht und mit ihm noch ein jungbluetiger 25 jaehriger mit ihm auf eine z.b. leber wartet, wer glaubt ihr bekommt die leber?

ich spende nicht, ganz nach dem motto: the good die young and the best die hard!
 
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Quetzalkoatlus schrieb:
Was allerdings überhaupt nicht geht, jedoch auch hierzulande vermehrt diskutiert wird, ist die Organe standardmäßig zu entnehmen - sofern nicht aktiv widersprochen wird.

Doch das geht und sogar ganz gut. Grüße aus Österreich, hier ist das genauso geregelt. Dein Leichnahm bleibt sowieso nicht unversehrt, du wirst präpariert usw. und falls du im Krankenhaus verstirbst ist es gut möglich, dass die nach der Todesursache suchen und post mortem deine Organe analysieren und dich dafür natürlich aufschneiden und Proben entnehmen.

Quetzalkoatlus schrieb:
Stelle sowieso in Zweifel, dass die Organe wirklich gerecht (also streng nach Dringlichkeit oder Notfalls per Los verteilt werden), kann mir gut vorstellen, dass gewisse Zirkel sich da einen bevorzugten Zugang erkaufen.

Dann macht eine Opt-out Regel noch mehr Sinn. Es mangelt in Österreich nicht an Organspendern, Problematisch ist natürlich die Spenderkompatibilität. Deswegen gibt es auch hier Wartelisten, weil man nicht einfach irgendein Spenderorgan nehmen kann (Blutgruppe, Größe, Alter, usw. müssen bedacht werden).
Deswegen ist es auch Blödsinn hier zu behaupten, dass es unethisch zu geht. Diese Listen sind transparent geführt und Ablehnungen werden deutlich erläutert. Vordrängen ist wie gesagt nur bedingt möglich, da ja sowieso die Kompatibilität passen muss.

Ich finde das Opt-out System gut, da jeder der es nicht will widersprechen kann. Weiters respektieren in Österreich die Ärzte zurzeit die Wünsche der Angehörigen, sprich die werden gefragt ob sie es wollen. Wenn nicht, dann wird auch nichts entnommen, auch wenn sie es rechtlich dürften (natürlich wird bei passender Kompatibilität und Dringlichkeit durchaus mit den Angehörigen gesprochen ob sie nicht doch ein anderes Leben retten wollen).
 
Weil gerade angemerkt wurde, wieso man die Stimme nachträglich doch noch ändern kann:
Zugegeben, ich habe nicht darauf geachtet, dies bewusst einzustellen. Aber wenn jemand seine Meinung anhand der Diskussion ändert, wieso auch nicht. Man hat ja nur eine Stimme.
 
Ich hatte einen Ausweis. Jetzt überlege ich ob ich mir wieder einen zulegen soll. Aber aufgrund der irren Politik die hier abgeht (Datenschutzgängeleien, Abmahnungen wegen eine i-Punkt, Geldgeile Krabkenindustrie überlege ich es mir zweimal..
 
Natürlich habe ich einen Ausweis und ich bin auch Befürworter einer OptOut-Regelung.

Verschwörungstheorien, die zu diesem Thema herumgeistern, werden wohl nie aussterben. Sicher ist jedoch: je mehr Organe entnommen werden können, desto mehr Leben können gerettet werden. Sehe daher keinerlei Grund, der Entnahme meiner Organe im Falle meines Ablebens zu widersprechen.
 
Wieso überhaupt nur Organe spenden, wenn man mit seinem Leichnam noch viel mehr helfen könnte. Es gibt auch Leute die gerne "gewisse Dinge" mit toten Körpern anstellen würden. Warum verkauft man den Leichnam nicht an so jemanden und spendet das Geld Hilfsorganisationen, die damit Leben retten.
Frage an die "OptOut" Fraktion: Sollte so eine Praxis auch standardmäßig erlaubt sein?
 
Für Medizin und Forschung kannst du in Österreich deinen Körper zur Verfügung stellen, du kannst sogar als Präparat ausgestellt werden. Zurzeit haben sie aber Aufnahmestopp weil sich mehr dafür melden als die MedUnis benötigen.
Solange das also offiziell und transparent abläuft - ja bin ich dafür und hat sich bewährt. Deine Andeutung, das die Körper zwielichtige Organisationen verkauft werden ist etwas haltlos.
Warum man das nicht macht? Weil es unethisch ist... da hilft auch die Spende an eine Hilfsorganisation nichts.
 
Quetzalkoatlus schrieb:
Wieso überhaupt nur Organe spenden, wenn man mit seinem Leichnam noch viel mehr helfen könnte. Es gibt auch Leute die gerne "gewisse Dinge" mit toten Körpern anstellen würden. Warum verkauft man den Leichnam nicht an so jemanden und spendet das Geld Hilfsorganisationen, die damit Leben retten.
Frage an die "OptOut" Fraktion: Sollte so eine Praxis auch standardmäßig erlaubt sein?
Man kann natürlich seinen Körper der Forschung zur Verfügung stellen, oder einem Krankenhaus wo Medizinstudenten an einem üben können (Aufschlitzen und so).

Aber das wäre dann mehr ein Thema zu "Was tun mit dem Körper nach dem Tod? Begraben, einäschern, Forschung, zu Wurst bearbeiten lassen?"

Aber Organspende geht auch noch wenn man lebendig ist und deshalb nur darauf beschränkt.

Edit: Da war jetzt wohl einer schneller.
 
Ihr habt meine Frage glaube ich nicht so ganz verstanden.
Der Idee standardmäßig die Organe zu entnehmen liegt ja die Rechtfertigung zugrunde, dass somit nach dem Ableben eines Menschens mit dessen Leichnam noch möglichst vielen anderen Menschen geholfen werden kann.
Ich treibe diese Rechtfertigung einfach noch weiter indem ich mir überlege welche Möglichkeiten neben der Organentnahme es noch so gäbe um mithilfe eines Leichnams anderen Menschen zu helfen.
Da fällt mir eben ein, dass es sicherlich Leute gibt die gerne Sexualpraktiken am toten Körper (Nekrophilie) verüben würden und dafür sicherlich auch Geld zahlen würden, was wiederum an Hilfsorganisationen gespendet werden könnte, wodruch Menschenleben gerettet werden könnten.
Sollte man einen solchen Verkauf des Leichnams ganz offiziell in den Katalog dessen, was standardmäßig (ohne Widerspruch) mit einem Leichnam gemacht werden darf, aufnehmen? Rechtfertigung wäre, dass der Standard das sein muss, womit möglichst vielen Menschen geholfen werden kann.
 
Ich habe die Frage zugegeben schon verstanden, wollte aber nicht, dass sich diese Diskussion in diese Richtung entwickelt. Aber nach dem du das Thema bei Namen nennst, will ich so fair sein und offen darauf antworten.

Wie schon zu beginn gesagt, steht die Selbstbestimmung bei mir nahezu ganz oben, insofern es keine dritte schadet, Tiere unnötig quält, oder sich selbst unnötig schadet. Z.B. Bin ich ein Befürworter, dass jeder über sein Ableben selbst entscheiden darf, also quasi Selbstmord, solange er sich nicht vor einen Zug wirft und den Lokführer traumatisiert (stellvertretend für vergleichbare Szenarien).
Wenn aber einer auf die Idee kommt seine Gesunde Arme und Beine zu amputieren, aus irgend eine Laune, könnte ich das nicht befürworten.

Zu deiner Frage: Wenn der Ablebende vor seinem Tod entschied seinen Körper für solche eine sexuelle Tätigkeit einem anderen zu überlassen, würde ich demjenigen das recht einräumen, auch wenn ich selbst dies als äußerst befremden empfinden würde.
 
Geht mir gar nicht darum was jemand persönlich denkt oder was erlaubt sein soll, sofern der Verstorbene es vor seinem Ableben ausdrücklich gestattet hat. Da bin ich auch liberal und sage, dass kann jeder so machen wie er will.

Mir geht es darum was standardmäßig, also ohne aktiven Widerspruch zu Lebzeiten, mit dem Leichnam gemacht werden darf. In manchen Ländern werden ja dann die Organe entnommen, was ich für unsäglich halte, viele Leute finden das aber in Ordnung.
Daher meine Frage, darf wirklich alles mit dem Leichnam gemacht werden (solange anderen Menschen damit geholfen werden kann), wenn dem nicht aktiv widersprochen wurde?
Richtet sich natürlich an die Leute, die sich für eine Widerspruchsregelung / OptOut einsetzen.
 
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