Ost/West Mentalität Schuld an Kindstötungen?

M

Mustis

Gast
Hallo,

durfte heute auf t-online folgendes Lesen: http://nachrichten.t-online.de/c/14/35/75/34/14357534.html

Nun habe ich Herrn Christian Pfeiffer schon durch die Killerspieldebatte nicht unbedingt als seriösen "Forscher" erleben dürfen. Auch seine hier gezogenen Schlüße halte ich für sehr fragwürdig. Jemand, der die DDR selber nicht erlebt hat, kommt mit solchen Thesen. Wo grad die Kindererziehung und Betreueng in der DDR vorbildlich war und der westlichen deutlich überlegen. Kann es also wirklich sein, dass die DDR-Mentalität für diese Zahlen mit verantwortlichen sein soll? Ich selber, der in der DDR geboren wurde und das dortige Bildungs- und Betreungssystem erlebt hat, halte diese Behauptung für völlig abwegig und eine peinlich wie verspätete Verteuflung des ehemaligen Ostens. Ein sozialistischer Staat, der eine Mentaltität erzeugt, die Kindstötung vereinfacht? ISt doch irgendwie ein Widerspruch in sich, wo doch Familie recht weit oben steht in einem solchen Staatsgefüge. Die erhobenen Zahlen mögen sicherlich der Wahrheit entsprechen, aber man beachte auch die Kürze des beobachteten Zeitraumes. Kann dieser kurze Zeitraum wirklich wieder geben, was Herr Pfeiffer hier hineininterpretiert? Ich denke nicht.

Womit wir zum 2. Punkt kommen. Herr Pfeiffer erscheint nun zum 2. Mal in kurzer Folge mit sehr fragwürdigen Thesen, die er sich aus fragwürdigen Untersuchungen zusammen bastelt. Das sein Vorgehen oftmals wissenschaftlich nicht sauber ist, hat er bereits in der Killerspieldebatte bewiesen. Wieso darf jemand ohne Konsequenzen in einer solchen Stellung einen teilweise derartig herbei gezogenen, teils verletzenden und vorallem provozierenden Nonsense loslassen?

Habe ich Punkte außer Acht gelassen, die das Thema in einem anderen Licht zeigen könnten oder sehe ich als ehemaliger DDRler die Sache zu eng? Schreibt mir eure Meinung!
 
Jein: Einerseits könnte er recht haben, denn wie Du selbst schreibst, hatte die DDR ein sehr gutes Betreuungssystem. Ich sags jetzt mal hart: Man konnte sich also Kinder zulegen, ohne sich Gedanken um die Betreuung machen zu müssen, die war gesichert. Das gibt es heutzutage nicht mehr, die Eltern kommen mit den Kindern evtl. nicht klar und drehen vor lauter Verzweiflung durch.

Andererseits greift die These nur bei denjenigen Eltern, die auch schon das erzeihungssystem der DDR in Anspruch genommen haben und sich darauf verlassen haben. Es greift auf keinen fall für diehenigen, die erst kurz vor oder gar nach der wende geboren wurden.

Aber auf keinen Fall würd ich sagen, daß es an einer "DDR-Mentalität" liegt, eher dran, daß es die Betreuung von damals nicht mehr gibt.
 
Nun ja, da Thema betrifft aber fast ausschließlich junge Frauen, die dieses System nie genutzt haben. Insofern kann man schlecht argumentieren, dass ihnen etwas fehlt, worauf sie sich früher verlassen haben. und selbst dann liegt der Fehler beim Staat, dass er diese Menschen derart hängen lässt. Desweiteren spricht Pfeiffer ja direkt davon, dass das Denken in der DDR eine Ursache sein soll. Er beruft sich also ganz klar auf eine Mentalität.
 
Zunächst einmal ist Christian Pfeiffer kein Niemand, sondern durchaus ein Experte auf seinem Gebiet: http://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Pfeiffer

Es geht wohl eher nicht um den Zusammenhang zwischen "gutem Betreuungssystem" und "Hang zur Kindstötung", sondern um eine tiefer sitzende Mentalität: die Überzeugung, dass sich der (DDR-)Staat im Ernstfall um seine Menschen kümmert und sie nicht im Stich lässt. - Diese Erfahrung wird im vereinigten Deutschland anscheinend weniger häufig gemacht. Die Menschen schlagen sich mit Problemen herum, die sie in dieser Form früher vielleicht nicht hatten (Existenzängste ...).

Die DDR ist nun Geschichte, das Kind ist da und man kann es nirgendwo "abgeben". Einzelne Mütter/Eltern sind überfordert und sehen keinen anderen Ausweg als sich ihres Kindes zu "entledigen. So habe ich die Erkärung begriffen, die Herr Pfeiffer geben wollte.
 
Auch ohne Betreuung und staatliche Zuwendungen bringt man seine Kinder nicht um.
Sonst wäre wohl 3/4 der Weltbevölkerung nicht vorhanden.

An was es tatsächlich liegt wäre sehr interessant zu erfahren.
 
@ Keshkau ich habe nie gesagt, dass Herr Pfeiffer ein niemand ist. Allerdings stelle ich seine Kompetenz stark in Frage, da er Rückschlüße aus fragwürdig erstellten Studien zieht und das nun zum wiederholten Male.

Deiner Interpretation nach sind Ostdeutsche prozentual gesehen größere VErsager als Menschen aus dem Westen, da sie ohne staatliche Hilfe nicht zurecht kommen. Vielen dank für diese positive einschätzung. ^^ Und auch hier sei wieder erwähnt, dass die betroffenen Mütter alle viel zu jung sind, um das DDR System wirklich erlebt und verinnerlicht zu haben! Wenn sie überhaupt noch vor der Wende geboren wurden, dann waren sie vll 5-6 jahre, vll auch schonmal 10, aber kaum älter. Es ist also sehr fragwürdig ob da überhaupt von einer "DDR-Mentalität" gesprochen werden kann wie es Herr Pfeiffer macht.
 
Die Mentalität muss nicht auf eigenen Erfahrungen beruhen, sondern kann innerhalb der Familie (Sozialisation) übermittelt (quasi "vererbt") werden. Es ist daher kein Ausschlusskriterium, wenn die betroffenen Mütter jung sind.

Ich habe auch nicht geschrieben, dass ostdeutsche Mütter prozentual die größeren Versager sind. Das ist etwas, das Du in meinem Text hineininterpretiert hast. Der Unterschied beruht - laut Herrn Pfeiffer - darauf, dass es im Westen schon aus der Erfahrung heraus nicht ungewöhnlich war, auf eigenen Beinen stehen zu müssen. Das ist eine Erfahrung, die viele Ostdeutsche in dieser Form vor der Wende nicht gemacht haben. Die Frage ist also nicht, wer den ersten Preis im Versagen gewinnt, sondern wie Versager mit ihrer Situation umzugehen gelernt haben.
 
Ich denke nicht, dass eine solche Einstellung dermaßen stark durch die Familie vermittelt wird. grad ungebildetere Familien wurden in der DDR gefördert, was Bildungschancen anging. Allerdings sind einem die Tauben auch in der DDR nicht in den Mund geflogen. Es musste gearbeitet werden. Insofern ist es auch ein ostdeutscher gewohnt auf eigenen Beinen zu stehen. Faulenzen und auf Staatskosten leben, war in der DDR schwerer als heute, davon kannst du ganz sicher mal ausgehen. Man wurde zwar mehr unterstützt arbeit zu bekommen, aber einfach zu sagen, ne dat mach ich nich, das ging nicht mal so eben.

Versteh mich nicht falsch keshkau, aber dein unwissen über die DDR und deine Vorurteile erschrecken mich.
 
Wenn eine Mutter ihre Kinder umbringt, dann hat das mit der Mentalität genau gar nichts zu tun.
Außerdem ist die Wende schon so lange her...ist für die heute unter 25 Jährigen so weit weg wie sonst was.
Das muß andere Gründe haben.
 
meine meinung zum thema:

1. selbstständigkeit und soziale verantwortung sind zwei paar schuhe! im sozialismus wird die soziale verantwortung nun einmal groß geschrieben, darunter muss aber nicht die selbstständigkeit eines eizellnen leiden.
2. im artikel steht folgendes:
Böhmer habe zwar "unglücklich" formuliert, er stelle aber die berechtigte Frage, ob die Vielzahl der Kindstötungen nur auf die im Osten größere Armut zurückzuführen sei.

mehr sagt herr pfeiffer doch gar nicht.
bei den zahlen die im artikel genannt werden ist es völlig in ordnung dinge zu hinterfragen. armut trägt sicherlich dazu bei und mangelnde perspektiven ebenso aber ist das dann schon alles? ich finde es durchaus richtig hier nicht aufzuhören und weitere dinge zu hinterfragen. ob dies nun auch am politischen system eines staates liegen kann halte ich auch für mehr als fragwürdig!
ich denke aber auch, dass hier kein kulkturwissenschaftler oder sonstiges ist, der die frage besser beleuchten kann. wobei dort die meinung bestimmt auch auseinander geht.

zusammengefasst also folgendes:
selbstständigkeit und soziale verantwortung sind zwei paar schuhe! es besteht dort keine direkte kausalität und herr pfeiffer hinterfragt nur ob es wirklich nur an der armut liegt. nicht mehr und nicht weniger.
 
Das hat nichts mit OST/WEST Mentalität zu tun, sondern mit dem sozialen Umfeld in dem diese grausamen Geschehnisse zum tragen kommen.

Im Osten leben nun mal mehr junge Mütter am Existenzminimum gegenüber dem Westen.
Das auf eine alte DDR Mentalität zu schieben ist peinlich und populistisch!

Hier muss man die Politiker zur Verantwortung ziehen, die mit schlechter sozialer Absicherung und miserabler Familienpolitik einen großen Anteil an solchen erschreckenden Ereignissen tragen.

@keshkau
Eine vererbte Mentalität die zur Kindstötung animiert?

Überlege mal bitte was du da schreibst!
 
ich möchte doch gerne die dikussion hier einwenig beruhigen. wie gesagt her pfeiffer sagt nichts zum ost/west system... oder lese ich falsch. er sagt doch "nur" oder besser er fragt doch nur ob es wirklich nur an der armut im osten liegt..... das ist meiner meinung nach legitim. damit stellt er doch nicht gleich das system des ostens in frage. das war doch der böhme, oder nicht?
 
Armut, Perspektivlosigkeit, Zukunftsangst... Das klingt so steril, so banal, so einfach, aber keiner von uns kann sich auch nur annähernd vorstellen wie das wirklich im alltäglichen Leben aussieht! Niemand hier!

Alle reden davon als wäre es ein Problem das man nur lösen müsste, also Arsch hoch und los mann...
Aber das geht nicht!

Schon mal Depressionen gehabt? So richtige? Mit allem drum und dran?

Jetzt stell Dir vor das Du das jahrelang, täglich mitmachst, ohne Chance auf Besserung, noch schlimmer, Besserung? Wenn Du von so was anfängst empfinden die das nur als Hohn! Weil Du hast Job, Du hast ein Dach über'm Kopf, Du hast Freunde, Du lebst Dein Leben und musst Deine Existenz nicht auf die bloße Anwesenheit reduzieren...

Das ist asozial, gegen die Natur, irgendwann rebelliert der Geist und so entsteht Hass, Gewalt, Verachtung gegenüber jedem!

Die Täter sind gleichzeitig auch Opfer! Sie tun das nicht aus freiem Willen, sie sind nicht böse...
Die Umstände zwingen, treiben sie in die Tat und auch Du wärst unter diesem Umständen vielleicht Täter aber das will ja niemand wahrhaben...

So dann, setz Dich wieder hin und lebe Dein Leben und glaube was Du glauben willst. Popp mit Deiner Alten und guck weiter Sportschau, stell Dir vor wie Du deinen Chef umbringst und gib die am Wochende die Kante.

Deutschland, ein Sozialstaat, das ist der größte Hohn von allem...
 
Exakt. Die Mentalität und Erziehung hat erst Wolfgang Böhmer ins Gespräch gebracht und da den guten Herr Pfeiffer wohl missverstanden, wenn er sich überhaupt darauf bezog. Fehlende soziale Bindung kann aus seiner Sicht dazu führen. Er spricht aber nicht davon, dass dies eine Erziehungsfrage ist. Das die ehemaligen Strukturen des Staates DDR, auf die man sich stützen konnte, vorallem auch weggefallen sind und neue Strukturen (falls vorhanden) natürlich auch eine gewisse Zeit brauchen um zu greifen, ist ein Punkt den man durchaus bedenken sollte. Es muss Gründe dafür geben.

Man kann sicherlich über die Theorien streiten, aber in dem Fall hat Pfeiffer nicht dass gesagt, was ihm hier im ersten Beitrag vorgeworfen wird. Auch in diesem Interview sagt er nichts davon. http://www.spiegel.de/politik/debatte/0,1518,537667,00.html

Und auf den Beitrag vor mir, kann man durchaus auch einwerfen, dass keinesfalls jeder Täter wird, der sich mit diesen Ängsten rumschlägt. Ich halte es sogar für ziemlichen Unsinn zu behaupten, dass sich hier keiner Armut, Perspektivlosigkeit, Zukunftsangst vorstellen kann. Dieses Klischeebild was du zeichnest, könnte geradewegs aus dem letzten Fernseh-Krimi entsprungen sein, ist aber in den meisten Fällen überhaupt nicht so zutreffend. Wenn man sich die der Diskussion zugrunde liegende Fälle mal anschaut, dann ist der saufende Asoziale (mit Job...?) nicht gerade das typische Täterbild.
 
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Hier ein Statement zu der These, dass die beroffenen Mütter zu jung seien, um von einer "DDR-Mentalität" beeinflusst sein zu können.

Der Kriminologe Christian Pfeiffer wider­sprach den Kri­tikern Böhmers bei ihrem Einwand, dass sich die DDR-Abtrei­bungs­poli­tik nicht mehr auf ganz junge Mütter aus­wir­ken könne. „Mit dem Unter­gang der DDR hat sich in den Köpfen nicht alles ver­ändert. Wie eigene Mütter darüber reden oder ob es in der eigenen Familie Abtrei­bun­gen gegeben hat, wirkt nach. Das prägt die Wer­teori­entie­rung einer Familie”, sagte er in einem dpa-Gespräch. Pfeif­fer wies darauf hin, dass die in den neuen Ländern ohnehin höhere Wahr­schein­lich­keit für Kind­stötun­gen in den ver­gan­genen Jahren noch zuge­nom­men habe.

http://rhein-zeitung.de/a/news/t/rzo404981.html

Vielleicht schaut ihr auch noch einmal auf das, was Herr Böhmer zu Beginn der Debatte von sich gegeben hat:

Ihm (Böhmer) komme es so vor, als ob Kindstötungen von Neugeborenen - die es aber schon immer gegeben habe - "für manche ein Mittel der Familienplanung seien". Diese Einstellung halte er für eine Folge der DDR-Abtreibungspolitik.

Frauen durften in der DDR ab 1972 bis zur zwölften Woche ohne jede Begründung abtreiben. "Das wirkt bis heute nach"
http://www.spiegel.de/politik/debatte/0,1518,537375,00.html
 
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Aber zieht Pfeiffer selber den konkreten Schluss von Abtreibungspolitik zu Kindstötungen? Das wird immer wieder in einen Zusammenhang gestellt, aber irgendwie lese ich das jetzt aus seinen konkret getroffenen Aussagen nicht heraus. Zumindest nicht im Interview mit Spiegel Online.
 
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HappyMutant schrieb:
Aber zieht er selber den konkreten Schluss von Abtreibungspolitik zu Kindstötungen? Das wird immer wieder in einen Zusammenhang gestellt, aber irgendwie lese ich das jetzt aus seinen konkret getroffenen Aussagen nicht heraus. Zumindest nicht im Interview mit Spiegel Online.

ich auch nicht. ;-)

fakt ist, wenn die zahlen denn stimmen, dass diese wirklich sehr erschreckend sind.
warum sind die im osten so hoch? diese frage stellt sich herr pfeiffer und weiter hinterfragt er ob es wirklich nur an der armut liegt. dem kann ich nur zustimmen und man sollte versuchen vieles zu hinterfragen.
begründungen woran es denn liegen kann, haben wir hier ja schon ein paar gelesen.
 
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@ Happy Mutant ich muss dir in der Hnsicht widersprechen, dass Pfeiffer sich nicht auf die Mentalität bezieht. Zumindest stellt es der Artikel so dar, dass Herr Pfeiffer mit der Begründung "es liegt an der Armut" allein nicht zufrieden ist. Soweit so okay. Doch dann dies (ich zitiere aus dem t-online Artikel):

"Der Kriminologe Christian Pfeiffer wider­sprach den Kri­tikern Böhmers bei ihrem Einwand, dass sich die DDR-Abtrei­bungs­poli­tik nicht mehr auf ganz junge Mütter aus­wir­ken könne. „Mit dem Unter­gang der DDR hat sich in den Köpfen nicht alles ver­ändert. Wie eigene Mütter darüber reden oder ob es in der eigenen Familie Abtrei­bun­gen gegeben hat, wirkt nach. Das prägt die Wer­teori­entie­rung einer Familie”, sagte er in einem dpa-Gespräch. Pfeif­fer wies darauf hin, dass die in den neuen Ländern ohnehin höhere Wahr­schein­lich­keit für Kind­stötun­gen in den ver­gan­genen Jahren noch zuge­nom­men habe."

Er Spricht hier ganz klar davon, dass sich eine vermeindliche förderung der Kindstötung durch die Mentalität der DDR bis heute auswirkt. Woher der Artikel zudem die Weisheit hat, dass in den neuen Bundesändern eine höhere Wahrscheinlichkeit für Kindstötung herrscht ist mir auch ein wenig schleierhaft. Es wird nicht klar, ob es sich nur auf dieses schmale Zeitfenster bezieht oder grundsätzlich so ist.

Im übrigen ist es für mich lachhaft, eine parallele zu sehen zwischen der Möglichkeit einer Abtreibung ohne Begründung bis zur 12 Woche und einer Kindstötung. Da sind ja wohl doch Welten dazwischen! Sowas kann nur aus dem Munde eines konservativen Abtreibungsgegners kommen.

Und gegen Pfeiffer steht weiterhin, wie man derart isolierte Zeiträume für eine solche Untersuchung nehmen und dann solche Schlüße ziehen kann. Man beachte hier bitte auch, dass Böhmert erst durch die Untersuchungen von Herrn Pfeiffer zu solchen Aussagen gekommen ist, nicht andersherum! die Vermutung liegt nahe, dass Pfeiffer in seinen ergebnissen zumindest anstöße gegeben haben muss, die Herrn Böhmert zu diesen schlüssen kommen ließ. Denn ansonsten ist es für mich fraglich wie Herr Böhmert dies dort hineininterpretieren konnte.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
An dieser Stelle berichtete Focus-Online über das Interview mit Herrn Böhmer.
http://www.focus.de/politik/deutschland/wolfgang-boehmer_aid_262531.html

Anschließend warf Böhmer dem Focus eine verkürzte Wiedergabe vor:
http://www.focus.de/politik/deutschland/debatte-um-kindstoetung_aid_262760.html

Allerdings finden sich seine zentralen Aussagen in einem Interview wieder, das man bei Stern.de in einem Videobeitrag sehen kann.
http://www.stern.de/politik/deutsch...ik-Kindst%F6tungen-Theorie/612163.html?nv=rss

@Mustis
Im Stern-Beitrag ist davon die Rede, dass im Osten drei- bis viermal so viele Kindstötungen vorkommen wie im Westen. Das dürfte relativ zur Bevölkerungszahl gemeint und der Kriminalstatistik entnommen sein.


Und möglicherweise hilft ein Blick aus einer anderen Perspektive: http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2005/0806/magazin/0001/index.html
 
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Herr Pfeiffer führt Fakten auf. In dem Moment wo du ihm unterstellst er hätte behauptet dass ...
Mustis schrieb:
Er Spricht hier ganz klar davon, dass sich eine vermeindliche förderung der Kindstötung durch die Mentalität der DDR bis heute auswirkt.
... interpretierst du diese Fakten. Herr Pfeiffer macht dies keinesfalls.

Er zeigt auf, dass die Werteorientierung der DDR durch die Familie bis heute weiter gegeben werden kann und somit noch immer nachwirkt.

Ferner zeigt er auf, dass die Wahrscheinlichkeit für Kindstötungen in den letzten Jahren weiter zunimmt.

Beides losgelöste Fakten zwischen denen eine Kausalität bestehen kann, aber eben nicht muss. Er zumindest interpretiert diese Fakten in den hier vorliegenden Aussagen nicht.
 
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